Ibrahim Böhme

deutscher Politiker, MdV, und Bibliothekar
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Ibrahim Böhme (* 18. November 1944 in Leipzig, gest. 22. November 1999 in Neuruppin), deutscher Politiker, SPD. Ursprünglich Manfred Böhme.

Böhme arbeitete als Maurer, erwarb in Abendkursen die Hochschulreife und wurde nach späterem Fernstudium Lehrer. Er war zunächst Mitglied der SED, trat aber 1976 aus.

Böhme wurde seit 1968 vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) mit dem Decknamen "Maximilian" geführt. Andere Decknamen sind ebenfalls aktenkundig. Böhme wurde spätestens ab Mitte der 70er Jahre in der DDR-Opposition aktiv, möglicherweise infolge von Instruktionen seiner Führungsoffiziere aus dem Ministerium für Staatssicherheit. 1989 war er Mitbegründer und danach Geschäftsführer der SPD der DDR, 1990 deren Parteivorsitzender. Im März desselben Jahres tauchen Akten des Ministerium für Staatssicherheit auf, die auf Böhmes Spitzeltätigkeit hinweisen. Am 2. April 1990 Rücktritt Böhmes von allen Parteiämtern, zwei Monate später erfolgt der Parteiausschluss.

Ibrahim Böhme lebte anschließend schwer krank und vereinsamt in Berlin, er starb am 22. November 1999 in Neuruppin. Die Spitzeltätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit hat er bis zu seinem Tod bestritten.