Strukturformel | |
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Datei:Structure TBBPA.gif | |
Allgemeines | |
Name | Tetrabrombisphenol A |
Andere Namen | 2,2',6,6'-Tetrabromo-4,4'-isopropylidendiphenol, TBBPA, TBBP-A, TBBA |
Summenformel | C15H12Br4O2 |
CAS-Nummer | 79-94-7 |
Kurzbeschreibung | farbloser, kristalliner Stoff |
Eigenschaften | |
Molmasse | 543.9 g/mol |
Aggregatzustand | fest |
Dichte | Vorlage:Unbekannter Wert g·cm-3 |
Schmelzpunkt | 181 - 182 °C |
Siedepunkt | 316 °C |
Dampfdruck | < 133 Pa (20 °C) |
Löslichkeit | < 0.08 mg/L in Wasser |
Sicherheitshinweise | |
Vorlage:Gefahrensymbol 1 | |
R- und S-Sätze | R: 50/53 S: 60, 61 |
MAK | Vorlage:Unbekannter Wert |
Vorlage:SI-Chemikalien |
Tetrabrombisphenol A (TBBPA) ist ein Flammschutzmittel, d.h. eine Substanz die in einigen Kunststoffen enthalten ist. Dadurch wird insbesondere erreicht, dass sich ein lokaler Brandherd langsamer zu einem Wohnungs- oder Gebäudebrand entwickelt. Im Gebäude anwesende Personen erhalten so mehr Zeit sich in Sicherheit zu bringen.
Verwendung
TBBPA kann als reaktives und als additives Flammschutzmittel verwendet werden. Bei der reaktiven Anwendung wird es chemisch in Polymeren, z.B. in Epoxy- und Polycarbonatharzen, gebunden. Der Hauptanwendungsbereich dieser Technik ist die Herstellung von Leiterplatten, die in verschiedenste elektronische Geräte eingebaut werden. Als additives Flammschutzmittel (Beimischung ohne chemische Reaktion) wird TBBPA in Kunststoffen wie beispielsweise ABS verwendet. Diese kommen unter anderem bei Fernsehgeräten zum Einsatz. Der jährliche Verbrauch wurde 2001 weltweit auf 119'600 Tonnen geschätzt, wovon rund 11'600 Tonnen von der europäischen Industrie verwendet wurden.[1]
Umweltrelevanz
TBBPA kann durch verschiedene Prozesse in die Umwelt gelangen und kommt in Spurenkonzentrationen in den Umweltkompartimenten wie Luft, Wasser, Boden, Flusssedimenten vor. Auch im Klärschlamm und im Hausstaub wird es gefunden. Die Konzentrationen sind jedoch tiefer als diejenigen von andern Flammschutzmitteln.[2] In einer vom WWF durchgeführten Untersuchung wurde TBBPA auch im Blut der Europaparlamentarier gefunden. Eine ausführliche Risikobewertung im Rahmen der EU Altstoffverordnung 793/93/EEC hat unter anderem diese Funde bewertet und für Tetrabrombisphenol A kein Risiko für die Gesundheit festgestellt.
Literatur
- TBBPA-Factsheet (englisch)
- Umweltaspekte (englisch)
Quellen
- ↑ BSEF http://www.bsef.com/docs/BFR_vols_2001.doc
- ↑ B. Kuch, W. Körner, H. Hagenmaier (2001): "Monitoring von bromierten Flammschutzmitteln in Fliessgewässern, Abwässern und Klärschlämmen in Baden-Würtemberg. Umwelt und Gesundheit, Universität Tübingen. http://www.bwplus.fzk.de/berichte/SBer/BWB99011SBer.pdf