ß

„Eszett“, Buchstabe im deutschen Alphabet
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ß - das so genannte Eszett, in Österreich und Bayern "scharfes s", ist eine Ligatur aus den beiden Formen des 's' aus der Frakturschrift. Das lange 's' (ſ) im Aufstrich ist heute nicht mehr gebräuchlich. Das kleine 's', in der Fraktur auch 'Schluss-s' genannt, war nur für das Wortende reserviert, ähnlich dem griechischem Sigma. Durch die Zusammenziehung beider S-Formen entstand das ß. Ein entsprechender Großbuchstabe existiert trotz diverser Bemühungen, einen zu kreieren, nicht, stattdessen wird immer "SS" verwendet.

Die Ähnlichkeit des 's' im Abstrich mit dem 'z' aus den Schriften Fraktur und Sütterlin führte zu der - eigentlich falschen - Benennung "Eszett". Der Ausdruck setzte sich wohl auch durch, weil das 'z' den scharfen Zischlaut anschaulicher charakterisiert. Nachdem mit der Fraktur auch das lange 's' immer mehr verdrängt wurde, entwickelte sich aus der ursprünglichen Zusammenziehung zweier Buchstaben ein eigenständiges Zeichen, das auch in andere Schriftfamilien (Antiqua und Grotesk) übernommen wurde.

Um die Beibehaltung des "neugeschaffenen" Buchstabens zu rechtfertigen, folgt das 'ß' seit der Rechtschreibreform von 1996 immer einem langen Vokal, da die Doppelung eines Konsonanten den vorstehenden Vokal in der Aussprache normalerweise verkürzt.

In der Schweiz wird das 'ß' nicht mehr verwendet. Normalerweise werden alle Wörter mit 'ss' geschrieben, einige Buchverlage verwenden jedoch 'ß' im Drucksatz.

siehe auch: Alphabet, Orthographie