Der Tinder-Schwindler ist ein Dokumentarfilm von Felicity Morris über die wahre Geschichte von Simon Leviev (Geburtsname: Shimon Hayut). Er bestritt mit Romance Scam über die App Tinder seine Luxusausgaben und gab sich so als Milliardär aus. Der Film zeigt Interviews der Opfer, behaltene Fotos und Videos und nachgespielte Szenen. Über die Geschichte wurde bereits in der norwegischen Zeitung Verdens Gang berichtet.[1]
Film | |
Titel | Der Tinder-Schwindler |
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Originaltitel | The Tinder Swindler |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Länge | 114 Minuten |
Stab | |
Regie | Felicity Morris |
Drehbuch | Felicity Morris |
Produktion | Bernadette Higgins |
Musik | Jessica Jones |
Kamera | Edgar Dubrovskiy |
Schnitt | Julian Hart |
Besetzung | |
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Der Film wurde am 2. Februar 2022 auf Netflix veröffentlicht.[2]
Handlung
Der Tinder-Schwindler, Simon Leviev, benutzt die App Tinder, um Frauen kennenzulernen. Im Laufe des Datings beginnt er davon zu erzählen, dass er in Gefahr ist. Er gibt vor seine Kreditkarten nicht mehr verwenden zu können und fragt nach Geld, welches seine Opfer ihm zur Verfügung stellen und nie zurückgezahlt bekommen.
Cecilie Fjellhøy erzählt von ihrem Erlebnis. Sie und Simon trafen sich nach dem Tinder-Match am selben Tag in London zum Kaffee. Da Simon direkt am nächsten Tag London verlassen muss, fragt er, ob sie mitkommen will. Sie stimmt zu und erlebt bisher nie gekannten Luxus. Simon gibt vor Diamantenhändler und deshalb reich zu sein. Nach längerer getrennter Zeit treffen sie sich in Oslo und beginnen eine Liebesbeziehung. Als er vorgibt in Gefahr zu sein, verlangt er Geld, welches sie ihm zur Verfügung stellt. Vorgeblich um vor der Gefahr zu fliehen, fliegt er nach Stockholm und besucht Pernilla Sjöholm. Auf Kosten von Cecilie, wofür sie mehrere Darlehn aufnehmen muss, bestreitet er seinen Luxusalltag mit Pernilla. Am Ende hat Cecilie Schulden in Höhe von 250.000 Euro. Er gibt ihr einen Scheck über 500.000 Euro, der aber von der Bank nicht akzeptiert wird. Auf Nachfragen blockt Simon ab. Obwohl sie die Beziehung abbricht, droht er ihr weiter, dass sie in Gefahr ist.
Pernilla Sjöholm aus Stockholm lernt Simon in Amsterdam kennen. Nach einiger Zeit fragt er sie, ob sie zusammenziehen. Sie stimmt zu und sucht eine gemeinsame Wohnung. Nach einiger Zeit beginnt er mit ihr die gleiche Masche abzuziehen wie mit Cecilie, sogar mit den gleichen Bildern, die die Gefahr beweisen sollen.
Cecilie geht mit ihrer Geschichte zu Verdens Gang, einer norwegischen Tageszeitung. Mit den WhatsApp-Verläufen und ihren Dokumenten recherchieren sie weiter. Sie finden Pernilla und schreiben sie auf Instagram an. Dann erfährt auch sie, dass sie betrogen wurde. Simon hat im Ergebnis ein Ponzi-System aufgebaut. Mit dem Geld der ehemaligen Freundin bezahlt er die Ausgaben, während er Zeit mit seiner neuen Freundin verbringt. Die Journalisten versuchen Simon in München zu finden. Vor dem Hotel Mandarin Oriental im Zentrum schaffen sie es, Fotos von ihm zu machen. Simon bemerkt die Kamera und verschwindet. Als Verdens Gang den Zeitungsartikel veröffentlicht, erhalten die Opfer Hasskommentare bei den sozialen Medien, aber auch wohlwollende Kommentare. Verdens Gang hat viele Nachrichten von weiteren Betroffenen bekommen.
Ayleen Charlotte, ein weiteres Opfer von Simon, sitzt im Flugzeug und ist zu diesem Zeitpunkt mit Simon in einer Liebesbeziehung. Sie findet den Artikel von Verdens Gang. Dabei erkennt sie, dass sie auf denselben Betrug hereingefallen ist. Ayleen Charlotte will dafür sorgen, dass Simon gefasst wird. Sie gibt deshalb vor, dass sie trotz des Artikels weiter auf Simons Seite steht. Sie weiß, dass er in Prag ist, und geht zu ihm. Um Geld zu besorgen, schlägt sie vor, seine Designer-Kleidung zu verkaufen. Er lässt sich darauf ein. Er plante auch schon eine neue Identität anzunehmen. Als sie wieder getrennt sind, verkauft sie seine Kleidung und belügt nun Simon, dass sie die Kleidungsstücke noch nicht verkauft hätte. Als er das merkt, wird er aggressiv und droht ihr. Als er schreibt, dass er nach Athen will und eine ihrer Nachrichten nicht zugestellt werden kann, weiß sie, dass er im Flugzeug ist. Sie findet auch heraus, in welchem Flugzeug er sich befinden muss. Diese Information schickt sie der Polizei. Diese kann ihn daraufhin festnehmen.
Rezeption
Der Film hat auf Rotten Tomatoes eine Zustimmungsrate von 93 %.[3]
Gerrit-Freya Klebe vom Stern hält den Film für lehrreich: „Die zweistündige Netflix-Dokumentation lässt einen nachdenklich zurück. Wie viel sind wir bereit, für eine vermeintliche Liebe zu geben? Was muss passieren, damit man die rosarote Brille abnimmt? Spätestens, wenn das Date nach Geld fragt, sollte man hellhörig werden. Das ist wohl das, was man mitnehmen soll aus der Doku.“[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ The Tinder Swindler bei Verdens Gang
- ↑ Anna-Lena Reith: It's a... scam? Der Netflix-Film „Tinder Schwindler“ zeigt Online-Dating von seiner dunkelsten Seite. In: harpersbazaar.de. 4. Februar 2022, abgerufen am 6. Februar 2022.
- ↑ Der Tinder-Schwindler. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 6. Februar 2022 (englisch).
- ↑ Gerrit-Freya Klebe: Netflix: Wie der Tinder-Schwindler seine Dates um hunderttausende Euro betrog. In: Stern. 4. Februar 2022, abgerufen am 6. Februar 2022.