Arthur Cohn (* 4. Februar 1927 in Basel) ist ein Schweizer Filmproduzent, der sechs Academy Awards gewonnen hat und damit zur Zeit als Produzent mit den meisten Oscars gilt. Für die folgenden Filme wurde er mit dem Filmpreis geehrt: „Sky above, Mud below“, „Der Garten der Finzi Contini“, „Black and White in Colour”, “La Diagonale du Fou”, “American Dream” und “Ein Tag im September”. Als bisher einziger nicht amerikanischer Produzent hat er einen Stern auf den "Walk of Fame" in Hollywood.
Biographie
Cohns Vater Marcus war ein hochangesehener Anwalt in Basel, seine Mutter Rose schrieb Gedichte und war als Autorin für das legendäre Kabarett „Cornichon“ tätig. Seine Jugend und Studienjahre verbrachte er in Basel, danach folgten aktive Jahre als Journalist und die Beschäftigung mit der Konzeption von Drehbüchern, die ihn zum Medium Film brachte.
Arthur Cohn wurde für sein Schaffen in aller Welt geehrt: Die Universität von Boston verlieh ihm einen Ehrendoktortitel, und auf den Hollywood Boulevard („Walk of Fame“) trägt ein Stern seinen Namen. 1995 ehrte das französische Kulturministerium den Basler mit dem höchsten Orden, den ein nichtfranzösischer Bürger erhalten kann.
Seine wohl bekanntesten Filme sind Il giardino dei Finzi Contini (1970), koproduziert mit Artur Brauner, Gianni Hecht Lucari und Fausto Saraceni, sowie Die Kinder des Monsieur Mathieu (2004, Originaltitel: Les Choristes) von Christophe Barratier, welcher besonders in Frankreich sehr erfolgreich war.
Mehrere Filme des brasilianischen Regisseurs Walter Salles wurden von ihm mitproduziert.
Arthur Cohn legt grossen Wert auf die Entwicklung des Drehbuches. Er betont immer wieder, wie unwichtig ihm kommerzieller Erfolg sei. Durch seine Filme hat er gezeigt, dass scheinbar unbeliebte Themen grossen Erfolg beim Publikum haben können.
Kritik
Arthur Cohns Filme sind in allen Kontinenten der Welt populär, egal wo sie gedreht werden. Sie werden von der Kritik hoch gelobt, so vor allem Central Station und sein Meisterwerk Die Gärten der Finzi Continis.
Filmographie
- 2004 - Die Kinder des Monsieur Mathieu (Les Choristes)
- 2001 - Hinter der Sonne (Abril Despedaçado)
- 1999 - Ein Tag im September (One Day in September)
- 1998 - Central Station (Central do Brasil)
- 1996 - White Lies
- 1995 - Two Bits
- 1991 - American Dream
- 1984 - Gefährliche Züge (La diagonale du fou)
- 1979 - Adoption (L'Adoption)
- 1976 - Sehnsucht nach Afrika (Noirs et blancs en couleur)
- 1973 - A Brief Vacation (Una breve vacanza)
- 1972 - Lo chiameremo Andrea
- 1970 - Der Garten der Finzi Contini (Il Giardino dei Finzi-Contini)
- 1970 - Sunflower (I Girasoli)
- 1968 - A Place for Lovers (Amanti)
- 1967 - Woman Times Seven
- 1964 - Paris Secret
- 1961 - Le Ciel et la boue
Auszeichnungen
- Academy Awards
- 2000 Oscar für den besten Dokumentarfilm (One Day in September)
- 1991 Oscar für den besten Dokumentarfilm (American Dream)
- 1985 Oscar für den besten fremdsprachigen Film (La diagonale du fou)
- 1977 Oscar für den besten fremdsprachigen Film (Noirs et blancs en couleur)
- 1972 Oscar für den besten fremdsprachigen Film (Il Giardino dei Finzi-Contini)
- 1962 Oscar für den besten Dokumentarfilm (Le ciel et la boue)
- BAFTA Awards
- 1999 BAFTA Award in der Kategorie «Film Not in the English Language» (Central Station)
- Internationale Filmfestspiele Berlin
- 1998 Goldener Bär für Central Station
Literatur
- Minu: Arthur Cohn: der Mann mit den Träumen. 1999, ISBN 3-85815-341-9
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Cohn, Arthur |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Filmproduzent |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Basel |