Albshausen (Rauschenberg)

Stadtteil von Rauschenberg
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Albshausen ist ein Ortsteil der Großgemeinde Rauschenberg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Albshausen
Koordinaten: 50° 55′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 50° 54′ 39″ N, 8° 54′ 30″ O
Höhe: 243 (241–276) m
Fläche: 4 km²[1]
Einwohner: 269 (2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35282
Vorwahl: 06425
Ortskern mit Kirche
Ortskern mit Kirche

Geographie

Der Ort liegt am Rande des Burgwaldes. Etwa 500 m südlich verläuft die Bundesstraße 3.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Albshausen erfolgte unter dem Namen Aleboldeshusen und wird in die Zeit 1200–1220 datiert.[1]

Die evangelische Kirche, die mit einem dreiseitigen spätgotischen Chor schließt. Die im Kern spätgotische Saalkirche wurde von 1711 bis 1714 neu gebaut. Das Dachwerk von 1576 wurde dabei wieder verwendet. Der mit einer Haube bekrönte Dachreiter stammt von 1681. Im Innenraum ruht ein flachbogiges Rippengewölbe auf Konsolen. An drei Seiten stehen Emporen, die steinerne Kanzel am Triumphbogen ist eine Arbeit des Meisters Müller. Die neugotische Orgel baute Johann Peter Dickel 1882 ein.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Rauschenberg und der Gemeinden Albshausen, Bracht, Ernsthausen, Josbach, Schwabendorf und Wolfskaute im damaligen Landkreis Marburg zu einer Stadt mit dem Namen Rauschenberg.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Albshausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Albshausen 273 Einwohner. Darunter waren 9 (3,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 117 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 48 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 120 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 81 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[9]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• um 1530: 14 Männer
• 1577: 20 Hausgesesse
• 1629: 24 Dienste, 21 Einläuftige
• 1681: 14 hausgesessene Mannschaften
• 1744: 36 Hausgesesse
• 1838: Familien: 26 nutzungsberechtigte, 12 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 18 Beisassen
Albshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
284
1840
  
317
1846
  
341
1852
  
345
1858
  
306
1864
  
304
1871
  
275
1875
  
280
1885
  
280
1895
  
247
1905
  
254
1910
  
277
1925
  
252
1939
  
265
1946
  
435
1950
  
425
1956
  
350
1961
  
331
1967
  
343
1970
  
333
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
273
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherische
• 1885: 279 evangelische (= 99,65 %), ein jüdischer (= 0,36 %) Einwohner
• 1961: 279 evangelische (= 84,29 %), 52 katholische (= 15,71 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1744: Erwerbspersonen: 10 Leineweber, 1 Wagner (jeweils nur Eigenbedarf), 2 Tagelöhner
• 1838: Familien: 36 Ackerbau, 7 Gewerbe
• 1961: Erwerbspersonen: 107 Land- und Forstwirtschaft, 43 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 13 Dienstleistungen und Sonstiges

Kultur und Infrastruktur

In Albshausen gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus

Das kulturelle Ortsleben prägen folgende Vereine:

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Albshausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Kritik an neuer Kita-Trägerschaft. In: Oberhessische Presse. Abgerufen am 28. November 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Rauschenberg, abgerufen im September 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Rauschenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 117 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 70;.