Ich halte die einleitende Definition für überzogen. Wenn schon die Zugangsmöglichkeit über alternative Wege nicht als barrierefrei angesehen wird, dann kann es Barrierefreiheit für (mehrstöckige) Gebäude de facto nicht geben, da bereits ein Aufzug ein alternativer Zugangsweg zur Treppe ist. Noch deutlicher wird die Problematik dieser Definition bei U-Bahnhöfen, die, gerade bei der nachträglichen Integration von Aufzügen, somit niemals barrierefrei sein könnten. Das sehen jedoch die Behindertenverbände (zumdinest hier in Berlin) anders und U-Bahnhöfe mit Aufzügen werden von diesen als barrierefrei betrachtet auf den Netzspinnen ebenso gekennzeichnet. Letztendlich wäre nichteinmal eine Rampe neben einer Treppe, um zum Haupteingang eines Gebäudes zu gelangen, im Sinne dieser extremen Definition barrierefrei. --Axel.Mauruszat 08:43, 29. Jun 2006 (CEST)
- hi axel, ich finde die einleitung in diesem sinne i.o. sie besagt, dass es absolute barrierefreiheit nicht gibt. man darf den begriff aber nicht aushöhlen. man kann z.b. sagen "der eingang zum aldi ist für rollstuhllfahrer barrierefrei" - wenn es keine stufe gibt und die türen automatisch aufgehen. ekuah 09:32, 29. Jun 2006 (CEST)
- und was ist Deiner Meinung nach mit dem U-Bahnhof mit Aufzug und mit der Rampe neben der Treppe? barrierefrei oder nicht? viele Grüße --Axel.Mauruszat 09:44, 29. Jun 2006 (CEST)
- für rollstuhlfahrer ist so ein u-bahnhof nicht barrierefrei, weil es einen zugang gibt - die treppe - der für sie eine barriere darstellt. kann ja sein, das die treppe der kürzeste weg ist, oder die rampe mit kinderwagenschiebern verstopft ist, aber die treppe als alternative nicht in frage kommt. insofern ist das beispiel der einleitung eine aufweichung, weil es die rampe am haupteingang als lösung darstellt. aber vielleicht darf man "-frei" nicht ganz wörtlich nehmen, und sollte sich bei dem wort eher "barrierevermindert" denken, denn ohne rampe und fahrstuhl wäre der u-bahnhof für rollstuhlfahrer überhaupt nicht zugänglich. insofern stimmt deine kritik der überzogenheit. ekuah 12:17, 29. Jun 2006 (CEST)
Ein Aufzug als Umgehung einer Treppe und damit keine Barrierefreiheit? Wer so argumentiert, hat den Ansatz der Behindertenverbände nicht verstanden: Kein Mensch möchte gerne am Katzentisch Platz nehmen. Niemand will im Gepäckwagen von der Bahn mitgenommen werden. Wer will schon erst im Hinterhof fahnden nach einem Hausmeister mit Schlüssel?
Hingegen sollten Zugänge so gestaltet werden, daß sie gleichberechtigt von Allen nutzbar sind. Sonderlösungen und Extrawege erfüllen daher nicht das Kriterium der geforderten Barrierefreiheit.
Al (für http://transversalpress.info)