Ole Rømer

dänischer Astronom
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ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff Olaf Christensen Römer (* 25. September 1644 in Århus; † 19. September 1710 in arsch Kopenhagen), auch Ole oder Olaus mit Vor-, sowie Roemer bzw. Rømer mit Nachnamen, war ein dänischer Astronom. Bekannt wurde er durch die erstmalige Messung der Lichtgeschwindigkeit.

Ole Rømer

Hallo, wie geht´s euch?

Römer studierte von 1662 bis 1671 Astronomie bei Erasmus Bartholin in Kopenhagen und arbeitete ab 1672 bei G. D. Cassini an der Pariser Sternwarte. Mit der Beobachtung der Jupitermonde war er am Längengradprojekt beteiligt. Er entwickelte ein Mikrometer für Fernrohre und baute mechanische Modelle für Planetenumläufe (Jovilabium (1677), Saturnarium (1678), Lunarium (1680)). Im Jahr 1681 wurde er königlicher Astronom und Professor an der Universität Kopenhagen. 1682 heiratete er die Tochter Bartholins. Um 1700 entwickelte er ein genaues Messinstrument für Sternörter, den Meridiankreis. Mit ihm wollte er durch Messung von Sternparallaxen des Sirius den schlüssigen Beweis für das Modell des Sonnensystems von Kopernikus erbringen. Doch das gelang erst 1837 F. W. Bessel. Im Jahre 1700 führte Dänemark auf Römers Vorschlag hin den gregorianischen Kalender ein. 1702 baute er das erste Thermometer mit zwei Fixpunkten, das Fahrenheit nach einem Besuch bei ihm weiterentwickelte (Rømer-Skala). 1705 wurde er Bürgermeister in Kopenhagen. Seine Geräte wurden bei dem großen Brand 1728 zerstört.

Licht bewegt sich endlich schnell

Auf die Vermutung, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht unendlich groß ist, kam er 1676 durch Unregelmäßigkeiten beim Umlauf der vier Jupitermonde. Die Monde hatte Galilei 1610 entdeckt und ihre Umlaufzeiten bestimmt. Roemer verfolgte nur den innersten Mond, heute Io genannt. Er bestimmte den Zeitpunkt, zu dem Io in den Schatten des Jupiters eintrat bzw. heraustrat. Wenn sich die Erde auf ihrer Jahresbahn um die Sonne dem Jupiter näherte, traten die Verfinsterungen der Monde 1000 bis 1400 Sekunden früher ein, als wenn sie sich entfernte.

In manchen Physikbüchern ist nun angegeben, dass Römer daraus die Lichtgeschwindigkeit zu 214.000–300.000 km/s berechnet habe (auf der Grundlage von 1.000 bzw. 1.400 s verfrühter Verfinsterung des Mondes). Dies ist jedoch nicht richtig, denn tatsächlich hat Römer in seiner Arbeit im Journal des Scavans (S. 233-236, 1676) nur die Laufzeit des Lichtes mit 22 min. für den Erdbahndurchmesser angegeben. Für ihn war es wichtig zu zeigen, dass sich das Licht nicht augenblicklich, sondern mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet. Als Mitarbeiter von Cassini hätte er einen ersten Wert für diese Strecke angeben können. Aber er tat es nicht (siehe Literatur). Damals war die Entscheidung für eine endliche Lichtgeschwindigkeit wichtiger als der Zahlenwert. Sie wurde bald von Isaac Newton, John Flamsteed, Edmund Halley und Christiaan Huygens akzeptiert. Giovanni Domenico Cassini folgte lange noch der Ansicht von Descartes, dass sich Licht augenblicklich ausbreitet.

Weil die drei anderen galileischen Monde (Europa, Ganymed, Kallisto) sehr viel langsamer umlaufen, sind die Verfinsterungen nur sehr ungenau zeitlich zu bestimmen, deshalb wurden sie von Römer nicht berücksichtigt. Sie zeigen natürlich im Prinzip denselben Verlängerungs- und Verkürzungseffekt wie der Mond Io.

Zahlenwert für die Lichtgeschwindigkeit

Die Lichtgeschwindigkeit wurde erstmals 1678 von Christiaan Huygens zu etwa 224 000 km/s berechnet, indem er die Laufzeitangabe von Römer und den Erdbahndurchmesser von Cassini verwendete (erschienen in Abhandlung vom Licht, 1790). Huygens benötigte die endliche Lichtgeschwindigkeit für sein Wellenmodell vom Licht und zur Erklärung der Doppelbrechung. Trotzdem werden in modernen Physikbüchern Römer immer noch zu Unrecht sehr unterschiedliche Lichtgeschwindigkeiten zugeschrieben.

Literatur

  • Carl B. Boyer: Early estimates of the velocity of light, in: Isis, 33 (1941), S. 24-40
  • Albert van Helden: Roemer and the speed of light, in: Journal for the History of Astronomy, 14 (1983), S. 137-141
  • Andrzej K. Wroblewski: De Mora Luminis, in: American Journal of Physics 53 (1985), S. 620-630
  • August Ziggelaar: Ole Roemer. Short life story of a danish astronomer, in: Jim Hunt (Hrsg.): Cosmos, an educatonal challenge. Proceedings of the GIREP-conference 1986, European Space Agency, Paris 1986, S. 121-128


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