Ronsdorf

Stadtbezirk in Wuppertal
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Wappen Karte

Hilfe zu Wappen
Lage des Bezirk Ronsdorf in Wuppertal
Fläche: 16,05 km²
Einwohner: 22.261 (2004)
Bevölkerungsdichte: 1387 Einwohner je km²
Sitzverteilung der Bezirksvertretung (2004):
CDU SPD GRÜNE FDP PDS WfW
6 4 2 1 0 2

Ronsdorf ist ein Stadtteil und Stadtbezirk von Wuppertal mit rund 22.500 Einwohnern.

Bis zum Jahre 1929 war Ronsdorf eine selbständige Stadt im heute zu Remscheid gehörenden Landkreis Lennep. Zu Ronsdorf gehören auch die Honschaft Heidt sowie Erbschlö, Holthausen, Blombach und die an der B 51 gelegene Ortschaft Linde (mit Marscheid, Groß- und Kleinsporkert und Kleinbeek).

Geographie

Gliederung im Bezirk

  • Stadtbezirk 9 Ronsdorf
    • 90 Ronsdorf-Mitte/Nord
    • 91 Blombach-Lohsiepen
    • 92 Rehsiepen
    • 93 Schenkstr
    • 94 Blutfinke
    • 95 Erbschlö-Linde
 

Rehsiepen

Rehsiepen mit seinem Wohngebiet "Im Rehsiepen" liegt nahe dem Bahnhof Ronsdorf. Es liegt im Osten Ronsdorfs, an der Grenze zu Remscheid-Lüttringhausen. Sowohl Mehr- und Einfamilienhäuser als auch Blockhäuser, die 90° zur Straße stehen und meist 3 - 4 stöckig sind, und Hochhäuser sind vorhanden. In den gerade gennanten Hochhäusern und Blockhäusern sind überwiegend ausländische- und Imigranten- Familien zu finden. In Rehsiepen gibt es bis auf wenige Bolz- und Spielplätze, die aber meist schon in desolatem Zustand sind, nur wenig Freizeitmöglichkeiten. Im sozialen Zentrum Rehsiepens gibt es als einzige Einkaufsmöglichkeit einen Drogeriemarkt, der großzügige Bürgersteig davor wird als sozialer Treffpunkt genutzt. Dieses Wohngebiet wurde in den 70er Jahren erbaut und mit viel Grün (viele Wiesen, Bäume, kleinere Parks) ausgestattet.

Erbschlö-Linde

Erbschlö-Linde ist ein eher ländlich geprägtes Stadtquartier der Stadt Wuppertal, das im Nordosten des Bezirks Ronsdorf liegt. Es gliedert sich in zwei Ortschaften:

Geschichte

Anders als bisher angenommen, wurde Ronsdorf erstmals urkundlich im Jahre 1494 durch die Nennung eines „Johann von Ronsdorp“ verlässlich erwähnt. Das bereits 1245 in den Kölner Schreinsbüchern genannte "Rumsdorp" bezieht sich hingegen wahrscheinlich auf eine andere Siedlung, etwa auf Rondorf, heute Stadtteil von Köln.

Der eigentliche Stadtgründer war der aus Elberfeld zugezogene Prediger der Zionsgemeinde Elias Eller, der im Jahre 1690 auf einem Hof "Ronsdorf" geboren wurde und dann in Elberfeld arbeitete. Nach seiner Heirat mit Catharina Bolckhaus kaufte er einen Teil seines früheren Familienhofes zurück. Zusammen mit seiner kirchlichen Versammlungsgruppe, den so genannten "Ellerianern", ließ sich Eller dann ab 1737 dort nieder.

Im Jahre 1741 erhielten die Ronsdorfer auch die Genehmigung zur freien Religionsausübung mit Pfarrerwahl und damit auch zum Bau einer eigenen Kirche, welche bereits ein Jahr später, am 5. September 1742, eingeweiht werden konnte. Wegen Ellers guter Beziehungen zum Preußischen Hof bekam Ronsdorf auch relativ schnell, und zwar im Jahre 1745, die Stadtrechte von Kurfürst Karl Theodor verliehen, welcher auch gleich zu Besuch kam. Zum ersten Bürgermeister wurde schließlich im Jahre 1747 der Stadtbegründer Elias Eller gewählt, der die Siedlung Ronsdorf als das "Neue Zion" ansah. Eller starb im Jahre 1750. Die Gründerzeit war somit zu Ende. Neben der Textilindustrie, insbesondere der Bandwirkerei, wurde schließlich auch die Eisenindustrie zu einem wichtigen Wirtschaftszweig in Ronsdorf. Noch heute gibt es einige bedeutende Zulieferer der Automobilindustrie.

Im Jahre 1816 ging Ronsdorf dann mit dem Übergang an Preußen an den Landkreis Lennep. Am 29. Juli 1929 wurde Ronsdorf in die seinerzeit neugegründete Stadt Wuppertal eingemeindet (zusammen mit Barmen, Beyenburg, Cronenberg, Elberfeld und Vohwinkel). In der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943 wurde Ronsdorf durch einen alliierten Luftangriff zerstört. Dieser Luftangriff sollte eigentlich die Stadtteile Vohwinkel und Elberfeld treffen, aufgrund eines deutschen Abwehrmanövers wurden die britischen Bomber jedoch von ihrem geplanten Kurs abgelenkt und verwechselten Ronsdorf mit Vohwinkel.

Einwohnerentwicklung

Politik

Wappen

Das Wappen zeigt den Bergischen Löwen auf weißem Grund, mit dem Gesicht nach (heraldisch) links. In der Pfote hält er ein Emblem mit den Worten "Der Herr mit uns". Die ungewöhnliche Blickrichtung des Bergischen Löwen soll auf die Tatsache zurückgehen, dass Ronsdorf die Stadtrechte 1745 durch Fürsprache des preußischen Königs erhielt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Bandwirker-Denkmal des Düsseldorfer Bildhauers Max Kratz auf dem Platz vor dem Verwaltungshaus zwischen Markt- und Staasstraße. Die Einweihung erfolgte am 30. Mai 1980 durch den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau.
     
    Bandwirker-Denkmal
  • Ronsdorfer Talsperre, in den Jahren 1898 bis 1899 errichtet. Die Talsperre liegt mitten im Wald am Rande des historischen Gelpetales. Im Jahre 2004 wurde die sanierte Talsperrenmauer wieder eröffnet.
  • Bahnhof Ronsdorf in der Nibelungenstraße. Der ehemals architektonisch reizvolle Bahnhof an der Strecke des "Müngsteners" (RB47), der Eisenbahnlinie über die Müngstener Brücke zwischen Wuppertal-Elberfeld und Solingen-Ohligs, wurde nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch einen eher unansehnlichen Zweckbau ersetzt. Heute wirkt er vernachlässigt und wenig einladend. Mittlerweile wird der Bahnhof modernisiert und behindertengerecht umgebaut (Stand 05.April 2006).
  • Bandwirkermuseum an der Remscheider Straße. Ehemalige Fachschule des Bandwirkerwesens.
  • Reformierte Kirche an der Elias-Eller-Straße. Erbaut im Jahre 1858 ist dies das zweitälteste Kirchengebäude in Ronsdorf. An gleicher Stelle stand auch die von Stadtbegründer Elias Eller gegründete Kirche.
  • Lutherische Kirche in der Bandwirkerstraße. Sie wurde am ersten Advent 1793 feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Zunächst bestand das Gotteshaus lediglich aus dem Saalbau, bis 1824 der Turm dazu kam.
  • Katholische Kirche St. Joseph in der Remscheider Straße.
  • der Steigerturm der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorfs in der Talsperrenstraße
  • das im Wilhelminischen Stil erbaute Postamt in der Lüttringhauser Straße
  • das in den Jahren 1873/1874 errichtete ehemalige Ronsdorfer Krankenhaus an der Staubenthaler Straße. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Dialysezentrum. Das seinerzeit im Stil eines Schlösschens errichtete Gebäude soll aufgrund seiner maroden Bausubstanz abgerissen werden. Auf dem Gelände sowie dem umgebenden Park sollen Neubauten entstehen, was jedoch zu Widerstand in der Bevölkerung führt.
  • das in die Jahre gekommene Verwaltungsgebäude am Markt wurde Ende 2005 abgerissen. An seiner Stelle soll in den kommendem Monaten ein privat finanzierter Neubau entstehen.
  • am 25. März 2006 wurde in der Straße "Am Stadtbahnhof" etwa an der Stelle, wo früher der Ronsdofer Stadtbahnhof stand, ein Denkmal eingeweiht, das an die hier verkehrende Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn erinnert. Das Denkmal besteht aus einem Gleisstück in Meterspurweite sowie einer Achse. Hinter dem Denkmal wurde eine Schautafel errichtet, die neben historischen Bildern und dem Streckenverlauf eine Übersicht über die wichtigsten geschichtlichen Daten dieser längst stillgelegten Bahnstrecke aufzeigt.

Parks

Neben dem kleinen Stadtpark mit dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und dem Gedenkstein gegen alle Kriege mit der Aufschrift "Nie wieder Krieg" sind die dem Ronsdorfer Verschönerungsvereins gehörenden Ronsdorfer Anlagen ein parkähnliches Waldgelände, das ein beliebtes Gebiet für Spaziergänger ist.

Die Offenlegung des Leyerbachs im Bereich Ascheweg/Kniprodestraße wurde im Juni 2005 abgeschlossen.

Sport

Das Ronsdorfer Stadtbad ist ein eher zweckmäßiger Bau der 70er Jahre mit einem 25 x 10 Meter großen kombinierten Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken ohne weitere Attraktionen.

Das sportliche Vereinsleben wird geprägt durch eine Vielzahl von Ronsdorfer Sportvereinen wie z.B.:

  • SSG, Sport- und Spielgemeinschaft Ronsdorf e. V., Verein für aktive Jugendfreizeit
  • DSV Skischule der SSG Ronsdorf e. V.
  • BTV Ronsdorf Graben
  • TSV 05 Ronsdorf
  • DT Ronsdorf 1860 e.V.
  • Ronsdorfer Schwimmgemeinschaft RSG
  • SV Jägerhaus Linde
  • TTV Ronsdorf

Musik

Das von Kalle Waldinger 1985 gegründete Ronsdorfer Rockprojekt fördert Bands und Einzelkünstler in Wuppertal und Umgebung, und richtet alljährlich das Schüler-Rock-Festival aus.

Das Lied "Ronsdorf ist aus Gold" erfreut sich bei der Ronsdorfer Jugend großer Beliebtheit.

Regelmäßige Veranstaltungen

Alle zwei Jahre (in ungeraden Jahren) findet der Ronsdorfer Liefersack statt, ein Volksfest in der Innenstadt, das von örtlichen Vereinen und Institutionen organisiert und durchgeführt wird und dessen Erlös hauptsächlich gemeinnützigen Zwecken zu Gute kommt.

Kulinarische Spezialitäten

Speziell nur Ronsdorfer Gerichte gibt es nicht, aber es gibt auch hier wie überall im Bergischen Land regionaltypische Gerichte wie z.B.:

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Ronsdorf beherbergt heute noch einige bedeutende Industriebetriebe wie z.B. Delphi und Brose Fahrzeugteile GmbH als Zulieferer der Automobilindustrie sowie den Kabelhersteller Draka oder die Textilfirma Gebrüder Jaeger GmbH.

Verkehr

Ronsdorf besitzt eine Autobahnauffahrt (Wuppertal-Ronsdorf (Nr. 94)) an der A1. Durch den Ortsteil Linde führt die B 51, die die Autobahnauffahrt Wuppertal-Ronsdorf anbindet. Am nördlichen Rand von Ronsdorf verläuft die Landesstraße 419 als Autobahnzubringer, die den Lichtscheid mit der B 51 verbindet und über die Blombachtalbrücke führt.

Der etwas außerhalb nahe der Wohnsiedlung Rehsiepen gelegene Bahnhof Ronsdorf wird im 20 Minuten Takt vom Müngstener, der Regionalbahnstrecke RB 47 angefahren. Die Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn sowie die aus ihr hervorgegangenen Straßenbahnverbindungen nach Elberfeld und Barmen sind schon seit Jahrzehnten stillgelegt und abgebaut.

Medien

In Ronsdorf erscheinen zwei Wochenzeitungen, die Ronsdorfer Wochenschau und das Ronsdorfer Sonntagsblatt, welches in einer Auflage von 18.000 Stück kostenlos im Großraum Ronsdorf verteilt wird.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Stadtbezirkes

Siehe die ausführliche Liste Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal

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