Flatland (BMX)

Freestyle BMX Fahrstil
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Flatland ist die Bezeichnung für eine Unterdisziplin des Freestyle-BMX-Sports, bei der Akrobatik am Rad auf flachem Boden stattfindet. Als Sportstätten bieten sich gut asphaltierte Parkplätze an.

Flatland umfasst unterschiedliche Manöver oder Tricks, die theoretisch zu endlosen Kombinationen (Combos) verbunden werden können. Der Übergang zwischen den einzelnen Figuren findet innerhalb weniger Sekunden oder sogar fließend statt. Die meisten BMX-Flatlander kreieren ihre eigenen Tricks, Kombinationen und ihren individuellen Stil.

Kevin Jones, die lebende Legende dieser Sportart, ist bekannt für die Aussage:

Es ist besser, gar nicht zu fahren, als Tricks zu kopieren.

Der bedeutendste Wettbewerb der Flatlander ist der jährliche „Red Bull Circle of Balance“.

Namhafte Profis der „New School“ sind Martti Kuoppa, Alex Jumelin, Michael Steingräber Viki Gomez und Justin Miller.

Entwicklung

Flatland kristallisiert sich innerhalb der BMX-Familie immer mehr als eigene Sportart heraus, da es sich in Stil und Lebenseinstellung zunehmend vom Rest der BMX-Szene distanziert – ähnlich wie sich in den 1980er Jahren die Disziplin „Race“ vom „Freestyle“ abgrenzte. So waren zu den X Games 2005 in Los Angeles keine Flatlander eingeladen. Aufgrund dieser Entwicklung gründen professionelle Flatlander ihre eigenen Firmen, um nicht mehr auf Sponsoren angewiesen zu sein (z. B. die Firma Neko, die seit Mitte der 1990er Jahre BMX-Rahmen herstellt und deren Inhaber der Flatlander Alexis Desolneux ist).

Seit einigen Jahren steigern zunehmend mehr Fahrer den Anspruch dieses ohnehin ziemlich schwierigen Balancesports, indem sie „brakeless (ohne Bremsen) fahren.

Eine der technisch am höchsten ausgelegten Veranstaltungen war der "FlatRing" der am 09 September 2006 im Pariser Cirque d'Hiver stattgefunden hat. Folgende 22 Fahrer der Weltelite nahmen an diesem Großevent teil:

Viki Gomez (ESP), Alex Jumelin (F), Justin Miller (USA), Martti Kuoppa (FIN), Michael Steingraeber (DE), Hiroya Morizaki (JP), Matt Wilhelm (USA), York Uno (JP), Keelan Phillips (GB), Nathan Penonzek (CAN), Frank Lukas (Germany),Raphael Chiquet (F), Jeff Desroche (CAN), Sergio Balu Ricardo (BRA), Matti Rose (DE), Michael Sommer (Österreich), Matthias Dandois (F), Bram Verhallen (NL), Terry Adams (USA), Adam Kun (Ungarn), Wolfgang Sauter (DE), Ryoji Yanmar Yamamoto (JP)

Die Jury bestand ebenfalls aus namenhaften Sportlern nämlich: : Chad Johnston (USA), Alexis Desolneux (F), Chase Gouin (CAN), Lee Musselwhite (GB), Marcelo Lima (BRA), Yasuyuki Takeo (JP)

Sieger wurde schließlich Martti Kuoppa der sich in einem emotionalen Finalen "Battle" gegen seinen Konkurenten Justin Miller durchsetzen konnten.Dieser "Battle" verlief allerdings nicht ganz friedlich,siehe hierzu Artikel auf Global-Flat.com und Fat-BMX.com.Kuoppa selbst gab ein aufschlußreiches Statement auf seiner Website marttikuoppa.com,dass er allerdings am tag darauf wieder (aus ungeklärten Gründen) entfernt hatte.

Sportgerät

Ein Flatland-BMX unterscheidet sich von anderen Freestyle-BMX-Rädern durch ein kürzeres oft gekreuztes oder gebogenes (oder beides) Ober- und Unterrohr,einen kürzeren Hinterbau des Rahmens, einen kürzeren Vorbau und den vier „Pegs“, den charakteristischen Verlängerungen der Radachsen. Es wird Gewicht gespart wo es nur geht,z.B. durch möglichst kurze Gabeln ohne Vorlauf (Bietet auch bessere Kontrolle),kurze Kurbelarme,extrem kleine Kettenblätter (häufig sogar nur 20 Zähne)und dünnere Ketten. Oftmals ist auch der Lenker speziell geformt, da er möglichst gerade und ohne "sweep" (die anatomisch gerechte Biegung des Lenkers in der Vertikalen) eine bessere Kontrolle über das Rad ermöglicht.Mittlerweile immer häufiger werden so genannte "Bar-Stem-Combo's" (Lenker-Vorbau-Kombinationen)bei denen der Lenker bereits am Vorbau festgeschweißt ist,was Gewichtsreduzierung aber auch Stabilitetsverlust bewirkt.Die meisten Bar-Stem-Combo's haben keinen sweep. Aus stilistischen Gründen können Flatlander ihre Speichen auch radial einspeichen, was anderen BMX-Sportarten nicht zu empfehlen ist,da eine radiale Einspeichung nicht stabil genug sein könnte.

Für Hinterradtricks unerlässlich ist der „Freecoaster“, eine spezielle Art von Hinterradnabe, die es ermöglicht, dass sich das Hinterrad auch rückwärts drehen kann, ohne die Bewegung über die Kette an die Kurbel weiterzugeben. Die spezielle Technik, mit den Schuhsohlen am Mantel das Rad in Bewegung zu halten, nennt man „scuffen“.