
Bordighera ist ein Badeort mit etwa 10.590 Einwohnern (Stand: 2005) in der Provinz Imperia, Region Ligurien an der italienischen Riviera.
Geografie
Bordighera liegt etwa auf halber Strecke zwischen San Remo (im Osten) und der französcher Grenze (im Westen). Die Stadt gliedert sich in zwei Stadtteile, die durch die Via Romana getrennt werden: Die Altstadt und den neuen Teil aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die historische Altstadt befindet sich im Osten Bordigheras auf einem 46 m hohen Hügel, dem Capo San Ampelio (Kap Ampelio). Die Neustadt zieht sich entlang der Küste von der Altstadt bis zur Nervia-Mündung im Westen. Bordighera hat ein besonderes Mikroklima mit milderen Sommern und wärmeren Wintern bei relativ niedriger Luftfeuchtigkeit.
Geschichte
Stadtgeschichte
Es ist bekannt, dass bereits im 5. Jahrhundert vor Christus ligurische Stämme auf dem heutigen Stadtgebiet siedelten. Im Jahre 411 soll der Eremit Ampelio, der von Ägypten kam, hier Dattelbäume gepflanzt haben. 1470 wurde in einer Versammlung von 32 Familien der Entschluss gefasst, den Ort auf dem Hügel oberhalb der Kirche am Kap Ampelio zu errichten. 1686 gründen acht Dörfer eine „Freie Acht-Dörfer-Republik“ – darunter auch Bordighera -, die bis zur napoleonischen Zeit bestand.
Durch den romantischen Liebesroman „Il Dottor Antonio“ von Giovanni Ruffini, der in San Remo und Bordighera spielt und 1855 erstmals in Edinburgh erschien, wird der Ort in ganz England bekannt. Dies löst eine Reisewelle an die italienische Riviera insbesondere von England, aber auch von Frankreich, Russland, Deutschland und Österreich vor allem nach Bordighera und San Remo aus. Zur damaligen Zeit gab es hauptsächlich den Wintertourismus und zu manchen Zeiten waren mehr Engländer im Ort als Einheimische.
Einwohnerentwicklung
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Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 28. Mai 2002 Giovanni Bosio.
Partnerstädte
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt
In der malerischen Altstadt sind vor allem die drei Stadttore – im Süden die Porta del Capo (17. Jahrhundert), im Osten die Porta della Maddalena (Umbau 1780) und im Westen die Porta Sottana (15. Jahrhundert) - und Reste der Stadtmauer sehenswert. Durch verwinkelte Gassen erreicht man die Piazza del Popolo mit der Pfarrkirche Santa Maria Maddalena (von 1617, umgebaut 1886). Erwähnenswert ist noch das Rathaus, welches Charles Garnier 1870 in einem dem Barock ähnlichen Stil erbaut hat. Am Capo San Ampelio, am östlichen Ortseingang unterhalb der Altstadt, erinnert eine kleine Kapelle an den Heiligen Ampelio - den Einsiedler, der den Samen der Dattelpalme aus Ägypten hierher gebracht haben soll.
Die Neustadt
Die Neustadt besteht hauptsächlich aus Hotels, Jugenstilvillen mit schönen Gärten und einer langgezogenen und schönen Seepromenade. Erwähnenswert ist das Museum Bicknell (gegründet 1888), welches heute gleichzeitig auch Sitz des „Internationalen Instituts für ligurische Studien“ ist (gegründet 1938). Clarence Bicknell (1842-1918) war ein englischer Naturforscher, Archäologe, Botaniker, Mathematiker und protestantischer Pastor. Im Museum Bicknell befinden sich weit mehr als 50.000 Bände, Karten und etwa 12.000 Felszeichnungen, die Bicknell an den Hängen des Monte Bego im Valle des Merveilles (Tal der Wunder) entdeckt und abgezeichnet hatte. Die Stadt verdankt Bicknell auch die Gründung der Stadtbibliothek im Jahre 1883. Diese Bibliothek besitzt ca. 70.000 Bände, von denen etwa 22.000 aus einer englischen Stiftung stammen.
Wirtschaft
Die Stadt lebt hauptsächlich vom Tourismus. Außerdem hat Bordighera seit 1586 das Privileg, kunstvoll geflochtene Palmenwedel, die Palmurelli, für die Palmsonntags-Prozession an den Vatikan nach Rom liefern zu dürfen.
Literatur
- Eckart Diezemann: Italienische Riviera – Die ligurische Küste, Goldstadtverlag GmbH, Pforzheim 2000, ISBN 3-89550-005-4
- Sybille Geier: Ligurien, Cinque Terre, Italienische Riviera, Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld 2005, ISBN 3-8317-1342-1
Weblinks