Monkey Island

Computerspielserie
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Monkey Island ist ein Grafik-Adventure von Ron Gilbert, veröffentlicht bei LucasArts. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Piraten-Azubi Guybrush Threepwood und besteht gefährliche und spannende Abenteuer in der Karibik zur besten Piratenzeit. Die deutsche Übersetzung war erstaunlicherweise immer von extrem hoher Qualität und hatte oft ihren eigenen Charme.

Charaktere

Guybrush Threepwood
ist der Held der Computerspielreihe. Seine Figur wird vom Spieler durch die einzelnen Szenen geleitet. Seinen besonderen Charme bekommt er dadurch, dass er vom Piratenleben träumt, er aber in Wirklichkeit der untypischste Pirat der Karibik ist. Sein ungewöhnlicher Name, der vor allem im ersten Teil der Serie häufig lächerlich gemacht wird, ergab sich aus folgender Begebenheit: Die Grafikdatei der Spielfigur des Guybrush Threepwood hieß guy.brush, die von Elaine Marley girl.brush, was sich aus der für animierte Grafiken gewöhnlichen Endung des Programms DPaint ergab. Während die Entwickler für Elaine eben diesen Namen fanden, behielten sie einfach die Dateibezeichnung für Threepwoods Vornamen. Der Nachname Threepwood wurde aus einem einfachen Grund gewählt: Er sollte möglichst kompliziert auszusprechen sein.
LeChuck
ist ein untoter Geisterpirat und der Gegner des Helden Guybrush Threepwood. Wie am Ende des zweiten Teils von Monkey Island verraten wird, ist LeChuck der kleine Bruder Chuckie von Guybrush, was eine Anspielung auf die Vater-Sohn Beziehung von Luke Skywalker und Darth Vader in Star Wars ist. Er gerät immer wieder mit Guybrush aneinander, weil er "unsterblich" in Elaine Marley verliebt ist und sie mit seinem untoten Charme nicht für sich gewinnen kann.
Elaine Marley
Die Gouverneurin von Mêlée Island ist zuerst die heimliche Liebe von Guybrush. Im dritten Teil stellt er ihr einen Heiratsantrag mit einem verfluchten Verlobungsring, wodurch sie sich in eine Goldstatue verwandelt (die Aufhebung des Fluchs ist eigentlich der Anlass für MI3). Trotz dieses Zwischenfalls endet der dritte Teil mit ihrer Hochzeit und dem Beginn ihrer Flitterwochen auf einem Schiff, während der vierte Teil mit dem Ende ebendieser Flitterwochen beginnt.
Stan
ist der etwas übereifrige Verkäufer, der in jedem Monkey Island Teil einen Gastauftritt hat. Mal handelt er mit gebrauchten Schiffen, ein andermal verkauft er ebenso gebrauchte Särge. Seine hervorstechendsten Merkmale sind der viel zu große Hut, die karierte Jacke, die wild gestikulierenden Arme und natürlich seine hartnäckige Art jedes noch so hoffnungslose Verkaufsgespräch zu führen.

Monkey Island 1: Das Geheimnis von Monkey Island

Look & Feel

  • Nach dem großen Erfolg in verschiedenen Grafikqualitäten veröffentlicht
  • Amiga-Version mit richtungweisendem Soundtrack, damals auf DOS noch nicht möglich
  • Steuerung von Guybrush über Aktionsverben (Nimm, Schau, Ziehe, ...) (verbessertes SCUMM-System) ...

Story

Guybrush Threepwood ist auf Mêlée Island gelandet – und will Pirat werden! Er besteht die offiziellen Aufnahmeprüfungen:

  • Beleidigungsschwertkampf
  • Diebstahl
  • Einen Schatz finden

Doch obwohl sich zwischen ihm und der Gouverneurin von Mêlée Island, Elaine Marley, eine leidenschaftliche Liebe entwickelt, ist ihnen ein gemeinsames Glück nicht vergönnt. Der Geisterpirat LeChuck entführt Elaine zu seiner geheimen Festung auf Monkey Island. Guybrush folgt ihr, um sie zu retten.

Monkey Island 2: LeChucks Rache

Look & Feel

  • Ähnliche Steuerung wie MI1, Inventargegenstände nun als Grafik statt Text
  • Verbesserte Grafik

Story

Guybrush Threepwood ist reich und berühmt, nachdem er den Geisterpiraten LeChuck besiegt hat. Das ändert sich schlagartig, als es ihn nach Scabb Island verschlägt. Und wieder geht's von vorne los. Guybrush muss von der Insel runterkommen, um den legendären Schatz "Big Whoop" zu suchen – und nebenbei seine geliebte Elaine. Und das kann dauern...

Der zweite Teil gipfelt in einem Finale, das zu den überraschendsten und verblüffendsten Schlusssequenzen der Adventuregeschichte zählt.

Monkey Island 3: Der Fluch von Monkey Island

Look & Feel

  • Neues Interface: Steuerung über eine Aktionsmünze, die eingeblendet wird
  • Grafik: bildschirmfüllend, SVGA im Comic-Style
  • Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war Norman Matt)

Story

Guybrush verschlägt es gleich zum Anfang auf das Schiff seines Erzfeindes LeChuck, welches er zum Einen zur Explosion bringt und wo er zum Anderen einen Brillantring findet. An Land angekommen, bietet er diesen Elaine an und sie nimmt das Angebot überglücklich an. Pech, dass der Ring mit einem Fluch belegt war und sie daraufhin zu Gold erstarrt und auch noch geklaut wird – und schon ist das Problem gebacken.

Monkey Island 4: Die Flucht von Monkey Island

Look & Feel

  • Grafik: 3D-Beschleunigte Charaktere, gerenderte Hintergründe
  • Tastatursteuerung; von einigen als umständlich, von anderen als genial bewertet
  • Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war wieder Norman Matt)

Dies war der erste und bis jetzt einzige Monkey Island-Teil, bei dem das vermeintlich etwas veraltete SCUMM-System durch die GrimE-Engine ersetzt wurde. Diese kam mit echter 3D Graphik (auch wenn die Kamera immer fest positioniert war), und Lua als Skriptsprache.

Story

So kanns gehen: frisch aus den Flitterwochen heimgekehrt, muss Guybrush, der, wie Elaine findet, endlich lernen muß, mit seinem Geld umzugehen, auf eine benachbarte Insel. Natürlich wird er dort versehentlich festgehalten... und wer könnte glauben, dass LeChuck lange auf sich warten läßt?


Die Spaltung der Monkey Island Community

Viele der Hardcore-Fans von Monkey Island weigerten sich, Teil 3 und 4 zu spielen, da LucasArts durch die eingeführten Neuerungen die Monkey-Island-Atmosphäre nachhaltig verschlimmbesserte. Im Gegensatz dazu fanden aber gerade die jüngeren Spieler den dritten und vierten Teil ausgezeichnet.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Die lange Wartepause zwischen Monkey Island 2 und 3. Viele Fans wurden zwischenzeitlich erwachsen und erhofften sich durch Monkey Island 3 eine Art Nostalgie-Trip. Doch durch die, stark abgespeckte, neue Version der SCUMM Engine (die nicht mehr über "Verben" funktionierte) in MI3 und die neue GrimE Engine in MI4 wurden sie jedoch zumindest in dieser Hinsicht enttäuscht.
  • Die zweifelhafte Verniedlichung des Helden. In Teil 2 wurde Guybrush Threepwood als erwachsener, "cooler", etwa 27jähriger Mann gezeichnet, in Teil 3 jedoch wieder als etwas verniedlichter Jugendlicher im Alter von etwa 21. Die Drehbuchautoren und Synchronsprecher (Englisch und Deutsch) legten die Rolle dementsprechend an. Zwar ist daran prinzipiell nichts falsch, denn der Rolle steht dies ausgezeichnet und erst dadurch sind viele Witze in MI3 und MI4 überhaupt erst möglich, jedoch fehlte, durch die kindgerechte Darstellung des Helden, für viele plötzlich die Identifizierung mit einem "coolen" Charakter.
  • Das fehlen von Ron Gilbert. Seit Monkey Island 3 wirkt der Spieledesigner der ersten beiden Spiele nicht mehr auf die Monkey Island Serie ein.