Pöls (Gemeinde Pöls-Oberkurzheim)

Ortschaft in Pöls-Oberkurzheim
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Wappen Karte
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Basisdaten
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Judenburg
KFZ-Kennzeichen: JU
Fläche: 33,52 km²
Einwohner: 2741 (15.05.2001)

2682 (01.01.2006)

Bevölkerungsdichte: 80 Einw./km²
Höhe: 790 m ü. NN
Postleitzahl: 8761 Pöls

8754 Thalheim

Vorwahl: 03579
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gliederung des Gemeindegebiets: 4 Katastralgemeinden:

Pöls

Enzersdorf (mit Greith)

Thalheim

Allerheiligen

Adresse der Gemeindeverwaltung: 8761 Pöls, Hauptplatz 7
Offizielle Website: http://www.poels.at
E-Mail-Adresse: [1]
Politik
Bürgermeister: Ernst Korp (SPÖ, )

Pöls ist eine Marktgemeinde im österreichischen Bundesland Steiermark. (Markterhebung am 1. Juni 2004)


Geografie

Geografische Lage

Pöls liegt zwischen den südlichen Ausläufern der Rottenmanner und Wölzer Tauern sowie der Seckauer Alpen im Pölstal. Die südlichen Ortsteile Greith, Paig und Thalheim sind im bzw. an Südhängen zum Murtal gelegen. Höhere Berge im Gemeindegebiet sind der Geigerkogel (1402m), der Falkenberg (1158m) und der Raningerkogel (945m). der Tiefste Punkt des Gemeindegebietes ist in der Mur an der Grenze zu Judenburg gelegen (ca. 720m)

Geologie

Die den Ort umgebende Landschaft ist geprägt von glazialen Formen, Endmoränen und Hügeln aus der letzten Eiszeit. Tief eingeschnitten in den Eiszeitschotter windet sich der Fluss Pöls, aus den Niederen Tauern kommend, durch Tal und Ort


Nachbargemeinden

An die Marktgemeinde Pöls grenzen die Gemeinden Judenburg, Sankt Peter ob Judenburg, Sankt Georgen ob Judenburg, Oberzeiring, Oberkurzheim und Fohnsdorf (im Uhrzeigersinn)

Ortschaften

  • Allerheiligen
  • Enzersdorf
  • Greith
  • Gusterheim
  • Paig (Obere und Untere)
  • Paßhammer
  • Pöls
  • Pölshof
  • Sauerbrunn
  • Thalheim
  • Thaling


Geschichte

Hinweise für eine Besiedlung dieser Gegend schon im 2. Jahrtausend v. Chr. geben zahlreiche Funde von Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen aus dieser Zeit. Zahlreiche Indizien deuten auch auf eine Römersiedlung auf dem zum Murtal abfallenden Pölshals hin. An diesem Pölshals lag aller Wahrscheinlichkeit nach auch die römische Poststation MONATE. Hier traf die Römerstraße in einem Straßenknoten mit einer vom Aichfeld kommenden Nebenstraße zusammen. Relikte römischer Grabanlagen wurden bis in das beginnende 20. Jahrhundert hinein um Pöls herum gefunden.

Nach 582 wanderten die Slawen von Osten her aus den von den Awaren beherrschten Gebieten ein. Die Siedlungen der Slawen mieden den sumpfigen Talgrund und waren hauptsächlich an den Talrändern zu finden. Viele Namen slawischen Ursprungs zeugen heute noch von der slawischen Siedlungstätigkeit.

Im Jahre 860 wird Pöls erstmals urkundlich erwähnt (als "curtis ad pelisam" - der Gutshof am Pölsbach) und gehört somit zu den ältesten Orten der Steiermark.In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts setzte der Zustrom bayrischer Bauern ein. Nicht wenige slawische Siedlungen erhielten deutsche Namen, es gab jedoch auch Siedlungsneugründungen durch die bayrischen Einwanderer. Einfälle von Ungarn brachten die bayrische Siedlungstätigkeit in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts kurzfristig zum Erliegen, nach der für die Ungarn desaströsen Schlacht am Lechfeld setzte die bayrische Kolonisation wieder umso stärker ein. Im 12. und 13. Jahrhundert kam es zu umfassenden Rodungen und zur Anlage vieler neuer Höfe, eine Entwicklung, die um 1300 ihren Höhepunkt erreichte.Das 14. Jahrhundert sah den Niedergang vieler Höfe in Lagen, die wirtschaftlich nicht lebensfähig waren (Von 70 im Allerheiligengraben bei Pöls bewirtschafteten Höfen sind bis heute nur 2 Anwesen übriggeblieben). In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts war durch Zerschlagung des Großgutshofes „ad Pelisam“ und die Ansiedlung von Handwerkern und Taglöhnern das Dorf Pöls entstanden.

Weitere markante Zeitpunkte sind die Errichtung der Offenburg um ca. 1074, bzw. der Burg Reifenstein, die um 1145 erstmals urkundlich erwähnt wurde und zu den imposantesten Burganlagen der Steiermark zählte. Schloss Sauerbrunn wurde um 1550 erbaut, kurz darauf auch die Sternschanze, vermutlich eine befestigungstechnische Spielerei des Franz von Teuffenbach, der auch das Schloss Sauerbrunn errichtete. Dieses steht über Mineralquellen, bei welchen es sich um den ältesten "Gesundbrunnen" der Steiermark handelt und die der Sage nach schon zur Zeit der Kreuzzüge bekannt und geschätzt waren. Die romanische Pfarrkirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Neben der Kirche stehen der romanische Karner (derzeit Aufbahrungsstätte) und eine gotische Totenleuchte. Mit großer Wahrscheinlichkeit befand sich im Gebiet des Pölshals eine frühere Kirche, die als Kirche ad Undrimas im Jahr 767 vom Chorbischof Modestus geweiht wurde, und im Bereich des Riedes Wochen vermutet wird. Im 15., 16. und 17. Jahrhundert wuchs das Dorf Pöls. Etliche Handwerker und Keuschler siedelten sich hier an. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts stockt die räumliche Ausdehnung von Pöls für etwa 200 Jahre, wahrscheinlich verursacht durch Wirtschaftskrisen, Seuchen und Kriege. Seit dem 18. Jahrhundert wurde das üblicherweise aus Holz gezimmerte Haus (Holzkeusche) abgelöst von aus Steinen gemauerten Häusern. Aufgestockt wurden viele Objekte erst in den letzten 150 Jahren. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein war das Dorf umzäunt, selbstschließende Falltore versperrten die Zugänge als Schutz gegen eindringendes Weidevieh und Raubtiere. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich das bäuerliche Dorf Pöls zum Industrieort.

Am Beginn der Industrialisierung standen die Hammerwerke im Pölstal (Anfang 16. Jh.). 1700 begann Ferdinand Fürst Schwarzenberg, der kurz zuvor das 1660 errichtete Schloss Gusterheim gekauft hatte, mit der Papiererzeugung in Pöls. Seit dieser Zeit ist die Geschichte der Gemeinde Pöls scheinbar untrennbar mit der der im Ort befindlichen Papier-bzw. Zellstoffproduktion verbunden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit der Gewinnung von Zellstoff aus Holzfasern die moderne industrielle Entwicklung eingeleitet. Der Ausbau der Papierindustrie durch die italienische Firma BURGO ab 1921 ließ die Bevölkerung rasch wachsen. In der Folge vergrößerte sich Pöls durch die Notwendigkeit, Wohnraum für die Werksangehörigen zu schaffen und die daraus resultierende rege Bautätigkeit rasch. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zeigte sich eine rasante bauliche Entwicklung, die sich auf die Gestaltung des Ortsbildes nachhaltig auswirkte. Das neue Amtsgebäude der Gemeinde, die Kirche und der renovierte Pfarrhof bildeten nun den Kern des Ortes. Am Ortsrand entstanden Ansammlungen von Einfamilienhäusern von denen viele in den letzten Jahren (ab 1984) zur Erweiterung des Zellstoffwerkes und zur nachhaltigen Dorfentwicklung wieder abgerissen werden mussten. Heute erzeugt die Zellstoff Pöls AG in einer der modernsten und umweltfreundlichsten Fabriken Europas hochwertigen Langfaser-Zellstoff, was vor allem auch der Umstellung von Sulfid- auf Sulfatzellstoff 1984 zuzuschreiben ist.


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Politik

Gemeinderat

  • SPÖ - Sozialdemokratische Partei Österreichs - 12 Sitze
  • ÖVP - Österreichische Volkspartei - 3 Sitze


Bürgermeister

Ernst Korp (SPÖ)

Wappen

Das Gemeindewappen der Marktgemeinde Pöls wurde im Jahre 1979 offiziell verliehen. Es nennt sich In rotem Schild auf silbernem, mit einem roten Zahnrad belegten Dreiberg drei silberne gezinnte Wehrtürme.. Jedoch wurde das Wappen auch schon früher verwendet (siehe Dr.Walter Brunner: Geschichte von Pöls)

Das Zahnrad symbolisiert die wirtschaftlich bestimmende Industrie, die drei Wehrtürme sind ein Hinweiß auf die drei umgebenden Burgen Offenburg, Reifenstein und Sauerbrunn

Städtepartnerschaften

Pöls pflegt eine Partnerschaft mit der Gemeinde Mainhausen in Deutschland.

Mit der Gemeinde Oberkurzheim besteht eine enge gesellschaftliche Verstrickung, weil viele öffentliche Institutionen (Volksschule, Hauptschule, Kath. Pfarrkirche, früher auch Gemeindeamt) für beide Gemeinden zuständig sind, bzw. das Gemeindeamt von Oberkurzheim sich bis vor kurzem in Pöls befunden hat.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Erwähneswert sind die im 12. Jahrhundert errichtete Pfarrkirche

Ansässige Unternehmen

Zellstoff Pöls AG

Bildung

  • Seit 1458 gibt es in Pöls urkundlich erwähnt eine Volksschule,
  • seit



Literatur

  1. Dr.Walter Brunner: Geschichte von Pöls
  2. Herausgeber: Gem. Pöls: Heimat Pöls – vom Ursprung bis zur Gegenwart

Quellen

  1. Dr. Walter Brunner: Geschichte von Pöls

Gemeinde Pöls

Technische Hauptschule Pöls

Volksschule Pöls

Zellstoff Pöls AG

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