Rammstein

Neue-Deutsche-Härte-Band aus Berlin
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Rammstein
Datei:Rammstein.png
Gründung: Januar 1994
Website: http://www.rammstein.de
Mitglieder
Gesang/Liedtexte: Till Lindemann
E-Gitarre: Richard Kruspe
E-Gitarre: Paul Landers
E-Bass: Oliver Riedel
Schlagzeug: Christoph Schneider
Keyboard: Flake Lorenz
Alben
Herzeleid (Motor Music, 25. September 1995)
Sehnsucht (Motor Music, 22. August 1997)
Live aus Berlin (Motor Music, 31. August 1999)
Mutter (Motor Music, 2. April 2001)
Reise, Reise (Universal Music, 27. September 2004)
Rosenrot (Universal Music, 28. Oktober 2005)
Video
Live aus Berlin (VHS) (Motor Music, 13. September 1999)
Live aus Berlin (DVD) (Motor Music, 26. November 1999)
Lichtspielhaus (Motor Music, 1. Dezember 2003)

Rammstein ist eine deutsche Band, die Elemente elektronischer Musik, des Industrial Rocks und Metals verbindet, und der „Neuen Deutschen Härte“ zugeordnet wird. Sie ist durch ihre Texte zu kontroversen Themen, ihren unverwechselbaren „brachialen Musikstil“, sowie den Einsatz eher ungewöhnlicher Stilmittel und einer aufwändigen Bühnenshow bekannt geworden.

Laut Billboard Charts sind Rammstein die international erfolgreichste deutschsprachige Musikgruppe. Insgesamt verkaufte sie bereits über zehn Millionen CDs, VHS-Kassetten und DVDs, davon mehr als sechs Millionen im Ausland.

Bandgeschichte

 
Till Lindemann, Sänger.

Die Vorgeschichte Rammsteins reicht bis in die Zeit vor der deutschen Wiedervereinigung. Richard Kruspe floh aus seiner Heimatstadt Schwerin über Ungarn und Österreich in den Westen und gründete als Gitarrist seine erste Band „Orgasm Death Gimmick“. 1989 zog er zurück nach Schwerin und spielte für kurze Zeit bei „Das Auge Gottes“. In dieser Zeit lernte er Till Lindemann kennen, der in einer Band namens „First Arsch“ Schlagzeug spielte. Zusammen mit Richard Kruspes Mitbewohnern Oliver Riedel, Bassist der Band „The Inchtabokatables“, und Christoph Schneider, Schlagzeuger bei „Die Firma“, starteten sie das Projekt Rammstein. Mit Till Lindemann als Sänger und Textschreiber begannen sie gemeinsam zu musizieren. Um besser proben zu können, zog dieser von Chemnitz nach Berlin. Als Kern der Band widmeten sie sich Rockmusik mit amerikanischem Einfluss. Ein erstes Demotape mit vier Tracks („Das alte Leid“, „Seemann“, „Weisses Fleisch“ und „Rammstein“) nahmen sie 1994 für den „Berliner Senatswettbewerb“ für junge Bands auf. Bei diesem Wettbewerb gewannen sie eine einwöchige Aufnahmesession in einem Tonstudio.

Aufmerksam gemacht von diesem ersten Erfolg trat als zweiter Gitarrist Paul Landers von der Band „Feeling B“ hinzu. Wunschkandidat als Keyboarder war Flake Lorenz, der in der selben Gruppe wie Paul Landers spielte. Dieser zeigte zuerst Abneigung gegen die neue Band, weil er die Musik fad und stumpf fand, erklärte sich dann aber doch zur Mitarbeit bereit.

1994 begann die Zusammenarbeit mit Manager Emanuel Fialik und dessen Firma Pilgrim Management, welcher die Band Ende des Jahres der Firma Motor Music vorstellte und dort Anfang 1995 erfolgreich einen Vertrag für sie abschloss.

1995 debütierten sie mit dem Album „Herzeleid“, doch erst mit dem zweiten Album „Sehnsucht“ schafften sie 1997 den kommerziellen Durchbruch im In- und Ausland. Im Jahre 1999 erschien dann das am 22. und 23. August 1998 auf der Parkbühne der Berliner Wuhlheide aufgenommene Album „Live aus Berlin“. Im Jahre 2001 – vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum – wurde „Mutter“ veröffentlicht. Vergleichsweise kurz hintereinander folgten 2004 und 2005 „Reise, Reise“ und „Rosenrot“.

Für 2006 haben Rammstein eine Schaffenspause angekündigt, um Ende des Jahres mit den Arbeiten an einem neuen Album zu beginnen.[1]

Bandname

Der Name „Rammstein“ stammt von Paul Landers, Christoph Schneider und Flake Lorenz. Am 28. August 1988 fand auf der rheinland-pfälzischen „Ramstein Air Base“ eine Flugschau der Kunstflugstaffel Frecce Tricolori statt. Dabei kam es zu einem Flugzeugabsturz, der 70 Menschen das Leben kostete. Rammstein selbst haben sich lange von einem direkten Bezug zwischen ihrem Bandnamen und dem Unglück distanziert. Das zusätzlich eingefügte „m“ erlaubte die Erklärung, dass ein sogenannter „Rammstein“, ein Steinpoller an Ein- und Zufahrten, gemeint sei. [2] Dennoch wird eben jene ehemals dementierte Verbindung von den Medien aufrechterhalten. Die damit verbundene Kontroverse polarisiert nach wie vor und ist für den hohen Bekanntheitsgrad der Band ebenfalls verantwortlich. Tatsächlich entstanden die genannten Erklärungsversuche erst nachträglich. Kurz nach der Gründung trat die zu dieser Zeit unbekannte Band unter dem eindeutigen Namen „Rammstein-Flugschau“ auf.[3]

Stil

Rammsteins Musikstil wird häufig als „Neue Deutsche Härte“ bezeichnet. Dabei spannt ihre Musik jedoch einen Bogen über verwandte Stilrichtungen wie Hard Rock und Metal bis hin zu Industrial Rock. Eine genaue Klassifizierung ist daher aufgrund der großen Unterschiede zwischen einzelnen Titeln – beispielsweise zwischen der Ballade „Ohne dich“, dem brachialen „Zerstören“ und dem sambaartig anmutenden „Te quiero puta“ mit spanischem Text – nahezu unmöglich. Andere Bands wie die slowenischen Gruppe Laibach, deren Musikstil ebenfalls verschiedene Genres vereint, oder die Rockband Oomph! waren wichtige Einflüsse für Rammstein.
Anders als viele Gruppen des wiedervereinten Berlins wollten Rammstein nach eigener Aussage keine amerikanischen und englischen Bands imitieren. Flake Lorenz sagte dazu in einem Interview: „Den Stil haben wir gefunden, indem wir alle genau wussten was wir nicht wollen. Und wir wollten genau nicht amerikanische Funkymusik machen oder Punk eben oder irgend sowas, was wir gar nicht können. Wir haben gemerkt, dass wir nur diese Musik können, die wir auch spielen. Und die ist halt mal sehr einfach, stumpf, monoton.“

Texte

Datei:Richard-show.jpg
Richard Kruspe, Gitarrist.

Die Texte von Rammstein und vor allen Dingen deren Vortrag durch Sänger Till Lindemann sind ein essentielles Element der Musik und prägen deutlich die Wahrnehmung durch Fans und breitere Öffentlichkeit. Dies liegt unter anderem daran, dass häufig sehr kontroverse Themen oder eine außergewöhnliche Sichtweise auf diese gewählt werden. Insbesondere die Lieder auf den frühen Alben „Herzeleid“ und „Sehnsucht“ thematisieren Sex und Gewalt. Auf dem Album „Mutter“ blieb dies zwar ähnlich, jedoch sind dessen Texte poetischer und tiefgründiger. Weniger gewalttätig, aber dennoch kraftvoll, werden auf „Reise, Reise“ und „Rosenrot“ schließlich verstärkt zwischenmenschliche Beziehungen behandelt. Rammstein singen dort über Freundschaft, Einsamkeit, Besessenheit, unglückliche Liebe und Oberflächlichkeit in Beziehungen.

Die Texte lehnen sich zum Teil an bekannte Werke der deutschen Literatur an. So ist „Dalai Lama“ eine Adaption des Erlkönigs, einer Ballade von Johann Wolfgang von Goethe. „Hilf mir“ ist von „Der gar traurigen Geschichte mit dem Feuerzeug“ aus dem Kinderbuch Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann inspiriert, und „Rosenrot“ basiert auf Goethes Gedicht „Heideröslein“. Ebenso sind Parallelen zwischen „Du riechst so gut“ und Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ erkennbar.

Stilistisch sind die Texte von der meist bewusst einfach und plakativen, gelegentlich aber auch mehrdeutig angelegten, zwanglosen Verwendung von Wortspielen und Allegorien geprägt. So wird im Titel Du hast mit der Doppeldeutgkeit der 2. Person Singular der Worte haben und hassen gespielt.

Du - Du hast - Du hast mich. Du hast mich - Du hast mich gefragt - Du hast mich gefragt - Du hast mich gefragt und ich hab nichts gesagt. [4]

Da Songschreiber Till Lindemann sich meist der Chiffrenlyrik bedient, ist häufig eine bewusste Mehrdeutigkeit der Texte festzustellen, bei denen viele Passagen gleichermaßen „anzüglich“ als auch „harmlos“ gedeutet werden können. Außerdem lassen einige Texte zu umstrittenen Themen bewusst offen, ob sie die geschilderten Ansichten propagieren, ironisieren oder neutral schildern wollen. Dies sei laut Schlagzeuger Christoph Schneider ein Markenzeichen der Band: „Bei Rammstein bleibt immer Raum für Interpretationen frei.“ Eine solche, auch oft für Missverständnisse sorgende, Konzeption hinge eng mit dem Aufwachsen in der DDR zusammen: „Wenn man sich Texte von DDR-Bands anguckt, sieht man, wie gut die teilweise sind, wenn sie ein Thema mit lyrischen Mitteln umschreiben. Diese Vergangenheit ist mit uns eng verbunden.“[5] Der Text wird meistens in Form der ersten Person wiedergegeben, was Sänger Till Lindemann mit einer größeren zusätzlich polarisierenden „Unmittelbarkeit“ begründet. [6]

Musik

Charakteristisch für Rammstein sind harte Gitarrenriffs und ein antreibender Rhythmus. Dies ist in den beiden Schlagzeugausschnitten aus Engel und Du hast zu sehen.

 
( Hörbeispiele aus Engel und Du hast – Notation nach dem Artikel Schlagzeug

In Engel wechselt die Bassdrum auf dem ersten und dritten mit der Snaredrum auf dem zweiten und vierten Viertel zu durchgehenden Achteln auf dem Hi-Hat. Eine Variation auf dem dritten Viertel des zweiten Taktes erzeugt zusätzlichen „Drive“. Bei Du hast erklingt ein „monotoner“, wuchtiger Beat in Vierteln, der dann von einem durch Hi-Hat-Achtel geprägten „lockerer wirkenden“ Teil abgelöst wird.

Häufig sind die Songs auf einfachen durchgehenden Mustern aufgebaut. Im Titel Engel erklingt eine treibende 16tel-Figur des Basses, welche dann von der Gitarre aufgegriffen und im Unisono der beiden Instrumente vorgetragen wird (  Hörbeispiel). Von reinen Heavy-Metal-Bands unterscheidet sich Rammstein durch den massiven Einsatz von elektronischen Klängen.

Datei:Rammstein Du Hast Beispiel.png
( Hörbeispiel) Gitarrenriff in Quinten aus Rammsteins Titel Du hast

Doch auch die Verwendung anderer, in diesem Musikgenre eher unüblicher Klänge, wie elektronisch simulierter Klavier- oder Geigenstimmen bei ruhigen Balladen, oder der Einsatz eines Akkordeons wie im Lied „Reise, Reise“ grenzen die musikalische Gestaltung von stilprägenden Heavy-Metal-Bands wie Metallica ab. Vergleichbar ist ihre Musik zum Teil mit Marilyn Manson, Monster Magnet, Dope oder Static-X, bei denen Heavy Metal mit Elektronischer Musik und Soundeffekten gemischt wird. Ein Beispiel hierfür sind folgende dem Titel Engel (  Hörbeispiel) oder Asche zu Asche unterlegte Klangeffekte, bei dem harte Gitarrenriffs mit einem durch langausgehaltene Grundtöne (H – A – G) unterlegten Synthesizer-Pattern wechseln.

 
( Hörbeispiel) Synthesizerfigur in Rammsteins Song Asche zu Asche

Ein besonderes Charakteristikum ihrer Musik ist Till Lindemanns tiefer, „teutonenhafter“ Gesang mit rollendem „R“, ein populäres Stereotyp aus der NS-Zeit. Lindemann deckt mit seiner Stimme meist einen sehr kräftigen Bariton oder Bass ab, erreicht aber bei einigen Stücken auch Altus (wie in „Seemann“, „Klavier“ oder „Stirb nicht vor mir“). Interessant ist hier ein Vergleich mit der ebenso für ihre charakteristische tiefe und rauchige Stimme bekannten Nina Hagen, welche mit Apocalyptica auch eine Fassung des Liedes „Seemann“ aufnahm. Im Verlauf der einzelnen Alben ist jedoch, analog zu der Entwicklung bei den Textinhalten, ein deutlicher Wandel in der musikalischen Gestaltung erkennbar.

Datei:Rammstein Ohne dich Gezupft2.png
( Hörbeispiel ohne Schlagzeug) Akkustische Gitarre im Titel Ohne Dich

Dominierten auf den ersten beiden Alben vor allem harte Riffs, wodurch ein stumpfer Höreindruck von unnachgiebigen Gitarrenwänden entsand, macht die späteren Werke einen differenzierteren Eindruck. Der Anteil ruhigerer Songs wie „Nebel“ und „Ohne dich“ erhöhte sich, und auch die nicht zu den Balladen zählenden Titel wirken weniger eintönig. Dies ist auf neue Spielweisen, einen kraftvolleren und weniger kreischenden Gesang von Sänger Lindemann und die Einbeziehung anderer Instrumente – wie Akkordeoneinsätze bei „Reise, Reise“, Panflöten in „Wo bist du“, oder Trompetenklänge im Stil mexikanischer Mariachimusik bei Te Quiero Puta! (  Hörbeispiel)  – zurückzuführen. So wechseln sich auf der Ballade Ohne dich Powerchords der E-Gitarre – die allerdings weniger hektisch, als auf älteren Titeln wirken – mit einer durch „Streicherflächen“ unterlegten gezupften akkustischen Gitarre ab.

Bühnenshows

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Till Lindemann brennend während des Songs „Rammstein“

Rammstein setzen bei ihren Konzerten in erheblichem Maße Pyrotechnik ein. So tragen einzelne Bandmitglieder Flammenwerfer (Lycopodiummasken) auf dem Kopf oder wenden während des Spielens Rauch- und Funkenwerfer an. Beim Song „Rammstein“ zündete sich Sänger Lindemann – geschützt durch einen Asbestmantel – selbst an. Auch ausgefallene Requisiten wie Mikrofone in Messerform (zu „Mein Teil“), explodierende Schlagzeuge und Sticks oder an Verstümmelungen erinnernde Gesichtsmasken finden bei einzelnen Stücken Verwendung. Die pyrotechnischen Einlagen vor allem vom ausgebildeten Feuerwerkstechniker Lindemann sind dabei in nicht unerheblichem Maße für den hohen Bekanntheitsgrad der Band mitverantwortlich, was Lindemann sich dadurch erklärt, dass Rammstein „einfach die härtere David-Copperfield-Show sei.“[7] Für die Shows der Band ist ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Lichtarchitekten Gert Hof, der oftmals die Bühnen- und Lichtkonzepte ausarbeitet, wichtig. Richard Kruspe sagte in einem Interview zur Bühnenshow, dass er Spaß daran habe, sich auf der Bühne zu verstellen und zu verkleiden, und die anderen Bandmitglieder schließe er da mit ein. Als Rammstein noch relativ unbekannt waren, haben sie nach eigenen Aussagen Flammen durch ein verpuffendes Gasgemisch im Saal erzeugt.[8] Traditionell lässt sich am Ende eines Konzertes ein Bandmitglied in einem Gummiboot über die Köpfe der Zuschauer tragen.

Öffentliche Wahrnehmung

 
Konzert von Rammstein mit Apocalyptica in Mailand, 24. Februar 2005.

Aufgrund der mehrdeutigen Texte und des harten Stils wurde der Band in der Anfangszeit seitens der Medien vorgeworfen, „rechten Tendenzen“ zu folgen. Ähnliche „Vorwürfe“ wurden allerdings gut ein Jahrzent vorher schon gegenüber amerikanischen Metalbands wie KISS oder Manowar, sowie Vertretern der Neuen deutschen Welle wie DAF und Joachim Witt geäußert. Die Kritik verstärkte sich, nachdem 1998 das Video zum Coversong „Stripped“ – das Original ist von Depeche Mode – erschien, welches Filmmaterial der Olympischen Sommerspiele 1936 von Leni Riefenstahl enthielt. Auch nach der Entfernung verfassungsfeindliche Symbole aus dem Videomaterial wurde der Band weiterhin die Verbreitung faschistoiden Gedankenguts und die gedankenlose Idealisierung nationalsozialistischer Ästhetik vorgeworfen. Ein Verbot der Ausstrahlung des Musikvideos für Sendezeiten vor 22 Uhr war die Folge. Sänger Till Lindemann erklärte später, man habe mit dieser Provokation eine Grenze überschritten, was er nicht noch einmal tun würde.[9] Im Jahr 2001 veröffentlichte die Band das Lied „Links 2-3-4“ als Ausdruck einer linksgerichteten Einstellung gegen die nicht nachlassenden Vorwürfe. Laut Keyboarder Flake Lorenz habe Rammstein diesen Song geschrieben, um ein klares politisches Statement abzugeben und „mit den Vorurteilen aufzuräumen.

„[...] Wir marschieren, aber wir sind links, absolut klar bekennend links.“[10]

Auch Gitarrist Paul Landers äußerte sich dazu:

„Wir sehen die Welt anders als in links und rechts aufgeteilt. Aber für diesen Song bedienen wir uns der schlichten Schwarzweißmetaphern, die Journalisten scheinbar wichtig finden, um uns zu erklären.“[11]

In anderen Interviews verurteilten sie rechte Gewalt. Sänger Till Lindemann beklagte im Stern, man ignoriere das Problem und würde nicht genug tun:

„Warum greift man heute nicht härter durch?“

Schlagzeuger Christoph Schneider legte dar, warum sie dennoch nicht an Aktionen wie „Rock gegen Rechts“ teilnehmen:

„Was bringt das? Die Rechten sind da. [...] Wir müssen dieses Problem annehmen und endlich akzeptieren, dass es diese Tendenzen in Deutschland gibt. [...] Wir müssen mit denen reden, deren Probleme lösen.“[12]

Gitarrist Paul Landers beschrieb Rammstein in einem weiteren Interview als „linke Patrioten“.[13] In Bezug zu dieser Diskussion um eine politische Ausrichtung wurde die Band Laibach, welche Rammstein in einigen Aspekten Pate stand, ähnlich kontrovers diskutiert.[14]

Obgleich der spärlich vorhandenen Aussagen gegen eine rechte Gesinnung wird seitens antifaschistischer Organisationen kritisiert, dass Gruppen der „Neuen Deutschen Härte“ mit Bildern rechter Ästhetik operierten, ohne sich der historischen Zusammenhänge bewusst zu sein. Dies treffe insbesondere auf Rammstein mit der Darstellung heroisierter athletischer Körper, von Feuer, Muskeln und Trommelwirbel zu. Deren Herauslösen solcher Bilder aus dem Zusammenhang der Nazi-Ästhetik spreche jedoch einen zeitunabhängigen Reiz an und enthebe sie jeglicher politischen Dimension. Dabei unterscheide die „Neue deutsche Härte“ vom Rechtsrock, „dass sie nicht rechte Ideologie, sondern »nur« rechte Bilder im naiven Glauben, dass deren Faszination ohne ideologischen Überbau ungefährlich, am Ende gar unpolitisch sei[,] benutze.“[15] Vereinzelt kam es zu ungewollten Vereinnahmungen der Band von rechtsextremistischer Seite. So meinte das NPD-Parteiorgan „Deutsche Stimme“ im Jahr 2004:

„Nach den Erfolgen von Rammstein und den Aussagen des Liedermachers Heinz Rudolf Kunze scheint sich hier also eine weitere prominente Stimme der deutschen Popkultur für ein entspannteres Verhältnis zur eigenen Nation starkzumachen.“ [16]

Der Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen stuft die Band in einer 2005 erschienenen Publikation allerdings nicht als rechtsextremistisch ein:

"Kritiker werfen der Band vor, auf diese Weise NS-Anleihen gesellschaftsfähig zu machen;als rechtsextremistisch ist die Band allerdings nicht einzustufen." [17]

In die Schlagzeilen geriet Rammstein auch nach dem Schulmassaker von Littleton. Die Attentäter Eric Harris und Dylan Klebold waren erklärte Fans der Band gewesen, was insbesondere in den USA für ein „Kreuzfeuer der Kritik“ und Vorwürfe in Richtung einer angeblichen Solidarität mit dem Nationalsozialismus sorgte. Doch auch deutsche Schul- und Jugendbehörden erwogen, einige der Songs auf den Prüfungsindex zu setzen. In Reaktion hierzu brachten die Bandmitglieder ihr Mitgefühl mit den Angehörigen der tragischen Ereignisse zum Ausdruck und bekräftigten ihre Abneigung gegen jegliche Form von Gewalt.[18] wiesen aber jegliche Verbindung der schrecklichen Tat mit ihrer Musik scharf zurück.[19]

Weiteres Aufsehen erregte Rammstein mit der Verarbeitung tabuisierter Themen wie z. B. Nekrophilie („Heirate mich“), Inzest („Spiel mit mir“) oder Kannibalismus („Mein Teil“). Die intensive Auseinandersetzung mit Gewalt – sowohl aus der Sicht des Täters als auch des Opfers – führt oft zu heftiger Kritik in den Medien. Mit der Veröffentlichung der Single „Mein Teil“, welchen den Fall des als „Kannibale von Rotenburg“ bekannt gewordenen Armin Meiwes aufgegriff, erregte die Band im Oktober 2004 großes Aufsehen. Das zugehörige Musikvideo wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien für Zeiten vor 22 Uhr gesperrt. Die Komission für Jugendmedienschutz (KJM) schrieb dazu im Jugendschutzbericht 2/2004, das Musikvideo zu „Mein Teil“ sei geeignet, „die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen unter 16 Jahren zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen.“ [20] Meiwes wollte die Verbreitung des Songs und des Videos gerichtlich verhindern, scheiterte jedoch.

Verhältnis zu anderen Bands

Rammstein werden oft mit anderen musikalisch ähnlichen, allerdings schon länger bestehenden deutschen Bands verglichen.

Max Müller, Sänger der Band Mutter, äußerte sich in einem Interview so über Rammstein:

„Rammstein hat nichts mit Deutschland zu tun. Die sind das Schlimmste. Rammstein sind der böse, dumme Osten. Wenn Rammstein typisch deutsch sind, dann sind wir total undeutsch. Dass die ihr letztes Album auch noch „Mutter“ genannt haben, ist eine Frechheit. Das ist doch geklaut.“[21]

Das Verhältnis zu Oomph!, die von Rammstein als wichtiger Einfluß angeführt werden, ist, wie Gitarrist Flux von Oomph! in einem Interview angab, grundsätzlich gut:

„Wir haben natürlich früher angefangen, Rammstein waren vorher Fans von uns und haben uns ihre Demos gegeben. Das ist ja allseits bekannt. Und sie gehen damit auch ganz offen mit um und sagen auch in Interviews wenn sie direkt drauf angesprochen werden, dass wir eine der Bands sind, die sie beeinflusst haben und es stört uns auch nicht weiter. Man muss es schon sehen, dass wir Rammstein beeinflusst haben, aber anderseits haben sie uns im Mainstream auch Wege geebnet.“[22]

Allerdings werden auch Differenzen betont:

„Das ist für mich das Verwerflichste, was Rammstein je gemacht haben. Das Image der deutschen Jugend im Ausland so zu zeigen, wie es zum Glück nicht mehr ist. Wenn man die Möglichkeit hat, weltweit ein Bild der deutschen Jugend bzw. des deutschen Volkes zu zeigen, dann darf man einfach nicht ein Riefenstahl-Video zeigen oder mit Schönheitsidealen der 30ger [sic!] Jahre spielen. Denn glücklicherweise sind weder die Deutschen im allgemeinen noch die Jugend im besonderen so, aber im Ausland fühlt man sich nur wieder bestätigt. Genau dieses Bild haben sie von dem Deutschen nun mal vor Augen und dann kommt da eine Band, die denen zeigt „Jawohl, die Deutschen sind alle so“. Ich denke, wir könnten morgens nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn wir durch ein solches, verwerfliches Image unseren Erfolg begründen würden.“[23]

Paul Landers, Gitarrist von Rammstein äußerte sich, als die Band gerade mit „Sehnsucht“ den internationalen Durchbruch schaffte, über das Verhältnis zueinander wie folgt:

„Die gab es schon zwei Jahre früher, und vielleicht sind die etwas angefressen, dass wir soviel Erfolg haben und die immer noch keiner kennt. Ich hoffe mal, dass sich das ändert, da sie musikalisch stellenweise noch besser [sind] als wir. Wir mögen Oomph! eigentlich sehr. Als wir die „Herzeleid“ fertig hatten, da habe ich mal eine Oomph!-CD gehört und habe gedacht: Mann, die machen ja das, was wir wollen, damit sind die ja schon fertig!“[24]

Tourneen, Festivals und Liveauftritte

Kurz nach der Gründung im Jahre 1994 spielte die zu dieser Zeit relativ unbekannte Band auf kleineren Konzerten und in Clubs. Der erste Auftritt fand am 14. April 1994 in der für ihr alternatives Kulturprogramm bekannten Leipziger „naTo“ vor 15 Besuchern statt. Das zweite Konzert war in Neustadt an der Orla, und an Silvester gaben sie ihr drittes Konzert in einem Klubhaus im ebenfalls thüringischen Saalfeld.

1995 tourten sie mit Project Pitchfork durch Deutschland, und traten als Vorgruppe der schwedischen Crossoverband Clawfinger in Warschau und Prag auf. Danach folgte die erste 17 Konzerte umfassende Deutschland-Tour als Headliner.

Bei der 1996 fortgesetzten Tour zu ihrem Debütalbum „Herzeleid“ spielte Rammstein als Unterstützung der Ramones sowie von Clawfinger. Neben dem Konzert „100 Jahre Rammstein“ kamen weitere Auftritten in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Berlin hinzu. Weiterhin spielten sie auf einigen Festivals (u. a. dem Bizarre-Festival) und traten live in der MTV-Sendung „Hanging Out“ mit den Songs „Wollt ihr das Bett in Flammen sehen?“ und „Du riechst so gut“ auf.

Die Tour zu ihrem zweiten Album „Sehnsucht“ im Jahr 1997 führte durch den deutschsprachigen Raum und ganz Europa. Des Weiteren traten sie zum ersten Mal in den USA auf, wo sie zwei Clubkonzerte im Rahmen des „CMJ-Festivals“ in New York City gaben und als Support der Band KMFDM auftraten.

Die erste Headlinertour durch die USA war im darauffolgenden Jahr. Auftritte hatten sie auch bei bekannten Festivals wie „Rock am Ring“. Konzerte mit KoЯn und Limp Bizkit führten sie im Rahmen der „Family Values Tour“ abermals in die Vereinigten Staaten. Bei Konzerten wird „Live aus Berlin“ aufgenommen. Außerdem präsentierten sie „Du hast“ bei den „MTV Europe Music Awards“ in Mailand.

1999 tourten sie als Support von KISS durch Süd- und Mittelamerika. Eine Tour durch Nordamerika mit Soulfly als Vorgruppe folgte.

Ihr einziges Konzert im Jahre 2000 gaben sie beim Fuji-Rock-Festival in Japan. Im folgenden Jahr traten sie beim „Big Day Out Festival“ in Australien und Neuseeland unter anderem mit der damals noch relativ unbekannten Band Coldplay auf. Sie gaben in kleineren Clubs in den japanischen Städten Osaka und Tokio zwei Konzerte. Eine erneute Tour durch Europa folgte. Bei der „Pledge of Allegiance tour“ spielten Rammstein unter anderem mit Slipknot und System Of A Down auf.

Rammstein traten im Jahre 2003 weder bei Festivals oder sonstigen Veranstaltungen auf, gingen aber 2004 und 2005 mit dem neuen Album „Reise, Reise“ auf Europatournee. Diese 21 Konzerten besuchten insgesamt mehr als 200.000 Fans. Erstmals besuchten sie dabei Slowenien und die Slowakei. Zwischenzeitlich performten sie „Keine Lust“ bei den Echo-Verleihungen.

2006 tritt Rammstein nicht live auf.

Diskografie

Rammstein haben bislang sechs Alben, darunter fünf Studioalben und ein Livealbum, sowie 20 Singles veröffentlicht. Diese sind in der Regel in verschiedenen Ausgaben erhältlich, meist gibt es eine Limited Edition in einer Digipak-Hülle. Die außerhalb Deutschlands erhältlichen Ausgaben wie Singles im Cardsleeve-Format oder als DVD-Audio unterscheiden sich des Weiteren oft von den inländischen. Allein vom Album „Sehnsucht“ sind mehr als zehn verschiedene Versionen bekannt.

Generell enthalten Studioalben von Rammstein genau elf Tracks, eventuelle Bonus-CDs bei Sondereditionen ausgenommen. Dies erklärt auch das schnell auf „Reise, Reise“ folgende Erscheinen von „Rosenrot“: Nur ein Teil der Lieder auf „Rosenrot“ wurde neu aufgenommen, der andere Teil stammt von Aufnahmen zu „Reise, Reise“. „Man muss sich die beiden Platten im Prinzip als Doppelalbum denken. Zuerst wollten wir die Scheibe sogar ‚Reise, Reise 2‘ nennen. Das haben wir aber nun verworfen, da ‚Rosenrot‘ als eigenständiges Rammstein Album [sic!] zu sehen ist. Trotzdem gehören beide Platten zusammen, sie erscheinen eben nur zeitversetzt.“[25] Ähnlich war dies bei den Alben „Herzeleid“ und „Sehnsucht“, wobei hier Stücke von „Sehnsucht“ lange vor der Veröffentlichung live auf Konzerten gespielt wurden, um den Besucher ein größeres Songmaterial zu bieten.

Einige andere Gruppen und Künstler haben sich der Musik des Sextetts mit Coverversionen angenommen. Die Pet Shop Boys kreierten einen Remix zur Single „Mein Teil“. Von der Band Gregorian, welche moderne Pop- und Rocksongs im Choralstil mittelalterlicher Mönche singt, stammt eine Fassung von „Engel“ für ihr 2004 erschienenes Album „The Dark Side“. Das gleiche Stück wurde auch vom belgischen Mädchenchor Scala & Kolacny Brothers in einer vom Original völlig abweichenden, ruhigen Fassung interpretiert. Beeindruckt von der von Nina Hagen mit Apocalyptica produzierten Coverversion von „Seemann“, gingen Rammstein im Jahre 2005 mit Apocalyptica auf Tournee. Zusammen spielten sie bei Konzerten „Mein Herz brennt“ und „Ohne dich“.

Trotz der Erfolge in den Charts bleiben sie im Airplay namenhafer Radiosender eher die Ausnahme, was aufgrund der großen Bekanntheit Rammsteins ungewöhnlich ist. Dies ist in den USA anders: Dort sind sie dank des Radiosenders Radio Goethe, der ausschließlich deutsche Musik spielt, bekannt geworden.

Auf einschlägigen Verkaufsplattformen sowie Internettauschbörsen kursieren vermeintliche Alben bzw. Titel von Rammstein. Bei all diesen Werken, welche sowohl hier als auch bei offiziellen Quellen nicht aufgeführt sind, handelt es sich um Bootlegs oder Fälschungen.

Alben

Titel
Veröffentlichung
Chart-Position
D A CH NL F S NZ USA N FIN PL B E CDN DK H I EST IS MX CZ P SLO AUS GB IRL GR
Herzeleid
24. September 1995
6 11 20 72 85 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Sehnsucht
22. August 1997
1 1 3 40 76 17 23 45 47 - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Live aus Berlin
31. August 1999
1 2 8 - 97 42 46 179 29 35 - - - - - - - - - - - - - - - - -
Mutter
2. April 2001
1 1 1 4 23 2 12 77 12 7 4 7 9 14 22 33 68 - - - - - - - - - -
Reise, Reise
27. September 2004
1 1 1 2 3 2 17 61 4 1 4 6 4 - 3 21 35 1 1 1 3 4 4 19 37 54 -
Rosenrot
28. Oktober 2005
1 1 2 4 5 2 38 47 4 1 7 3 9 - 2 18 11 1 1 2 3 <10 - 44 29 - <10

Singles

Veröffentlichung Titel Chart-Position Album
D A CH NL F S USA N FIN PL DK GB BU
24. August 1995 Du riechst so gut - - - - - - - - - - - - - Herzeleid
8. Januar 1996 Seemann - - - - - - - - - - - - - Herzeleid
1. April 1997 Engel 3 4 17 - - 48 - - - - - - - Sehnsucht
18. Juli 1997 Du hast 5 10 33 - - - 20 - - - - - - Sehnsucht
23. November 1997 Das Modell 5 18 - - - 41 - - - - - - - Kraftwerk-Cover
17. April 1998 Du riechst so gut '98 16 - - - - - - - - - - - - Herzeleid
27. Juli 1998 Stripped 14 27 42 - - - - - 3 - - - - Depeche Mode-Cover
15. Januar 2001 Asche zu Asche (Australien) - - - - - - - - - - - - - Herzeleid
12. Februar 2001 Sonne 2 5 18 - - 42 - - 9 - - - - Mutter
14. Mai 2001 Links 2-3-4 26 33 65 - - - - - 15 - - - - Mutter
10. September 2001 Ich will 29 59 - - 3 - - - 19 - - 30 - Mutter
25. März 2002 Mutter 47 - - - - - - - 7 - - - - Mutter
14. Oktober 2002 Feuer frei! 33 28 - - - - - - - - - 35 - Mutter
26. Juli 2004 Mein Teil 2 6 11 - 60 8 - 11 2 - 6 61 - Reise, Reise
13. September 2004 Amerika 2 3 5 22 89 21 - 13 10 7 2 38 - Reise, Reise
22. November 2004 Ohne dich 12 38 42 - - - - - 13 - 17 - - Reise, Reise
28. Februar 2005 Keine Lust 16 25 30 33 - 57 - - 14 - 4 35 - Reise, Reise
7. Oktober 2005 Benzin 6 11 15 - 81 16 35 15 1 - 3 58 59 Rosenrot
16. Dezember 2005 Rosenrot 28 46 59 - - 53 - - - - 8 - - Rosenrot
3. März 2006 Mann gegen Mann 20 42 66 - - 45 32 - 17 46 5 54 99 Rosenrot

Soundtracks, Compilations und Remixe

Veröffentlichung Titel Song/s
18. Februar 1997 Lost Highway Track 18: Rammstein; Track 20: Heirate Mich
1. Juli 1997 Life Is Peachy (KoЯn) Track 2: Good God (Heart Floor Remix)
14. Oktober 1997 Album Of The Year (Limited Edition) (Faith No More) Track 15: Last Cup Of Sorrow (Rammstein Mix)
21. Oktober 1997 Mortal Kombat Annihilation Track 6: Engel
18. November 1997 Wing Commander Prophecy Track 4: Eifersucht
4. August 1998 For the Masses Track 16: Stripped
30. März 1999 Family Values Tour 1998 Track 16: Du hast
30. März 1999 The Matrix Track 12: Du hast
26. Oktober 1999 American Made Music To Strip By (Rob Zombie) Track 5: Spookshow Baby (Black Leather Cat Suit Mix)
11. Januar 2000 Aggro 2000 Track 3: Du hast
21. Dezember 2001 So High Man hört Du hast (Kein Soundtrack-Titel)
12. März 2002 Resident Evil Track 9: Halleluja
14. Mai 2002 Jason X Man hört Rammstein in einem Trailer (Kein Soundtrack-Titel)
6. August 2002 xXx Track 1 (CD 1): Feuer Frei!
19. August 2002 La Sirene Rouge Track 14: Sonne
23. August 2002 Lilja 4-ever Track 1/19: Mein Herz Brennt (Film-Remix)/Mein Herz Brennt
30. August 2002 FearDotCom Man hört Sonne (Kein Soundtrack-Titel)
22. Oktober 2002 Dicknity (Slick Idiot) Track 12: Xcess (Rammstein Remix)
22. April 2003 mOBSCENE (Marilyn Manson) Track 3: mOBSCENE (Sauerkraut Remix)
9 . August 2004 Resident Evil: Apocalypse Track 7: Mein Teil
19. Mai 2006 See No Evil Man hört Mein Teil

Video

Die Aufnahmen zu „Live aus Berlin“ wurden am 22. und 23. August 1998 während eines Konzertes jeweils mehr als 17.000 Zuschauern auf der Parkbühne im Berliner Volkspark Wuhlheide gemacht. Um nicht nur die Musik, sondern auch die Atmosphäre der pyromatisch geprägten Bühnenshow zu transportieren, erschienen neben der Album-CD auch Videoaufnahmen aus sechs verschiedenen Kameraperspektiven auf DVD und VHS-Kassette.

Im Gegensatz dazu ist „Lichtspielhaus“ keine reine Liveproduktion. Es werden vielmehr alle bis dato erschienenen Musikvideos der Band, Aufnahmen verschiedener Konzerte und Making-Of-Abschnitte zusammengestellt.

Neben den hier nicht aufgeführten und nur außerhalb Deutschlands vertriebenen DVD-Audio-Fassungen verschiedener Singles veröffentlichten Rammstein zu der Limited Edition vom jüngsten Album „Rosenrot“ noch eine weitere DVD. Sie enthält Videoaufzeichnungen zu drei Auftritten der „Reise,-Reise“-Tour, welche einen Vorgeschmack für die noch für dieses Jahr angekündigte Live-DVD „Völkerball“ darstellt.

Veröffentlichung Titel Format FSK
13. September 1999 Live aus Berlin VHS 16
13. September 1999 Live aus Berlin unzensiert VHS 18
26. November 1999 Live aus Berlin DVD 16
1. Dezember 2003 Lichtspielhaus DVD 16
28. Oktober 2005 Rosenrot (Limited Edition) DVD 16

Sonstiges

Neben den aufgeführten Songs, welche auf Alben oder als Single veröffentlich wurden, existieren noch weiterere, weniger bekannte Titel von oder mit Beteiligung von Rammstein. Diese sind entweder als B-Seite auf Single-CDs oder in anderer Form veröffentlicht worden.

  • Hallo Hallo – Dieser Song existiert lediglich als Demo. Veröffentlicht wurde eine ähnliche Version als „Das alte Leid“ (1994).
  • Schwarzes Glas – Dieser Song existiert lediglich als Demo. Der Produzent Jacob Hellner war seinerzeit der Auffassung, dass dieser Titel keinen richtigen Refrain habe. Daher wurde er nicht offiziell auf einem Album bzw. als Single veröffentlicht. Doch der Song „Der Meister“ basiert auf diesem Titel und ist auf dem Album „Herzeleid“ zu hören (1994).
  • Das wilde Tier – Urversion von „Tier“ – gespielt auf einigen 1994er-Konzerten. Dieser Song existiert nur als unveröffentlichte Demoversion auf einem Tape (1994).
  • Jeder lacht – gespielt auf einigen 1994er-Konzerten. Dieser Song existiert lediglich als Demo (1994).
  • Pesnja o trevozhnoy molodosti – „Pakhmutova-&-Dobronravov“-Cover (1994).
  • Wilder Wein – Erschienen auf der Single „Engel Fan Edition“ (23. Mai 1997) und auf dem Album „Live aus Berlin“ (31. August 1999).
  • Feuerräder – Erschienen auf der Single „Engel Fan Edition“ (23. Mai 1997).
  • Kokain – Erschienen auf der Single „Das Modell“ (23. November 1997).
  • Wut will nicht sterben – Wurde von den Puhdys mit Unterstützung von Till Lindemann gespielt. In der endgültigen Verkaufsfassung wurde jedoch Till Lindemanns Stimme durch eine andere ersetzt. Grund hierfür waren vertragsrechtliche Bestimmungen zwischen Rammstein und ihrer Plattenfirma (1999).
  • Halleluja – Erschienen auf der Single „Links 2-3-4“ (14. Mai 2001).
  • Hallelujah – Erschienen in Japan auf dem Album „Mutter“ als Hidden-Track zwei Minuten nach „Nebel“ (2001).
  • Pet Sematary – Erschienen auf der Single „Ich will“ (10. September 2001).
  • 5/4 – Erschienen auf der Single „Mutter“ (Intro der „Mutter“-Tour) (25. März 2002).
  • Schtiel – von Till Lindemann und Richard Kruspe anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Harley-Davidson gecoverter Song der Band Aria. Die Auflage betrug nur etwa 400 Stück (30. August 2003).

Auszeichnungen

  • Deutschland: Doppel-Platin-Schallplatte für „Sehnsucht“ „Live aus Berlin“ (DVD), „Mutter“, „Lichtspielhaus“, „Reise, Reise“ und „Rosenrot“; Platin-Schallplatte für „Herzeleid“; Goldene Schallplatte für „Engel“ und „Live aus Berlin“
  • Österreich: Platin-Schallplatte für „Sehnsucht“ und „Reise, Reise“; Goldene Schallplatte für „Mutter“
  • Schweiz: Doppel-Platin-Schallplatte für „Sehnsucht“; Platin-Schallplatte für „Live aus Berlin“ (DVD), „Mutter“, „Reise, Reise“ und „Rosenrot“; Goldene Schallplatte für „Live aus Berlin“ und „Lichtspielhaus“
  • USA: Goldene CD für „Sehnsucht“
  • Echo in den Kategorien „Bestes Video“ für „Engel“ (1998), „Marketing“ (1998), „Erfolgreichste nationale Künstler im Ausland“ (1999), „Best New Metal Act National“ (2002), „New Rock/Metal/Alternative“ als „Künstler/Künstlerin/Gruppe des Jahres national/international“ (2005), „Best Live Act national“ (2005) und „Rock/Alternative“ (2006)
  • Comet in den Kategorien „Beste Live Band“ (1998) und „Bestes Video“ für „Keine Lust“ (2005)
  • Hard Rock Award in den Kategorien „Best Rock Act“ (2002), „Best Album“ für „Reise, Reise“ (2004), „Best Song“ für „Mein Teil“ (2004) und „Best Video“ für „Mein Teil“ (2004)
  • Kerrang! Award in den Kategorien „Best Live Act International“ (2002) und „Best International Concert“ (2002)
  • World Music Award in der Kategorie „Best Selling Artists Around The World – Germany“ (2005)
  • MTV Europe Music Award in der Kategorie „Best German Act“ (2005)
  • Eins Live Krone in der Kategorie „Bester Liveact“ (2005)
  • World Sales Award für über zehn Millionen verkaufte Tonträger (2005)
  • EMMA Award in der Kategorie „Best Foreign Artist“ (2006)
  • Edison Award in der Kategorie „Best Alternative Album“ für „Rosenrot“ (2006)

Trivia

Vater der zweiten Tochter von Till Lindemanns Ex-Frau ist sein Bandkollege Richard Kruspe. Till Lindemann und seine Frau waren zum Zeitpunkt dieser Affäre bereits geschieden. Die Tochter ist im Video zur Single „Engel“ („Lichtspielhaus“) sowie auf der VHS beziehungsweise DVD „Live aus Berlin“ beim Song „Tier“ zu sehen. Des Weiteren singt sie im Lied „Spieluhr“ (Mutter) den Refrain.

Einzig zur Single „Das Modell“ (1997) erschien kein Video, obwohl eines produziert wurde. Aufgrund von moralischen Bedenken in Zusammenhang mit dem Tod von Lady Diana wurde es nie veröffentlicht. Zum Song „Rammstein“ erschien ein Video, jedoch keine Single.

Daron Malakian von der Band System Of A Down half Rammstein während der „Pledge of Alliance tour“ durch die USA im Jahre 2001 für zwei Konzerte aus, da Gitarrist Paul Landers wegen eines Krankheitsfalls in der Familie zwischenzeitlich zurück nach Deutschland musste. Malakian trug ebenfalls die Bühnenjacke von Paul Landers. Rammstein brachen die Tour danach komplett ab.

Im Jahre 2004 erhielten die Dresdner Sinfoniker unter Leitung von Torsten Rasch den Klassik-Echo für ihren Liederzyklus „Mein Herz brennt“, in dem sie Texte von Rammstein verwendeten. Produziert wurde das Projekt von Sven Helbig, der seit dem auch an den folgenden Alben als Produzent mitwirkte.

Es gibt einen Asteroiden, der den Namen „110393 Rammstein“ trägt. Dieser wurde von dem Astronomen Jean Claude Merlin am 11. Oktober 2001 in der Nähe des Ortes Le Creusot entdeckt.[26] Das Minor Planet Center (MPC), welches für die Benennung von kleinen Körpern im Sonnensystem verantwortlich ist, gab die Namensgebung am 19. Februar 2006 offiziell bekannt.[27]

Literatur

Commons: Rammstein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Jason Fisher (Interviewer): Rammstein Interview. In: The Gauntlet. Abgerufen 22. September 2006.
  2. Jeremy Williams: What does Rammstein mean? In: herzeleid.com. Abgerufen 26. Mai 2006.
  3. Rammstein, Gert Hof. 2001, Die Gestalten Verlag
  4. Text von Du hast auf [1]
  5. Stern, Ausgabe 14 vom 29. März 2001, Seite 226
  6. Playboy, Ausgabe Januar 2006 vom 15. Dezember 2005, Seite 69, „Wir haben Grenzen überschritten“ Interview geführt von Rudi Raschke und Mario Vigl
  7. Playboy, Ausgabe Januar 2006 vom 15. Dezember 2005, Seite 69, „Wir haben Grenzen überschritten“ Interview geführt von Rudi Raschke und Mario Vigl
  8. Playboy, Ausgabe Januar 2006 vom 15. Dezember 2005, Seite 70, „Wir haben Grenzen überschritten“ Interview geführt von Rudi Raschke und Mario Vigl
  9. Playboy, Ausgabe Januar 2006 vom 15. Dezember 2005, Seite 71, „Wir haben Grenzen überschritten“ Interview geführt von Rudi Raschke und Mario Vigl
  10. Breakout Magazin, Ausgabe 04/01, „Spiel mir das Lied vom Tod“ Text Interview von Chris Glaub
  11. Hammer, Ausgabe 04/01
  12. Stern, Ausgabe 14 vom 29. März 2001, Seite 226
  13. Torsten Groß: Rammstein „Wir sind linke Patrioten“. In: motor.de. Abgerufen 13. Mai 2006.
  14. Sophie Albers: „Laibach ist Rammstein für Erwachsene“. In: Netzeitung.de. Abgerufen 2. August 2006.
  15. Der Rechte Rand Heft 74 (Januar/Februar 2002): »Neue deutsche Härte« – Nationalisierung durch Musik von Martin Büsser
  16. http://www.deutsche-stimme.de/Ausgaben2004/Sites/01-04-Mode.html
  17. Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: Party, Pogo, Propaganda - Bedeutung der Musik für den Rechtsextremismus in Deutschland; auf http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/rechtemu.pdf#search=%22NRW%20Verfassungsschutz%20Rammstein%22
  18. Jeremy Williams: Did Rammstein's music cause Columbine? In: herzeleid.com. Abgerufen 30. September 2006.
  19. Focus, Ausgabe 4/2002 vom 2. Dezember 2002, „Klingelnde Herzen klappern“
  20. http://www.blm.de/apps/documentbase/data/de/jugendschutzbericht_2_04.pdf
  21. taz Berlin lokal vom 1.10.2004, Seite 25, „Ich darf alles“, Interview geführt von Thomas Winkler
  22. OOMPH! Den Fans verpflichtet. In: ragazzi-music.de - website für erregende Musik. Abgerufen Format invalid.
  23. Peter Kubaschk: Interview mit Dero und Flux. In: Powermetal.de. Abgerufen Format invalid.
  24. Erfolgreiche Klopfköpfe. In: Mucke und mehr. Abgerufen Format invalid.
  25. Torsten Groß: Rammstein „Wir sind linke Patrioten“. In: motor.de. Abgerufen 29. August 2006.
  26. http://cfa-www.harvard.edu/iau/special/rocknroll/0110393.html
  27. Minor Planet Circula 55989 vom 19. Februar 2006

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