Braunschweig

Großstadt in Niedersachsen, Deutschland
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Wappen Karte
Braunschweiger Stadtwappen Lage der kreisfreien Stadt Braunschweig in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 192,13 km²
Einwohner: 245.273 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.277 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38100 - 38126
(alt: 3300)
Telefonvorwahlen: 0531, 05307, 05309
Kfz-Kennzeichen: BS
Gemeindeschlüssel: 03 1 01 000
Gliederung des Stadtgebiets: 20 Stadtbezirke
Website: www.braunschweig.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Gert Hoffmann (CDU)
Regierende Partei: Ratskoalition von
CDU und FDP

Braunschweig (niedersächsisch Brunswiek) ist eine Großstadt in Norddeutschland im Südosten des Bundeslandes Niedersachsen. Mit ca. 245.000 Einwohnern ist sie nach Hannover die zweitgrößte Stadt und eines der Oberzentren Niedersachsens.

Bis November 1918 war Braunschweig Residenz des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Nach der Abdankung des Herzogs war sie Hauptstadt des Freistaates Braunschweig bis zu dessen Auflösung und Aufgehen im neu geschaffenen Bundesland Niedersachsen im Jahre 1946. Bis zur Auflösung des Landkreises Braunschweig im Jahr 1974 war Braunschweig Sitz der Kreisverwaltung, gehörte als kreisfreie Stadt dem Landkreis jedoch selbst nicht an. Vor der Auflösung der Bezirksregierungen in Niedersachsen zum 31. Dezember 2004 war Braunschweig auch Sitz der Bezirksregierung des gleichnamigen Regierungsbezirks. Die Stadt ist Sitz des Oberlandesgerichts.

Braunschweig ist Teil der am 20. April 2005 gegründeten und von der deutschen Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) offiziell anerkannten Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.

Am 28. März 2006 verlieh der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Braunschweig den Titel „Stadt der Wissenschaft“ des Jahres 2007.

Geografie

Datei:Braunschweiger Loewe mit Dom im Hintergrund.JPG
Der Braunschweiger Löwe, Wahrzeichen der Stadt seit dem Mittelalter

Braunschweig liegt zwischen dem Nordrand der deutschen Mittelgebirge mit ihren schwach hügeligen Ausläufern und dem Übergang zum Norddeutschen Tiefland, in einem Alluvialtal auf zum Teil brüchigen, ehemals sumpfigen Böden zu beiden Seiten des Flusses Oker. Im Süden wird die Oker durch ein Wehr gestaut und umfließt den Stadtkern westlich und östlich in zwei Umflutgräben, die sich im Nordwesten der Stadt wiedervereinigen. Durch zwei weitere Wehre wird der Wasserstand im Stadtgebiet reguliert.

Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 192 km², umschlossen von einer Stadtgrenze mit einer Länge von 98 km. Die Nord-Süd Ausdehnung beträgt 19,1 km und die West-Ost Ausdehnung 15,7 km. Das innere Stadtgebiet befindet sich auf einer mittleren Höhe von 70 m über Normalnull. Die höchste Erhebung bildet der Geitelder Berg mit einer Höhe von 111 m über Normalnull, die tiefste Stelle ist eine alte Okerschleife mit 62 m über NN im Nordosten.[1]

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Braunschweig. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt: Lehre (Landkreis Helmstedt), Cremlingen, Sickte (Samtgemeinde Sickte) und Wolfenbüttel (alle Landkreis Wolfenbüttel), Salzgitter (Kreisfreie Stadt), Vechelde und Wendeburg (Landkreis Peine) sowie Schwülper, Vordorf und Meine (alle Samtgemeinde Papenteich, Landkreis Gifhorn).

Nächstgelegene Großstädte sind Wolfsburg, etwa 26 km nordöstlich, Hannover, etwa 56 km westlich und Magdeburg, etwa 80 km östlich von Braunschweig.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Braunschweigs ist in 20 Stadtbezirke im Sinne von § 55 der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO) eingeteilt. In jedem Stadtbezirk gibt es einen von der Bevölkerung gewählten Stadtbezirksrat mit einem Bezirksbürgermeister als Vorsitzenden. Die Stadtbezirksräte haben je nach Einwohnerzahl des Stadtbezirks zwischen 7 und 19 Mitglieder. Sie sind zu allen wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die 20 Stadtbezirke mit ihren amtlichen Nummern [2]:

 

Die Stadtbezirke wurden am 1. November 1981 eingerichtet. Anfangs bestanden noch 22 Stadtbezirke, im November 1991 entstand Lehndorf-Watenbüttel durch Verschmelzung zweier Bezirke. Im November 2001 wurde die Gesamtzahl durch eine weitere Zusammenlegung von zwei Stadtbezirken zu Südstadt-Rautheim-Mascherode auf die heutige Anzahl reduziert.

Für statistische Zwecke ist das Stadtgebiet Braunschweig in insgesamt 74 statistische Bezirke eingeteilt, die fortlaufend nummeriert sind und meist historische Namen tragen:

  • 01 Stadtkern
  • 02 Hagen
  • 03 Altewiek
  • 04 Hohetor
  • 05 Neustadt
  • 06 Altes Hochschulviertel
  • 07 Am Hagenring
  • 08 Prinzenpark
  • 09 Viewegs Garten
  • 10 Bürgerpark
  • 11 Wilhelmitor-Süd
  • 12 Wilhelmitor-Nord
  • 13 Petritor-Ost
  • 14 Petritor-West
  • 15 Petritor-Nord
  • 16 Nordbahnhof
  • 17 Neues Hochschulviertel
  • 18 Gliesmarode
  • 19 Riddagshausen
  • 20 Hauptfriedhof
  • 21 Hauptbahnhof
  • 22 Bebelhof
  • 23 Zuckerberg
  • 24 Am Südsee
  • 25 Gartenstadt
  • 26 Hermannshöhe
  • 27 Rothenburg
  • 28 Weinberg
  • 29 Alt-Lehndorf
  • 30 Lehndorf-Siedlung
  • 31 Ölper Holz
  • 32 Kanzlerfeld
  • 33 Bundesanstalten
  • 34 Völkenrode
  • 35 Watenbüttel
  • 36 Ölper
  • 37 Schwarzer Berg
  • 38 Veltenhof
  • 39 Hafen
  • 40 Rühme-West
  • 41 Rühme-Ost
  • 42 Vorwerksiedlung
  • 43 Siegfriedviertel
  • 44 Schuntersiedlung
  • 45 Kralenriede
  • 46 Bienrode
  • 47 Querumer Forst
  • 48 Querum
  • 49 Pappelberg
  • 50 Naturschutzgebiet
  • 51 Mastbruch
  • 52 Lindenberg
  • 53 Südstadt
  • 54 Heidberg
  • 55 Melverode
  • 56 Broitzem
  • 57 Geitelde
  • 58 Stiddien
  • 59 Timmerlah
  • 60 Lamme
  • 61 Wenden
  • 62 Harxbüttel
  • 63 Thune
  • 64 Waggum
  • 65 Bevenrode
  • 66 Hondelage
  • 67 Dibbesdorf
  • 68 Volkmarode
  • 69 Schapen
  • 70 Rautheim
  • 71 Mascherode
  • 72 Stöckheim
  • 73 Leiferde
  • 74 Rüningen

Klima

 
Klimadiagramm von Braunschweig

Braunschweig liegt innerhalb der gemäßigten Breiten im Übergangsbereich zwischen ozeanisch und kontinental geprägten Gebieten.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,8 °C, die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit 79 %. Es gibt im Jahr wesentlich mehr Frosttage (Tiefsttemperatur unter 0 °C, 74 Tage) als Sommertage (Höchsttemperatur über 25 °C, 25 Tage). In durchschnittlich 189 Tagen mit Niederschlag fallen im Jahr insgesamt 618 mm Regen.[3]

Bevölkerung

 
Bevölkerungsentwicklung
 
Bevölkerungsdichte der Stadtbezirke, Einwohner pro Hektar

1867 hatte Braunschweig mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000. Im Oktober 1944 lebten in der bereits stark zerstörten Stadt noch ca. 150.000 Menschen [4]. Die Bevölkerungszahl erreichte 1974 durch die Gebietsreform mit 271.213 ihren bisherigen Höchststand. Nach amtlicher Fortschreibung von 2005 hatten 245.273 Personen ihren Hauptwohnsitz in Braunschweig. Somit ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 1.277 Menschen pro km².

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt, danach beziehen sich die Angaben beziehen sich auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

Jahr Einwohner
1403 17.500
1551 16.192
1671 15.570
1773 23.385
1783 27.063
1793 27.301
1812 29.950
1822 32.945
1831 34.589
3. Dezember 1843 ¹ 39.787
3. Dezember 1846 ¹ 39.113
3. Dezember 1849 ¹ 39.011
3. Dezember 1852 ¹ 39.410
3. Dezember 1855 ¹ 38.397
3. Dezember 1858 ¹ 40.635
3. Dezember 1861 ¹ 42.209
3. Dezember 1864 ¹ 45.450
3. Dezember 1867 ¹ 50.369
1. Dezember 1871 ¹ 57.883
1. Dezember 1875 ¹ 65.938
1. Dezember 1880 ¹ 75.038
1. Dezember 1885 ¹ 85.174
1. Dezember 1890 ¹ 101.047
2. Dezember 1895 ¹ 115.138
Jahr Einwohner
1. Dezember 1900 ¹ 128.226
1. Dezember 1905 ¹ 136.397
1. Dezember 1910 ¹ 143.552
1. Dezember 1916 ¹ 125.080
5. Dezember 1917 ¹ 122.407
8. Oktober 1919 ¹ 139.539
16. Juni 1925 ¹ 146.654
16. Juni 1933 ¹ ² 156.840
17. Mai 1939 ¹ ² 196.068
31. Dezember 1945 162.855
29. Oktober 1946 ¹ 181.375
13. September 1950 ¹ 223.760
25. September 1956 ¹ 240.431
6. Juni 1961 ¹ 246.085
31. Dezember 1965 237.028
27. Mai 1970 ¹ 223.700
31. Dezember 1975 ² 268.519
31. Dezember 1980 261.141
31. Dezember 1985 248.001
25. Mai 1987 ¹ 252.351
31. Dezember 1990 258.833
31. Dezember 1995 252.544
31. Dezember 2000 245.816
31. Dezember 2005 245.273

¹ Volkszählungsergebnis – ² nach Eingemeindungen

Sprache

Zum Teil wird von der Bevölkerung noch das Brunswieker Platt gesprochen. Das mundartlich gefärbte Hochdeutsch der Braunschweiger Region nennt man Braunschweigisch.

Geschichte

Ursprung, frühe Entwicklung und frühe Geschichte, dessen, was heute „Braunschweig“ genannt wird, stellen sich aus verschiedenen Gründen sehr schwierig dar, denn es handelte sich nie nur um eine Siedlung, sondern um fünf sogenannte „WeichbildeAltewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack, die unabhängig von einander gegründet wurden und sich entwickelten, um dann im Laufe der Zeit zu einer Stadt zusammenzuwachsen. Jedes dieser Weichbilde verfügte über ein eigenes Rathaus, einen eigenen Rat und über eine unterschiedliche Bevölkerungsstruktur.

Gründungslegende der Stadt Braunschweig

Der Legende nach, die sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt (s. Braunschweigische Reimchronik) (um 1290), soll die erste Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Braunschweig im Jahre 861 gegründet worden sein.

In der Reimchronik steht zu lesen:

„herzoge Brun dher greyf an / eyn erve dhes herzichtoumes / dher was eyn zelge disses boumes / dher andere herzoge Otte / ich hophe daz uns icht spotte / she scripht, an dher ich horte / we von herzogen Brune worte / begunnen daz nu heyzet Bruneswich / unde de borch algelich / dhe ittewenne darzo lach / dhe men Thanquarderode jach.“
(„Herzog Brun trat an / sein Erbe am Herzogtum / er war der eine Zweig dieses Baumes / der andere Herzog Otto / Ich hoffe, dass uns die Quelle nicht täuscht / aus der ich erfuhr / wie von Herzog Brun das begonnen wurde / das nun Braunschweig heißt / und ebenso auch die Burg / die einst dabei lag / die man Dankwarderode nannte.“)

Besonders ausführlich wurde diese Legende vom mittelniederdeutschen Chronisten Hermann Bote (* um 1450; † um 1520) in der Braunschweiger Weltchronik (entstanden um 1500) beschrieben.

Dieser Darstellung zufolge entschieden sich die beiden sächsischen, evtl. aus liudolfingisch-ottonischem Geschlecht stammenden Brüder Bruno und Dankward, die Stadt Gandersheim zugunsten ihres Bruders Otto zu verlassen, um sich andernorts niederzulassen. An einer Furt an der Oker, an einer Stelle, wo Karl der Große während der Sachsenkriege ein früheres Dorf zerstört haben soll, beschloss Dankward zu Ehren der Apostel Peter und Paul eine Kirche sowie die Burg Dankwarderode zu errichten. Bruno ließ währenddessen Häuser an der Stelle erbauen, wo sich heute in der Braunschweiger Altstadt der Eiermarkt befindet, und stiftete darüber hinaus eine Kirche zu Ehren des heiligen Jakob. Bruno soll es schließlich auch gewesen sein, der dem Ort seinen Namen gab: Bruneswiek.

Hermann Botes Bericht über die Gründung der Stadt schließt mit den Worten:

„Brunswiek is von daghe to daghe, von jaren to jaren beter, starker, mechtiger geworden unde is eyne kronen unde eyn speygel des landes to Sassen unde der fursten to Brunswiek unde to Luneborch.“

Ursprung und Deutung des Stadtnamens

In neuerer Zeit wurde die Seriosität der „Braunschweiger Weltchronik“ für die Stadtgründungsgeschichte jedoch stark in Zweifel gezogen. Mangels zuverlässiger historischer Belege, gilt sie heute als Wunschdenken – zumindest konnten bisher keinerlei weitere Nachweise für eine Gründung der Siedlung im Jahre 861 gefunden werden.

 
Die Magnikirche

Die älteste erhaltene seriöse schriftliche Überlieferung des Stadtnamens datiert aus dem Jahre 1031 und entstammt der Weiheurkunde der Magnikirche in Braunschweig. In der Urkunde wird der Ort, an dem die Kirche geweiht wurde als „Brunesguik“ bezeichnet.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder verschiedene, sich oft widersprechende, Vermutungen über Ursprung und Bedeutung des Namens „Braunschweig“ angestellt, wobei sich dabei auf mehr oder weniger zuverlässige historische Quellen berufen wurde bzw. aufgrund des Fehlens eben solcher Quellen, Analogieschlüsse vorgenommen wurden.

Der Name der Siedlung, ursprünglich wohl „Brunesguik“, „Brunswik“, „Bruneswiek“ o. Ä., soll sich einer Meinung nach aus „Brun(s)-“ für „Bruno“, dem Eigennamen des Gründers und dem germanischen Suffix -wik zusammensetzen. Einer anderen Interpretation zufolge könnte Brun aber auch auf eine an dieser Stelle vorgenommene Brandrodung zurückzuführen sein.

Anlässlich eines Symposions, das am 25. März 2006 zum Thema „Brunswiek – Name und Anfänge unserer Stadt“ stattfand, führten Dr. Leopold Schütte und Prof. Dr. Jürgen Udolph jedoch indogermanische Wurzeln für den Wortbestandteil an. Danach bedeute Brun entweder „Augebraue“ oder soviel wie „Rand einer Kante“, hervorstehender Rand, etwa eines Gebirges, eines Hügels o. Ä.. So könnte eine Erhöhung in Braunschweig, der „Klint“ als eine solche Erhöhung die Namensgebung beeinflusst haben bzw. ursächlich dafür gewesen sein.

Zur Deutung des Namensteils „-wik“ führte Schütte aus:

„'Wik' erscheint 1. in der alten 'Zaun'-Bedeutung; als Umzäunung, vielleicht Befestigung, im Heliand. 2. in der früh oder sogar gleichzeitig entwickelten Bedeutung 'Umzäuntes', so in den Siedlungs- und Flurbezeichnungen und -namen 'Wik' bzw. mit -wik als Grundwort. 3. im spezialisierten 'Sonderrechts-' auch 'Immunitäts-Bezirk', überliefert in den Komposita 'wikbelde', 'wikgreve' u. a., in einzelnen Fällen auch im Simplex 'wik'. Nicht nachweisbar, weder für 'wik' noch für 'vicus', sei eine Bedeutung 'Handelsplatz'“.

Umstritten bzw. nach wie vor unklar ist, wie bzw. warum der Name vom östlichen Ufer der Oker, der später als Weichbild Altewiek und heute als Magniviertel zu Halberstadt gehörenden Siedlung Brunswiek auf das westliche Ufer wechselte. Auf dem westlichen Ufer befand sich eine Kaufmannssiedlung, die sogenannte Kohlmarkt-Siedlung, die zu Hildesheim gehörte. Einige Wissenschaftler vertreten hier die Auffassung, es handele sich hier um die Siedlung Dankwarderode.

Der Name „Braunschweig“ ist zum ersten Mal für das Jahr 1573 nachgewiesen. Es handelt sich dabei um die verunglückte hochdeutsche Übertragung des mittelniederdeutschen „Brunswiek“ [5]. Auf jeden Fall aber hat der moderne Name der Stadt Braunschweig weder etwas mit der Farbe „Braun“ noch mit dem Imperativ von „schweigen“ zu tun. Demzufolge wäre die Silbentrennung „Braun“„schweig“ falsch, richtig hingegen wäre „Braunsch“„weig“.

Archäologische Funde

 
Der Kohlmarkt: gut sichtbar im Zentrum sind die Umrisse der St. Ulrici-Kirche aus dem 9. Jahrhundert.

Archäologische Ausgrabungen, die in den 1970er und 1980er Jahren in der Innenstadt sowie an verschiedenen Stellen in Okernähe vorgenommen wurden, haben ergeben, dass der „Siedlungshorizont“ tatsächlich in das 9. Jahrhundert zu legen ist. Spätestens seit dieser Zeit wurde an diesem Ort dauerhaft gesiedelt. So wurde 1972 bei Bauarbeiten auf dem südlichen Gelände des 1960 abgerissenen Braunschweiger Schlosses am Ackerhof ein Brunnen gefunden, dessen Holzreste auf das 10. Jahrhundert datiert werden konnten. Grabungen auf dem Kohlmarkt haben die Überreste von mehreren Kirchen zutage gebracht, deren älteste aus der Zeit zwischen 850 und 900 stammt. Die Siedlung, der die erste dieser Kirchen (Ulrici-Kirche) folgte und deren Reste (inkl. Keramik) unter dieser Kirche gefunden wurden, stammt mindestens aus dem frühen 9. Jahrhundert. Um die Kirche herum fand sich ein Gräberfeld mit 36 Baumsärgen, die neben den sterblichen Überresten als Grabbeigaben Fibeln mit Verzierungen aus Emaille in Kreuzdekor enthielten.

Frühe Stadtentwicklung

Die Entwicklung der Stadt Braunschweig wurde nicht zuletzt durch günstige topografische und politische Umstände nachhaltig gefördert: Zum einen befand sich die Siedlung am Schnittpunkt bedeutender mittelalterlicher Fernhandelsstraßen, so vom Westen (Niederrhein) über Soest, Minden, Braunschweig, weiter nach Magdeburg, wo sich ein wichtiger Übergang über die Elbe im Osten befand; zum anderen war die Oker ab Braunschweig für größere Schiffe befahrbar (ein entsprechender Hafen ist dort ab dem 13. Jahrhundert belegt), die über die Aller und anschließend die Weser die wichtige Handelsmetropole Bremen ansteuerten und so Braunschweig am Seehandel teilhaben ließen. Darüber hinaus gab es auch Straßenverbindungen vom Meer Richtung Braunschweig, höchstwahrscheinlich über Stade, Bardowick und Lüneburg, aber auch von Hamburg und Lübeck aus. Andere Straßenverbindungen dürften von Hildesheim, Gandersheim, Goslar, Halberstadt und Leipzig in die Stadt geführt haben. Durch ihre intensiven politischen Beziehungen nach Friesland und in die Mark Meißen, gelang es den Brunonen auch auf diese Weise den Handelsplatz Braunschweig auszubauen und zu stärken.

Braunschweig unter Heinrich dem Löwen

 
Burg Dankwarderode

Braunschweig wuchs unter Heinrich dem Löwen (* 1129, † 6. August 1195) Herzog von Sachsen (das damals auch Westfalen und Engern umfasste) und Bayern, zu einer mächtigen Stadt, die aus fünfWeichbilden“, nämlich Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack bestand. Zusätzlich gab es zwei Sonderbezirke, die Klosterfreiheit St. Aegidien und den Bereich der Burg Dankwarderode. Jedes dieser Weichbilde hatte sein eigenes Recht und somit sein eigenes Rathaus und Gotteshaus.

Heinrich baute Braunschweig zu seiner Residenz aus. Er erweiterte die brunonische Burg Dankwarderode, ließ die alte Kirche von 1030 niederbrennen und 1173 dem Braunschweiger Dom an ihrer Stelle errichten, der kurz vor Heinrichs Tod weitgehend fertiggestellt und mit dem Weihfest am 29. Dezember 1226 abgeschlossen war. Er ist St. Blasius, Johannes dem Täufer und Thomas Becket geweiht. Heute dient der Dom als evangelisch-lutherische Kirche.

Heinrich der Löwe erlangte so viel Macht, dass er den Löwen zu seinem Wappentier wählte und um 1166 einen Bronzelöwen gießen ließ, den er auf dem Burgplatz aufstellte (das Original befindet sich heute in der Burg, auf dem Platz davor steht eine originalgetreue Kopie)–die erste freistehende Bronzeskulptur nördlich der Alpen. Es ist das Wahrzeichen und Wappentier der Stadt.

Braunschweig war durch seine Lage an der bis hier schiffbaren Oker eine wichtige Handelsstadt und vom 13. Jahrhundert an Mitglied der Hanse.

Herzogtum Braunschweig-Lüneburg

 
Braunschweig um 1550

Auch das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg geht auf Heinrich den Löwen zurück und war Teil des Landes der Welfen. In der Folge zerfiel das Herzogtum durch Erbteilung in verschiedene Teilstaaten. Im 14. Jahrhundert bildete sich das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel heraus.

Die Stadt Braunschweig gewann etwa 1430 die städtische Unabhängigkeit und die welfischen Landesherren verlegten ihre Residenz ins nahe Wolfenbüttel. Braunschweig gilt neben Gent und Paris als eine der unruhigsten Städte des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa. Immer wieder wurden Verfassungskonflikte durch revolutionäre Bürgerunruhen ausgetragen, die in Braunschweig „Schichten“ genannt wurden.

Braunschweig gehörte bereits seit Mitte des 13. Jahrhunderts der Hanse an, war darin „Vorort“ (führende Stadt) der sächsischen Städte und gehörte zu den neun „letzten“ Hansestädten, die am letzten Hansetag 1669 in Lübeck vertreten waren. 1671 kam die Stadt wieder unter fürstliche Herrschaft und 1753 verlegten die Herzöge ihre Residenz nach Braunschweig zurück. In diesem Zeitraum entstand das Braunschweiger Residenzschloss.

Im Barock war Braunschweig unter anderem geprägt durch Herzog Anton Ulrich, der in Salzdahlum nahe Wolfenbüttel eine barocke Residenz mit einem herausragenden Garten schuf. Das Herzog Anton Ulrich-Museum mit seinen bedeutenden Werken geht auf ihn zurück.

Im Jahre 1806 wurde Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig, als preußischer Generalfeldmarschall in der Schlacht bei Jena und Auerstedt tödlich verwundet. Als Folge des sich daran anschließenden Friedens von Tilsit wurde Braunschweig von den Franzosen besetzt und war vom Juli 1807 bis Oktober 1813 mit dem Département Oker Teil des neu gegründeten napoleonischen Königreiches Westfalen.

Herzogtum Braunschweig

 
Braunschweig um 1900 (links der „Alte Bahnhof“)

Nach dem Wiener Kongress wurde es 1814 als Herzogtum Braunschweig wieder gegründet. Hier gehörte Braunschweig zunächst zur Kreisdirektion Wolfenbüttel, doch wurde sie 1825 landesunmittelbare Stadt und 1833 Sitz einer eigenen Kreisdirektion, aus der später der Landkreis Braunschweig hervorging. 1850 wurde sie erneut landesunmittelbar.

In den Deutschen Krieg von 1866 trat das Herzogtum Braunschweig erst in letzter Minute auf Seiten Preußens ein und entging damit der drohenden Annexion, die das benachbarte welfische Hannover traf. 1871 wurde das Herzogtum ein Bundesstaat des Deutschen Reiches. Nachdem Wilhelm 1884 als letzter Braunschweiger Welfenherzog kinderlos verstorben war, wurde Braunschweig bis 1913 durch einen Regentschaftsrat regiert. Die erbberechtigte welfische Linie aus Hannover kam für eine Thronfolge aus politischen Gründen nicht in Frage. Der Bundesrat verabschiedete auf Druck Preußens ein entsprechendes Gesetz. Erst mit der Hochzeit zwischen Viktoria Luise (Tochter Kaiser Wilhelm II.) und Prinz Ernst August von Braunschweig-Lüneburg am 24. Mai 1913 kam es zur Aussöhnung zwischen Welfen und Hohenzollern und ein Welfe wurde erneut Herrscher über Stadt und Land Braunschweig. Ab 1870 gehörte die Stadt zur Kreisdirektion Braunschweig.

Zwischen Krieg und Frieden: November 1918-Mai 1919

Siehe auch Hauptartikel: Novemberrevolution in Braunschweig

Gegen Ende des Ersten Weltkrieges stürzte das Deutsche Kaiserreich in eine tief greifende wirtschaftliche, soziale und politische Krise. Am 9. November 1918 kam es in Berlin zur Revolution, Wilhelm II. musste abdanken, Friedrich Ebert wurde Kanzler, Philipp Scheidemann rief die Republik aus, während Karl Liebknecht seinerseits die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ proklamierte. Am 11. November 1918 war der Erste Weltkrieg zu Ende.

Datei:Ernst august herzog von braunschweig.jpg
Ernst August, letzter Herzog von Braunschweig

Am Nachmittag des 8. November 1918 erzwang August Merges (USPD) mit einigen wenigen anderen die Abdankung des letzten Braunschweigischen Welfen-Herzogs Ernst-August. Nach der Abdankung des Herzogs übernahm ein Arbeiter- und Soldatenrat die politische Führung. Am 10. November 1918, wurde eine Alleinregierung der USPD durch den Arbeiter- und Soldatenrat ausgerufen. Die „Sozialistische Republik Braunschweig“ wurde proklamiert und zu ihrem ersten Präsidenten wurde August Merges auf Vorschlag von Sepp Oerter ausgerufen.

Nach der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts in Berlin am 15. Januar 1919 demonstrierten am 20. Januar 30.000 Menschen in Braunschweig gegen diesen Doppelmord. Am 22. Februar 1919 wurde eine Koalitionsregierung aus USPD und SPD unter Vorsitz von Sepp Oerter gebildet und der Landtag verabschiedete die vorläufige Verfassung, die das Parlament zum Träger aller staatlichen Gewalt bestimmte

Anfang April 1919 spitzte sich die Lage in Braunschweig dramatisch zu. Am 9. April 1919 riefen die Spartakisten auf dem Schlossplatz den Generalstreik aus und stellten utopische Forderungen. Der Streik hatte u. a. zur Folge, dass durchfahrende Züge nicht mehr abgefertigt wurden, wodurch v. a. der wichtige Ost-West-Verkehr und damit die Versorgung großer Teile Deutschlands mit Lebensmitteln und Kohle blockiert wurde. Der dadurch verursachte Rückstau löste in ganz Deutschland ein Verkehrschaos aus. Braunschweiger Beamte und Freiberufler gingen darauf hin in einen Gegenstreik. Ab dem 11. April kam das öffentliche Leben in der Stadt zum Erliegen. Da dies wirtschaftlich wie politisch ein unhaltbarer Zustand war, beauftragte Reichswehrminister Gustav Noske den General der Freikorps-Truppen Georg Maercker damit, Recht und Ordnung im Freistaat wieder herzustellen. Am 13. April 1919, verhängte die Reichsregierung den Belagerungszustand über den Freistaat Braunschweig.

In den Morgenstunden des 17. April 1919 bewegten sich ca. 10.000 Mann auf Braunschweig zu. Der Einmarsch vollzog sich vollkommen friedlich und ohne jedes Blutvergießen. Der Belagerungszustand wurde umgehend durchgesetzt: Volkswehr und Volksmarine wurden aufgelöst. Die Regierung Oerter wurde umgehend abgesetzt und der Landesarbeiterrat aufgelöst.

Binnen kürzester Zeit war die öffentliche Ordnung wieder hergestellt. Maercker und Heinrich Jasper verhandelten über die Bildung einer neuen Regierung für Braunschweig. Am 30. April 1919 wählte der Braunschweiger Landtag eine neue Regierung, die von einer Koalition aus SPD, USPD und DDP gebildet wurde. Neuer Ministerpräsident wurde Heinrich Jasper.

Aufgrund der unerwartet friedlichen und sich schnell entspannenden Lage in der Stadt, war es möglich, dass Maercker sie zusammen mit seinen Truppen bereits am 10. Mai 1919 wieder verlassen konnte. Stadt und Freistaat Braunschweig waren wieder unabhängig.

Zeit der Weimarer Republik

 
Der ehemalige Braunschweigische Landtag

Nach der gescheiterten Braunschweiger Novemberrevolution war die „Regierung Jasper“ (SPD) noch bis zum 22. Juni 1920 im Amt. Es folgten bis zur letzten Sitzung des Braunschweigischen Landtags am 13. Juni 1933 die Regierungen Oerter (USPD), Junke (USPD), die 2. Regierung Jasper, Marquordt (parteilos), die 3. Regierung Jasper, Küchenthal (BEL) und schließlich die erste und letzte NSDAP-geführte Regierung Klagges, die dafür sorgte, dass der Landtag aufgrund von Beschlussunfähigkeit nicht mehr zusammentrat.

Wirtschaftlich waren diese 13 Jahre in Braunschweig durch Arbeitskämpfe aufgrund der durch die Hyperinflation ausgelösten Teuerungswellen, Arbeitslosigkeit und Armut gekennzeichnet. Im November 1922 kam es deshalb in der Stadt zu schweren Unruhen. Politisch gewann die NSDAP nach Gründung erster Ortsgruppen in Wolfenbüttel und am 15. Februar 1923 in Braunschweig immer mehr Einfluss und Zulauf. So war die Partei durch den Übertritt Sepp Oerters ab Januar 1924 zum ersten Mal im Braunschweigischen Landtag vertreten. Am 4. November 1925 kam Adolf Hitler zum ersten Mal nach Braunschweig, um eine programmatische Grundsatzrede zu halten[6]. Nachdem ab 1. Oktober 1930 in der „Regierung Küchenthal“ auch Nationalsozialisten als Minister vertreten waren, kam es bereits ab November zu ersten faktischen Berufsverboten für SPD-Mitglieder.

Nachdem sich am 11. Oktober 1931 im knapp 40 km entfernten Bad Harzburg antidemokratische Nationalisten zur „Harzburger Front“ zusammengeschlossen hatten, fand am 18. Oktober 1931 in Anwesenheit Hitlers ein Aufmarsch von 100.000 SA-Leuten vor dem Braunschweiger Schloss statt, den dieser abnahm[7]. Im Umfeld dieser NS-Machtdemonstration kam es zu Straßenkämpfen mit Toten und Verletzten.

Einbürgerung Adolf Hitlers

Die Stadt Braunschweig trägt zu Unrecht das Stigma, dafür verantwortlich zu sein, dass der ehemals österreichische Staatsangehörige und seit 1925 auf eigenes Betreiben staatenlose Adolf Hitler durch eine Anstellung als Regierungsrat beim Braunschweiger Landeskultur- und Vermessungsamt (mit Datum vom 25. Februar 1932) – mit Dienstpflicht als Sachbearbeiter bei der Braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin – bekam.

Verantwortlich für diese „Einbürgerung“ war allerdings nicht die Stadt Braunschweig, sondern das Land, der Freistaat Braunschweig. Im Gegensatz zum Freistaat, der mehrheitlich pro NSDAP eingestellt war, war die Situation in der Stadt Braunschweig eine ganz andere. Da die Stadt am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark von Industrie geprägt war, war auch das Bevölkerungsspektrum entsprechend stark proletarisch geprägt. Braunschweig war seit Jahrzehnten mehrheitlich „rot“, weshalb die NSDAP bis März 1933 in der Stadt selbst keine Rolle spielte. Im Freistaat sah es allerdings zur gleichen Zeit ganz anders aus. Hier waren die Nationalsozialisten schon seit 1930 politisch sehr einflussreich. Ihre Macht gründete sich vor allem auf Landwirtschaft und Mittelstand, erste Hochburgen waren Bad Harzburg, Holzminden, Seesen und Wolfenbüttel.

Für Hitler gab es demzufolge vor 1933 lediglich eine einzige Möglichkeit, die deutsche Staatsangehörigkeit noch rechtzeitig vor den nächsten Wahlen zum Reichskanzler zu erhalten, nämlich durch den Freistaat Braunschweig. Denn dieser war – abgesehen vom Land Oldenburg – das einzige Land der Weimarer Republik, in dem die NSDAP nicht nur mitregierte, sondern durch den NSDAP-Staatsminister für Inneres und Volksbildung Dietrich Klagges und Ministerpräsident Werner Küchenthal (BEL) die „Einbürgerung des Führers“ in ihrem Sinne beeinflussen und steuern konnte. Aus diesem Grunde erhielt die Regierung des Freistaates, in persona Dietrich Klagges, den direkten Auftrag der NSDAP-Parteiführung zur „Einbürgerung“ Hitlers. Goebbels notierte diesbezüglich am 4. Februar 1932 in seinem Tagebuch: „Es ist beabsichtigt, den Führer in Braunschweig zum außerordentlichen Professor zu ernennen.“.[7]

Stationen der Einbürgerung

Zunächst versuchte Klagges, Hitler eine außerordentliche Professur für den zu diesem Zwecke konstruierten Lehrstuhl „Politik und organische Gesellschaftslehre“ an der Technische Hochschule Braunschweig zu verschaffen. Die dilettantisch ausgeführte Maßnahme wurde alsbald öffentlich bekannt und scheiterte in der Folge, denn ihm stellte sich sofort eine große Opposition unter anderem aus Hochschulleitung und Bildungsbürgertum entgegen. So musste der Plan fallen gelassen werden. Klagges hatte Hitler damit dem Spott der Öffentlichkeit ausgesetzt und hatte damit genau das erreicht, was die NSDAP mit allen Mittel hatte verhindern wollen: Hitlers Ruf war – nicht nur in Braunschweig – beschädigt. Klagges sollte dafür auch bald die „Quittung“ erhalten.

Es folgte ein zweiter Versuch, der auf den DVP-Abgeordneten Dr. Wessels zurückgeht. Dieser schlug vor, Hitler eine Stelle in der braunschweigischen Gesandtschaft beim Reichsrat in Berlin zu verschaffen.

Nachdem verschiedene Politiker des Freistaates, unter ihnen wieder Klagges, aber auch der NSDAP-Präsident des Braunschweigischen Landtages Ernst Zörner tatkräftige Unterstützung leisteten, z. B. durch die Beschaffung eines Wohnsitzes für Hitler, der sich als Untermieter bei Zörner anmeldete, glückte dieser zweite Anlauf schließlich: Am 26. Februar 1932 erfolgte Hitlers Vereidigung, womit er gleichzeitig die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt und schließlich die Möglichkeit, bei der Reichspräsidentenwahl zu kandidieren. Offensichtlich erschöpfte sich damit aber auch schon seine Tätigkeit für die Gesandtschaft des Landes Braunschweig in Berlin. Im Übrigen stimmte der Landtag des Freistaates Braunschweig am 1. März 1932 der vom Staatsministerium für Inneres beantragten Regierungsratstelle zu und schloss damit die Einbürgerung Hitlers ab.

Von einer weiteren Ausübung seiner Dienstpflichten gegenüber dem Land Braunschweig ist nichts bekannt. Nur sieben Monate später, im Oktober 1932, beantragte Hitler unbefristeten Urlaub, da „die fortlaufenden politischen Kämpfe“ ihm „in der nächsten Zeit die Erfüllung [seines] Dienstauftrages“ nicht ermöglichten. Da für die Öffentlichkeit, wie auch für die Oppositionspolitiker im Braunschweigischen Landtag nicht erkennbar war, welche Leistungen der „Regierungsrat“ Hitler für das Land Braunschweig erbracht hatte, beantragte die Opposition mehrfach die Vorlage von Arbeitsergebnissen. Schließlich wurde sogar in der Öffentlichkeit bekannt, dass die braunschweigische Rechnungskammer am 26. Januar 1933 – nur vier Tage vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler – eine Prüfung der an Hitler gezahlten Bezüge und der dafür von ihm erbrachten Leistungen angesetzt hatte.

Am 16. Februar 1933 ersuchte der nunmehr amtierende Reichskanzler Adolf Hitler in einem kurzen Telegramm um Entlassung aus dem braunschweigischen Staatsdienst – welche ihm umgehend „mit sofortiger Wirkung“ gewährt wurde. Einige Historiker zweifeln inzwischen an, ob Hitler tatsächlich jemals die deutsche Staatsbürgerschaft offiziell erwarb. Ironie der Geschichte: Hitler hätte am 30. Januar 1933 auch ohne die deutsche Staatsangehörigkeit Reichskanzler werden können. Hitlers „Gastspiel“ in Braunschweig war nur von kurzer Dauer. Schon vor 1932 war er selten in der Stadt, danach noch ein fünftes und letztes Mal, nämlich am 17. Juli 1935[8], als er das aufgedeckte Grab Heinrichs des Löwen im Braunschweiger Dom sowie die NS-Neubausiedlung Lehndorf besichtigte.

Zeit des Nationalsozialismus

Ausgangssituation

Im Gegensatz zu anderen Ländern oder Staaten der Weimarer Republik waren die Nationalsozialisten im Freistaat Braunschweig bereits sehr früh, nämlich schon 1930 und v. a. dauerhaft bis zur „Machtergreifung“, an der politischen Macht beteiligt und hatten so die einzigartige Möglichkeit, wichtige Ämter in Verwaltung und Politik im Freistaat nach und nach mit linientreuem NS-Personal zu besetzen und so die politischen Entscheidungen bzw. die politische Entwicklung nicht nur in Braunschweig, sondern sogar in ganz Deutschland im Sinne der NSDAP zur beeinflussen und schließlich zu steuern (s. Einbürgerung Hitlers).

Die NSDAP an der Macht

Nach dem Scheitern der SPD-Vorgängerregierung wurde im September 1930 im Braunschweigischen Landtag eine Koalitionsregierung aus Bürgerlicher Einheitsliste (BEL) und NSDAP unter Vorsitz Werner Küchenthals (BEL) geschlossen, der die Koalition zusammen mit dem als „gemäßigt“ geltenden Anton Franzen (NSDAP) leitete. Franzen, seit 1. Oktober 1930 Innen- und Kultusminister, musste jedoch schon wenige Monate später wegen Begünstigung zurücktreten. Sein Amtsnachfolger wurde der ehrgeizige Dietrich Klagges (NSDAP). Klagges gelang es binnen kurzem, Demokraten wie Gemäßigte aus der Braunschweiger Justiz, Verwaltung und Politik zu entfernen bzw. zu verdrängen und frei werdende Stellen mit NSDAP-Hardlinern wie Friedrich Alpers (Justiz- und Finanzminister) und Friedrich Jeckeln (SS-Polizei- und Gestapoführer) zu besetzen.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Schon kurz nach dem 30. Januar 1933 begann der Widerstand gegen das NS-Regime. August Merges, Präsident der „Sozialistischen Republik Braunschweig“, die im Zuge der Novemberrevolution in Braunschweig entstanden war und Minna Faßhauer, erste Ministerin in Deutschland, sammelten Personen um sich, um mit ihnen Aktionen gegen die nationalsozialistische Herrschaft auszuführen. Hermann Schade, gründete die Kommunistische Räte-Union, ihr gehörten u. a. auch Mitglieder der SPD und der KPD und bisher unorganisierte Jugendliche an.

1934/35 gab es jedoch eine erste Verhaftungswelle, Mitglieder der verschiedenen Gruppen wurden inhaftiert, gefoltert und starben z. T. an den Folgen (z. B. August Merges und Matthias Theisen). Einige, wie Minna Faßhauer, überlebten die Haft im KZ Moringen.

Repression und Verfolgung
 
H. Jasper

Siehe auch Hauptartikel: Rieseberg-Morde

Das Trio Klagges, Alpers und Jeckeln war für sein äußerst brutales Vorgehen gegen politische Gegner, Juden, Zeugen Jehovas und andere hauptverantwortlich und berüchtigt – selbst in Berliner NSDAP-Kreisen wurde in Bezug auf die Zustände in Braunschweig von „Neu-Mexiko“ gesprochen. Die Machtposition der SS war in Braunschweig zu dieser Zeit gefestigter und größer als im restlichen Reichsgebiet[9]. Besonders bedeutsam sind in diesem Zusammenhang die Rieseberg-Morde vom 4. Juli 1933, für die Jeckeln und Alpers hauptverantwortlich waren und die Klagges gebilligt hatte. Politische Gegner wurden z. T. bis in den Tod verfolgt, so Heinrich Jasper, August Merges, Matthias Theisen, andere waren u. a. Schauprozessen und KZ-Haft ausgesetzt, wie z. B. Ernst Böhme, Minna Faßhauer und Otto Grotewohl.

Judenverfolgung
 
Die „Neue Synagoge“, während der Novemberpogrome 1938 zerstört

1933 lebten in Braunschweig nach der in diesem Jahr durchgeführten Volkszählung 682 Juden[10]. Entrechtung, Repression und Verfolgung Braunschweiger Juden setzen aufgrund der gezielten Einflussnahme und Steuerung durch die NSDAP früher als im restlichen Deutschland ein. Auch hier waren Klagges, seit 6. Mai 1933 Ministerpräsident des Freistaates, Alpers und Jeckeln bzw. der von ihnen aufgebaute Unterdrückungsapparat aus „Hilfspolizei“, SA und SS, maßgeblich beteiligt. So organisierte Alpers am 11. März 1933 erste antisemitische Ausschreitungen in der Stadt[11].

Jeckeln wiederum war in Braunschweig der Organisator der von den Nationalsozialisten landesweit lancierten sogenannten „Reichskristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938, der zahlreiche Juden zum Opfer fielen und in der jüdisches Eigentum beschädigt oder zerstört wurde (s. u. Jüdische Gemeinde). Das Braunschweigische Innenministerium berichtete wenig später, dass von den 1.500 im Freistaat Braunschweig lebenden Juden noch 500 dort ansässig seien, von den in der Stadt lebenden waren noch 226 verblieben[11]. In der Folge wanderten viele Braunschweiger Juden mit Sondertransporten aus. Der letzte verließ Braunschweig am 14. Mai 1941[10]. Danach folgten ausschließlich Deportationen in verschiedene Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten. Insgesamt gab es aus Braunschweig 12 solcher Transporte, der erste fand am 21. Januar 1942 in Richtung Riga[10] statt, der letzte am 25. Februar 1945. Bei ihm handelte es sich um Juden aus sogenannten „privilegierten Mischehen“, die in das KZ Theresienstadt gebracht wurden[10]. Nachweislich wurden 196 Braunschweiger Juden ermordet[11]. Die Dunkelziffer dürfte aber erheblich höher liegen.

Klagges’ Braunschweig-Pläne

NSDAP-Ministerpräsident Klagges verfolgte von Beginn an das Ziel, Braunschweig und den Freistaat zu einem nationalsozialistischen Musterland aufbauen, um es so unabhängig wie möglich vom Berliner NS-Dirigismus zu halten und um seine eigene Position zu festigen. Eine Integration des Freistaates in Preußen lehnte er strikt ab. Hitler selbst hatte Klagges zugesichert, dass Braunschweig als kulturelles Zentrum erhalten bleibe und nicht etwa in einem „Reichsgau Hannover“ aufgehen würde. Zum eigenen Machtausbau versuchte Klagges einen neuen Gau ins Leben zu rufen – den „Gau Ostfalen“ mit Braunschweig als Gau-Hauptstadt und ihm selbst als Gauleiter. Unterstützung fand er dafür im Braunschweiger Bildungsbürgertum, im bürgerlicher Mittelstand, bei der Industrie- und Handelskammer und sogar bei der evangelischen Kirche Braunschweig.

NS-Musterland

 
Akademie für Jugendführung
 
Ehemalige „Bernhard-Rust-Hochschule“ (Innenhof)

Mit diesem Ziel vor Augen unternahm Klagges etliches, um Braunschweigs politische und wirtschaftliche Position in Deutschland zu stärken. Erstes Anzeichen dafür war rege Bautätig in der Stadt und im Umland. Es entstanden „Nationalsozialistische Mustersiedlungen, von denen die wichtigsten Lehndorf, die Siedlung Mascherode („Südstadt“) und die Dietrich-Klagges-Stadt, die heutige „Gartenstadt“ waren, darüber hinaus entstanden die Schuntersiedlung und das Wabetal.

Des Weiteren holte Klagges wichtige nationalsozialistische Institutionen in die Stadt, wie z.B. die Akademie für Jugendführung der Hitler-Jugend (HJ), die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt, die Führerschule des deutschen Handwerks, die Gebietsführerschule der HJ, das Luftwaffenkommando 2, den für Hermann Göring erbauten „Reichsjäger- und Reichsfalkenhof“, die SS-Junkerschule, die das ehemalige Braunschweiger Schloss benutzte, die Bernhard-Rust-Hochschule und die Truppenführerschule des Reichsarbeitsdienstes.

Wirtschaftlich wurde Braunschweig zu einem Rüstungszentrum des „Dritten Reiches“ auf- und ausgebaut. Wichtigste Unternehmen waren: Büssing (Lkws), Rollei (optische Präzisionsinstrumente), Karges & Hammer, die Luther-Werke (Kampflugzeuge), die MIAG (Panzer), die Niedersächsischen Motorenwerke (Flugzeugmotoren), Schmalbach-Lubeca, Schuberth-Werke (Stahlhelme), Voigtländer (optische Präzisionsinstrumente) und das Volkswagen-Vorwerk. Dafür wurde die Stadt an die neu entstehende Autobahn (die heutige A 2) und den Mittellandkanal angeschlossen.

In unmittelbarer Nähe Braunschweigs entwickelten sich wichtige Industriezentren, die Reichswerke Hermann Göring (in deren Aufsichtsrat Klagges seit 1937 war) und das Volkswagen-Werk in Fallersleben.

Zerstörung Braunschweigs

Vor dem Krieg bestand die Innenstadt aus ca. 2.800 Häusern, die im Laufe von Jahrhunderten und somit in unterschiedlichen Stilperioden erbaut worden waren. E. Hundertmark erstellte dazu 1941 folgende Auflistung [12]:

Architekturstil Anteil in %
Gotik 6,7
Frührenaissance 4,2
unsichere Typen 11,1
Renaissance 8,7
Barock 24,9
Rokoko 11,5
Klassizismus 10,7
Nachklassizismus 2,5
Gründer- und Vorkriegszeit 19,2
Gegenwart [= 1941] 0,5

Während des Zweiten Weltkrieges wurde vor allem Braunschweigs, durch Fachwerkhäuser geprägte, Innenstadt durch zahlreiche Luftangriffe sehr stark zerstört (Zerstörungsgrad über 90 %[13]) und so das Erscheinungsbild der Stadt bis in die Gegenwart hinein nachhaltig verändert. Ganze Wohnviertel und Straßenzüge wurden zum Teil so stark zerstört, dass von den ehemals etwa 800 Fachwerkhäusern der Stadt vor dem Krieg heute nur noch etwa 80 erhalten sind. Nur ein Beispiel für die Zerstörungen des Krieges ist die Straße Nickelnkulk, die schließlich aus dem Stadtbild verschwand.

Mehr als 40 schwere und schwerste Angriffe britischer (RAF) und amerikanischer (USAAF) Bomberverbände galten zunächst überwiegend Rüstungsbetrieben (Flugzeuge, Panzer, optische Präzisionsinstrumente) sowie anderen kriegswichtigen Anlagen. Ab 1943 wurden diese Angriffe immer heftiger und bezogen bald das gesamte (Innen-)Stadtgebiet mit ein (s. „Big Week“ im Frühjahr 1944).

Bombenangriff vom 15. Oktober 1944
 
Das brennende Braunschweig in der Nacht des 15. Oktober 1944

Siehe auch Hauptartikel: Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944

Beim verheerendsten Angriff auf Braunschweig, in der Nacht vom 14. Oktober auf den Sonntag, den 15. Oktober 1944, wurden fast die gesamte Innenstadt (ca. 150 Hektar bzw. 90 % historischen Stadtgebietes[14]) und fast alle Kirchen zerstört. Hunderte von Fachwerkhäusern gingen im 2½ Tage wütenden Feuersturm unter, da das British Bomber Command für dieses Flächenbombardement eine Mischung aus ca. 200.000 Phosphor-, Brand- und Sprengbomben verwendete, um möglichst großflächige Schäden durch schwer zu bekämpfende Brände zu verursachen. Durch eine Ironie des Schicksals blieb der Braunschweiger Dom, der den Bomber als Zielpunkt diente und den die Nazis zur Nationalen Weihestätte umfunktioniert hatten, von der Zerstörung verschont. Im Oktober 1944 hatte die Stadt noch ca. 150.000 Einwohner [4]. Nach neuesten Schätzungen starben durch diesen Angriff ca. 1.000 Personen in der Stadt[4]. Ungefähr 23.000 Personen, die sich vor dem Bombardement in Bunker der Innenstadt gerettet hatten, saßen dort wegen des sich aus den Bränden entwickelnden Feuersturms gefangen und konnten durch die Initiative des Leutnants der Braunschweiger Feuerschutzpolizei, Rudolf Prescher, durch Bildung von „Wassergassen“ gerettet werden. Insgesamt sind dem Luftkrieg in Braunschweig nach neueren Schätzungen ca. 3.500 Personen zum Opfer gefallen, mehr als 40 % davon waren Ausländer[15].

Das Ende des Zweites Weltkrieges für Braunschweig

Um 02.59 am Morgen des 12. April 1945 war der Krieg für Braunschweig zu Ende. Verbände der 30. US Infanterie-Division unter General Leland S. Hobbs marschierten kampflos in die zerstörte Stadt ein, nachdem diese offiziell kapituliert hatte. Am 5. Juni ging das Kommando an die britischen Streitkräfte über. Braunschweig war damit Teil der Britischen Besatzungszone.

Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 17. Juni 1946 begann in Braunschweig offiziell die Trümmerräumung. Die Trümmermenge wurde auf 3.670.500 m³ geschätzt[16]. Damit gehörte Braunschweig zu den am schwersten zerstörten Städten in Deutschland. Der „Trümmerplan“ der Stadt aus dem Jahre 1948 zeigt das Stadtzentrum in weitgehend verwüstetem Zustand, erschlossen nur durch zahlreiche kleine Gleise einer Trümmerbahn, mit welcher nach und nach der Schutt der zerstörten Stadt abtransportiert wurde.

Die Räumung dauerte 17 Jahre – erst 1963 erklärte die Stadt offiziell die Aufräumarbeiten für beendet. Tatsächlich jedoch wurden sie aber noch Jahre danach in kleinerem Maßstab fortgesetzt. Unbebaute Grundstücke, als „Trümmerflächen“ oder „Trümmergrundstücke“ bezeichnet, prägten das Bild der Stadt z. T. noch bis in die 1990er Jahre hinein. Erst dann wurden letzte, deutlich sichtbare Lücken z. B. an der Langen Straße geschlossen. Dennoch gibt es auch heute noch einige unbebaute Brachen (z. B. Geiershagen und Knochenhauerstraße) oder Ruinen (z. B. Petritorwall) im Innenstadtbereich.

Der Wiederaufbau Braunschweigs ging in den 1950er und 1960er Jahren schnell voran, denn es wurde dringend Wohnraum benötigt, um auch Flüchtlinge und Vertriebene aufnehmen zu können, und die beschädigte Infrastruktur musste wieder hergestellt werden. Da die Innenstadt weitestgehend einer Trümmerwüste glich, ergriffen neue, aber ideenlose Stadt- und Raumplaner ihre Chance und entwarfen die neue, moderne, und vor allem „autogerechte Stadt“. Dies wiederum führte an vielen Stellen zu weiteren Zerstörungen (unter anderem durch neu angelegte Straßenschneisen), bzw. zur Beseitigung historisch gewachsener Stadtlandschaften und wirkt so bis in die Gegenwart fort. Zum Teil wurde der frühere Stadtgrundriss absichtlich ignoriert, beschädigte Gebäude oft voreilig abgerissen, statt instand gesetzt, und der Verkehr bzw. das Auto zum Maßstab des „neuen“ Braunschweig erhoben. So entstand insbesondere im Stadtzentrum der Eindruck einer zweiten Zerstörung Braunschweigs.

 
Abriss des Braunschweiger Schlosses 1960

Durch die nachträgliche Zerstörung historischen Bau- und Kulturgutes, wie z. B. der Abriss zahlreicher mittelalterlicher, barocker und klassizistischer Bauwerke, sowie die Verlegung des Braunschweiger Hauptbahnhofes von der südlichen Innenstadt (Friedrich-Wilhelm-Platz) zum damaligen Friedrichplatz (der heute ein kleiner Teil des Berliner Platzes ist) im Jahre 1960 und die damit verbundene Aufwertung des damaligen Bahnhofes „Braunschweig-Ost“ zum „Neuen Hauptbahnhof“, wurde ebenfalls in einem erheblichen Maße in die gewachsene Stadtstruktur eingegriffen. Die damit einhergehenden Baumaßnahmen zerstörten im südöstlichen Bereich der Stadt große Gebiete, die vom Krieg nur sehr wenig in Mitleidenschaft gezogen worden waren. So wurde z. B. „Viewegs Garten“, eine Parkanlage aus dem 19. Jahrhundert, erheblich verkleinert und ein ganzer Berg, der „Windmühlenberg“, abgetragen und der Straßenverlauf am Augusttorwall (heute Kennedy-Platz) vollkommen verändert. Auch das geschlossene bauliche Gefüge zwischen Adolfstraße und Ottmerstraße/Campestraße wurde durch die Neuanlage der überdimensionierten Kurt-Schumacher-Straße zerstört. Die Distanz von 3 km zwischen neuem Hauptbahnhof und der Innenstadt erwiesen sich später als wenig sinnvoll.

 
Rekonstruktion des Schlosses (Sept. 2006)

Der Abriss des beschädigten Braunschweiger Schlosses im Jahre 1960 gegen den Willen vieler Bürger hatte im Vorfeld zu zahlreichen Demonstrationen und sehr kontrovers geführten Diskussionen geführt. Das neu gegründete Land Niedersachsen hatte Mitte der 1950er Jahre die Stadt Braunschweig vor die Wahl gestellt, das Schloss entweder vollständig wiederaufzubauen, oder abzureißen. Die politische Entscheidung fiel für einen Abriss. Ähnlich wie bei der Dresdner Frauenkirche, dem Berliner Stadtschloss und anderen prominenten Bauwerken in anderen Städten, wurde der Abriss dieses Wahrzeichens der Stadt in weiten Teilen der Bevölkerung als ein weiterer Identitätsverlust empfunden.

Auf der so entstandenen Brache wurde der „Schlosspark“ angelegt, der bis Mitte 2005 bestand. In jenem Jahr beschloss die Stadt nach langen, ebenso kontrovers geführten Diskussionen wie 1960, die Rekonstruktion des Schlosses unter Verwendung einiger erhalten gebliebener Bau- und Zierelemente und die Integration des Ganzen in ein großes Einkaufs- und Kulturzentrum. Der Abschluss der Arbeiten ist für das Frühjahr 2007 geplant, die Schlossfassade steht bereits seit August 2006 und wurde mit einem großen Straßenfest eingeweiht.

Neuordnung des Landes Braunschweig

Nachdem das Land Braunschweig 1946 im neu geschaffenen Bundesland Niedersachsen aufgegangen war, wurde der einem Regierungsbezirk vergleichbare „Verwaltungsbezirk Braunschweig“ geschaffen, zu dem unter anderem die kreisfreie Stadt und der Landkreis Braunschweig gehörten.

Im Rahmen der Kreisreform in Niedersachsen im Jahre 1977, wurde der Landkreis Braunschweig aufgelöst und sein Gebiet auf die umliegenden Landkreise aufgeteilt. Die Stadt selbst blieb kreisfrei. 1978 entstand schließlich aus dem Verwaltungsbezirk Braunschweig der neue Regierungsbezirk Braunschweig mit neuem Zuschnitt. Die Regierungsbezirke des Landes Niedersachsen wurden zum 1. Januar 2005 aufgelöst.

Eingemeindungen

¹ die restlichen Gemeinden des Landkreises Braunschweig wurden den Nachbarlandkreisen eingegliedert

Religionsgemeinschaften

Evangelisch-lutherische Kirche

 
Der Dom

Ab 1522 hielt die reformatorische Bewegung Einzug und ab 1525 wurde die erste evangelische Predigt in Braunschweig gehalten. Bis 1528 wurde die Reformation nach lutherischem Bekenntnis durch Martin Luthers Mitstreiter Johann Bugenhagen eingeführt. Die Stadt bekam eine über die Stadtgrenzen hinaus berühmte Kirchenordnung und war fortan über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Sie regelte ihre kirchlichen Angelegenheiten weitestgehend autonom. Protestantische Hauptkirche ist der Braunschweiger Dom.

Erst 1671 wurde die Kirchenverwaltung in die Braunschweigische Evangelisch-Lutherische Landeskirche des Herzogtums Braunschweig eingegliedert. Hier wurde die Stadt alsbald Sitz einer Superintendentur. Heute bezeichnet man diese Verwaltungsebene als Propstei. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt gehören heute zur Propstei Braunschweig der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Evangelisch-reformierte Kirche

Im 18. Jahrhundert gründeten sich in Braunschweig auch deutsch-reformierte und französisch-reformierte Gemeinden, die sich 1811 zu einer reformierten Gemeinde vereinigten. Bis heute ist die Kirchengemeinde selbständig geblieben. Sie wurde 1928 Gründungsmitglied des Bundes Evangelisch-reformierten Kirchen Deutschlands, der bis heute eine kleine Anzahl reformierter Gemeinden umfasst, die nicht Mitglied in einer Landeskirche sind und in Braunschweig seinen Sitz hat.

Evangelische Freikirchen

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelische Freikirche Querum, das Christuszentrum Braunschweig e. V., die Ecclesia-Gemeinde Braunschweig e. V. und die Gemeinschaft Christi.

Katholische Kirche

Im Mittelalter gehörte die Stadt Braunschweig zu den Bistümern Hildesheim und Halberstadt, wobei die Oker deren Grenze bildete. Das Hildesheimer Gebiet gehörte zum Archidiakonat Stöckheim, das Halberstädter zum Archidiakonat Atzum. 1391 wurde von beiden Bischöfen in Braunschweig ein Offizialat eingerichtet, das die kirchlichen Angelegenheiten der Stadt im Auftrag beider Bistümer erledigte. In der Reformation wurden die Kirchen evangelisch-lutherisch, katholische Gottesdienste fanden nicht mehr statt.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde den Katholiken in Braunschweig wieder erlaubt, Gottesdienste abzuhalten, so dass sich alsbald eine katholische Gemeinde gründen konnte. Diese gehörte ab 1824 zum neu festgelegten Bistum Hildesheim, welches bis 1930 zur Kirchenprovinz Köln (Erzbistum Köln), dann zur Kirchenprovinz Paderborn (Erzbistum Paderborn) und seit 1995 zur neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg (Erzbistum Hamburg) gehört. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Braunschweig, dessen Gebiet auch Gemeinden außerhalb der Stadt Braunschweig umfasst. Katholische Hauptkirche in Braunschweig ist das Liebfrauenmünster St. Aegidien, die Kirche eines ehemaligen Benediktinerklosters.

Jüdische Gemeinde

 
Das jüdische Gemeindehaus

Seit dem Mittelalter gab es in Braunschweig ein vielgestaltiges jüdisches Leben. Erstmals wird im Jahre 1282 eine jüdische Gemeinde mit Synagoge, Schule, Gericht und Vorsteher erwähnt. Hauptsächlich wurde im nördlichen Teil der Altstadt und in der Neustadt gesiedelt. Der erste jüdische Friedhof ist für 1584 belegt; noch heute besteht ein 1910 an der Hamburg Straße eingerichtet Friedhof, der während der Zeit des Nationalsozialismus geschändet worden war, aber später wieder instand gesetzt wurde. Die 1873-1875 von Constantin Uhde entworfene „Neue Synagoge“ wurde in der, von den Nationalsozialisten lancierten, sogenannten „Reichskristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 schwer beschädigt und 1940 wegen Baufälligkeit abgerissen. Aufgrund der Verfolgung während der NS-Herrschaft reduzierte sich die jüdische Bevölkerung Braunschweigs von ehemals 682 im Jahre 1933 dramatisch (s. Judenverfolgung). Nachweislich wurden 196 Braunschweiger Juden ermordet[11]. Die Dunkelziffer dürfte aber erheblich höher liegen.

Nach Kriegsende bildete sich bereits ab 1946 wieder eine neue jüdische Gemeinde in der Stadt. Sie bestand aus überlebenden Braunschweiger Juden und hinzugezogenen. Heute umfasst die jüdische Gemeinde Braunschweig über 200 Mitgliedern. Gegenwärtig ist geplant, wieder eine neue Synagoge zu bauen, wofür z. Z. Spenden gesammelt werden.

Andere Gemeinschaften

Darüber hinaus sind auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Neuapostolische Kirche, die Apostolische Sendungskirche, die (anthroposophische) Christengemeinschaft, die Christian Science und die Zeugen Jehovas in Braunschweig vertreten.

Politik

Stadtregierung

An der Spitze der Stadt Braunschweig stand anfangs der herzogliche Vogt, doch wurde das Amt bereits im 12. Jahrhundert an Bürger verliehen. Einen Rat gab es in den drei Weichbilden Altstadt, Hagen und Neustadt in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die drei Räte schlossen sich seit 1269 zu einem Rat der Gesamtstadt zusammen. Die Zusammensetzung des Rates variierte im Laufe der Geschichte mehrmals, 1386 hatte er 105 Mitglieder, ab 1614 nur noch 56. Die laufende Verwaltung oblag einem Ausschuss des Rates („Enger Rat“), der ab 1386 25, ab 1614 15 Mitglieder hatte. Nachdem die Stadt 1671 ihre Unabhängigkeit verloren hatte, gab es nur noch einen aus 16 Senatoren bestehenden Rat, der vom Herzog zu bestätigen war. Dem Rat stand ein Bürgermeister vor.

Während der französisch-westfälischen Zeit 1807 bis Ende 1813, war Braunschweig die Hauptstadt des Départements Oker, das wiederum zum Königreich Westfalen gehörte. Es galt die „Maire-Verfassung“, mit einem „Maire“ (Bürgermeister) an der Spitze der Stadt. Danach wurde die alte Verfassung mit dem Rat, der sich nunmehr „Stadtgericht“ nannte, wieder eingeführt. Nach Trennung von Justiz und Verwaltung im Jahre 1825 führte der Rat die Bezeichnung Magistrat. Bereits ab 1813 trug das Stadtoberhaupt den Titel „Stadtdirektor“, seit 1848 gibt es einen „Oberbürgermeister“ in Braunschweig. Während des Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt von der NSDAP eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung.

2001 wurde in Braunschweig die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 2001 direkt von der Bevölkerung gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Oberbürgermeister seit 1807

[1] Maire [2] Stadtdirektor [3] kommissarischer Oberbürgermeister [4] Zweite Amtszeit

Oberstadtdirektoren 1946–2001

  • 1946–1960: Erich Walter Lotz
  • 1960–1980: Hans Günther Weber
  • 1980–1989: Joachim Körner
  • 1989–2001: Jürgen Bräcklein

Aktuelle „Regierung“

Bei der Direktwahl des Oberbürgermeisters bei den Kommunalwahlen am 10. September 2006 wurde folgendes Ergebnis erzielt; die Wahlbeteiligung lag bei 49,3 %.[17]

Kandidat und Partei Absolute Stimmen Relative Stimmen
Dr. Gert Hoffmann (CDU) 55.301 58,0 %
Dr. Friedhelm Possemeyer (SPD) 25.126 26,3 %
Gisela Witte (Bündnis 90/Die Grünen) 6.555 6,9 %
Uwe Meier (Bürgerinitiative Braunschweig) 5.241 5,5 %
Udo Sommerfeld (Die Linkspartei.) 3.146 3,3%

Somit ist Dr. Gert Hoffmann weiterhin als Oberbürgermeister im Amt bestätigt. Die FDP kandidierte bei der Oberbürgermeisterwahl nicht.

Die Wahlbeteiligung bei der Wahl des Stadtrates lag bei 49,3 %, dies waren 1 % mehr als bei der letzten Wahl. Der Stadtrat mit insgesamt 52 Sitzen setzt sich seitdem wie folgt zusammen.[18]

Partei Absolute Stimmen Relative Stimmen Sitze im Rat
CDU 122.781 44,5 % 23
SPD 80.434 29,2 % 15
Bündnis 90/Die Grünen 26.919 9,8 % 5
FDP 13.957 5,1 % 3
Die Linkspartei. 12.027 4,4 % 2
Bürgerinitiative Braunschweig 19.235 7,0 % 4

Wappen, Farben & Wahrzeichen der Stadt Braunschweig

Wappen

 
Offizielle Version des Wappens
Datei:Eidenbenzlöwe.jpg
Eidenbenzlöwe - Signet Braunschweigs
 
Siegel der Stadt von 1231 mit dem Standbild des Löwen

Gemäß der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig vom 11. Dezember 2001[19] gilt bzgl. des Wappens Folgendes:

„Die Stadt führt als Wappen im silbernen Schilde einen steigenden links (heraldisch rechts) gewendeten roten Löwen mit weißen Zähnen, roter Zunge und schwarzen Krallen. Die Schildbreite verhält sich zur Schildhöhe wie 6 : 7. Für die heraldische Gestaltung des Wappens ist der Wappenbrief vom 15. Oktober 1438 maßgebend.“

Dieses Stadtwappen ist seit mindestens 1366/67 bekannt und seither – lediglich mit einigen stilistischen Veränderungen – in Gebrauch. Es wurde von König Albrecht II. im o. g. Wappenbrief vom 1438 bestätigt. Neben der Gesamtstadt führen auch die fünf Weichbilde Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack eigene Wappen, die sämtlich Variationen des Löwenmotivs zeigen. [20].

Farben

Weiter führt die Hauptsatzung bzgl. der Farben der Stadt aus:

„Die Farben der Stadt sind Rot und Weiß. Die Stadtflagge zeigt in gleichbreiten Querstreifen oben die Farbe Rot und unten die Farbe Weiß.“

Neben dem im Wappenbrief enthaltenen Wappen, zeigt dieser auch die Farben der Stadt. Neben dieser offiziellen Stadtflagge führen allerdings die fünf Weichbilde, die Bürgergarde und die Stadtverwaltung eine Vielzahl weiterer (eigener) Flaggen, die, gleich dem Wappen, wiederum Variationen des Löwenmotivs abbilden. [20].

Wahrzeichen

Der Braunschweiger Löwe ist das Wahrzeichen Heinrichs des Löwen, der die Stadt im Mittelalter zu einem bedeutenden Gemeinwesen ausbaute. So wurde der Löwe auch zum Wahrzeichen Braunschweigs. Auf der wahrscheinlich um 1300 entstandenen Ebstorfer Weltkarte ist Braunschweig mit dem Löwenstandbild und darüberstehend „Leo“ eingezeichnet – so bekannt war der Braunschweiger Löwe bereits damals. Die heutige offizielle Festlegung als Wahrzeichen der Stadt erfolgte erst 1953 in der Hauptsatzung der Stadt.

Als „inoffizielles“, aber ebenfalls sehr altes Wahrzeichen der Stadt Braunschweig, gelten die Türme der Andreaskirche, die von alters her schon von weitem den Weg nach Braunschweig wiesen.

Städtepartnerschaften

Braunschweig unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft bzw. -freundschaft:

Vorlage:Border Bandung, Indonesien, seit 1960
Vorlage:Border Nîmes, Frankreich, seit 1962
Vorlage:Border Bath, England, Vereinigtes Königreich, seit 1971
Vorlage:Border Sousse, Tunesien, seit 1980
Vorlage:Border Kiryat Tivon, Israel, seit 1985/86
Vorlage:Border Magdeburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland, seit 1987
Vorlage:Border Kasan, Russland, seit 1988 (Städtefreundschaft)
Vorlage:Border Omaha, Nebraska, USA, seit 1992 (Städtefreundschaft)

Wirtschaft und Infrastruktur

Stadt und Region Braunschweig haben in ihrer Geschichte mehrere industrielle Strukturwandel erlebt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Braunschweig ein Zentrum der Konservenindustrie mit vielen verarbeitenden Betrieben sowie einer spezialisierten Maschinenbau-Industrie, unter anderem Schmalbach-Lubeca.

Mit dem Niedergang der Konservenindustrie und der Abwanderung der Industrie in andere Länder verschob sich der Schwerpunkt in Richtung auf die Automobilindustrie. Ebenfalls Geschichte ist die Fotoindustrie mit den traditionsreichen Firmen Voigtländer und Rollei.

Industrie und Handwerk

 
Handwerkskammer Braunschweig

Braunschweig war Sitz der Büssing Automobilwerke, die 1972 in der Firma MAN aufgegangen sind. Die Fahrzeuge der MAN tragen noch heute das Firmenemblem der Firma Büssing, einen stilisierten Braunschweiger Löwen, auf dem Kühlergrill, werden aber heute in Salzgitter hergestellt, 20 km südlich von Braunschweig.

Die Automobilindustrie ist nach wie vor prägend für Braunschweig, da ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze und auch der Steuereinnahmen direkt und indirekt von dieser Branche abhängen. In Braunschweig selbst befinden sich ein Herstellungswerk der Volkswagen AG und zahlreiche Zulieferfirmen für das Volkswagenwerk in Wolfsburg und die MAN in Salzgitter.

Braunschweig ist Sitz eines traditionsreichen Werkes der Siemens AG, das gleichfalls auf Heinrich Büssing zurückgeht und weltweit führend in der Bahnautomation ist (siehe Siemens-Werk Braunschweig) und unter anderem die Bahnbetriebstechnik für den Transrapid in Shanghai entwickelt hat. Der Unternehmensbereich Siemens Transportation Systems schätzt Braunschweig, unter anderem wegen der Technischen Universität und der Niederlassung der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR), die auch aerodynamische Forschung für die Bahnindustrie durchführt, als Kompetenzzentrum für Verkehrstechnik.

Ein interessantes Experiment ist die „Kooperationsinitiative im Maschinenbau“, ein Zusammenschluss mittelständischer Maschinenbau-Unternehmen aus der Region Braunschweig, die gemeinsam einkaufen, die Qualifikation der Mitarbeiter erhöhen und auch auf anderen Gebieten zusammenarbeiten.

Traditionell ist Braunschweig auch eines der Zentren der deutschen Zuckerindustrie, schon aufgrund des intensiven Anbaus von Zuckerrüben im Braunschweiger Raum seit etwa 1850. Die durch einen Zusammenschluss aus mehreren Zuckerfabriken hervorgegangene Nordzucker AG hat nach der Fusion Braunschweig als Sitz gewählt. Sie ist jetzt der zweitgrößte deutsche Hersteller von Zuckererzeugnissen.Die Technische Universität Braunschweig hat für die Forschung an der Zuckerherstellung und -verarbeitung schon seit Jahrzehnten ein eigenes Institut.

Braunschweig ist Sitz der Handwerkskammer Braunschweig, deren Kammerbezirk die kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie die Landkreise Helmstedt, Goslar, Peine und Wolfenbüttel umfasst.

Musikinstrumente

Braunschweig war und ist ein der Zentrum der deutschen Musikinstrumentenindustrie. Hier haben unter anderem die Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH als der größte deutsche Hersteller von Klavieren und Flügeln und mit der Grotrian-Steinweg GmbH ein weiterer namhafter Hersteller ihren Sitz. Streichinstrumente werden seit 1844 in Braunschweig von der Geigenbauer-Familie Rautmann, mittlerweile in der fünften Generation, hergestellt. Die Firma Sandberg fertigt hochwertige E-Gitarren und E-Bässe.

Medien

Braunschweig ist Sitz eines Studios des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Auch zwei private Radiounternehmen, Hitradio Antenne und FFN, besitzen in Braunschweig jeweils ein Regionalstudio.

Regionale Tageszeitung ist die Braunschweiger Zeitung, die auch in der Region unter verschiedenen Titeln mit unterschiedlichen Lokalteilen vorherrscht. Daneben erscheinen die kostenlosen Wochenzeitungen neue Braunschweiger aus demselben Verlag und Braunschweig Report sowie die monatlichen Veranstaltungsmagazine Subway-Magazin und Braunschweiger Stadtzeitung.

In Braunschweig und der näheren Umgebung sendet das nichtkommerzielle, lokale BürgerradioRadio Okerwelle“ auf der Frequenz 104,6 FM. Außerdem unterhält „TV38“, ein nichtkommerzielles Community-TV, ein Studio in der Stadt (neben weiteren Studiostandorten in Wolfsburg und Salzgitter). Radio Okerwelle und TV 38 sind zwei von 15 niedersächsischen Veranstaltern von Bürgerrundfunk.

In Cremlingen betreibt die Deutsche Telekom AG einen Mittelwellensender im Auftrag des Deutschlandfunks (DLF). Dieser Sender wird oft, obwohl er sich nicht im Stadtgebiet von Braunschweig befindet, als „Sender Braunschweig“ bezeichnet.

Wissenschaft

 
TU Braunschweig, Altgebäude

Braunschweig ist Sitz von drei Hochschulen und einer Vielzahl von Bundesanstalten und Forschungseinrichtungen.

Die Technische Universität Carolo-Wilhelmina wurde 1745 als „Collegium Carolinum“ gegründet. 1862 wurde dieses zur „Herzoglichen Polytechnische Schule“ umgewandelt und 1877 zur „Technischen Hochschule“ erhoben. Seit der Erweiterung um eine Philosophische und eine Staatswissenschaftliche Fakultät 1968 ist sie „Technische Universität“.

Die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel wurde 1971 durch Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurschule Wolfenbüttel mit der Höheren Fachschule für Sozialarbeit des Landes Niedersachsen gegründet. In den folgenden Jahren kamen weitere Fachbereiche hinzu.

Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) wurde 1963 aus einer früheren Werkkunstschule gegründet. 1972 wurde sie eine wissenschaftliche Hochschule und seit 1978 hat sie den Status einer Künstlerisch-Wissenschaftlichen Hochschule. Sie ist die einzige Kunsthochschule Niedersachsens.

Aus den Nachrichten ist Braunschweig besonders durch das hier ansässige Luftfahrt-Bundesamt (LBA), durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) bekannt, die aufgrund des Zeitgesetzes seit 1978 den gesetzlichen Auftrag hat, mit ihren Atomuhren die gesetzliche Zeit in Deutschland zu verbreiten.

Am Flughafen befindet sich auch ein Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das 1969 (zunächst als „DFVLR“) aus der 1936 gegründeten Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) hervorging. Hauptarbeitsgebiete sind Flugmechanik, Flugführung und Flugsicherung, Aerodynamik und die Entwicklung leistungsfähiger Werkzeuge für Berechnungen, sowie Struktursysteme (Adaptronik und extremer Leichtbau). Der Standort arbeitet eng mit dem benachbarten Luftfahrtbundesamt, der Technischen Universität und anderen ansässigen Forschungseinrichtungen zusammen.

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), früher Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), ist ein Zentrum für Infektionsforschung und gehört der Helmholtz-Gemeinschaft an, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Erregern, die medizinisch relevant sind oder als Modell für die Untersuchung von Infektionsmechanismen genutzt werden. Träger des HZI sind die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen (90:10). Das HZI beschäftigt rund 600 Mitarbeiter und verfügt über einen Jahresetat von rund 47 Millionen Euro.

Weitere Bundesanstalten und Forschungseinrichtungen in Braunschweig sind:

Im Wettbewerb um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2007“ konnte sich Braunschweig in der Endausscheidung gegen Aachen und Freiburg durchsetzen. Mit der Auszeichnung, die mit Geldern in Höhe von 250.000 Euro verbunden ist, soll die Wissenschaft und Forschung sowie die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur gefördert werden.[21]

Verkehr

 
Braunschweig Hauptbahnhof

Siehe auch Hauptartikel: Verkehr in Braunschweig

Braunschweig befand sich seit dem Mittelalter am Kreuzungspunkt mehrerer Fernhandelsstraßen. Der die Stadt durch- und umfließende Fluss Oker war bis in die Neuzeit schiffbar.

Heute führen mehrere Bundesautobahnen (z. B. die A 2 und die A 39) sowie Bundesstraßen nach Braunschweig bzw. direkt durch die Stadt (z. B. die B 1 und die B 248). Braunschweig hat einen Hafen mit Anbindung an den Mittellandkanal und seit 1935 einen eigenen Flughafen bei Waggum.

Der Braunschweiger Hauptbahnhof wurde 1960 eröffnet und ersetzte den innerstädtischen Braunschweiger Bahnhof von 1845, dessen Hauptgebäude noch heute steht. Bereits 1838 nahm hier die erste deutsche Staatseisenbahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel ihren Betrieb auf.

Der öffentliche Personennahverkehr in der Stadt wird von Bussen und Straßenbahnen der Braunschweiger Verkehrs-AG bedient. Die Umgebung ist durch mehrere Regionalverkehrsgesellschaften vorwiegend mit Buslinien erschlossen. Bereits 1904 hatte Heinrich Büssing auf der Strecke von Wendeburg nach Braunschweig die weltweit erste und noch heute bestehende Omnibus-Linie der „Automobil-Omnibus-Betriebs-Gesellschaft Braunschweig“ (AOBG) eröffnet. Sie diente auch zum Praxistest für die Busse, die er in seinem Werk bauen ließ.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Braunschweig beherbergt 18 Stiftungen, die älteste, die Braunschweigs Stiftung, stammt aus dem Jahre 1794 und ist noch heute tätig. Ein Stiftungsgründung der jüngsten Vergangenheit stammt aus dem Jahre 2003: Die Bürgerstiftung Braunschweig hat sich zum Ziel gesetzt, soziale und kulturelle Aktivitäten zu fördern.

Bauwerke

Durch die weitgehende Zerstörung der Braunschweiger Innenstadt durch zahlreiche Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere den Luftangriff vom 15. Oktober 1944, sind in der ehemals größten Fachwerkstadt Deutschlands nur wenige alte Gebäude und Straßenzüge in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben.

Traditionsinseln

 
Das Altstadtrathaus mit dem Marienbrunnen

Unzerstörtes oder Wiederaufgebautes findet sich heute vor allem innerhalb der fünf „Traditionsinseln“ der Innenstadt: Rund um den Dom, die Aegidienkirche, Magnikirche (Magniviertel), Martinikirche und um die Michaeliskirche. Die „Traditionsinseln“ wurden schon kurz nach dem Krieg vom damaligen Landeskonservator Kurt Seeleke ins Leben gerufen und genießen seit 1963 gesetzlichen Schutz.

Die „Traditionsinsel“ um den Dom umfasst vor allem den Burgplatz mit Braunschweigs Wahrzeichen, dem Braunschweiger Löwen, dessen Original sich seit 1989 zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen in der Burg Dankwarderode befindet. Um das Standbild gruppieren sich nach Burg und Dom das Braunschweigische Landesmuseum, das Huneborstelsche Haus und das „von Veltheimsche Haus“. Hinter dem Dom liegen die Stiftsherrenhäuser aus dem 15. Jahrhundert.

Ähnliche „Inseln“ bilden der Altstadtmarkt mit dem Altstadtrathaus, dem Gewandhaus und dem Stechinelli-Haus und der in seiner Nähe befindliche Kohlmarkt mit zahlreichen interessanten Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten.

Kirchen

 
Die Andreaskirche

Zu den ältesten Kirchenbauten zählen unter anderem die Jakobskirche aus dem 9. Jh. und die Magnikirche aus dem 11. Jh., in deren Stiftungsurkunde Braunschweig erstmals urkundlich erwähnt wurde. Weitere bedeutende Kirchen des Mittelalters sind der Dom, die Bartholomäuskirche, die Michaeliskirche, die Petrikirche und die Pfarrkirchen St. Martini, St. Katharinen und die 91 Meter hohe Andreaskirche, einem der immer noch höchsten Bauwerke der Stadt. Bekannte Kirchen aus der neuen Zeit sind die Jakobikirche und die neogotischen Kirchen St. Johannis und St. Pauli.

Die Aegidienkirche, die Brüdernkirche und das Kloster Riddagshausen sind die bedeutendsten Klosterbauten der Stadt.

Gebäude durch die Jahrhunderte

Aus den letzten fast 600 Jahren stammen die Liberei, das Achtermannsche Haus, Schloss Richmond, das gerade wieder im Aufbau befindliche Braunschweiger Schloss und das Haus Ritter St. Georg. Weitere bemerkenswerte Gebäude sind das Neustadtrathaus, das „Haus Salve Hospes“, das Haus zum goldenen Stern, der Alte Bahnhof und der Wasserturm auf dem Giersberg.

 
Das Happy RIZZI Haus

Akzente moderner Architektur wurden 1960 mit dem Empfangsgebäude des Braunschweiger Hauptbahnhofes, sowie dem im Jahr 2000 davor errichteten Nahverkehrsterminal gesetzt. Das 1999 gebaute Rizzi-Haus entfachte kontroverse Diskussionen. Ein weiteres Beispiel moderner Architektur ist das gläserne Bibliotheksgebäude der Hochschule für Bildende Künste aus dem Jahr 2002.

Das höchste Wohngebäude der Stadt ist das 22-geschößige Hochhaus am Schwarzen Berge mit 66 m, der Fernmeldeturm im Stadtteil Broitzem erreicht die Höhe von 155 m. Überragt wird die Stadt vom höchsten und weit sichtbarem Gebäude, dem Schornstein des Heizkraftwerks Mitte mit einer Gesamthöhe von 198 m.

Bedeutende Stand- und Denkmale

Datei:Braunschweiger Loewe Original.jpg
Braunschweiger Löwe

Siehe auch Hauptartikel: Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Braunschweig

Über die Stadt verstreut finden sich zahlreiche Denkmale, Standbilder, Reliefe, Gedenksteine, und -tafeln, die im Laufe der Jahrhunderte zu unterschiedlichen Anlässen aufgestellt wurden. Einige dieser Werke sind allerdings mittlerweile aus verschiedenen Gründen (meist aufgrund von Kriegseinwirkung) nicht mehr vorhanden. Die zweifellos kunsthistorisch und stadtgeschichtlich wichtigsten Werke sind auch gleichzeitig die ältesten:

Das nach seinem Erschaffer benannte „Imervard-Kreuz“ im Braunschweiger Dom gilt als eine der bedeutendsten romanischen Skulpturen auf deutschem Boden. Bei der Holzskulptur handelt es sich um ein Viernagelkreuz aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Wenige Meter weiter in der Burg Dankwarderode befindet sich der Braunschweiger Löwe. Er ist die älteste erhaltene Großplastik des Mittelalters nördlich der Alpen und erster größerer figürlicher Hohlguss seit der Antike.

Das Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner zweiten Gemahlin Mathilde von England ist ebenfalls außergewöhnlich, da es zu den ersten Grabmälern gehört, bei denen ein naturalistischer Stil Einzug hielt.

Weitere wichtige Denkmale:

Lessing-Denkmal von 1853 Grabmal Heinrichs des Löwen und Mathildes
  Entwurf Ernst Rietschel, ausgeführt von Georg Howaldt   Das Grabmal wurde um 1230 errichtet und befindet sich im Braunschweiger Dom.
Reiterstandbild Herzog Friedrich Wilhelm Reiterstandbild Herzog Carl Wilhelm Ferdinand
  Entwurf Ernst Hähnel, Enthüllung 1874, ausgeführt von Georg Howaldt   Entwurf Franz Pönninger, Enthüllung 1874, ausgeführt von Georg Howaldt
Carl Friedrich Gauß-Denkmal von 1880 Brunnenstandbild Heinrichs des Löwen
  Entwurf Fritz Schaper, ausgeführt von Hermann Howaldt   Entwurf Adolf Breymann, ausgeführt von Georg Ferdinand Howaldt, gezeigt auf der Weltausstellung 1873 in Wien (ausgezeichnet mit einer Silbermedaille).

Kultur

Theater

 
Staatstheater Braunschweig, Großes Haus

Das Staatstheater Braunschweig ist ein staatliches Vierspartentheater in Braunschweig. Es zeigt jährlich etwa 30 Premieren in Schauspiel, Musiktheater (Oper, Operette, Musical) und Ballett sowie in der Kinder- und Jugendtheatersparte Junges Staatstheater. Die Ursprünge des Staatstheaters gehen auf ein Vorgängerhaus zurück, das 1690 von Herzog Anton Ulrich von Braunschweig begründet wurde. Das Herzogliche Opernhaus stand bis 1864 am heutigen Hagenmarkt, hier fanden bedeutende Urauführungen, wie Lessings Emilia Galotti im Jahr 1772 und Goethes Faust I im Jahr 1829, statt.

Weitere Theater sind: Figurentheater fadenschein, Komödie am Altstadtmarkt, LOT Theater, „Mutabor“, ein 1994 gegründetes Schülertheater, das Niederdeutsche Theater, Premiere Amateurtheater Braunschweig, Studio Bühne Braunschweig, Theater Fanferlüsch und das Theater Zeitraum.

Museen

 
Das Herzog Anton Ulrich-Museum

Das wohl bedeutendste Museum Braunschweigs ist das Herzog Anton Ulrich-Museum, das auf das Jahr 1754 zurückgeht und kunsthistorisch auch internationale Bedeutung hat. Zugleich ist es nach dem nur ein Jahr älteren British Museum in London das zweitälteste öffentlich zugängliche Museum der Welt.

Im Vieweg-Haus am Burgplatz befindet sich das Braunschweigische Landesmuseum, kurz BLM. Es wurde 1891 als „Vaterländisches Museum für Braunschweigische Landesgeschichte“ in der Straße Hagenscharrn gegründet und ist das einzige Geschichtsmuseum in der Trägerschaft des Landes Niedersachsen. Auch die Ausstellung in der gegenüber liegenden Burg Dankwarderode gehört zu diesem Museum. Die Außenstelle des BLM im Chor des Paulinerklosters aus der Mitte des 12. Jahrhunderts beherbergt das älteste jüdische Museum der Welt.

Das 1865 eröffnete Städtische Museum am Magnitor zeigt die Geschichte der Stadt Braunschweig; zu ihm gehören auch die Formsammlung und die Friedrich-Gerstäcker-Gedächtnisstätte.

 
Das Braunschweigische Landesmuseum

Weitere Museen Braunschweigs sind:

Bibliotheken

 
Universitätsbibliothek Braunschweig
 
Bibliothek der Hochschule für Bildende Künste

Die größte Bibliothek der Region Braunschweig ist die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig. Sie wurde 1748 als Bibliothek des Collegium Carolinum gegründet und ist damit die älteste Bibliothek einer Technischen Hochschule in Deutschland. Der Bestand umfasst ca. 1,6 Mio. Medien.

Neben ihrer eigentlichen Arbeit betreibt die Universitätsbibliothek Braunschweig auch das Datenbanksystem allegro und betreut die größte Sammlung pharmazeutischer Literatur in Deutschland bzw. Mitteleuropa.

Die Städtischen Bibliotheken Braunschweigs bestehen aus der Öffentlichen Bücherei und der Stadtbibliothek Braunschweig, die ihren Schwerpunkt in Geistes- und Sozialwissenschaften besitzt.

Die Stadtbibliothek wurde 1861 gegründet und 1865 mit einer 3.584-bändigen Ministerialbibliothek im Neustadtrathaus eröffnet. Über Jahrzehnte hinweg wuchs der Bestand an Werken, sodass die Stadtbibliothek heute über 400.000 Bücher, 1.366 mittelalterliche Handschriften, 2.500 Karten und Pläne aus der Zeit vor 1850 sowie die Bibliothek des Geistlichen Ministeriums mit 8.675 Titeln verfügt.

Mit der Wilhelm-Raabe-Forschungsstelle der Stadtbibliothek soll der Nachlass des Schriftstellers Wilhelm Raabe erschlossen und erarbeitet werden. Werke Raabes befinden sich im Museum des Raabe-Hauses und im Stadtarchiv Braunschweig.

Die Öffentliche Bücherei ging 1907 aus der Volkslesehalle hervor und umfasst 170.000 Medien. Neben mehreren Zweigstellen besitzt sie weiterhin eine Kinder- und Jugendbibliothek sowie eine Musikbibliothek.

Weitere Bibliotheken befinden sich im Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, im Herzog Anton Ulrich-Museum und in der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Freizeit

 
Stadthalle

In der Stadthalle und in der Volkswagen Halle finden regelmäßig Konzerte, Messen oder sportliche Veranstaltungen statt.

Braunschweig verfügt über einen kleinen Zoo, dem Arche Noah Zoo Braunschweig. In der 1964 eröffneten Anlage werden 300 Tiere aus 50 Arten in naturnahen Gehegen gehalten. Der Park ist im Familienbesitz und hat einen Schwesterzoo nur etwa 15 km entfernt, den Tierpark Essehof in Lehre.

Sport

Der bekannteste Sportverein Braunschweigs ist Eintracht Braunschweig. Die Eintracht war unter anderem 1967 Deutscher Fußballmeister, mehrmals deutscher Meister im Damenhockey (1965, 1969 und 1973) und erlangte auch in weiteren Sportarten wie Leichtathletik und Wasserball wichtige Titel. Seit dem 4. Juni 2005 spielt Eintracht Braunschweig in der 2. Fußball-Bundesliga.

Ein weiterer erfolgreicher Verein sind die Braunschweig Lions. Seit 1997 standen die American Footballer in jedem Finale des German Bowl und konnten diesen deutschen Meistertitel 1997, 1998, 1999 und 2005 für sich entscheiden. Darüber hinaus gewannen sie 1999 und 2003 den europäischen Titel des Eurobowl.

Weitere Vereine sind die in der 1. Basketball-Bundesliga spielenden New Yorker Phantoms Braunschweig, der Handball-Regionalligist MTV Animals (MTV Braunschweig), sowie der national und international erfolgreichste Tanzsportverein im Standard-Formationstanzen, der Braunschweiger Tanz Sport Club (BTSC).

Seit 1994 finden im Juni auf dem BTHC-Gelände im Bürgerpark die NORD/LB open statt, ein jährliches ATP-Challenger Tennisturnier für junge und aufstrebende Spieler des Welttennis.

 
Volkswagen Halle Braunschweig

Jedes Jahr im Frühling werden in der Volkswagen Halle Braunschweig die Löwen Classics, ein internationales Weltranglisten-Reitsporttunier, ausgetragen.

An einem Freitag zur Zeit des Sommeranfangs (Ende Juni) findet seit 1986 der Braunschweiger Nachtlauf statt, der Läufern auf einem Rundkurs durch die Innenstadt verschieden Streckendistanzen anbietet. Für dieses Sportereignis mit ca. 6.000 aktiven Teilnehmern und 40.000 Zuschauern werden Teile der Innenstadt für den Verkehr gesperrt, und an der Strecke findet ein großes Sommerfest statt. Ein in den vergangenen Jahren stattfindender Elite-Lauf mit Profiläufern wurde zugunsten weiterer Startplätze für Laufbegeisterte 2006 zum ersten Mal gestrichen.

Der Braunschweig-Wolfenbüttel Marathon ist eine weitere Laufsportveranstaltung, die neben dem klassischen Marathonlauf auch weitere kürzere Strecken auf einer etwas hügeligen Strecke zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel anbietet. Der Marathon wird jeweils Anfang Oktober veranstaltet, Finisher beim Marathon 2005 waren 304 Läufer (271 Männer, 33 Frauen).

Regelmäßige Veranstaltungen

Der am Sonntag vor Rosenmontag stattfindende Braunschweiger Karnevalsumzug ist der größte Norddeutschlands und der viertgrößte in ganz Deutschland. Im Jahr 2005 hatte er über 250.000 Besucher angezogen. Seit einiger Zeit wird versucht, dieses Karnevalstreiben historisch zu „untermauern“, indem eine Verbindung zum Schoduvel hergestellt wird. Das mittelniederdeutsche Wort „Schoduvel“ bedeutet soviel wie „Maske, Larve, (Teufels-)Antlitz“, evtl. auch „Scheuchteufel“ oder „etwas, womit man den Teufel verscheucht“. Dabei handelte es sich um eine mittelalterliche Form des Karnevals, die erstmalig 1293 im Braunschweiger Stadtbuch Erwähnung fand. Eine seitdem durchgehende „Karnevalskultur“ gab es in Braunschweig aber nicht.

Im Juli findet mit dem Sommerlochfestival - CSD Braunschweig seit 1996 das mittlerweile zweitgrößte Event lesbischer, schwuler, bi- und transsexueller Kultur und Politik in Norddeutschland statt. Ebenfalls im Juli wird das beliebte Wolters Hoffest ausgetragen, das sich über ein ganzes Wochenende erstreckt und mit viel Bier und Live-Bands erfreut.

Seit 1973 findet alljährlich am ersten Wochenende im September das Magni-Fest im Magniviertel, einer der fünf alten Braunschweiger „Traditionsinseln“, statt.

Seit 1999 finden jährlich das „Internationale Sommerspektakel Braunschweig“, zu dem Straßentheatergruppen aus Europa in Braunschweig gastieren, sowie die Braunschweiger Kulturnacht (mit Ausnahme des Jahres 2005) statt. Die Braunschweiger Kulturnacht wurde erstmalig 1994 angeboten und bietet kulturelle Veranstaltungen in der gesamten Innenstadt. Die 7. Kulturnacht fand am 8. Juli 2006 statt.

Sehr bekannt ist der Braunschweiger Weihnachtsmarkt im November/Dezember rund um den Dom St. Blasii. Regelmäßig zur Sommerferienzeit wird für Kinder und Jugendliche das Programm „Ferien in Braunschweig (FiBS)“ mit ca. 150 Aktivitäten in und um Braunschweig angeboten.

Kulinarisches

Braunschweiger Wurst

Siehe auch Hauptartikel: Braunschweiger

Schon im Mittelalter literarisch nachweisbar geschätzt war Wurst aus Braunschweig, insbesondere die nach der Stadt benannte „Braunschweiger“, die noch heute nicht nur überregional, sondern international, bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine grobe Mettwurst, weicher Konsistenz, die mit oder ohne Knoblauch angeboten wird. Selbst in den USA ist die „Braunschweiger“ zu bekommen. Etwas fester und haltbarer ist die Schlackwurst, die traditionell in einem Fettdarm geräuchert wird. Jenseits der Region weniger bekannt sein dürfte die Knackwurst, eine hellgraue, oft mit Thymian gewürzte Streichwurst, die es geräuchert wie ungeräuchert gibt und die ebenso schmackhaft ist wie ihr Inhalt rätselhaft. Eine weitere Delikatesse ist die Heidewurst, die als Konserve mit gekochter Mettwurst vergleichbar ist.

Bier

 
Mumme-Werbung aus den USA (um 1900)

Siehe auch Hauptartikel: Braunschweiger Mumme

Von den einst zahlreichen Brauereien produzieren heute nur noch drei in der Stadt. Es handelt sich dabei um die zwei großen: Das Hofbrauhaus Wolters und die Feldschlößchen-Brauerei sowie die kleine Privatbrauerei Schadt. Eine Besonderheit ist die Braunschweiger Mumme, die ihren Ursprung im Mittelalter hat (vor 1390) und in abgewandelter Form – nämlich alkoholfrei – noch heute hergestellt wird.

Sonstiges

„Ulen un Apen“

„Typisch braunschweigisch“ ist die Gestalt des Till Eulenspiegel, der aus dem Dorf Kneitlingen, wenige Kilometer östlich von Braunschweig, stammte und in der Stadt viele derbe, aber auch weise Scherze getrieben hat. Von seiner Zeit als Bäckergeselle zeugen die aus Teig hergestellten und auf Braunschweigisch „Ulen un Apen“ genannten Eulen und Meerkatzen, die auch heute noch in einigen Bäckereien der Stadt feilgeboten werden.

Spargel

Eine regionale Spezialität ist weißer Spargel, der vor allem im Norden der Stadt auf den sandigen Böden der Südheide angebaut und von Mai bis Juni auf den Märkten und in vielen Gaststätten und Restaurants traditionell mit Schnitzel oder Schinken oder modern mit Räucherlachs angeboten wird.

Braunkohl

Ein traditionelles Braunschweiger Wintergericht ist Grünkohl, der in Braunschweig allerdings „Braunkohl“ genannt wird. Diese Bezeichnung erklärt sich „historisch“, denn beim Braunschweigischen Braunkohl handelt es sich um eine besondere Kohlsorte, die zu früheren Zeiten (Überlieferungen und Rezepte aus dem 19. Jh. bestätigen das) rund um die Stadt angebaut wurde. Im Gegensatz zum heute angebauten, hatte diese Sorte eine bräunlich-violette Färbung. Warum sie heute nicht mehr angebaut wird, ist unbekannt. Seit 1986 kann man aber der alten Kochkunst wieder dank eines Freilichtmuseums in der Altmark bei Salzwedel gerecht werden, denn dort wird wieder der alte „Braunkohl“ geerntet. Typischerweise wird Braunkohl nach dem ersten Frost (denn der zerstört die im Kohl enthaltenen Bitterstoffe) mit Bregenwurst und Salzkartoffeln gegessen. Dazu wird ein ordentliches Braunschweiger Bier getrunken.

Honigkuchen

 
Braunschweiger Honigkuchen, Anzeige von 1884

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieg war Braunschweig auch für seine Honigkuchen berühmt. Heute jedoch gibt es keine Unternehmen mehr in der Stadt, die dieses Backwerk herstellen.

Lokale Obstsorten

Der Braunschweiger Pomologe, Medizinalrat und Professor Theodor Engelbrecht veröffentlichte 1889 im Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig, das Werk „Deutschlands Apfelsorten“, in welchem er insgesamt 688 Sorten beschrieb. Dabei sind mindestens zwei spezielle Braunschweiger Apfelsorten:

Personen und Persönlichkeiten

Die Liste der in Braunschweig geborenen Personen umfasst bekannte Naturwissenschaftler wie Richard Dedekind und Carl Friedrich Gauß, Schriftsteller wie Ernst August Klingemann und Ricarda Huch, sowie viele weitere Söhne und Töchter der Stadt.

Darüber hinaus gibt es viele Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken mit der Stadt verbunden sind.

Im Jahr 1838 wurde zum ersten Mal die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen. Die Intention hinter dieser Auszeichnung bestand ursprünglich darin, Kaufleute und Fabrikanten (die für diesen Titel nicht unbedingt Bürger Braunschweigs sein mussten) für ihre Verdienste zu ehren. Hierfür mussten sie ihre Waren mindestens einhundert Mal auf einer der verschiedenen Braunschweiger Messen angeboten haben. Im Laufe der Jahrzehnte änderten sich diese Voraussetzungen mehr zu allgemeineren Verdiensten um die Stadt.

Literatur und andere Medien

Für ausführlichere Literaturhinweise, siehe die: Literaturliste Braunschweig

Braunschweigische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart

  • Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, ISBN 3930292289
  • Richard Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick. Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 23, 3 Aufl., Braunschweig 1979
  • Werner Spieß: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491-1671, 2 Bände, Braunschweig 1966

Braunschweig von 1918 bis zum Ende der Weimarer Republik

  • Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Wie braun war Braunschweig? Hitler und der Freistaat Braunschweig, Braunschweig 2003
  • Ernst-August Roloff: Braunschweig und der Staat von Weimar. Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1964

Braunschweig während der Zeit des Nationalsozialismus

  • Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren, Braunschweig 2004
  • Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Kriegsende, Braunschweig 2005
  • Eckart Grote: Braunschweig im Luftkrieg. Alliierte Film-, Bild- und Einsatzberichte der US-Air Force / British Royal Air Force aus den Jahren 1944/1945 als stadtgeschichtliche Dokumente, Braunschweig 1983
  • Karl-Joachim Krause: Braunschweig zwischen Krieg und Frieden. Die Ereignisse vor und nach der Kapitulation der Stadt am 12. April 1945, Braunschweig 2005
  • Rudolf Prescher: Der Rote Hahn über Braunschweig, Braunschweig 1955
  • Ernst-August Roloff: Bürgertum und Nationalsozialismus 1930-1933. Braunschweigs Weg ins Dritte Reich, Hannover 1961

Lexika und sonstige Nachschlagewerke zu Stadt und Land Braunschweig

  • Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992
  • Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband, Braunschweig 1996
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996

Ausstellungskataloge

  • Gerd Spieß (Hrsg.): Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten, 2 Bände, Braunschweig 1985
  • Gerd Spieß (Hrsg.): Brunswiek 1031 – Braunschweig 1981. Die Stadt Heinrichs des Löwen von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2 Bände, Braunschweig 1982

Andere Medien

DVDs

  • Braunschweig 1945 – Bombardierung, Befreiung, Leben in Trümmern. Erinnert und kommentiert von Eckard Schimpf (Braunschweiger Zeitung und Archiv Verlag, Braunschweig 2005)
  • Feuersturm – Der Bombenkrieg gegen Deutschland. DVD-Edition, SPIEGEL TV history. Polar Film Medien GmbH, Gescher 2003 (enthält Ausschnitte aus dem Originalfilm der RAF von der Bombardierung am 15.10.1944)

Videos

Siehe auch

Portal: Braunschweig – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Braunschweig

Quellen

  1. Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtentwicklung und Statistik Statistische Angaben über Braunschweig
  2. Karte der Stadtbezirke der Stadt Braunschweig; gültig bis 31.10.2006 (PDF)
  3. Stadt Braunschweig - Lokales Klima, Stadtklima
  4. a b c Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004, S. 43
  5. Richard Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick. Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 23, 3 Aufl., Braunschweig 1979, S. 157
  6. Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Wie braun war Braunschweig? Hitler und der Freistaat Braunschweig“, Braunschweig 2003, S. 11
  7. a b Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Wie braun war Braunschweig? Hitler und der Freistaat Braunschweig“, Braunschweig 2003, S. 21–23
  8. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, S. 1001
  9. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, S. 982–985
  10. a b c d Bert Bilzer und Richard Moderhack: Brunsvicensia Judaica – Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933-1945, in: Braunschweiger Werkstücke, Band 35, Braunschweig 1966, S. 148–152
  11. a b c d Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, S. 1004–1007
  12. Edeltraut Hundertmark: Stadtgeographie von Braunschweig In: Forschungen zur Landes- und Volkskunde. I: Natur und Wirtschaft. Schriften der wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e. V., Neue Folge, Band 9, Oldenburg 1941, S. 86
  13. Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004, S. 8
  14. Rudolf Prescher: ‘‘Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945’’, Braunschweig 1955, S. 92
  15. Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004, S. 34
  16. Rudolf Prescher: Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945, Braunschweig 1955, S. 112
  17. Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik - Kommunalwahl 2006 - Wahl des Oberbürgermeisters
  18. Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik - Kommunalwahl 2006 - Wahl des Rates - Gesamtergebnis
  19. Hauptsatzung der Stadt Braunschweig
  20. a b Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992, S. 217 f
  21. Stadt Braunschweig - Endausscheidung im Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft 2007“: Braunschweig geht als Siegerin aus dem Finale hervor
Commons: Braunschweig – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Braunschweig – Quellen und Volltexte

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