Vorlage:Sportverband Makkabi Deutschland ist der jüdische Turn- und Sportverband in Deutschland.
Geschichte
Der Makkabi Deutschland wurde ursprünglich 1903 von deutsch-jüdischen Sportvereinen als deren Dachverband gegründet. Er war Gründungsmitglied der Maccabi Weltunion, die 1921 als Weltsportverband jüdischer Sportler gegründet wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden der Makkabi Deutschland und seine Mitgliedsvereine aus dem deutschen Sport ausgeschlossen und konnten nur noch untereinander wetteifern. Später wurde der jüdischen Bevölkerung jeglicher Sport verboten und damit auch Makkabi Deutschland aufgelöst.
In den 1950er Jahren gründeten sich die ersten lokalen Makkabi-Vereine wieder. Sie traten den Landessportbünden und ihren Fachverbänden bei. 1965 gründeten die lokalen Vereine den Makkabi Deutschland als nationalen Dachverband wieder. Dieser wurde in den Deutschen Sportbund als Mitglied mit besonderer Aufgabenstellung (wie z.B. auch die katholische DJK oder andere orts- und fachverbandsübergreifende Dachverbände) aufgenommen. 1969 nimmt erstmals seit 1932 wieder eine deutsche Mannschaft an der Maccabiah, den Weltfestspielen jüdischer Sportler in Israel teil.
Der wohl bekannteste Klub von Makkabi Deutschland ist der TuS Makkabi Berlin. Die Fußballmannschaft dieses Vereines spielt in der Verbandsliga.
Struktur
Heute bestehen 32 lokale Makkabi-Vereine in 13 Bundesländern (d.h. sämtliche Bundesländer außer dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Die Vereine zählen ca. 3000 Mitglieder in diversen Sportarten. Der Berliner Makkabi-Verein hat etwa 500 Mitglieder, in München gibt es etwa 300 Mitglieder.
Viele der Vereine beteiligen sich am Wettkampfbetrieb der jeweiligen Fachverbände ihrer Sportarten. Wie z.B: TSV Makkabi Stuttgart, mit ihrem bisher erfolgreichsten Spieler Ewgeni Khersonski
Internationale Erfolge
Bei den europäischen Maccabi-Spielen 2003 in Antwerpen belegte die deutsche Mannschaft im Medaillenspiegel mit sechs Gold-, sieben Silber- und acht Bronzemedaillen Platz drei in der Medaillenwertung. Bei den vorangegangenen Spielen in Stirling (Schottland) hatte das deutsche Team mit 12 Gold-, drei Silber- und sieben Bronzemedaillen sogar den ersten Platz in der Nationenwertung belegt.
Die XVII. Maccabiah fand vom 10. Juli bis zum 21. Juli 2005 statt. Makkabia Deutschland errang zwei Gold-, fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen. Austragungsort war wie immer Israel.
Literatur
- Juden im deutschen Fußball von Franz-Josef Brüggemeier. In: Informationen zur politischen Bildung Nr. 290, I/2006, 23-26 (online lesbar unter: www.bpb.de)
- Dietrich Schulze-Marmeling (Hg) Davidstern und Lederball. Die Geschichte der Juden im deutschen und internationalen Fußball Göttingen, 2003
- Nils Havemann Fußball unterm Hakenkreuz, in: Aus Politik und Zeitgeschichte APuZ ISSN 0479-611X, Nr. 19/2006, 8.5.06, S. 33-38, hier S. 37 Die Ausgrenzung der jüdischen Sportler (auch online lesbar [1]) vgl. vom selben Autor ausführlich das Buch gleichen Titels, siehe Deutscher Fußball-Bund, Literatur
Ausstellung
- Kick it like Kissinger. Ein Fußbalphabet. Der Beitrag des Jüdischen Museums Frankfurt und des Jüdischen Museums Franken zur WM 2006 Bis 3. Sept. 2006 in Frankfurt am Main (Museum Judengasse) und in Fürth (Jüdisches Museum Franken) [2]
- Kicker, Kämpfer und Legenden. Juden im deutschen Fußball Bis 15. 12. 2006, Berlin: Centrum Judaicum (Oranienburger Str. 28-30)