Der Waal, abgeleitet von lat. aqualis (Adjektiv zu aqua, Wasser), ist ein vom Menschen angelegter Bewässerungsgraben. Vor allem die Bergbauern in Nord- und Südtirol bewässerten mit dem Anlegen von Waalen ihre Wiesen und Felder und prägten damit das Aussehen der Kulturlandschaft im alpinen Raum. Die Wasserrechte waren (bzw. sind immer noch) genau geregelt, meist in Form von Wassergenossenschaften. Das Wasser wird oft kilometerweit geleitet und rinnt über weit verzweigte Bewässerungsgräben (die Waale) auf die Wiesen und Felder. Entlang der Waale führen oft Waalwege, die heute beliebte Wanderstrecken sind. Diese dienten ursprünglich dazu, dem Waaler, also dem Waalmeister, einen sicheren Weg neben dem Waal zu bieten, um eventuelle Verstopfungen und dergleichen zu beseitigen, die meisten verlaufen durch Wald. Ein besonderer Reiz an diesen Wanderstrecken sind das plätschernde Wasser und die Ruhe.
Waale im Vinschgau =
- Der Oberwaal von Burgeis nach Mals (ca. 1,5 km)
- Der Mitterwaal von Glurns nach Rifair (ca. 10 km)
- Der Agumser Bergwaal (ca 4 km)
- Der Berwaal in Schluderns
- Latschanderwaal bei Kastelbell
- Schnalswaal/Tscharser Waal von Schloss Juval nach Tschars
- Der Stabner Waal (läuft unterhalb des Tscharser Waals parallel zu diesem am selben Berghang)
- Der Partschinser Waal oberhalb Partschins
- Der Marlinger Waal (mit ca. 14 km der längste Bewässerungskanal Südtirols)
- Der Köstenwaal oberhalb von Schlanders
- Der Ilswaal am Schlanderser Sonnenberg
- Der Raminiwaal bei Tarsch
- Der Mareinwaal bei Latsch
- Der Soywaal im Martelltal
Klosterwaale
In Oberschwaben existieren heute noch drei "Benediktiner-Waale" in Klosteranlagen:
- Krummbach in Ochsenhausen
- Stiller Bach in Weingarten
- Motzenbach in Ottobeuren
Details gibt es unter Mühlenstraße Oberschwaben
Siehe auch
Schnalswaal zwischen Tschars und Schloss Juval (Vinschgau) |