George Smoot

US-amerikanischer Astrophysiker und Nobelpreisträger
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George Fitzgerald Smoot III (* 20. Februar 1945 in Yukon, Florida) ist ein US-amerikanischer Astrophysiker.

Leben

Smoot wurde am 20. Februar 1945 als ältestes von zwei Kindern einer Lehrerin und eines Hydrologen in Yukon im US-Bundesstaat Florida geboren. 1966 erwarb er am Massachusetts Institute of Technology einen Bachelor of Science in Mathematik und Physik und vollendete im Jahre 1970 seine Doktorarbeit in Teilchenphysik zum Zerfall subatomarer Elementarteilchen. Da auf dem Gebiet der Teilchenphysik zu dieser Zeit viele Wissenschaftler forschten, entschied er sich auf das weniger stark frequentierte Forschungsgebiet der Kosmologie zu wechseln. Im selben Jahr wechselte er in den Arbeitskreis des Nobelpreisträgers Luis W. Alvarez an die University of California in Berkeley. Dort arbeitete er im Lawrence Berkeley Laboratory an dem NASA-Projekt HAPPE (High-Altitude Particle Physics Experiment) mit dem Ziel ein Experiment zu entwerfen, das Beweise für die Urknalltheorie liefern könnte.[1]

COBE

 
Temperaturschwankungen in der Hintergrundstrahlung aufgenommen durch den Satelliten COBE (Mission: 1989-1993)

1976 beschloß die NASA einen Satelliten zu entwerfen, der in der Lage sein sollte die kosmische Hintergrundstrahlung des Alls zu messen. Unter den Wissenschaftlern, die zu diesem Projekt beitrugen war auch George F. Smoot, der mit seiner Arbeitsgruppe einen Detektor, ein Differential microwave radiometer (DMR) entwickelte, der in der Lage war Anisotropien im Mikrowellenhintergrund zu kartografieren. Am 18. November 1989 wurde ein Satellit, ausgerüstet mit diesem Detektor, sowie mit Instrumenten der Arbeitsgruppen von John C. Mather und Mike Hauser als COBE mit einer Delta-Trägerrakete in die Umlaufbahn der Erde geschossen. Das DMR von Smoot sammelte etwa vier Jahre lang Daten zur Anisotropie der kosmischen Hintergrundstrahlung im Mikrowellenbereich, so dass es gelang eine vollständige Karte dieses Phänomens zu erstellen (siehe Bild). Diese Mikrowellenhintergrundstrahlung gilt zur Zeit als ein "Echo" des Urknalls. Die Intensitätsschwankungen lassen Rückschlüsse auf Dichteschwankungen kurz nach Entstehung des Universums zu. Man nimmt an, dass gerade diese Dichteschwankungen ursächlich für das heutige Erscheinungsbild des Alls, mit seinen Galaxienhaufen und riesigen Regionen weiter Leere, sind[2].

Er wurde 2006 zusammen mit John C. Mather mit dem Nobelpreis für Physik für die Entdeckung der Schwarzkörperform und Anisotropie der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (for their discovery of the blackbody form and anisotropy of the cosmic microwave background radiation) ausgezeichnet.

Quellen

  1. Biografie von George F. Smoot
  2. Smoot, G. F.. COBE: "New sky maps of the early universe". Astrophysics and Space Science Library 1991, 169, 281-94.

Literatur

  • de Oliveira-Costa, Angelica; Smoot, George F.: Does COBE rule out a toroidal Universe? in Nuclear Physics B, Proceedings Supplements 1995, 43, 299-302.
  • Smoot, George F.: COBE observations of the cosmic background. in Frontiers Science Series, 1994, 8, 115-36.