Das ehemalige Zisterzienser-Kloster Marienfeld und der Ort Marienfeld
Geographie
Das Kloster Marienfeld liegt im heutigen Stadtgebiet der Stadt Harsewinkel, Kreis Gütersloh. Die Gemeinde Marienfeld ist der östlichste Ort im Münsterland. Vor der Gebietsreform (1973) war Marienfeld ein eigenständiger Ort und gehörte zum Kreis Warendorf.
Architektur
Die Kirche steht auch heute noch und ist weit und breit einmalig. In Marienfeld wurde die erste Kirche aus Ziegelstein, in Westfalen, gebaut.
Die Marienfelder Klosterkirche
Foto: Die Marienfelder Klosterkirche
Geschichte
Auf dem Boden des Klosters Marienfeld stand vordem, in der Bauerschaft Hundingen, eine Kapelle Wadenhart, von der heute noch an der Nordseite des Torgebäudes ein Stück Mauerwerk zu sehen ist. Der älteste Hinweis auf den Ort, findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1134, laut der, Bischof Weinher von Münster (1132-1151) die Kapelle Wadenhart, mit allem Zubehör, dem Kloster Liesborn schenkt. Im Jahre 1185 machten sich zwölf Mönche - ihre Zahl ist der der Apostel entnommen, von Hardehausen im Paderborner Land, zusammen mit Eggehardus, ihrem ersten Marienfelder Abt, auf den Weg zu einer neuen Gründung, nach Wadenhart. Das neu gegründete Kloster wurde »Campus Sanctae Mariae« genannt. Das heißt übersetzt »Feld der Heiligen Maria«, jetzt Marienfeld. Im Jahr 1222 wurde, unter dem sechsten Abt Winricus (1220-1226), die große, prachtvolle Klosterkirche eingeweiht.
Gründer des Klosters Marienfeld:
- Widukind, der Vogt von Rheda (Widukind von Rheda)
- Widukind's Mutter Luttrudis
- Bernhard II. von der Lippe (Bernhard II. (Lippe))
- Widekind von Schwalenberg mit seinen Brüdern
- Hermann von Schwalenberg
- Volquin von Schwalenberg
- Heinrich von Schwalenberg
- sowie Ludiger von Waldenburg
Am 23. Februar 1803 hob der Reichsdeputationshauptschluß von Regensburg in Deutschland alle geistlichen Fürstentümer auf und verweltlicht ( säkularisiert ) deren Besitz. In den Jahren der Säkularisation ( 1790 - 1815 ) wurden insgesamt 416 Klöster mit Benediktinerregel geschlossen.
Der Zisterzienserorden verlor 38 Männerklöster und 8 kleinere Häuser, sowie 83 Frauenklöster. Abteien und Kirchen wurden an Meistbietende versteigert. Unersetzliche Werte wechselten, oft zum Spottpreis, den Besitzer.
48 Äbte, davon 12 mit Bischofsrang, haben in Marienfeld gelebt und gewirkt.
Das Marienfelder Mönchsverzeichnis ist in WADENHART zu sehen.
Seit Pfingsten 2004 gibt es in Marienfeld, nach 200-jähriger Pause, wieder mönchisches Leben. Zwei Mönche sind in die ehemaligen Wirtschaftsgebäude im Klosterhof gezogen und haben begonnen, nach den Regeln des hl. Benedikt zu beten und zu arbeiten.
alte Schreibweisen / Namenskunde
Schreibweisen WADENHART:
Wadenhart, Wadenhard, Werdenhardt, Watdenhart, Waedenhart, Wadenart, Wadenhorst.
Schreibweisen MARIENFELD:
Sünte Marien velde, Sunte Marien felde, Meryenvelde, Mergenfelde, Mergenvelde, Mergenfeld, Mergenfeldt, Merienvelde, Marienfelde, Mergenfeldt, oder bezeichnet als Campus Sce. Marie, Campus Sanctae Mariae, Campus Sancte Marei, Campus S. Marie virginis.
- Campus = Feld
Campus Sanctae Mariae = Feld der hl. Maria
Sehenswürdigkeiten
Das Herzstück Marienfelds ist der heute noch existierende Klosterhof mit den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden, die Klosterkirche und die in Privatbesitz befindliche ehemalige Abtei. Sehenswert ist vor allem das Innere der Kirche mit der heutigen Orgel, einem Werk des Lippstädters Johan Patrokulus Möller (1720 -1769)
Möller-Orgel in der Marienfelder Klosterkirche
Foto: Die Möller-Orgel in der Marienfelder Klosterkirche
Aufnahme von Benutzer:Kaefer im Juni 2003
Lizenz: GNU FDL
Literatur
Marienfelder Chronik Zur Geschichte der Zisterzienserabtei und der Gemeinde Marienfeld Walter Werland (erhältlich im Bürgerbüro der Stadt Harsewinkel)
Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185 1803 in deutscher Übersetzung | 1998 | + Rudolf Böhmer / Paul Leidinger (Selbstdruck der St.Marien-Pfarrgemeinde)
Die Zisterzienserabtei Marienfeld (1185 - 1803) (Sonderdruck, Selbstdruck der Pfarrgemeinde Marienfeld 1999 ) Paul Leidinger
Weblinks
--Michael Klävers, Marienfeld 23:58, 16. Aug 2004 (CEST)