Halbherr war der Name eines alten adligen Augsburger Patriziergeschlechtes, das im Mannesstamm erlosch.

Geschichte
Die schwäbische Ministerialen gehörten im 14. und 15. Jahrhundert den Patrizierstand der Reichsstadt Augsburg an.[1] Möglicherweise war das Geschlecht vor 1306 aus Füssen zugewandert.[2] 1312 erhielten Bernhardus "dictus Halpherr" und 1317 Hermannus "dictus Halbherr de faucibus" das Augsburger Bürgerrecht. 1330 bekleidete Konrad Halbherr das Amt des Baumeisters. 1357 lebte Berchtold Halbherr, der von Konrad von Holzheim einige Güter in Possenried kaufte.[3] 1401 verlieh der Augsburger Bischof Burkhard von Ellerbach einen Zehent aus einigen Höfen zu Bobingen an die ledige Anna Halbherr.[4] 1420 vermachte die Nonne Katharina Halbherr den ererbten Besitz der "Sammlung zum (Kloster Maria) Stern." Die Familie dürfte spätestens im 15. Jahrhundert im Mannesstamm erloschen sein.
Wappen
"In Silber einen schwarzen Rech, der selbe auf dem Helm. Decken silbern".[5]
Genealogie (Auswahl)
- Berchtold Halberr († vor 1346); ⚭ Adelheid NN
- Berchtold Halbherr († vor 1365); ⚭ Anna NN
- Catharina Halbherr († nach 1396); ⚭ Bartholomäus Riederer
- Berchtold Halbherr (* ca. 1340); ⚭ NN
- Afra Halbherr (* ca. 1375); ⚭ Matthäus Keller
- Catharina Halbherr (* ca. 1300); ⚭ Berchtold Riederer
- Berchtold Halbherr († vor 1365); ⚭ Anna NN
Siehe auch
Literatur
- Paul von Stetten (der Jüngere): Geschichte der adelichen Geschlechter der freyen Reichs-Stadt Augsburg. Haid, 1762, S. 130
Einzelnachweise
- ↑ Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland: herausgegeben von einigen deutschen Edelleuten. Manz, 1863 (google.com [abgerufen am 30. März 2022]).
- ↑ Claudia Kalesse: Bürger in Augsburg: Studien über Bürgerrecht, Neubürger und Bürgen anhand des Augsburger Bürgerbuchs I (1288-1497). Wissner, 2001, ISBN 978-3-89639-284-8 (google.com [abgerufen am 30. März 2022]).
- ↑ Paul ¬von Stetten (der Jüngere): Geschichte der adelichen Geschlechter in der freyen Reichs-Stadt Augsburg: sowohl in Ansehung ihres besondern Standes als auch in Ansehung einer jeden einzlen Familie. Haid, 1762 (google.com [abgerufen am 30. März 2022]).
- ↑ Mark Häberlein, Johannes Burkhardt: Die Welser: Neue Forschungen zur Geschichte und Kultur des oberdeutschen Handelshauses. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2014, ISBN 978-3-05-007705-5 (google.com [abgerufen am 30. März 2022]).
- ↑ Johann Siebmacher: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-geneaolgischen Erläuterungen. Bauer und Raspe, 1884 (google.com [abgerufen am 30. März 2022]).