Heinz Fehling (* 5. November 1912 in Scheeßel, † 10. Januar 1989 in der Nähe von Baden-Baden) war einer der bedeutendsten deutschen Werbe-Grafiker vor und nach dem zweiten Weltkrieg.
Karriere
1927 besuchte er, nachdem er die Volksschule in Scheeßel abschloss, die Kunstgewerbeschule in Bremen, wo er von Willy Menz ausgebildet wurde, die er 1931 abschloss. In Bremen gründete er dann 1931 mit Hans Günther Oesterreich die Firma uniwerbung. 1933 flüchtete sein Partner Hans Günther Oesterreich vor der NSDAP nach Paris. Fehling arbeitete weiter vor allem für die Emil Fritz Betriebe. 1936-1940 machte sich Fehling weiter einen Namen in Bremen, unter anderem durch Aufträge für den Automobilhersteller Borgward, die Brauereien Hemelinger und Haake-Beck, die Atlas Werke, den Norddeutschen Lloyd und den Flugzeugbauer Focke. Durch diese Kontakte wurde er auch bis 1942 als unabkömmlich für den Wehrdienst gestellt, danach zeichnete er bei der Reichswehr Propaganda - Plakate. Ab 1943 war er in der berüchtigten Propaganda-Abteilung Südstern (Propaganda) tätig. Dort lernte er Heinz Weidemann und Henri Nannen kennen. Nahe Bologna erstellten sie Flugblätter, die feindliche Truppen zur Aufgabe bewegen sollten.
Nach dem Krieg gab es weder seine Kunden noch sein Atelier. Er hielt sich mit Zeichnungen im Casino der US-Army und mit Pin Up's für die Amis über Wasser. Bis 1950 baute er mit Plakaten für Unterhaltung (Revue, Kino, Radio Bremen), Zeitungs- und Parteienwerbung seine Existenz wieder auf.
Durch seine Kriegskontakte zu Henri Nannen und Heinz Weidemann orientierte er sich zunehmend nach Hamburg. Seit 1949 war er Redaktionsmitglied im Magazin Gondel und erstellte bis 1953 die Titelseiten. Für die von Heinz Weidemann organisierten Wahlen zur Miss Germany erstellte er die Plakate für Veranstalter und Organisatoren (Magazin Globus und Strumpf - Hersteller Opal). Durch die Kontakte zu Henri Nannen wurden seine Arbeiten im Stern vorgestellt.
1950 bekam er einen großen Auftrag vom Brauer-Bund, weitere waren Borgward's Goliath GP 700 und Isabella, für das Nordsee-Heilbad Cuxhaven und Bremen's Astoria, einem der bekanntesten Vergnügungsstätten Deutschlands, geführt von Emil Fritz (s.o.). 1952 konzipierte er auch seine wohl bekannteste Plakaten für Veedol (Motor Öl). 1953 erhielt er einen weiteren großen Auftrag von Sinalco. Etliche seiner Arbeiten werden in verschiedenen Museen, u.a. im deutschen historischen Museum in Berlin aufbewahrt.
1960 sitzt er in der Jury zur Wahl der Miss Germany, doch durch seine Erkrankung an multiple Sklerose nimmt seine Leistungsfähigkeit ab diesem Jahr stark ab. Daher stellt er auch 1974 seine Werke Museensowie seinem Heimatort Scheeßel zur Verfügung. 1989 stirbt er dann schließlich an dieser Krankheit. Seine letze Ruhestätte befindet sich in Scheeßel.
Netzwerk
Nach dem 2. Weltkrieg fanden sich Heinz Fehling, Henri Nannen, Hans Günther Oesterreich (der erste Programdirektor bei Radio Bremen), und Heinz Weidemann (bis 1939 Chef der Wochenschau) im Geburtshaus von Heinz Fehling ein. Von hier aus gelang diesen Personen der berufliche Neuanfang. Dieses Netzwerk hielt in der Folge.
Heinz Fehling kannte auch Paul K. Schmidt, der unter Außenminister Ribbentrop Leiter der Presseabteilung war. In dieser Funktion hatte er Kontakt zur Propaganda Abteilung Südstern. Nach Entlassung aus der Gefangenschaft kam Paul K. Schmidt zu Verwandtschaft nach Scheeßel, wo er Heinz Fehling wieder begegnete. Dieser verhalf ihm über seine Hamburger Pressekontakte zum Einstieg bei der Zeit. Danach ging Paul K. Schmidt aber seinen eigenen Weg.
Literatur
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Heinz Fehling |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Werbegrafiker |
GEBURTSDATUM | 5. November 1912 |
GEBURTSORT | Scheeßel |
STERBEDATUM | 10. Januar 1989 |
STERBEORT | Baden-Baden |