"Embrace, extend and extinguish" (annehmen, erweitern und auslöschen), auch "Embrace, extend, and exterminate" genannt, ist eine Bezeichnung, die dem US Justizministerium zufolge[1] von Microsoft intern verwendet wird um ihre Strategie zu beschreiben, sich in Produkt-Sektoren zu etablieren, welche weit verbreitete Standards involvieren, indem sie diese Standards mit proprietären Technologieen erweitern und diese Erweiterungen dann verwenden, um ihre Konkurrenz zu benachteiligen. Es ist abgeleitet von "embrace and extend", welches in einem motivations Lied vom Microsoft Mitarbeiter Dean Ballard vorkommt, das von der Reorganisation der Firma handelt, zur Begegnung der Konkurrenz von Internet Software Firmen, insbesondere Netscape [2][3].
Die verbreitetere Variation "embrace, extend and extinguish" wurde erstmals öffentlich genannt in der Wettbewerbsrechts (antitrust) Gerichtsverhandlung Vereinigte Staaten gegen Microsoft . Der Vizepräsident von Intel, Steven McGeady, sagte aus,[4] dass der Vizepräsident von Microsoft, Paul Maritz, diese Formulierung 1995 in einem Meeting mit Intel benutzte um Microsofts Strategie bezüglich Netscape, Java und dem Internet[5][6] zu beschreiben. In diesem Zusammenhang soll die Formulierung die letzte Phase der Strategie hervorheben, in welcher Kunden von der Verwendung von Konkurrenzprodukten abgeschreckt werden.
Die Strategie
Die Strategie besteht in der Regel aus den drei folgenden Schritten:
- Embrace (Annehmen): Microsoft entwickelt Software, die weitgehend kompatibel zu Konkurrenzprodukten oder offenen Standards ist
- Extend (Erweitern): Microsoft fügt zusätzliche Features hinzu, die von Konkurrenzprodukten nicht unterstützt werden (und bewirbt sie), wodurch Interoperabilitäts-Probleme für Anwender der Konkurrenzprodukte entstehen
- Extinguish (Auslöschen): Microsofts Erweiterungen werden de facto Standard (durch ihre Marktdominanz) wodurch die Konkurrenz, die die Erweiterungen nicht unterstützen will oder kann, verdrängt wird und Barrieren für künftige Konkurrenten geschaffen werden.
The U.S. Justizministerium, Microsoft Kritiker und IT-Journalisten[7][8][9] behaupten, dass das Ziel dieser Strategie ist, ein Monopol auf dem entsprechenden Marktsektor zu bekommen. Microsoft erklärt, dass die Strategie nicht Wettbewerbs-widrig ist, sondern ein Ermessensgebrauch, Features zu implementieren, von denen sie glauben, dass die Kunden sie wollen. [10]
Beispiele
Im Hinblick auf Webbrowser behaupteten die Kläger, dass Microsoft die Unterstützung von ActiveX im Internet Explorer hinzufügte, um die Kompatibilität mit dem Netscape Navigator zu zerstören, welcher Java basierte Komponenten und Netscapes eigenes Plugin System nutzte. Die Kläger beschuldigten Microsoft ebenfalls, die "embrace and extend" Strategie gegen Java anzuwenden, indem sie das Java Native Interface in ihrer Implementierung wegließen und J/Direct für ähnliche Zwecke anboten. Interner Mitteilungen zufolge wollte Microsoft Javas Plattformunabhängigkeit herunterspielen und es als den "neuesten, großartigsten Weg um Windows Programme zu schreiben" zu vermarkten. Microsoft zahlte im Januar 2001 20 Millionen US-Dollar an Sun Microsystems um rechtliche Folgen des Vertragsbruchs[11] zu vermeiden.
Es gibt frühere Fälle in denen Microsoft einseitige Kompatibilität mit führender Konkurrenz verwendete, um seine Produkte zu vermarkten. Zum Beispiel konnte Microsoft Office lange Zeit WordPerfect und Lotus 1-2-3 Dokumente importieren, aber ein Office Dokument in diese Formate zu speichern konnte einige Office-eigene Features des Dokuments auslassen.
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ US Department of Justice Proposed Findings of Fact
- ↑ Business Week, Kathy Rebello: Inside Microsoft (Part 1)
- ↑ The Battle Hymn of the Reorg
- ↑ Steven McGeady court testimony (doc Format)
- ↑ United States v. Microsoft: Trial Summaries (page 2)
- ↑ in Microsoft we trust
- ↑ Deadly embrace
- ↑ Microsoft messaging tactics recall browser wars
- ↑ Embrace, Extend, Extinguish: Three Strikes And You're Out
- ↑ U.S. v. Microsoft: We're Defending Our Right to Innovate
- ↑ Sun, Microsoft settle Java suit
Externe Links
- Bericht über Steven McGeadys Aussage (englisch)