Neunstachliger Stichling | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pungitius pungitius | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Neunstachlige Stichling (Pungitius pungitius), auch Kleiner Stichling, Zwergstichling oder Stechelstange, ist ein vorwiegend in Kleingewässern lebender Fisch.
Ebenso wie die meisten anderen Stichlingsarten hat auch der Neunstachlige Stichling praktisch keine wirtschaftliche Bedeutung. Bemerkenswert an ihm ist jedoch seine Unempfindlichkeit gegenüber schlechten Wasserverhältnissen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Neunstachlig Stichling lebt meist in kleinen Binnengewässern, wie Gräben und Tümpeln aber auch in stillen Teilen von Fliesgewässern und Flüssen. Im Brack- und Salzwasser ist er ebenfalls zu finden. Bevorzugt werden flache, pflanzenbewachsene Bereiche. Der für Kleinstgewässer typischen, stark schwankenden Wasserqualität gegenüber, ist diese Stichlingsart recht unempfindlich.
Das Verbreitungsgebiet ist noch nicht vollkommen untersucht, fest steht jedoch, daß es dem des Dreistachligen Stichlings sehr ähnlich ist, sich aber nicht so weit nach Süden ausdehnt. Zudem ist die Art seltener und fehlt im Mittelmeerraum, Norwegen und Schottland völlig.
Die im Salz- und Brackwasser lebenden Populationen wandern zur Laichzeit ins Süßwasser.
Merkmale
Wie einige der Trivialnamen bereits andeuten, bleibt P. pungitius mit einer Länge von 5 bis 7 cm recht klein.
Vor der weichstrahligen Rückenflosse befinden sich 7 bis 11 (meist nur 9 bis 10) einklappbare Stacheln.
Die Oberseite ist graugrün bis braun, die Seiten heller und silbrig schimmernd. Häufig finden sich unregelmäßig verteilte dunkle Flecken oder Querbinden. Zur Laichzeit werden die Männchen an Kehle und Brust samtschwarz, in seltenen Fällen wird auch eine vollständig schwarze Färbung angenommen. Hinsichtlich der Färbung zur Laichzeit gibt es aber auch abweichende Beobachtungen, beispielsweise grünliche Farbtöne am Bauch und rötliche Töne am Kopf.
Die Haut ist bis auf 10 schwach gekielte Knochenplatten auf dem Schwanzstiel nackt.
Anzahl der Flossenstrahlen:
- Dorsale 1 IX-X(VII-XI) (hierbei handelt es sich um die Rückenstacheln)
- Dorsale 2 10-12
- Anale I/9-11
- Pectorale 9-10
- Ventrale II/1
- Caudale 12
Verhalten
Der Neunstachlige Stichling ernährt vorwiegend sich von Wirbellosen, wobei er hiervon nahezu alles frißt, was er überwältigen kann.
Das Fortpflanzungsverhalten des Neunstachligen Stichlings ähnelt dem seines größeren Verwandten, dem Dreistachligen Stichling. Jedoch das wird Tonnennest im allgemeinen nicht auf dem Grund errichtet, sondern meist zwischen Pflanzen aufgehängt.
Bei drohender Gefahr versucht sich der Neunstachlige Stichling im Schlamm oder im Pflanzenbewuchs zu verbergen. Während der Flucht versucht er zudem durch Grundberührungen Schlamm aufzuwirbeln und so dem Angreifer die Sicht zu "verdunkeln".
Männchliche P. pungitius werden meist nur 3 Jahre alt, die weiblichen Tiere können 5 Jahre erreichen.
Unterarten
Innerartlich wird der Neunstachlige Stichling nocheinmal in mehrere Unterarten differenziert, diese unterscheiden sich hauptsächlich in Hinsicht auf Verbreitungsgebiet und Beschilderung.
- Pungitius pungitius pungitius
- Pungitius pungitius sinensis
(unvollständige Auflistung)
Es gibt auch Ansätze die Unterarten teilweise in den Rang einer eigenen Art zu erheben beziehungsweise zusammenzufassen.
Literatur
- Hans-Joachim Paepke: Die Stichlinge: Gasterosteidae, Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-492-9
- Günter Sterba: Süßwasserfische der Welt, Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89350-991-7
- Urania Tierreich - Fische Lurche Kriechtiere, Urania Verlag Leipzig/Jena/Berlin, 1967
- Horst Müller: Fische Europas, Neumann Verlag, Leipzig · Radebeul 1983, ISBN 3-7402-0044-8