Fußball-Oberliga
Oberliga, Fußball: ehemalige Bezeichnung für die höchste deutsche Spielklasse.
Nach Kriegsende wurde in der amerikanischen Besatzungszone die Oberliga Süd gegründet, die erste größere überregionale Liga in Deutschland. Nach ihrem Vorbild entstanden bald in den anderen Besatzungszonen die Oberliga Nord, die Oberliga West und die Oberliga Südwest, wobei in letzterer zunächst in zwei Staffeln gespielt wurde.
Die Meister und teilweise auch Vizemeister der Oberligen spielten 1948 zusammen mit dem Meister der Berliner Stadtliga und dem Meister der sowjetischen Besatzungszone, der noch im K.O.-System ermittelt wurde, die erste Deutsche Meisterschaft aus. Meister wurde der 1. FC Nürnberg.
Auch in der Deutschen Demokratischen Republik wurde bald eine Oberliga ins Leben gerufen, der ab 1951 auch die Ostberliner Vereine der Berliner Stadtliga angehörten. Die Westberliner Vereine spielten fortan in der Oberliga Berlin.
1963 wurden die Oberligen zugunsten der neugegründeten Bundesliga aufgelöst, für die sich je fünf Vereine aus dem Süden und Westen, drei aus dem Norden, zwei aus dem Südwesten und ein Verein aus Berlin qualifizierten. Die restlichen Vereine aus den alten Oberligen wurden in die neugegründeten Regionalligen übernommen.
1978 (im Norden bereits 1974) wurde die Oberliga als Amateur-Oberliga wiedereingeführt, war nunmehr jedoch nur noch die dritthöchste Spielklasse.
Seit der Einführung der "neuen" Regionalliga ist die Oberliga vierthöchste Spieklasse in Deutschland.
In der DDR war die Oberliga (Oberliga der DDR, "DDR-Oberliga") bis 1991 die höchste Spielklasse.
Die erste deutsche Nachkriegsmeisterschaft 1948
Teilnehmer:
- Britische Besatzungszone: Hamburger SV, FC St. Pauli
- Französische Besatzungszone: 1. FC Kaiserslautern, SpVgg. Neuendorf
- Amerikanische Besatzungszone: 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München
- Sowjetische Besatzungszone: SG Planitz
- Berlin: Union Oberschöneweide
Viertelfinale:
- Kaiserslautern - TSV 1860 5:1 (in Worms)
- Oberschöneweide - St. Pauli 0:7 (in Berlin)
- Neuendorf - HSV 2:1 (in Dortmund)
- Nürnberg kam kampflos weiter, da Planitz keine Reiseerlaubnis erhielt.
Halbfinale:
- Nürnberg - St. Pauli 2:2 und 3:2 n. V. im Wiederholungsspiel (in Mannheim)
- Kaiserslautern - Neuendorf 5:1 (in Wuppertal)
Endspiel in Köln am 8. August 1948:
- 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern 2:1