Samui

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เกาะสมุย
Ko Samui
Staat / Provinz Thailand / Surat Thani
Hauptstadt Na Thon
Fläche 247 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Einwohnerzahl 34.717 (Zensus 2000)
Zeitzone UTC+7 (MEZ+6, MESZ+5), keine Sommerzeit
Klimazone Tropen (monsunal)
Vorwahl (+66) 077
IATA-Code USM
Karte: Golf von Thailand
Ankunft in Na Thon per Schiff...
...oder direkt per Flugzeug...

Ko Samui (Thai: เกาะสมุย, Aussprache: [kɔ́ʔ samǔj]) ist eine östlich des Isthmus von Kra, etwa 35 km vom Festland entfernt, im Golf von Thailand gelegene Insel (Thai: Ko) in Thailand.

Geografie

Mit 247 km² Fläche ist Samui, nach Ko Phuket und Ko Chang, die drittgrößte Insel Thailands. Sie ist Teil des Samui Archipels (Muu Ko Samui), zu dem auch etwa 60 weitere Inseln gehören; darunter Ko Phangan, Ko Tao, Ko Nang Yuan, Ko Taen und die rund 40 Inseln des Ang-Thong Nationalparks. Sie liegt 258 Seemeilen südlich von Bangkok. An der schmalsten Stelle ist Samui 21 Kilometer und an der weitesten Stelle 25 Kilometer breit.

Das Landesinnere ist eine zum Großteil von Sekundärwald bedeckte Berglandschaft. Der ursprüngliche Urwald wurde bis auf wenige Reste schon vor langem abgeholzt um Raum für Plantagen zu schaffen. Höchster Berg ist der 635 m hohe Khao Thai Kwai im Südwesten der Insel. Eine 51 Kilometer lange Ringstraße führt um die Insel - fast immer entlang der Küste - herum.

Klima

Inmitten der Tropen gelegen, ist das Klima auf der Insel feucht und wechselhaft. Es werden ganzjährig Temperaturen von über 30 Grad C gemessen und das Wasser wird nur selten kälter als 28 Grad C. Auf Samui ist der Gezeitenwechsel vor allem während und kurz nach Vollmond sehr stark. Von Februar bis April ist die See ruhig. Regen heißt in dieser Zeit ein kurzer kräftiger Schauer (um ca. 15 Uhr). Von November bis Mitte Dezember ist Regenzeit; dann kann es schon mal tagelang 'wie aus Eimern' schütten. Mai bis Ende September ziehen nachts manchmal Stürme über die Insel.

Geschichte und Kultur

Der Ursprung des heutigen Namens Samui konnte noch nicht endgültig geklärt werden. Möglicherweise leitet er sich vom Namen eines einheimischen Baumes, des Mui, her. Eine andere Erklärung ist die Ableitung vom chinesischen Wort Saboey, das „sicherer Hafen“ bedeutet.

Samui ist, glaubt man den Legenden die darüber erzählt werden, schon seit 1500 bis 2000 Jahren zumindest zeitweise besiedelt worden. Damals sollen chinesische Seefahrer auf der Insel gelandet sein um frisches Trinkwasser aufzunehmen und ihre Schiffe zu reparieren. In alten Karten aus der Zeit der Ming-Dynastie im Kaiserreich China wurde die Insel unter dem Namen Pulo Cornam erstmals 1687 eingezeichnet. Schiffswracks, die vor der Küste Samuis entdeckt wurden, enthielten chinesische Keramiken aus dem 17. Jahrhundert. Samui war auch Fischern aus dem südlich gelegenen Malaysia schon lange bekannt. Im 18. Jahrhundert ließen sich von der chinesischen Insel Hainan kommende Siedler dauerhaft nieder, zu denen bald auch Thais vom Festland stießen. Es kam sehr schnell zu einer Vermischung mit den Einheimischen. In dieser Zeit ist wohl auch die 'künstliche' Anlage des nahezu geschlossenen Kokospalmengürtels entlang der Strände entstanden. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen schließlich noch muslimische Fischer aus den südlichen Provinzen Thailands hinzu. Diese Mischung verschiedener Ethnien und Religionen und ein bemerkenswertes autarkes Dasein ließ die Inselbewohner ein spezielles Selbstbewußtsein entwickeln. So sehen sie sich selbst nicht nur als Thai, sondern vor allem als Chao Samui, das „Volk von Samui“.

Die Mehrheit der Bewohner sind heute Anhänger des Theravâda-Buddhismus. Wie in den anderen südlichen Provinzen Thailands ist der Anteil der Muslime mit 20 % relativ hoch. Während aber auf dem Festland seit Jahrzehnten immer wieder teilweise auch gewalttätige Konflikte zwischen den buddhistischen und den muslimischen Thai ausbrechen, leben sie auf Samui friedlich neben- und miteinander. Der Unterschied ist vor allem der, dass die Chao Samui eine gemeinsame Geschichte haben, während die Provinzen am Festland nahe der Grenze zu Malaysia früher eigenständige Fürstentümer oder muslimische Sultanate waren.

Samui beherbergt eine Reihe buddhistischer Tempel (Wat) und Pagoden (Chedi). Am bekanntesten ist die vergoldete 12 Meter hohe Buddha-Statue, der „Big Buddha“, des Wat Phra Yai die 1972 auf der kleinen vorgelagerten Insel Ko Fan gegenüber dem nördlichen Strand Bang Rak errichtet wurde. Weniger bekannt ist die am südlichsten Kap der Insel erbaute, ebenfalls vergoldete, Laem Sor Pagode. Im Wat Khun Aram, nahe dem Ort Ban Hua Thanon, ist der mumifizierte Leichnam des Mönches Luang Phor Daeng Payasilo zu sehen, der 1973 als 79-jähriger während der Meditation verstarb und dessen Körper, immer noch in der selben sitzenden Position, kaum Zeichen von Verwesung aufweist. Datei:Big Buddah.jpg Das älteste heute noch bewohnte Haus auf Ko Samui ist ca. 1850 errichtet worden.

Wirtschaft und Tourismus

Traditionell waren Fischfang und die Bewirtschaftung von Palmenplantagen die wichtigsten Wirtschaftszweige. Auch heute noch sind die Erzeugnisse der Plantagen nach dem Tourismus die größte Einnahmequelle. Exportiert wird neben mehr als zwei Millionen Kokosnüssen monatlich - und sie gelten als die besten in Thailand - vor allem das aus den Kokosnüssen gewonnene Kopra. Außerdem werden aus den Fasern der Nüsse Matten hergestellt, das Holz als Baumaterial und für Alltagsgegenständen genutzt und immer noch manchmal die Blätter zum Decken von Häusern verwendet. Weitere landwirtschaftliche Produkte sind vor allem die wegen ihres Geruchs berüchtigte Durian sowie Rambutanfrüchte (thai: Ngo, เงาะ Aussprache: [ŋɔ́ʔ]).

 
Wat Phra Yai mit „Big Buddha“
 
Chaweng am Abend - Blick nach Süden
 
Lipa Noi, Westküste
 
Lipa Noi, Blick zum Ang Thong Marine National Park

In den 1970er Jahren wurde Ko Samui von Aussteigern (siehe auch Hippie) "entdeckt", die zuvor bereits auf Ibiza, in Goa und auf Bali zu unfreiwilligen Wegbereitern des Massentourismus geworden waren. Es dauerte allerdings bis in die späten 1980er Jahre, dass Samui zum Ziel „normaler“ Fernreisender wurde. Bis dahin war die Anreise, eine Nachtfahrt mit dem Zug von Bangkok nach Phunphin, dem Hauptbahnhof von Surat Thani, gefolgt von einer mindestens dreistündigen Fahrt mit dem Schiff zur Inselhauptstadt Na Thon, kompliziert und sehr anstrengend gewesen. Dann wurde die Anreise zuerst mit klimatisierten Bussen und eigenen Fähren zunehmend verbessert und 1988 schließlich durch die Eröffnung des lokalen Flughafens (IATA-Code: USM) im Nordosten der Insel (erbaut von einem privaten Investor, der dann auch die private Fluggesellschaft Bangkok Airways gründete, die den Flughafen heute exklusiv betreibt) vereinfacht.

Der knapp 70-minütige Flug von Bangkok machte Samui zur leicht erreichbaren „Trauminsel“ für internationale Reiseveranstalter und ihre Kunden. Der Flughafen wird mittlerweile (2005) auch von Singapur, Phuket, Pattaya, Krabi und Hong Kong aus direkt angeflogen. Heute besuchen jährlich etwa 1,2 Millionen Touristen aus aller Welt die Insel.

In Folge des Tsunami vom 26. Dezember 2004, der Teile der touristischen Infrastruktur in den thailändischen Touristenzentren Phuket und Khao Lak zerstörte, hat sich die Anzahl der Pauschalreisenden auf der, wegen ihrer Lage im Golf von Thailand von den Folgen des Erdbebens unberührt gebliebenen, Insel Samui nahezu verdoppelt.

Die bei Touristen wegen der breiten Strände und des feinen Sandes beliebtesten Küstenabschnitte sind die Strände von Chaweng, dem touristischen Zentrum Samuis, und Lamai jeweils im Osten und die etwas weniger erschlossenen Buchten von Mae Nam und Bo Phut im Norden. Da auf Samui nur maximal 'palmenhoch' (sprich zweigeschossig) gebaut werden darf, verstecken sich die meist meeresseitigen Bungalowanlagen in Palmenhainen, wodurch das ursprüngliche Flair erhalten werden soll. In der näheren Umgebung Ko Samuis sind vor allem Ko Phangan und die Inseln des Ang Thong Nationalparks Ziele für Tagesausflüge. Die Gewässer um Ko Tao (nördlich von Phangan) gehören zu den weltweit beliebtesten Tauchgebieten.

Fähren verbinden Na Thon unter anderem mit der Provinzhauptstadt Surat Thani am Festland, sowie den nördlichen Nachbarinseln Ko Phangan (auch erreichbar von Mae Nam und Bo Phut) und Ko Tao.

Verlorenes Paradies?

Der Touristenboom hat auch seine Schattenseiten, die unkontrollierte Entwicklung zur „Trauminsel“ hat in der Meinung nicht nur der einheimischen Insulaner ein Paradies zerstört. Die Chao Samui beklagen, ihr Land an das ausländische Kapital verloren zu haben, „dieses Land ist nicht mehr unser Land“, sagte ein Insulaner im Interview mit der Bangkok Post. Die Kokospalmen-Wäldchen, die einst die zahlreichen Strände säumten, sind heute verschwunden. Der Weg zu den Stränden, die überall in Thailand öffentlicher Raum sind, ist durch Hotels und Resorts versperrt.

Auch müssen die Einheimischen mittlerweile für Lebensmittel die gleichen Preise wie die Touristen bezahlen. In wenigen Jahren seien die Preise für Fleisch und Reis um 300% gestiegen. Konnte man früher auf dem Markt noch ein Stück Fisch kaufen, werden heute nur noch ganze Fische angeboten, da dies von den Touristenrestaurants bevorzugt werde. Durch den Bevölkerungszuwachs auf der Insel hat auch die Qualität und die Quantität des Trinkwassers gelitten, das traditionell aus Brunnen gefördert werden konnte. So müssen die Insulaner heute oft auf Wasser aus Flaschen zurückgreifen.

Die leichte Erreichbarkeit – die Fluggesellschaft Bangkok Airways unterhält mittlerweile 20-30 Flüge täglich zur Insel, zwei Reedereien steuern mehr als 30 mal täglich die Insel mit Autofähren an – hat den Verkehr auf der 53 km langen Ringstraße ins Unerträgliche steigern lassen, die Unfallgefahr besonders für Motorräder ist sehr groß geworden. Obwohl es vier private Krankenhäuser auf der Insel gibt, können sich nicht alle die hohen Preise leisten. Die 40.000 Einheimischen und die über 100.000 saisonalen Hilfsarbeiter müssen sich mit dem staatlichen 166-Betten-Krankenhaus begnügen, in dem nur 11 Ärzte arbeiten.

Verwaltung

Obwohl schon mehrere hundert Jahre Teil des Königreiches Siam, ist Samui erst seit 1896 ein der Provinz Surat Thani zugeordneter Distrikt (Amphoe). Der Distrikt ist in sieben Verwaltungsbereiche (Tambon) unterteilt, welche nicht nur die Insel selbst, sondern auch einige kleinere Nachbarinseln sowie das Ang Thong Archipel einbeziehen. Die komplette Insel ist außerdem in einem einzigen Verwaltungsbereich (Thesaban Tambon) zusammengefasst.

  1. Ang Thong
  2. Li Pa Noi
  3. Taling Ngam
  4. Na Mueang
  5. Ma Ret
  6. Bo Phut
  7. Maenam
 
Übersichtskarte der Tambon
Commons: Ko Samui – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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