John Jay McCloy

US-amerikanischer Jurist und Politiker, Hoher Kommissar seines Landes in Deutschland (1949–1952)
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Der gelerte Jurist und Politiker John Jay McCloy geboren am 31. März 1895 in Philadelphia, Pennsylvania; gestorben am 11. März 1989 in Stamford, Connecticut) war von 1949 bis 1952 amerikanischer Hoher Kommissar in Deutschland.

McCloy studierte unterbrochen vom ersten Weltkrieg an der Harvard Law School, die er 1921 abschloss.

Von 1941 bis 1945 ist er Unterstaatssekretär im amerikanischen Kriegsministerium. Und hier mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben befaßt. In Nordafrika wirkt er bei der Gründung des französischen Komitees für die nationale Befreiung mit. Er war verantwortlich für die Internierung von 110.000 US-Amerikaner japanischer Herkunft. 1944 bevorzugte er die Bombardierung von kriegswichtigen deutschen Rüstungsbetrieben vor der Bombardierung der Bahnlinen ab die nach Auschwitz führten. (Dem lagen keine antisemitischen Überlegungen zu Grunde, sondern Einschätzungen über die militärische Umsetzbarkeit und psychologischen Wirkungen.) Die Bombardierung Japans mit Atomwaffen lehnte er ab. McCloy setzte sich Strafprozesse gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher (statt Standgerichten) ein und wurde so ein Wegbereiter der Nürnberger Prozesse. Als Hochkommisar setzte er später viele Urteile in ihrem Strafmaß erheblich herab. McCloy nimmt an den Konferenzen von Casablanca, Kairo, Potsdam und San Francisco teil.

1945 ist er als Leiter der "Civil Affairs Division" ist McCloy an der Besetzung Deutschlands beteiligt. Von 1949 bis 1952 ist er neben Brian Robertson (Großbritannien) und André François-Poncet (Frankreich) der dritte Hochkommisar. Die Hochkommisar lösten die Militärgouverneure. Er fördert die Umsetzung des Marshallplans und die Integration der Bundesrepublik in den Westen.

Von 1952 bis 1965 war er zunächst Berater, dann ab 1953 Vorsitzender der Ford-Foundation für Friedensfragen. Er war von 1953 bis 1960 Vorstandsvorsitzender der Chase National Bank. 1961 wurde er von John F. Kennedy als Sonderberater für Abrüstungsfragen berufen. Den Berlinbesuch Kennedys 1963 initiierte er nachdem er mit Chruschtschow Gespräche geführt hatte. Während der Kuba-Krise ist er Mitglied des entsprechenden Koordinationskomitees. Nach dem Mord an Kennedy wird er Mitglied des Warren-Komitees zur Erforschung der Ermordung Kennedys.


Langjähriger Vorsitzender des Council on Foreign Relations (CFR) und des American Council on Germany. Direktor des Bananenkonzerns United Fruit Mitglied der "Warren-Commission" zur Aufklärung des Mordes an J.F. Kennedy He was a legal counselor to I. G. Farben

Ehrungen

  • Ehrenbürger von Berlin am 1. April 1985, anläßlich seines 90. Geburtstages.
  • Ehrenbürger von Rothenburg o. d. Tauber 1948 (er hatte die Bombardierung verhindert).
  • Großkreuz des Bundesverdienstordens (1957).

Mitgliedschaften

Literatur

E. Fischer/H.D. Fischer (Herausgeber): John J. McCloys Reden zu Deutschland- und Berlinfragen: Publizistische Aktivitäten und Ansprachen des Amerikanischen Hochkommissars für Deutschland 1949-1952


Quellen

http://en.wikipedia.org/wiki/John_J._McCloy http://www.gerdgruendler.de/Keine%20Bomben%20auf%20Auschwitz.html