Panzerkampfwagen I

deutscher leichter Panzerkampfwagen
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Der Panzerkampfwagen I war ein deutscher leichter Kampfpanzer der 1930er Jahre und der Anfangsjahre des Zweiten Weltkrieges.

Panzer I Ausf. A auf Drehbühne

Einsatz

Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages war es Deutschland untersagt, eine Panzerwaffe auszubauen. Dennoch wurde 1933 der Auftrag zum Bau eines Ausbildungsfahrzeugs für die geplante Panzerwaffe erteilt. Der Tarnname Landwirtschaftlicher Schlepper sollte dabei den eigentlichen Verwendungszweck des späteren Panzer I kaschieren.

Der Panzer I wurde in zwei Serien gebaut und galt schon sehr bald als veraltet. Haupteinsatzzweck sollte die Ausbildung der Besatzungen sein, bis leistungsfähigere Fahrzeuge bereitgestellt werden konnten, wie die neuentwickelten stärkeren Typen III und IV. Zwar kamen die operativen Erfahrungen den Deutschen bis ins Jahr 1941 hinein zugute, als die Gegenseite ihre Erfahrungen mit der Führung von Panzerverbänden noch sammeln mussten. Aber die deutsche Industrie schaffte es nicht, ausreichend neue Panzer zu produzieren, um den Panzer I wie geplant noch vor 1939 auszumustern.

Bis 1940 hinein blieb der Panzer I Teil der Ausrüstung der Panzerwaffe, bevor er schrittweise nur noch als Unterstützungsfahrzeug, zum Beispiel als Munitionspanzer, Verwendung fand. Das Fahrgestell wurde zudem als Lafette für die 15 cm IG 33 Feld-Haubitze Sturmpanzer I, weiterverwendet.

1941/42 wurde noch einmal eine Vorserie von 30 Panzern I Ausführung F (Infanterie-Durchbruchwagen) fertiggestellt (bis zu 80 mm starke Panzerung) und an die Front geschickt. 1942 wurden noch mal 46 Panzer I Ausführung C gebaut. Diese Panzer sollten als Aufklärungs- und Luftlandepanzer eingesetzt werden. Weitere Panzer I fanden sich nicht mehr auf dem Schlachtfeld als Kampfpanzer, statt dessen wurden die Panzer I zu Fahrschulpanzern umgebaut und zur Ausbildung neuer Panzertruppen eingesetzt.

Es wurde auch, durch Entfernung des Turmes, eine Sanitätsausführung geschaffen, die bis Herbst 1944 in einigen Divisionen an der Ostfront im Einsatz stand. Vom Leichten Sanitätspanzer I wurden 1939-1941 ca. 470 Stück hergestellt.

Ebenso wurde der Flakpanzer I mit ein 2 cm Flak 30 produziert.

Auch gab es auf dem Fahrgestell des Panzer I schon vor 1939 Umbauten wie den Kleiner Panzerbefehlswagen I oder den Panzerjäger I.

Technische Daten

Panzerkampfwagen I, Ausf. B (Sd.Kfz. 101)

  • Länge: 4,42 m / Breite: 2,06 m / Höhe: 1,72 m
  • Kettentyp: Gleisketten, trocken
  • Kettenauflage: 2,47 m
  • Kettenbreite: 28 cm
  • Spurweite: 1,67 m
  • Bodenfreiheit: 0,29 m
  • Gefechtsgewicht: 6,0 t
  • Leistungsgewicht: 16,7 PS/t
  • Bodendruck: 0,42 kg/cm²
  • Leistungsdaten
    • Max. Geschwindigkeit: 40 km/h
    • Steigfähigkeit: 60%
    • Kletterfähigkeit: 36 cm
    • Wat-Tiefe: 58 cm
    • Überschreitfähigkeit: 140 cm
    • Fahrbereich: 140 km
  • Motordaten
    • Maybach NL38 TR
    • 6-Zylinder-Ottomotor
    • Hubraum: 3.790 cm³
    • Leistung: 73 kW/100 PS bei 3.000 U/min
    • Kraftstoffvorrat: 145 l
    • Verbrauch: 103 l/100 km
  • Bewaffnung: 2 7,92 mm MG 13 im Turm / 2250 Schuss
  • Panzerung: 13-19 mm
  • Hersteller: MAN, Nürnberg und Henschel, Kassel
  • Besatzung: 2 (Fahrer und Kommandant/ Schütze)
  • Stückzahl:
    • ca. 818 Ausf. A
    • ca. 675 Ausf. B

Literatur

  • F. Senger und Etterlin & F. M. von Sen Etterlin: Die deutschen Panzer 1926-1945, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76375-988-3
  • Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen I und II und ihre Abarten, Band 2, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-335-6

Siehe auch

Commons: Panzerkampfwagen I – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien