Käpt’n Blaubär

Figur von Walter Moers
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Käpt’n Blaubär ist eine durch Die Sendung mit der Maus bekannt gewordene Figur von Walter Moers. Der blaue zottelige Opa Käpt’n Blaubär erzählt in den Kurzgeschichten seinen drei Enkeln reichlich Seemannsgarn von seinen Reisen mit der Leichtmatrosen-Ratte Hein Blöd.

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Käpt'n Blaubär

Die Haupthandlung wird in der Gegenwartsform im Muppet-Stil gezeigt, die eingebetteten Lügengeschichten im Zeichentrickfilmstil. Am Ende des Lügenmärchens äußern die drei Enkel Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte, woraufhin doch noch ein schlagkräftiger Beweis auftaucht. So erscheint beispielsweise in der Episode mit den Ponguinen ein Pinguin mit einer Stimmgabel.

Inzwischen ist Käpt’n Blaubär durch Buch und Film über das ursprüngliche Zielpublikum hinaus bekannt geworden. Synchronsprecher von Käpt’n Blaubär ist Wolfgang Völz; Hein Blöd wird von Edgar Hoppe gesprochen. In der TV-Serie Käpt'n Blaubär Club ist Video-Piratin Bille (Sybille Waury) von 1993 bis 1995 Mitglied der Besatzung.

„Biographisches“ bzw. Bibliographisches

Eine ausführliche, wenn auch nicht vollständige „Biographie“ Käpt’n Blaubärs ist 1999 unter dem Titel Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär erschienen. Das Buch richtet sich an Erwachsene und umfasst die halben Lebenserinnerungen des Seebären mit folgenden Lebensabschnitten:

  • 1. Mein Leben bei den Zwergpiraten
  • 2. Mein Leben bei den Klabautergeistern
  • 3. Mein Leben auf der Flucht
  • 4. Mein Leben auf der Feinschmeckerinsel
  • 5. Mein Leben als Navigator
  • 6. Mein Leben in den Finsterbergen
  • 7. Mein Leben im großen Wald
  • 8. Mein Leben im Dimensionsloch
  • 9. Mein Leben in der süßen Wüste
  • 10. Mein Leben in der Tornadostadt
  • 11. Mein Leben im großen Kopf
  • 12. Mein Leben in Atlantis (vgl. Lügengladiator)
  • 13. Mein Leben auf der Moloch
  • 13.1/2 Mein halbes Leben in Ruhe

Es bleibt noch festzuhalten, dass der Käpt'n offenbar unter Pseudologie (v. griech.: pseudos falsch; logos Rede) leidet, dem krankhaften Verlangen zu lügen. Das mag daran liegen, dass er ein Seebär ist, dem das Spinnen von Seemannsgarn einfach im Blut liegt. Seine Vergangenheit als Lügengladiator hat seine pseudologischen Tendenzen sicherlich noch verstärkt. Ohne diese Neigung wäre er aber wohl kaum so bekannt und erfolgreich geworden.

Ausgewählte Geschichten des Käpt'ns

Ponguine

Die Ponguine konnten im Winter nur Fische fangen, wenn sie mit dem Schnabel ein Loch in das Packeis auf dem zugefrorenen Meer hackten. Da das Eishacken mit dem Schnabel sich anhörte wie „Pong“, hießen die Tiere deshalb Ponguine. War es sehr kalt, mussten sie sogar steppen, um das Eis zu brechen. In einem besonders strengen Winter war das Eis jedoch so dick, dass selbst Steppen nichts half. Die Ponguine drohten zu verhungern! Doch zufälligerweise kam Käpt’n Blaubär mit seinem Segelschiff vorbei. Und er hatte eine Ladung Stimmgabeln an Bord, die er an die Ponguine verteilte. Durch Anschlagen der Stimmgabeln erzeugten diese ein sehr eindringliches „Ping“. Und als die Ponguine die pingenden Stimmgabeln auf das Eis hielten, brach dieses auf. Da die Ponguine fortan nur noch mit Stimmgabeln das Eis aufhackten, hießen sie von diesem Zeitpunkt an Pinguine.

Siehe auch

Literatur