Die Schiffswerft Korneuburg ist eine ehemalige Schiffswerft an der Donau in Korneuburg (Niederösterreich).
Im Jahr 1852 wurde als Reparaturplatz und als Abstellplatz für die Donauschiffe der DDSG am linken Donauarm bei Korneuburg auf einer Fläche von 12.000 m² die Werft errichtet. Anfangs wurden 60 Mitarbeiter beschäftigt. Bereits im Jahr 1864 wurde die erste Helling errichtet. Innerhalb der nächsten dreißig Jahre wurde das Werftareal auf 28.000 m² und eine Wasserfläche von 25.000 m² erweitert. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Werft nochmals vergrößert.
Da während des Krieges die zur DDSG gehörende Werft in Budapest verloren ging, wurde die Werft in Korneuburg noch wichtiger. Nach dem Krieg wurde sie zu einer Neubauwerft, die bis dahin hauptsächlich Reparaturen ausführte, ausgebaut. Durch die folgende Wirtschaftskrise mussten viele der Beschäftigten abgebaut werden, so dass 1931 nur mehr 170 von vormals über 400 Beschäftigten verbleiben konnten.
1938 wurde sie allerdings nach dem Anschluss wieder ausgebaut, und es wurde der größte Schiffsaufzug an der Donau errichtet. Hier konnten Schiffe bis zu 85 m Länge und 600 t Verdrängung an Land gezogen werden.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Werft den Hermann-Göring-Werken einverleibt. Es wurden folgende Schiffe gebaut:
- 6 Motorschleppschiffe Typ N
- 7 Motorschleppschiffe Typ R
- 8 Schwarzes-Meer-Einheitsschiffe Typ SME
- 3 Kriegstransportschiffe Typ KT
- 60 Tankkähne 1.000 t
- 12 Güterkähne 1.000 t
- 30 Turmbauten für U-Boote
- 15 Achtersteven für U-Boote
- 8 Marine Fahrpräme Typ MFP
- 34 Landeklappen für MFP
Als Deutsches Eigentum wurde die Werft von den Sowjets beschlagnahmt und ein Teil der USIA-Betriebe, wo auch Schiffe für die Sowjetunion gebaut wurden.
Nach dem Staatsvertrag wurde die Werft an die DDSG zurückgegeben, von der sie als Korneuburger Schiffswerften AG 1959 als Staatsbetrieb wieder ausgegliedert wurde. Seit dieser Zeit wurden nicht mehr nur Donauschiffe sondern auch Hochseeschiffe, beispielsweise für den Einsatz in der Nordsee oder Fischereischiffe für Griechenland, gebaut. Ebenso wurden die bestehenden Verbindungen zur Sowjetunion genutzt, so dass auch moderne Passagierschiffe für die Wolga gebaut wurden. Selbstverständlich wurden auch für die DDSG Personenschiffe, wie die Theodor Körner, die Wachau oder die Austria, gebaut.
Im Jahr 1974 wurde die Schiffswerft mit der Linzer Werft zur Österreichische Schiffswerften AG Linz Korneuburg (ÖSWAG) zusammengeschlossen und in die VOEST ALPINE AG eingegliedert.
Für die folgenden Aufträge von Großschiffen wurde die Konstruktion in Korneuburg durchgeführt, während sie in Rumänien montiert wurden. Auf diese Weise wurden Schiffe sowohl in die Sowjetunion, wie auch für den Nahen Osten, gebaut. Zu dieser Zeit waren bis zu 650 Mitarbeiter in der Werft beschäftigt.
Am 1. Jänner 1991 wurde die Werft privatisiert und im Jahr 1994 endgültig geschlossen.