Bremsweg

während des Bremsens zurückgelegte Wegstrecke
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Unter Bremsweg versteht man die Strecke, die ein Fahrzeug vom Beginn der Bremsung bis zum Stillstand zurücklegt. Entscheidend für die Länge des Bremsweges ist die gefahrene Geschwindigkeit und die Verzögerung.
Die Masse hat keinen Einfluss auf den Bremsweg, solange die Bremsanlage ausreichend dimensioniert ist. Sie erhöht zwar die Trägheit, aber in gleichem Maße steigt auch die Reibung zwischen Fahrzeug und Untergrund. Die ARD-Wissenschafts-Sendung Kopfball konnte zeigen, dass sich der Bremsweg moderner LKWs bei Zuladung nicht verlängert [1].

In den Berechnungsformeln für den Bremsweg ist meist die Bremsansprechzeit enthalten. Diese Bremsansprechzeit ist die Zeit, die die Bremsen benötigen um den Zwischenraum von der Bremsbacke zur Bremstrommel bzw. Bremsklötze zur Bremsscheibe zu überwinden. Bei der hydraulischen Bremsanlage liegt die Zeit zwischen 0,1 - 0,2 Sekunden; bei der Druckluftbremsanlage zwischen 0,2 - 0,6 Sekunden. Die physikalische Formel für den Bremsweg ist

wobei s der Bremsweg (in m), v die Geschwindigkeit (in m/s) und a die Bremsverzögerung (in m/s²) bezeichnet.

Diese Formel gilt nur für konstante Verzögerungen.

Der Bremsweg ist nich in jedem Fall identisch mit dem gesamten "Anhalteweg". Im Anhalteweg ist der Bremsweg zwar enthalten, es muss aber noch der Reaktionsweg und - falls nicht schon geschehen - die Bremsansprechzeit dazu gerechnet werden.

Der Reaktionsweg ist der Weg, der vom Erkennen der Bremsnotwendigkeit bis zum tatsächlichen Bremsbeginn zurücklegt wird. Der Reaktionsweg kann vom Fahrzeugführer und auch von der Fahrzeugtechnik (Signallaufzeiten) abhängig sein.

Berechnungsformeln für Kraftfahrzeuge

  1. die Fahrschul-Formel für Kraftfahrzeuge für den normalen Bremsweg (Bremsverzögerung 3,86 m/s²):   (v ist in der Einheit km/h zu verwenden)
  2. die Gefahrbremsformel (Bremsverzögerung 7,72 m/s²):   (= normaler Bremsweg : 2)

Der Reaktionsweg   berechnet sich als  , wobei   die Reaktionszeit (in s) und   die Geschwindigkeit (in m/s) bezeichnen. Oft wird mit einer durchschnittlichen Reaktionszeit von 1 Sekunde gerechnet.


Bei aufmerksamen, geübten Fahrern verkürzt sich die Zeit. Unter Drogen, Alkohol, Medikamenteneinfluss verlängert sich die Zeit. Die Zeiten variieren zwischen 0,5 ... 1,7 Sekunden. Bei einer Ablenkung, wie z.B. emotionale Gespräche, Telefonieren am Steuer - bis zu 5 Sekunden Ablenkung beim Wählen - können noch längere Zeiten auftreten.

Siehe auch