Starbucks

US-amerikanische Kaffeehauskette
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Starbucks ist eine internationale „Coffee House“- oder Kaffeehauskette aus den Vereinigten Staaten. Der Name wurde in Anlehnung an den Namen des Steuermanns Starbuck aus Herman Melvilles Roman Moby Dick gewählt (siehe hier). Starbucks ist weltweit tätig und mit Ausnahme Afrikas mittlerweile auf allen Kontinenten vertreten.

Starbucks - Logo

Geschichte des Unternehmens

Gründung

 
Berlin

Die Studienfreunde Gerald Baldwin, Gordon Bowker und Zev Siegl aus San Francisco liebten den Genuss von hochwertigem Kaffee und Tee so sehr, dass sie aus ihrer Leidenschaft ein Geschäft machten. Sie eröffneten 1971 ihren ersten Laden im alten Hafen von Seattle und nannten ihn „Starbucks Coffee, Tea and Spice“. Da ihre Liebhaberei immer Vorrang vor ihrem Geschäftssinn hatte, blieb es bis 1981 nur bei vier Filialen in Seattle. In diesem Jahr fiel dem ambitionierten Verkaufsleiter einer Haushaltsgerätefirma, dem New Yorker Howard Schultz, überdurchschnittlich hohe Bestellungen von hochqualitativen Kaffeemaschinen auf, die von einer kleinen Firma an der Westküste namens Starbucks kamen. Aufgrund seiner Neugierde und Gründlichkeit wollte Schultz der Sache auf den Grund gehen und suchte die Firma selbst auf. Schultz kannte bis dahin nur das übliche gefriergetrocknete Kaffeepulver und dünnen Brühkaffee („regular“) und war daher beim Genuss des Premiumkaffees von Starbucks wie vom Donner gerührt: „Es war, als hätte ich einen neuen Kontinent entdeckt.“ In kürzester Zeit nahm vor dem geistigen Auge des Verkaufstalents die Vision einer landesweiten Versorgung von Edelkaffee Gestalt an. Er wollte von nun an für diese Firma arbeiten, doch brauchte er dazu erst mehrere Anläufe, um die Besitzer für sich gewinnen zu können.

Einstieg von Schultz

 
Stuttgart

1982 gaben die Inhaber Schultz' beharrlichem Werben nach, er konnte seine privilegierte Stellung aufgeben und übernahm die Leitung des Einzelhandels und Marketings bei Starbucks. Schultz weitete zunächst das Geschäft aus auf die Belieferung von Kaffeebohnen an gehobene Restaurants und Espresso-Bars. Der Besuch einer Verkaufsmesse in Mailand 1983 brachte ihn auf die Idee, anstelle von Bohnen Kaffee auch als Getränk anzubieten. Seine Idee stieß erneut auf Widerstand, 1984 konnte er ihnen jedoch das Zugeständnis abringen, kleine Espresso-Bars in den Läden anzubieten. Das Kaffeebarkonzept erwies sich als erfolgreich. Eine weitere Expansion wurde jedoch kategorisch abgelehnt, dies führte zum Bruch der Geschäftsbeziehung. Schultz kündigte und eröffnete daraufhin 1985 seine eigene Kaffeebar namens „Il Giornale“, dabei wurde er großzügigerweise von seinen früheren Arbeitgebern unterstützt.

Aufkauf

Doch dies sollte nur der Anfang sein, es ging ihm nach wie vor um die landesweite Versorgung mit hochwertigem Kaffee. Daher sprach er nun mit nahezu 250 möglichen Investoren und konnte am Ende nur 15 Partner von seiner Geschäftsidee überzeugen. Dadurch war er jedoch in der Lage, seinen früheren Arbeitgebern und Kaffee-Connaisseuren ein hinreichend lukratives Übernahmeangebot machen zu können. 1987 hatte er Starbucks aufgekauft und begann nun mit elf Läden und hundert Angestellten einen beispiellosen Boom.

Expansion

Zwei Jahre später hatte Schultz 1989 seine Filialen schon auf 55 Standorte verfünffacht, die vor allem noch an der Westküste und in Portland, Oregon lagen. So wurde 1991 der erste lizenzierte Flughafen-Standort in Zusammenarbeit mit HMS Host am Sea-Tac International Airport eröffnet. Ein erstes Coffee House folgte in Los Angeles, Kalifornien, nunmehr waren es insgesamt 116 Standorte. Bereits 1992 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, Schultz brachte Starbucks an die US-amerikanische Börse. Die Stammaktien werden seither am NASDAQ National Market unter dem Symbol "SBUX" gehandelt. Mit dem frischen Geld des Börsengangs konnte das Filialnetz noch schneller ausgebaut werden. Starbucks war nun an 272 Standorten vertreten, darunter erstmals in der US-Hauptstadt Washington D.C.

  • 1996 - Starbucks expandierte nun auch im Ausland. Erste Standorte in Japan, Singapur und den Philippinen; mittlerweile weltweit 1.015 Houses.
  • 2003 - Starbucks Coffee International eröffnete Coffee Houses in der Türkei, Chile und Peru; weltweit 7.225 Standorte.
  • 2004 - Starbucks Coffee International eröffnete die ersten Coffee Houses in Paris, Frankreich. Starbucks Coffee Houses in Nordamerika werden zum Music-Shop: Einführung des Angebots bei Starbucks eigene CDs zusammen zustellen und zu brennen, in Kooperation mit Hewlett-Packard. Einführung eines "Starbucks Hear Music" Radiosenders in Kooperation mit Debuts XM Satellite Radio. Da der deutsche Joint-Venture-Partner Karstadt 2004 in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, wurde das Joint-Venture im Januar 2005 beendet und die KarstadtCoffee GmbH an die amerikanische Starbucks-Kette verkauft. Starbucks ist zu dieser Zeit weltweit an 8.700 Standorten zu finden, darunter 37 Standorte in Deutschland.
  • 2006 - Ende Januar wurde in Frankfurt am Main die 50. Starbucks-Filiale in Deutschland eröffnet. Der Store im Rhein-Main-Flughafen Fraport ist der erste, der an einem deutschen Airport anzutreffen ist und 24 Stunden geöffnet hat. Zusammen mit dem Store im Frankfurter Hauptbahnhof sind es die ersten sogenannten „ToGo-Shops“ in Deutschland. Beginnend Ende September bis Jahresende öffnen mit 3-4 Filialen in Hamburg die ersten Coffee Houses der Kette in Norddeutschland.

Das Management von Starbucks möchte weiterhin stark expandieren. Daher werden an jedem Werktag weltweit vier neue Starbucks-Filialen eröffnet.

Weitere Informationen

Grundlegendes Erfolgskriterium ist die Auswahl optimal gelegener Standorte, eine hohe Frequenz an Laufkundschaft oder auch im Erdgeschoss von großen Bürohäusern.

Eine Besonderheit ist das Rauchverbot in allen Coffee Shops sowie dass der Kaffee teilweise aus Fairtrade-Produkten besteht, um einen Aromaschutz zu garantieren.

Um einen gleichbleibenden Geschmack in unterschiedlichen Städten und Ländern zu erzielen, wird das örtliche Leitungswasser aufbereitet.

Vor allem auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt von Starbucks wächst mittlerweile die Kritik am Geschäftsgebaren von Starbucks. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, einen Verdrängungswettbewerb zu Lasten lokaler Betriebe und auf dem Rücken der bei Starbucks beschäftigten Mitarbeiter zu führen.

Die internationale Gewerkschaft IWW rief im August 2006 zum Boykott von Starbucks auf, nachdem vier ihrer Mitglieder, die der IWW Starbucks Workers Union angehörten, gekündigt worden waren [1]. Die IWW Starbucks Workers Union ist im September 2006 in fünf Starbucks-Filialen in New York City und in einer Filiale in Chicago vertreten.

Die Band „Sewing with Nancy“ veröffentlichte das Lied 'Starbucks sucks'.

Das Starbucks-Logo wurde aus Gründen der Political Correctness über die Jahre geändert. Am Anfang war die Meerjungfrau noch barbusig. In der zweiten Version verdeckten dann Haare die Brüste, es war aber noch ein Bauchnabel zu sehen. In der letzten Version ist auch dieser nicht mehr zu sehen. Siehe hierzu auch: The Mermaid (en)

Produkte

Zu den Produkten der Starbucks-Kette zählen unter anderem folgende Kaffeespezialitäten: Caffè Latte, Cappuccino, Caffè Mocha, Caramel Macchiato, Espresso, Americano und Filter Coffee.

Kreative Wortneuschöpfungen wie Frappucino Ice Blended Beverages gehören ebenso zum Geschäftskonzept wie zahlreiche, an den Geschmack der Kundschaft angepasste Untervariationen klassischer Kaffeegetränke. Integral scheint jedoch zu sein, dass jedes einzelne Produkt und jede Variation einen Namen haben muss.

Zitate

  • Microsoft, Boeing und Starbucks kennt mittlerweile jeder Chinese. Und wenn ich nicht hier als Präsident wäre, würde ich erst 'mal zu Starbucks Kaffeetrinken gehen.“ Hu Jintao, 20. April 2006 [2]

Literatur

  • Howard Schultz & Dori Jones Yang: „Die Erfolgsstory Starbucks.“ Seedorf: Signum 2003, 334 S.
    - Übersetzung von „Pour Your Heart Into It. How Starbucks Built a Company One Cup at a Time.“ Hyperion Books: New York 1999 ISBN 0786883561
Commons: Starbucks – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien