Bruno Frei

österreichischer Journalist und Publizist
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Bruno Frei (auch: Karl Franz), geboren als Benedikt Freistadt am (* 11. Juni 1897 in Preßburg, Slowakei; † 21. Mai 1988 in Klosterneuburg, Niederösterreich, war politischer Journalist, Publizist, Autor und Marxist.

Bruno Frei, ein direkter Nachfahre von Heinrich Heine, sammelte bereits 1917 erste journalistische Erfahrungen in der linksgerichteten Wiener Zeitung „Der Abend“, deren Herausgeber er später wurde. 1922 promovierte Frei in Philosophie an der Universität in Wien. Danach war er als Auslandskorrespondent des „Abend“ in Berlin tätig, wo er im Romanischen Café Egon Erwin Kisch und Anton Kuh näher kennenlernte. Ab 1929 gab er im Auftrag von Willi Münzenberg „Berlin am Morgen“, eine auf eine breite Leserschicht zielende Tageszeitung, heraus. Zahlreiche Autoren und Autorinnen des linken Spektrums fanden hier eine Publikumsmöglichkeit. Nach dem Reichstagsbrand emigrierte Frei nach Prag, wo er zusammen mit F.C. Weiskopf die Zeitschrift „Gegen-Angriff“ - als direkte Provokation und als Reaktion auf Goebbels „Angriff“ - publizierte. Wenig später wurde er im berüchtigten Pyrenäen-Lager Le Vernet interniert, bis ihm 1941 die Ausreise nach Mexiko gelang. Frei war Mitbegründer des Exilblattes „Freies Deutschland“ und kehrte 1947 wieder nach Wien zurück, wo er eine breite publizistische Tätigkeit entfaltete und gemeinsam mit Ernst Fischer das „Österreichische Tagblatt“ herausgab. Ende der 50er Jahre schrieb Frei als Auslandskorrespondent für die „Volksstimme“ in China und gehörte zu den journalistischen Mentoren von Ernst Wimmer dem späteren Chefideologen der Kommunistischen Partei Österreichs. 1972 erschien seine Autobiographie „Der Papiersäbel“ im S. Fischer-Verlag (u. a. rezensiert von Jean Améry in der „Zeit“).


Werke

  • Wiener Wohnungselend 1918
  • Gespräch über das Glück Essay; 1920
  • Jüdisches Elend in Wien Soziale Studie; 1920
  • Das Elend Wiens; Soziale Studie; 1921
  • Die roten Matrosen von Cattaro Reportage; 1927
  • Im Lande der Roten Macht Reiseschilderungen; 1929
  • Wie Hitler zur Macht kam Abhandlung; 1933
  • Mit eigenen Augen Reportagen; 1955
  • Der große Sprung China heute Reportage; 1959
  • Die Stafette Historische Miniaturen; 1959
  • Carl von Ossietzky Schriften in zwei Bänden; (Hrsg. Bruno Frei & Hans Leonard); Aufbau Vlg. Berlin 1966
  • Der Papiersäbel Eine Autobiographie; F. a. M. 1972
  • Zur Kritik der Sozialutopie S. Fischer Vlg. 1973
  • Die Männer von Vernet. Ein Tatsachenbericht Hildesheim: Gerstenberg, 1980 ISBN 3-8067-0871-1