Reinhard Scheer

deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral der Kaiserlichen Marine
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Reinhard Scheer (* 30. September 1863; † 26. November 1928), war Vizeadmiral in der deutschen Marine. Er kommandierte die Kaiserliche Hochseeflotte in der Skagerrakschlacht, eine der größten Seeschlachten der Geschichte.

Scheer wurde in Obernkirchen geboren. Er trat 1879 in die Marine ein, wurde 1905 Kapitän zur See und 1910 Konteradmiral.

Scheer wurde im Januar 1916 Chef der Hochseeflotte. Am 30. Mai führte er seine Flotte in die Seeschlacht am Skagerrak. Obwohl er die britische Royal Navy nicht besiegen konnte, vermied er erfolgreich die Vernichtung seiner Flotte durch den zahlenmäßig überlegenen Gegner, wobei die deutschen Schiffe den Briten schwere Verluste zufügten (die Royal Navy verlor ungefähr das Doppelte an Schiffstonnage und Mannschaften in der Schlacht). Für seine Führungsleistung in der Skagerrakschlacht wurde Scheer von Kaiser Wilhelm II. die Adelswürde angeboten, die Scheer aber ablehnte (sein unmittelbarer Untergebener in der Skagerrakschlacht, Vizeadmiral Franz Hipper, welcher die Schlachtkreuzer befehligte, lehnte diese Ehre nicht ab und wurde zum Ritter von Hipper). Nach der Skagerrakschlacht war Scheer der Überzeugung, dass die Royal Navy nicht in einer Schlacht bezwungen werden könnte, und wurde zu einem eifrigen Verfechter des U-Boot-Krieges gegen Großbritannien.

Scheer wurde als Chef der Hochseeflotte 1917 durch von Hipper abgelöst und ging 1918 nach dem Matrosenaufstand in der Hochseeflotte in den Ruhestand.

Verheiratet war Scheer seit 1899 mit Emillie Mohr. Seine Frau wurde am 9. Oktober 1920 Opfer eines Mordanschlags.

1928 nahm Scheer eine Einladung seines Rivalen in der Skagerrakschlacht, Admiral John Jellicoe, an, diesen in England zu besuchen. Unmittelbar vor dem Reiseantritt starb Scheer jedoch in Marktredwitz. Er ist in Weimar begraben.