Ludwig Haas (* 16. April 1875 in Freiburg im Breisgau; † 2. August 1930 in Karlsruhe) war ein deutscher Politiker der DDP)
Leben und Beruf
Nach dem Abitur auf dem Gymnasium in Bruchsal studierte Haas, der jüdischen Glaubens war, in Heidelberg, München und Freiburg Rechtswissenschaften. Während seines Studiums schloss er sich einer Verbindung im Kartell-Convent der Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens an. 1998 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert. Nach dem Zweiten Staatsexamen 1901 ließ er sich als Rechtsanwalt in Karlsruhe nieder. Im Ersten Weltkrieg war er zunächst als Kompaniechef beim Reserve-Infanterie-Regiment 238 und später beim Verwaltungschef des Generalgouverneurs für Warschau eingesetzt. Er gehörte der Deutschen Liga für den Völkerbund und der Deutschen Friedensgesellschaft sowie dem Bund deutscher Bodenreformer an an.
Partei
Haas war im Kaiserreich Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei und beteiligte sich 1918 an der Gründung der DDP. 1924 beteiligte er sich an der Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.
Abgeordneter
Seit 1909 war Haas Stadtrat in Karlsruhe. Von 1910 bis zu seinem Tode war er Landtagsabgeordneter in Baden.
Von 1912 bis 1918 gehörte er für den Wahlkreis Karlsruhe dem Reichstag des Kaiserreiches an. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Anschließend war er bis zu seinem Tode erneut Reichstagsabgeordneter.
Öffentliche Ämter
Haas war von November 1918 bis zum 1. April 1919 Innenminister in Baden.
Literatur
- Ludwig Luckemeyer; Ludwig Haas als Reichstagsabgeordneter der Fortschrittlichen Volkspartei (FVP) und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), Bremen 1971
- Judith Schrag-Haas; Erinnerungen an meinen Vater Ludwig Haas, Leo-Baeck-Institute, New York.