James Horner (* 14. August 1953 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Filmkomponist.
Die frühen Jahre
Horner studierte zunächst am Royal College of Music in London unter György Ligeti. Später wechselte er an die University of Southern California und machte dort seinen B. A.. Schließlich promovierte er an der University of California in Los Angeles. 1978 komponierte er sein erstes Stück für die Konzerthalle mit dem Namen Spectral Shimmers, das vor ca. 400 Zuhörern vom Indianapolis Symphony Orchestra nur ein einziges mal gespielt wurde. Weitere Aufführungen scheiterten am Geldmangel. Das einzige andere Werk für die Konzerthalle war A Forest Passage, das 2000 anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Cuyahoga Valley National Recreational Area in Ohio vom Cleveland Orchestra aufgeführt wurde. Nach einigen Arbeiten für das American Film Institute (AFI) in den 70ern widmete er sich dem Komponieren von Filmmusik. Er begann für den äußerst produktiven B-Movie-Regisseur Roger Corman zu arbeiten, zum Beispiel Sador – Herrscher im Weltraum (Originatitel: Battle Beyond The Stars) oder Das Grauen aus der Tiefe (Humanoids from the Deep) stammen aus dieser Zeit (Anfang der 80er).
James Horner als Filmkomponist
Den Durchbruch schaffte Horner 1982 mit der Musik zum zweiten Star-Trek-Film. Es folgten die einen gewissen Kultstatus besitzenden Soundtracks zu Krull und Projekt Brainstorm (Brainstorm) (beide 1983). 1985 arbeitete er das erste mal mit Regisseur Ron Howard für den Film Cocoon zusammen, mit dem er seitdem immer wieder zusammengearbeitet hat (Willow 1988, Apollo 13 1995, Kopfgeld – Einer wird bezahlen – Ransom 1996, Der Grinch – How The Grinch Stole Christmas 2000, A Beautiful Mind 2001, The Missing 2003).
1986 erhielt James Horner seine ersten Oscar-Nominierungen für James Camerons Aliens – Die Rückkehr und dem Zeichentrick-Film Feivel der Mauswanderer (An American Tail) (Kategorie „Bester Song“). Zwischen 1986 und 1995 vertonte Horner zahlreiche Zeichentrickfilme: Neben Feivel der Mauswanderer (An American Tail) auch Feivel der Mauswanderer im Wilden Westen (An American Tail: Fievel Goes West), In einem Land vor unserer Zeit (The Land Before Time), Meister Dachs und seine Freunde (Once Upon A Forest), Vier Dinos in New York (We're Back! A Dinosaur's Story), Pagemaster (The Pagemaster) und Balto. Viele davon wurden von Steven Spielberg produziert.
1989 erhielt Horner eine weitere Oscar-Nominierung für Feld der Träume (Field of Dreams). Das im selben Jahr komponierte Glory erhielt überraschenderweise keine Nominierung. 1993 hatte James Horner ein sehr aktives Jahr, in dem zehn von ihm vertonte Filme erschienen, zum Beispiel Die Akte (The Pelican Brief) und Der Mann ohne Gesicht (The Man Without A Face). 1994 arbeitete er an Edward Zwicks Legenden der Leidenschaft (Legends of The Fall) und 1995 an Mel Gibsons Braveheart, die nicht nur künstlerisch sondern auch kommerziell sehr erfolgreich waren. Für Apollo 13 und Braveheart erhielt er zwei Oscar-Nominierungen, konnte sich jedoch nicht gegen Luis Bacalovs Der Postmann (Il Postino) durchsetzen.
Sein wohl bekanntestes Werk ist der Soundtrack zum Film Titanic, der 1997 unter der Regie von James Cameron entstand. Hierfür wurde Horner 1998 mit einem Oscar für die beste Originalmusik ausgezeichnet. Einen zweiten Oscar erhielt er für My Heart Will Go On als Besten Originalsong, den er zusammen mit Will Jennings geschrieben hatte und der in der Interpretation von Céline Dion zu einem weltweiten Hit wurde. Für den Soundtrack von Titanic erhielt er außerdem drei Grammys und zwei Golden Globes. Mit fast 30 Millionen verkaufter Platten ist Titanic einer der erfolgreichsten Soundtracks der Filmgeschichte.
Neben Titanic weisen noch einige andere Scores Einflüsse irischer Musik auf, zum Beispiel Braveheart, Vertrauter Feind (The Devil's Own) und Bobby Jones. Horner wird oft mit einer solchen Musik in Verbindung gebracht, doch sehr viel häufiger hat Horner orchestrale mit elektronischer Musik kombiniert wie in Die Legende vom schwarzen Fluss (Where the River Runs Black), Vibes oder The Chumscrubber.
Bei den Filmen Der Sturm (The Perfect Storm) (2000) und Troja (Troy) (2004) arbeitete er erstmals mit Wolfgang Petersen zusammen. Bei letzterem ersetzte er kurzfristig Gabriel Yared, dessen Musik den Produzenten „zu altmodisch“ war, obwohl Horners Musik ebenfalls kaum als „modern“ zu bezeichnen ist. 2001 und 2003 kamen Oscar-Nominierungen für A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind) und Haus aus Sand und Nebel (House of Sand and Fog) hinzu.
Neben den zahlreichen Großproduktionen wie Duell – Enemy at the Gates (Enemy At The Gates) (2001) oder Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro) (1998) ist James Horner immer wieder für kleinere Filmprojekte tätig, zum Beispiel Die Geschichte vom Spitfire Grill (The Spitfire Grill) (1996) oder The Chumscrubber (2005).
Unter heutigen Filmkomponisten immer ungewöhnlicher, dirigiert Horner seine Musik. Außerdem orchestriert er seine Musik auch immer selber. Orchestratoren kommen nur zum Einsatz, wenn der Zeitdruck zu groß ist. Diese erhalten dann aber noch immer sehr detaillierte Entwürfe und orchestrieren nicht von Klavier-Stücken aus, wie es z.B. Dimitri Tiomkin oder Marc Shaiman es (haben) machen lassen.[1]
Zuletzt war James Horner mit Flight Plan – Ohne jede Spur (Flightplan), Die Legende des Zorro (The Legend of Zorro) und The New World im Kino zu hören. Die nächsten Projekte sind Das Spiel der Macht (All the King's Men), das bereits aufgenommen wurde, von Steven Zaillian, dem Drehbuchautor von Schindlers Liste, Apocalypto von Mel Gibson und The Good Shepherd von Robert de Niro.
Auszeichnungen & Nominierungen
James Horner wurde bislang 9 mal für den Oscar nominiert und hat bislang zweimal gewonnen, in der Kategorie "Bester Song" und "Beste Filmmusik (Drama)" (beide für Titanic). Für den Golden Globe war er bislang 8 mal nominiert, er gewann die Auszeichnung 1998 für Titanic (2 Auszeichnungen für die Filmmusik und den Titelsong).
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Werke
Filmografie
Kino
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995 1994
1993
1992
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1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
1979
1978
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Fernsehen
2006
2000
1992
1990
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1985
1983
1982
1981
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Konzertwerke
- „Spectral Shimmers“ (1977)
- „Forest Passage“ (2000)
Sonstige Werke
- Logo-Musik für Universal Pictures und Icon Productions
- THX-Trailer „Cimarron“
Trivia
- James Horner ist in Star Trek II: Der Zorn des Khan kurz als Mitglied der Crew zu sehen.
- Horner schrieb neue Musik für die Nachrichtensendung „CBS Evening News“, die mit einer neuen Moderatorin am 5. September in den USA angelaufen ist.
Zitate
- „Ich wurde gefragt, ob ich ein paar weiter große Filme machen wollte, die ich jedoch abgelehnte - darunter waren auch Harry Potter und Der Herr der Ringe - weil ich unbedingt Rons Film machen wollte (A Beautiful Mind). Solche Filme sind es, die mir grundlegend etwas bedeuten. Das sind richtige Kunstfilme im Gegensatz zu Kommerzfilmen.“ (2001)
- „Ich schätze Jerry Goldsmith sehr, allerdings hoffe ich, dass meine Musik seiner nicht allzu ähnlich ist. Man wird ja immer von den Menschen beeinflusst, die man schätzt und mich haben auch einige klassische Komponisten beeinflusst, deren Werke ich sehr bewundere. Deshalb meinen die Leute immer, sie könnten meine Musik in Schubladen stecken, wenn sie sagen, es sei diese oder jene Art von Musik. In der Tat sind die meisten meiner Filme Abenteuer- oder Horror-Filme –- genau die Art Filme, die auch Jerry Goldsmith macht.“ (1982) [2]
Weblinks
Fanseiten
- http://www.jameshorner.de/ – James Horner – In a world of dreams
- http://www.hornershrine.com/ – James-Horner-Fanseite (auf englisch)
Rezensionen
- http://www.filmtracks.com/composers/horner.shtml – Übersicht bei Filmtracks.com (auf Englisch)
- http://www.moviemusicuk.us/horner.htm – Übersicht bei Movie Music UK (auf Englisch)
- http://musicfromthemovies.com/composer.asp?ID=21 – Übersicht bei Music from the Movies (auf Englisch)
- http://users.pandora.be/soundtrack-fm/Reviews/James_Horner/James_Horner.htm – Übersicht bei Soundtrack F-M (auf Englisch)
- http://www.movie-wave.net/titles/composer.html – Übersicht bei MovieWave (auf Englisch)
- http://www.soundtrack.net/composers/database/?id=89 – Übersicht bei Soundtrack.net (auf Englisch)
- http://www.soundtrack-express.com/composer/horner.htm – Übersicht bei Soundtrack Express (auf Englisch)
Weitere Informationen
Video
- http://www.cbsnews.com/sections/i_video/main500251.shtml?id=2003110n Video von der Aufnahme der CBS-Musik (auf englisch)
- http://www.cbsnews.com/sections/i_video/main500251.shtml?id=1966504n Interview zur CBS-Musik (auf englisch)
Audio
- http://websrvr91va.audiovideoweb.com/va91web25039/OTS130-James_Horner-128.mp3 Interview bei Film Music Radio (auf englisch)
- http://us.video.aol.com/video.index.adp?mode=1&pmmsid=1101717 Interview bei AOL.com (auf englisch)
- http://www.soundtrack.net/features/article/?id=204 - Audio-Clips zu „All the King's Men“ (auf englisch)
- http://www.soundtrack.net/features/article/?id=163 - Audio-Clips zu „The Legend of Zorro“ (auf englisch)
Artikel
- http://online.wsj.com/article_email/SB115730494303752840-lMyQjAxMDE2NTA3NTMwMDU0Wj.html - Bericht über Horners CBS-Musik (auf englisch)
- http://www.soundtrack.net/news/article/?id=778 - Report von den Aufnahmen zu „All the King's Men“ (auf englisch)
- http://www.soundtrack.net/news/article/?id=625 - Report von den Aufnahmen zu „Flightplan“ (auf englisch)
Sonstiges
- http://www.soundtrackcollector.com/catalog/composerdiscography.php?composerid=28 - Vollständige Diskographie von James Horner (auf englisch)
- http://www.gsamusic.com/ Agentur von James Horner (The Gorfaine/Schwartz Agency) (auf englisch)
- http://www.james-horner.com/ Website über James Horner bei Sony Classical (veraltet) (auf englisch)
Quellen
- ↑ http://www.musicfromthemovies.com/sotw.asp?ID=49
- ↑ http://www.filmtracks.com/composers/horner.shtml
Personendaten | |
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NAME | Horner, James |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Filmkomponist |
GEBURTSDATUM | 14. August 1953 |
GEBURTSORT | Los Angeles, Kalifornien |