Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Wangerland hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Regierungsbezirk: | aufgelöst zum 1. Januar 2005; ehemals Weser-Ems |
Landkreis: | Friesland |
Gemeinde: | Wangerland |
Einwohner: | 1.965 (31.12.2001) |
Postleitzahl: | 26434 |
Vorwahl: | 04463 |
Kfz-Kennzeichen: | FRI
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Politik | |
Bürgermeister: | Hinrichs, Harald |
Hohenkirchen ist ein Dorf im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Hohenkirchen ist das Gemeindezentrum des Wangerlandes.
Geschichte
Um Christi Geburt war bereits die im Osten des Dorfes liegende Warf „Bübbens“ besiedelt. Auch auf der Warft „Wehlens“ wurden bei Grabungen frühgeschichtliche Funde entdeckt. Etwa 850 soll im Gebiet des heutigen Hohenkirchen durch den Erzbischof von Bremen eine Kirche errichtet worden sein. Die heutige aus Granitquadern auf einer Warft errichtete St. Sixtus- und Siniciuskirche stammt allerdings aus dem Jahr 1143. Zu dieser Kirche wurde zweimal im Jahr ein Domdekan des Erzbischofs entsandt, um hier das Sendgericht abzuhalten. Das Gebiet wurde politisch zunächst von vom Volk gewählten Richtern, später von friesischen Häuptlingen regiert. Von 1667 bis 1810 war Hohenkirchen Sitz der Vogtei der Erbherrschaft Jever. 1831 wurde aus den Kirchspielen politische Gemeinden. 1834 wurde das heutige Wahrzeichen Hohenkirchens, der von dem Hamburger Architekten Fritz Höger als Klinkerbau errichtete Wasserturm erichtet.
Mit der Kreisreform des Landes Niedersachsen wurde Hohenkirchen 1972 Verwaltungssitz der Gemeinde Wangerland.
Sehenswürdigkeiten
Die 1134 errichtete spätromanische Granitquaderkirche mit Rundbogenfenstern und einer halbrunden Apsis enthält erwähnenswerte Kunstwerke. In der Kirche befindet sich zunächst ein Taufstein aus Baumberger Sandstein aus der Zeit um 1260. Altar und Kanzel der Kirche sind Werke des Hamburger Bildhauers Ludwig Münstermann von 1628. Auch der geschnitzte Taufsteindeckel könnte ein Werk Münstermanns sein. In der Kirche befindet sich ferner eine 1694 von dem Jeveraner Joachim Kayser gebaute Orgel.
Wahrzeichen Hohenkirchens ist indessen der 1834 errichtete Wasserturm.
Bildung
Hohenkirchen ist heute Standort des Schulzentrums Hohenkirchen, welches 430 Schüler zwischen 10 und 17 Jahren in 10 Hauptschul- und 12 Realschulklassen besuchen. Das Einzugsgebiet des Schulzentrums umfasst die gesamte Gemeinde Wangerland. Weiter befindet sich in Hohenkirchen außerdem eine Grundschule mit Schulkindergarten.
Schulgeschichte Hohenkirchens
Schulstandort ist Hohenkirchen seit 1858 das erste Schulhaus für zwei Schulklassen und etwa 80 Schüler errichtet wurde. 1910 wurde die Schule aufgrund eines neuen Schulgesetzes von der Gemeinde übernommen, die Lehrer wurden nun vom Großherzogtum Oldenburg ernannt und besoldet. Dieses Volksschulsystem hielt sich im wesentlichen bis 1971, auch wenn die Schule zwischenzeitlich ausgebaut wurde. Nach Hohenkirchen kamen hierbei alle Schüler der Oberklassen im nördlichen Jeverland. 1976 kamen nach der Bildung der Gemeinde Wangerland noch die Unterklassen hinzu, wodurch eine Mittelpunktschule mit 600 Schülern in Hohenkirchen entstand, nur in Horumersiel, Hooksiel und Tettens verblieben Grundschulen.
Neben der staatlichen Schule bestand ab 1894 ein privates Progymnasium, das sich zunächst bis 1923 hielt und nur von den begabteren und begüteteren Kindern besucht wurde. 1948 wurde ein Privatschulverein gegründet. Mit der Besetzung der Lehrerstellen wurde hierbei die Herrnhuter Brüdergemeinde beauftragt, betreut wurden zunächst nur die Klassenstufen 5-7. 1958 wurde diese Schule vom Landkreis Friesland übernommen. Bei der Schulreform 1976 wurde die fünfte und die sechste Klasse in die allgemeine Orientierungsstufe integriert. Nach der Einrichtung des Realschulzweiges am heutigen Schulzentrum Hohenkirchen ging die Schülerzahl derartig zurück, dass nach den Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen diese Schule endgültig aufgelöst wurde.
Vereinsleben
Der MTV Hohenkirchen von 1867 e.V. wurde am 7. November 1867 gegründet und bietet heute Aerobic, Badminton, Basketball für Mädchen, Jiu Jitsu, Kick-Box-Aerobic, Korfball, Leichtathletik, Prellball, Tennis, Turnen, Volleyball, Walking und Wirbelsäulengymnastik an. Nach der Gründung schlief die Vereinstätigkeit zwar zunähst ein, aber es kam zur Neugründung des Sportvereins am 7. Februar 1891. In Hohenkirchen besteht auch ein Boßelverein.