Saturn (Planet)

sechster Planet des Sonnensystems
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Saturn, fotografiert von der NASA-Raumsonde Voyager 2.

Eigenschaften des Orbits
Aphel 1,5145 Mrd. km
10,124 AE
Mittlerer Radius 1,43353 Mrd. km
9,582 AE
Perihel 1,35255 Mrd. km
9,041 AE
numerische Exzentrizität 0,0565
Siderische Periode 29,457 Jahre
Synodische Periode 378,09 Tage
Ø Orbitalgeschwindigkeit 9,69 km/s
Inklination 2,485°
Kleinster Erdabstand 1,1955 Mrd. km
Größter Erdabstand 1,6585 Mrd. km
Physikalische Eigenschaften
Durchmesser am Äquator 120.536 km
Oberflächeninhalt 42,61 Mrd. km2
(83,54-fache der Erde)
Masse 5,6846 × 1026 kg
(95,159 Erdenmassen)
Mittlere Dichte 0,687 g/cm3
Schwerkraft
an der Oberfläche
10,44 m/s²
(1,065-fache der Erde)
Rotationsperiode 10 h 45 m 45 s

(± 36 Sek.)

Neigung der Drehachse 26,73°
Albedo 0,47
Fluchtgeschwindigkeit 35,5 km/s
Temperatur
bei 1 bar
Min Mittel Max
?K 134K ?K
Eigenschaften der Atmosphäre
Druck >1.000 bar
Wasserstoff 96,3%
Helium 3,25%
Methan 4.500 ± 2.000 ppm
Ammoniak 125 ± 75 ppm
Deuterium 110 ± 58 ppm
Ethan 7 ± 1,5 ppm
Sonstige Daten
Anzahl der Satelliten 33, u.a. Titan, Rhea
Iapetus und Dione

Saturn ist der sechste und zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Er wird zu den jupiterähnlichen (iovianischen) Planeten gerechnet und ist mit bloßem Auge sichtbar. Daher war er schon im Altertum bekannt. Zeichen: ♄

Aufbau

Saturn gehört zu den großen Gasplaneten. Seine Atmosphäre enthält wie die des Jupiter überwiegend Wasserstoff und Helium, jedoch in einer anderen Zusammensetzung.
Während die Jupiteratmosphäre diese Elemente im gleichen Verhältnis wie die Sonne enthält, ist der Heliumanteil bei Saturn wesentlich geringer. Dies hängt mit der niedrigeren Temperatur Saturns zusammen, durch die das Helium größtenteils auskondensieren konnte.
Die eher detailarme, gelbliche Wolkendecke besteht in der Hauptsache aus gefrorenen Ammoniakkristallen.
Unterhalb der Atmosphäre besteht Saturn wie Jupiter aus Wasserstoff, der bei steigendem Druck vom gasförmigen Zustand über die flüssige schließlich in seine metallische Form übergeht.
Diese Schichten haben jedoch im Gegensatz zum Jupiter aufgrund der kleineren Masse andere Dickenverhältnisse. So beginnt im Saturn die metallische Schicht erst bei 47% des Radius (Jupiter: 25%). Sein Gesteinskern hat jedoch einen Masseanteil von 25%, der des Jupiter lediglich 4%.

Saturnringe

Den Saturn umgibt ein auffälliges Ringsystem, das bereits in einem kleinen Teleskop einen grandiosen Anblick bietet. Siehe dazu den Artikel: Saturnringe

Monde

Von den 33 bekannten Monden besitzen vier einen Durchmesser zwischen 1.050 km und 1.530 km. Die beiden mit drei beziehungsweise vier Kilometern Durchmesser bislang kleinsten Monde wurden im August 2004 von der Raumsonde Cassini-Huygens entdeckt.
Titan ist der größte Mond mit einem Durchmesser von 5.150 km.
Eine Besonderheit stellen die Monde Janus und Epimetheus dar. Sie tauschen alle vier Jahre ihre Umlaufbahn aus.


Name Entfernung Umlaufdauer Durchmesser Helligkeit
Pan 133.600 km 13,8 h 20 km  
Atlas 137.670 km 14,61 h 37×34×27 km  
Prometheus 139.350 km 14,71 h 48×100×68 km  
Pandora 141.700 km 15,07 h 110×88×62km  
Epimetheus 151.420 km 16,65 h 194×190×154 km  
Janus 151.470 km 16,68 h 138×110×110 km  
Mimas 185.540 km 22,6 h 194×190×154 km  
Enceladus 238.040 km 32,88 h 421×395×395 km  
Tethys 294.670 km 1,888 d 1046 km  
Telesto 294.670 km 1,888 d 30×25×15 km  
Calypso 294.670 km 1,888 d 30×16×16 km  
Dione 377.420 km 2,737 d 1120 km  
Helene 377.420 km 2,737 d 36×32×30 km  
Rhea 527.040 km 4,518 d 1528 km  
Titan 1.221.860 km 15,495 d 5150 km  
Hyperion 1.481.100 km 21,277 d 360×280×225 km  
Iapetus 3.561.300 km 79,331 d 1436 km   (var.)
Phoebe 12.954.000 km 550,4 d 230×220×210 km  
Kiviuq 11.370.000 km 449 d 14 km  
Ijiraq 11.440.000 km 451 d 10 km  
Paaliaq 15.200.000 km 687 d 20 km  
Skathi 15.650.000 km 729 d 6 km  
Albiorix 16.390.000 km 738 d 26 km  
Erriapo 17.610.000 km 871 d 8 km  
Siarnaq 18.160.000 km 896 d 32 km  
Tarvos 18.240.000 km 926 d 14 km  
Mundilfari 18.710.000 km 951 d 6 km  
S/2003 S1 18.720.000 km 956 d 6 km  
Suttungr 19.470.000 km 1017 d 6 km  
Thrymr 20.470.000 km 1089 d 6 km  
Ymir 23.100.000 km 1312 d 16 km  

Mythologische Deutungen

Da der Saturn mit bloßem Auge sichtbar ist und als Wandelstern auffällt, wurde er schon im Altertum mit mythologischen Deutungen belegt.
Bei den Römern wurde er mit dem Gott Saturn und im antiken Griechenland mit dem Gott Kronos assoziiert.
Die Astrologie übernahm für die Deutung des Saturn (Astrologie) die charakterlichen Symbolisierungen, die sich aus der griechisch-römischen Mythologie für die Götter Saturn bzw. Kronos ergaben, insbesondere die Eigenschaften Abgrenzung, Verfestigung und Erstarrung.


Geschichte der Erforschung

Im Jahre 1610 schickte der italienische Mathematiker, Physiker und Astronom Galileo Galilei an seinen Bekannten Giuliano de Medici eine verschlüsselte Nachricht folgenden Inhalts: Smaismrmilmepoetaleumibunenvgttavrias.

Dieser konnte das Wortungetüm jedoch nicht entziffern und so mußte Galilei die Lösung nachliefern. Sie lautete: Altissimum planetam tergeminum observavi – Den obersten Planeten habe ich dreigestaltig gesehen. Galilei hatte kurz zuvor erstmals den Saturn durch ein Fernrohr beobachtet und geglaubt, zwei Monde des Saturn entdeckt zu haben.
1656 konnte der niederländische Physiker und Astronom Christiaan Huygens (16291695) beim Blick durch ein leistungsstärkeres Fernrohr das Phänomen enträtseln: Galilei hatte den Ring des Saturn in seinem kleinen Fernrohr nicht deutlich genug erkannt und ihn für Saturntrabanten gehalten.

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Forschungsmissionen

Nachdem am 13. November 1980 die Raumsonde Voyager 1 den Saturn besucht hatte, kam knapp ein Jahr später am 26. August 1981 die Schwestersonde Voyager 2 beim Ringplaneten an. Beide Sonden lieferten erstmalige und einmalige Bilder aus nächster Nähe.
Im Juni 2004 erreichte die Raumsonde Cassini-Huygens das Saturnsystem nach siebenjährigem Flug. Die Sonde führt eine zusätzliche Landungssonde mit sich, die auf dem Mond Titan landen soll.

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