Diskussion:Gesellschaft für Sport und Technik

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GST auch genannt: Grillen, Saufen, Tauchen


oder Grand Sports Tourer... --Signore Felice 20:08, 25. Sep 2005 (CEST)


Was sind eigentlich "männliche Bevölkerungsteile" ? Vielleicht fällt jemandem eine bessere Formulierung ein. --Rita2008 18:55, 7. Nov 2005 (CET)

POV

Ich halte den folgenden Text für stark persönlich(politisch) gefärbt:

Das eigentliche Ziel, auf diese Art freiwillig qualifizierten und engagierten Nachwuchs für eine langjährige NVA Dienstzeit zu gewinnen, wurde jedoch verfehlt. Die überwiegende Mehrheit der so "Zwangsrekrutierten" wurde vom Militärdienst eher abgeschreckt. Ab Anfang der 1980er Jahre funktionierten die betroffenen Jugendlichen die sogenannten Wehrlager-Aufenthalte immer mehr von vormilitärischer Ausbildung zur unterhaltsamen Klassenfahrtromantik um. Die Diziplinlosigkeit gegenüber jeglichen Militärischem nahm so stark zu, dass gegen Ende der 80er Jahre bestimmte Berufsschulen und Schulen keine Möglichkeit mehr hatten, die zentralen Wehrlager zu besuchen. Dabei spielte auch die zunehmend eingeschränkten finanziellen und materiellen Möglichkeiten eine Rolle. Als Alternative zur zentralisierten vormilitärischen Wehrlager-Ausbildung wurde die Nutzung betriebseigener Ferienlager üblich, in denen sich das Ziel straffer vormilitärischer Ausbildung aber nicht im entferntesten umsetzen lies.

-Zumal die Einfügung wiederholt von einer IP erfolgt. Um hier nicht wieder zu einem Edit-War Anlass zu geben stelle ich hier meine Gegenargumente dar:

  • Die Verwendung von Superworten (eigentliches Ziel, Zwangsrekutierte, nicht im entferntesten) stellt die Aussagen in einen polemischen Zusammenhang.
  • Die unterstellte Zielstellung politsch entscheidender Organe ist nicht die einzige Sichtweise - auch die Mitglieder hatten Ziele - z.B. bestimmte Sportarten auszuführen oder aber eben jene Klassenfahrtromantik.

--Hegen 12:56, 23. Nov 2005 (CET)

Der Text gibt, aber leider den Sachverhalt wieder. In diese Lager sind vornehmlich männliche Jungdliche geschickt wurden, auf "freiwilliger Basis", aber dann auch mit "psychischen Druck". Anfang der achtziger Jahre wurde diese Angelegenheit nochmal richtig restriktiv, es wurde versucht dieser Klassenfahrtromantik entgegenzuwirken. Das Ganze wurde dann ja auch in Kombination angeboten. In der Schule zu den "Tagen der Wehrbereitschaft", aber auch während der Lehrlingszeit. Dabei wurde dann, wie ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen kann, eine komplette Schulklasse (28 Jungs)aus "versicherungsrechtlichen Gründen" (wir haben ja da auch mit scharfer Munition geschossen, mit 16,5 Jahren Kalaschnikow) Nicht alle hatten die Möglichkeit die Fahrerlaubnis bei der GST zu bekommen, das hing auch davon ab wo man war(Mot-Schützen brauchen im Prinzip keine Fahrerlaubnis) und manche wollten die Fahrerlaubnis vielleicht auch gar nicht dort machen--M.R.A. 11:47, 24. Nov 2005 (CET)


also freunde bitte, es liegt mir fern einen streit anzufangen oder einseitig zu polemisieren

aber fakt ist es und bleibt es dass es in den 70ziger und 80 ziger jahren keine freiwilligkeit bei der gst teilnahme gab. alle lehrlinge gehörten ZWANGSWEISE dazu und fuhren in die sogenannten wehrlager. die wenigen die es vielleicht gab die sich weigerten wurden mit repressalien überzogen oder sogar aus der facharbeiterausbildung entfernt. die teilnahme an gst veranstaltungen war bestandteil des DDR Lehrvertrages nicht teilnahme oder massiver widerstand konnte rechtlich zur kündigung desselbigen führen. falls hier ddr romantiker das bezweifeln liefere ich den beweis anhand eines ddr standart lehrvertrages.

um jetzt nicht für ungeübte westd,süd,nordeutsche oder junge ostdeutsche augen den einseitigen eindruck zu erwecken die gst wäre eine sozialistische form der HJ gewesen relativiere ich und sage "das ziel war eine straffe vormilitärische ausbildung" aber kinners das ziel wurde nicht erreicht weil die ZWANGSREKRUTIERTEN ( kein lehrvertrag ohne GST einwilligungsklausel, wenn das kein zwang ist weiss ich nicht was zwang ist )eben nicht mit erhobener linker faust im stechschritt marschierten, sondern ihren unmut über solchermassen zwangsmilitarisierung durch befehlsignoranz und massive verweigerung von übungsausübungen begneten, nostalgiker können es auch militärischen ungehorsam nennen bzw. in der mehrheit viel subtiler die ausbilder reden liessen und den "hintern trotzdem nicht aus dem rasen hoben".

ich halte dies für einen wesentlichen bestandteil des artikels weil es die einseitige prägung ala "gst, das war eine feine harmlose sache wo jugendliche für wenig geld einen führerschein bekamen und die, die noch mehr uniform, schiessen. marschieren und militär wollten auch gleich zur tollen nva weitergereicht wurden" widerspricht.

die option führerschein hatte von einer 25 köpfigen lehrlingsklasse EINER, tauchen und segelflug waren wegen der damit verbunden leichten Ausreise möglichkeit eher tabu. mir persönlich sind keine gst taucher und segelflieger bekannt, diese art der betätigung beschränkte sich vermutlich auf nva offiziersanwärter ??

es ist auch nicht richtig die gst zu trivialisieren ala, pluspunkt, "die jungens sollten mal nur ein bissel schrauben und ne glühbirne wechseln lernen und vielleicht noch das morsealphabet ,wird man ja nicht dümmer von". das ziel war konkret, längerdienende "freiwillige" zu finden, da die richtig "freiwilligen" in der nva eine ausnahme waren. verkniffen habe ich mir ja wohlweislich den polemischen hinweis das die längerdienenden freiwilligkeit, bei 3 stunden warten am schiesstand ,bei 10° unter null, in dünner gst sommeruniform für 4 schuss dauerfeuer eher mager ausfiel. die einsicht, das der mangel, der bei der gst schon sichtbar war bei der nva als 3, 10 oder 15 jähriger bestimmt nicht weniger würde wurde doch der mehrheit bewusst.

nichts gegen neutralität aber wir schreiben in einen ddr artikel doch auch nicht die seite xxx aus der 1983 ausgabe des "ddr lexikons" des veb bibliographisches institut leipzig ab, in der es heisst "die ddr ist eine der 10 führenden industrienationen der welt" . da wird geforderte unkommentierte neutralität zum volksbelustigenden aussagelosem popanz. das war ddr anspruch aber nicht wirklichkeit. für so wäre die ddr gern gewesen leute gibt es diverse seiten im netz wo man den schönen anspruch und schein ausdeuernd bewässern und pflegen kann.

eine vermutung ist es vielmehr das die gst sport und technikbegeisterte jugendliche binden sollte, dass war im gründungsjahr der gst vermutlich auch nobler und idealistischer anspruch der in der ddr realität und im mangelalltag aber zerplatzte wie eine seifenblase. dies unkommentiert hier wiederzugeben hat enzyklopädische leider keinen wert, weil es ein zerrbild der realität wiedergibt.


20.09.2006 --Rudolf Rabe 22:03, 20. Sep 2006 (CEST)

Segelflug / Plattform

Ich habe so um 1985 am Segelflug teilgenommen. Und ja, damals war ich Offiziersanwärter. Die Flugausbildung lief nach meinem damaligen Wissen nur über die Armee (auch für Interflug, ich wollte Transporter fliegen). Der "Heimatflugplatz" war in den Osten verlegt worden, offiziell wegen "Nichtnutzbarkeit", inoffiziell wegen Nähe der Westgrenze. Als ich für die Laufbahn ausschied, (nach gesundheitlicher Überprüfung in Königsbrück (?)) hätte ich auch weiter machen können. Es gab da etliche, auch Ältere, für die die GST Plattform zur Ausübung des Hobbys "Segelflug" waren. Auch bei den Verantwortlichen Leitern vor Ort (selbst Segelflieger) vermischten sich da wohl private und staatliche Interessen - einen wirklich militärischen Drill hat es meiner Erinnerung nach nicht gegeben, das Hobby / private Interesse auch Richtung späteren Berufsweg stand im Vordergrund. Insofern würde ich aus meiner Erfahrung und meinen Bekannten auch für eine deutliche Trennung zwischen den angeordneten Massenveranstaltungen (Wehrlager, ZV-Woche) und den Interessengruppen im Segelflug / Tauchen usw. unterscheiden. PS: Als ich dann wegen des (gesundheitlichen) Ausschlusses von der Fliegerei anschließend auch als Offiziersanwärter "abkohlte", bekam ich schon etwas Ärger. In der Lehrausbildung (mit Abitur) wollten mich einige rausgeschmissen sehen, andere waren gegen den Rauswurf. Letztlich blieb ich dort und bekam auch sofort einen Studienplatz (nicht an einer Topuni) mit verkürztem Wehrdienst. Es kam halt immer auch auf den Einzelfall und den beteiligten Personen an. Ich bin allerdings auch nicht mit "das ganze System ist sch***" durch die Gegend gelaufen, weil ich es bei allen Problemen und Differenzen im Detail damals global nicht so empfand. 194.25.108.84 12:39, 22. Sep 2006 (CEST)


Wie richtig bemerkt stellt der Text eine persönliche Erfahrung aus den 80'er Jahren dar und nicht den gesamten Zeitraum. Daneben gab es aber auch den Sport. Ich versuche nur auf enzyklopädische Neutralität hinzuweisen. Für die Aufarbeitung von Wut oder Enttäuschung gibt es andere Medien. Übrigens kann ich mich an ein Schießen mit Kalaschnikow bei der GST nicht erinnern. Für die vormilitärische Ausbildung war extra eine KK-MPi 69 Kaliber .22lfB (also Sportmunition) in der DDR entwickelt und eingeführt worden, die äußerlich dem Kalaschnikow-Sturmgewehr ähnelte. --Hegen 15:26, 24. Nov 2005 (CET)
Mit dem Gewehr gut, so genau kenn ich mich da nicht aus. Was heisst andere Medien, was heisst eine Erfahrung, wir hatten Reihenweise die Schnauze voll, von dem Sch...,das ist kein Einzelschicksal in der ddr gewesen. Diese ab der 7. Klasse massiv einsetzende, agressive Werbung männlichen Nachwuchses für die NVA. Gerade in den achzigern. Die GST hat dabei eine Rolle gespielt, wenn dieser Verein beschrieben werden soll muss es zumindest mit hinein das dieser Verein sich hat missbrauchen lassen, in genau diesem Zusammenhang. Wir mussten aus "versicherungrechtlichen Gründen" während der Lehre dort beitreten, auch wegen der evt. Sportunfälle etc. Was meinst Du wie die Leute traktiert wurden die sich weigerten die Waffe anzufassen. Die Berufsschule war dann jedenfalls überfordert 120 männlichen Lehrlingen in Rahmen der GST einen Führerscheinlehrgang für 50 ddr-mark zuorganisieren. Es wurden die Anlagen als auch die Uniformen benutzt. (im Wehrlager während der Schulzeit und in der VA). Gerade bei dieser Führerscheingeschichte musst du mal bedenken das die HJ auch die Jungs auf diese Weise versucht hat "einzufangen". Irgendwelche Funkamateure die bei diesem Verein ihren Spass hatten, nun gut das ist wieder eine andere Geschichte: -- 20:15, 24. Nov 2005 (CET)
M.R.A. Du widersprichst Dir selbst. Was denn nun, war es Klassenfahrtromantik, oder hattet Ihr reihenweise die Schnauze voll? Wurde es richtig restriktiv oder hatten einige ihren Spaß? Also in meiner Einheit warst Du nicht (oder doch? :-) ). Das Schnauze-voll-Haben ist übrigens kein spezielles GST-Problem. Dasselbe passierte auch ab Anfang der 80er Jahre an der Schulen in der DDR. So oder so: der Absatz ist nicht verallgemeinerbar. Jegliche (auch meinetwegen erlebte) Extreme haben in einer Enzyklpädie nichts zu suchen. Im schlimmsten Fall könnte man noch Formulierungen wie "Veränderungen wurden spürbar, die von ... bis ... reichten" zustimmen. Saxo 15:18, 5. Mär 2006 (CET)
Nur ein Ausgangspunkt für solche Medien: [1]
Hier gibt es auch Wikis die nicht Neutral sein wollen. Sicherlich ist auch unbestritten, das alle ! DDR-Organisationen ihre spezifische Rolle gespielt haben, das wird beim zusammenhängenden lesen der DDR-Artikel (z.B. im Reader) auch klar. --Hegen 22:05, 26. Nov 2005 (CET)
Ich finde den Abschnitt ebenfalls nicht neutral. Ein "eigentliches Ziel", Nachwuchs für eine langjährige NVA Dienstzeit zu gewinnen, ist nicht korrekt. Das ist eine reine Unterstellung und trifft sicher nur für einen kleinen Teil der Organisatoren zu. Vordergründiges Ziel würde ich darin sehen, dass der Jugend in der DDR der Umgang mit Technik im Sinne einer sozialistischen Erziehung nahe gebracht wurde. Ich würde auch nicht wagen eine Vermutung in den Artikel zu schreiben, wonach die GST in Anlehnung an die HJ ins Leben gerufen wurde. Dort wurde ja schön erkannt, wie man junge Menschen für seine Ziele lenken kann. Nun liegt der Gedanke aber sehr nah. F. Paulus hat ja schließlich auch die KVP mit aufgebaut und an Schulen Vorträge gehalten. Wie gesagt, reine Vermutung und nicht für einen neutralen Artikel gedacht.--pluspunkt 20:21, 21. Jan 2006 (CET)

Schmunzel

Hab den Artikel gerade entdeckt. Es ist zwar schoen, wenn ein Artikel mal nicht durch staendiges Herausloeschen "unenzyklopaedischer" Teile sinnentstellt und realitaetsfern wurde, aber an der Formulierung kann man sicher noch gut schrauben. Im uebrigen, wuerde ich durchaus absichtlich einen Querlink auf das THW (trinken helfen weitersaufen) setzen, womit man umso besser herausarbeiten kann, wie die paramilitaerische Anlage einerseits als Hobbyverein gelebt wird, andererseits die Vorgaben der staatlichen Kostentraeger ausfuellt. GuidoD 10:28, 13. Dez 2005 (CET)

Das Ende der GST

Kann jemand noch hinzufügen, welches Schicksal die GST in der Wendezeit nahm, wann sie offiziell aufgelöst wurde, und was mit ihrem Vermögen (Flugzeuge, Segelboote, Waffen, ..) geschehen ist? --194.156.44.6 17:41, 25. Apr 2006 (CEST)