Habenhausen

Ortsteil von Bremen
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Habenhausen ist ein Ortsteil von Bremen und bildet zusammen mit Kattenturm, Kattenesch und Arsten den Stadtteil Obervieland.

Geschichte

Habenhausen wurde um 1150 unter dem Plattdeutschen Namen Hoobenhusen (etwa: Siedlung des Habo) gegründet. Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und lieferten ihre Produkte auf die Märkte des 5 Kilometer (Luftlinie) entfernten Bremen.

Das Dorf wuchs, wenn überhaupt, nur sehr langsam an.

1666 versuchte die damalige Großmacht Schweden unter Führung des Feldmarschalls Carl Gustav Wrangel im 2. Schwedenkrieg die Stadt Bremen zu belagern und für die schwedische Krone einzunehmen. Wrangels Hauptquartier lag in Habenhausen, südöstlich der Stadtgrenze. Die Belagerung musste schließlich auf Grund der Ausdauer der Bremer aufgegeben werden. Am 15. November 1666 schlossen Bremen und Schweden den Frieden von Habenhausen. (Lange Zeit erinnerte eine Gedenktafel an einer Scheune in der Schwedenstraße an diesen denkwürdigen Ort und Tag, aber in den achtziger Jahren musste die Scheune wegen Baufälligkeit abgerissen werden.)

 
Carl Gustav Wrangel


Die beiden Weltkriege überstand Habenhausen fast unversehrt. Anschließend wurde es 1946 von Bremen eingemeindet.

Im Jahre 1981 kam es an der Weser vor Habenhausen zu den größten Überschwemmungen seit 1946. Nur knapp konnte eine Überflutung der hinter dem Deich gelegenen Wohngebiete verhindert werden. Siehe Hauptartikel: Weserdurchbruch vor Habenhausen 1981

Geographie

Habenhausen liegt etwa auf Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:48_10_N_16_12_W_type:landmark_scale:10000000, 2:53° 04' N, 08° 85' O im Süden Bremens.

Es wird im Norden durch den Werdersee, im Osten von der Weser, im Süden durch den Autobahnzubringer Arsten und im Westen von mehreren Weiden begrenzt. Von der Fläche her gesehen ist Habenhausen der größte Ortsteil Obervielands.

Längster Wasserlauf ist mit 2, 2 Kilometern Länge das Bunnsackerfleet (oder auch: Fleet im Seefelde).


Bevölkerung

Es wäre vermessen zu sagen, dass in Habenhausen nur besser situierte Menschen leben, aber es ist tatsächlich so, dass Habenhausen einer der wohlhabeneren Ortsteile Bremens ist.

Der Ausländer - wie auch der Arbeitslosenanteil in Habenhausen sind unterdurchschnittlich.

Die Bevölkerung ist in den letzten 100 Jahren sehr stark angestiegen, nicht zuletzt durch die immer bessere Anbindung an die Stadt. Nachfolgend eine Liste der Bevölkerungszahlen.

Wirtschaft

Eigentlich könnte man Habenhausen als reinen Wohnortsteil beschreiben. Doch es gibt auch noch den sogenannten "Gewerbepark Habenhausen". Hier dominieren zwischen Werkshallen und Supermärkten der sekundäre und der tertiäre Sektor. Autohäuser nehmen einen wichtigen Teil der Wirtschaftleistung ein.

Der primäre Sektor wird lediglich durch die zwei letzten Dienst tuenden Bauern gewahrt.


Seit 1998 findet einmal im Jahr im Gewerepark Habenhausen das sogenannte "Sommerfest" statt. Im Grunde ist es nur Gewerbeschau mit ein paar Vergnügungseinrichtungen, aber die Veranstaltung zieht alljährlich mehr als 20.000 Besucher an.

Verkehr

Trotz seines etwas abgeschiedenen Charakters ist Habenhausen über mehrere Hauptstarßen sehr gut mit dem Rest der Stadt vernetzt.

Öffentlicher Personennahverkehr

Der Ortsteil ist auch von der VBN erschlossen worden. So laufen zwei Buslinien mit insgesamt 12 Haltestellen durch Habenhausens Straßen.


Bildung

Habenhausen verfügt über vier Schulen: zwei Grundschulen und zwei weiterführende Schulen. Je eine aus beiden Bereichen ist staatlich, die andere gehört zur privaten "Freien Evangelischen Bekenntnisschule".

Zudem gibt es zwei Kindergärten.


Religion

Die Einwohner Habenhausens sind überwiegend lutheranisch.

Im Ortsteil gibt es zwei Kirchen. Zum einen die Paulus - Gemeinde und zum anderen die Simon - Petrus - Gemeinde (2.700 Mitglieder). In letzterer findet alljährlich das Habenhauser Schaffermahl statt. Es dient als Pendant zum großen Vorbild im Bremer Rathaus, an dem nur ausgewählte Personen teilhaben dürfen. In die Kirche darf jeder kommen.

Beide Gotteshäuser sind noch relativ neu und wurden erst in der zweiten Hälfte der 1990er - Jahre gebaut.


Verwaltung

Das höchste kommunale legislative Organ ist der Beirat des gesamten Stadtteiles Obervieland, der im Ortsamt tagt. Er hat 16 Mitglieder. Nachfologend die Zusammensetzung:

  • SPD.............................................7
  • CDU.............................................6
  • Bündnis 90 / Die Grünen................2
  • FDP.............................................1

Beiratssprecher ist im Moment (3. Quartal 2006) der SPD - Abgeordnete Hans - Jörg Neitzel. Seine Stellvertreterin ist Giseler Rabeler, CDU.


Freizeit

Natürlich sind in Habenhausen auch reichlich Freizeitmöglichkeiten vorhanden.

Es gibt beispielsweise eine Jugendfarm, auf der Kinder spielend mit Tieren (Ziegen, Pferde, Karnickel, Schweine, Hühner und Gänse) umzugehen lernen. Außerdem sind in dem Ortsteil zwei Sportvereine beheimatet - der "Allgemeiner Turn - und Sportverein Habenhausen von 1897 e. V." (ATSV) mit seiner erfolgreichen Handballabteilung und der "Habenhauser Fußball Verein von 1952 e. V." (HFV).

Ein Restaurant verfügt zudem über Kegelbahnen.

Grünanlagen und Seen

Habenhausen ist umgeben von Grüngürteln und Naherhohlungsgebieten.

Im Norden erstreckt sich der lange Werdersee mit seinen Wiesen, Deichen und Stränden, im Osten die Weser mit kleinen Sandbuchten. Zudem liegt in Habenhausen auch noch der Krimpelsee (eigentlich gehört er zu Kattenturm, aber er wird immer zu Habenhausen dazugerechnet, weil er von Kattenturm durch die Bundestraße 6 getrennt ist), der ausgehoben wurde, um den Autobahnzubringer bauen zu können. Alle Wasserläufe sind zum Schwimmen freigegeben und werden im Sommer von hunderten Erhohlungsbedürftigen bevölkert.

Auf dem Werder - und dem Krimpelsee kann man im Winter auch Schlittschuh fahren.


Habenhausen verfügt zudem über zwei Naturschutzgebiete. Zum einen gibt es an der Weser ein einen Hektar großes Vogelschutzgebiet, zum anderen das 34, 8 Hektar umfassende Schutzgebiet "Neue Weser", das nach dem Weserdurchbruch 1981 angelegt wurde und vom größten Habenhauser See (nicht öffentlich) dominiert wird. Der Rest der Habenhauser Weserwiesen ist zum größten Teil Landschaftsschutzgebiet.

Straßen und Viertel

Noch heute gibt es in Habenhausen sehr viele Straßennamen, die sich auf die ländliche Geschichte des Ortsteils, die Besitzer der ehemals anliegenden Felder oder die Berufe ihrer früheren Einwohner beziehen:

  • Achtern Höben (etwa: hinter den Höfen)
  • Erdbeerbrücke (Karl - Carstens - Brücke; wird im Volksmund aber noch immer Erdbeerbrücke genannt, in Anlehnung an die großen Habenhauser Erdbeerfelder vergangener Tage)
  • Fuhle Breede (etwa: faule Erde = hier war die Erde früher sehr feucht)
  • Holzdamm (ein Durchgangsweg, der mit Holzplanken ausgelegt war)
  • Lienackern (etwa: langer, gerader Acker)
  • Pickacker (ein Acker auf dem sehr viele Vögel nach Futter suchten)
  • Sandstücke (eine sehr sandige Straße)
  • Schlehenweg (früher dicht bewachsen von Schlehenbüschen)
  • Staustraße (hier befand sich früher ein Schöpfwerk an einem Bach)
  • Thunackern (etwa: eingezäunter Acker)


  • Steinsetzerstraße (hier lebten und arbeiteten die Steinsetzer)
  • Ziegelbrennerstraße (hier befanden sich früher viele Ziegeleien)


  • Lange Ackern (der Acker der Familie Lange)
  • Schusters Kamp (das Grundstück der Familie Schuster)

Das Dichterviertel

Berühmt ist in Habenhausen das Dichterviertel. Es wurde Ende der 1970er / Anfang der 1980er auf freie Wiesen im Nordwesten des Ortsteils gebaut. Durch zwei Landstraßen ist es vom übrigen Habenhausen abgeschottet. Den Namen erhielt es, da fast alle Straßen nach berühmten Dichtern benannt sind:

Alle fünf Jahre findet das sogenannte Dichterviertelfest statt, ein Volksfest für Bewohner dieses Gebietes.


(In Bremen gibt gibt es mehrere solcher "Gruppenstraßennamen", etwa das Flüsseviertel, das Früchteviertel oder das Bäumeviertel.)


Siehe auch

Bremen, Bremen (Land), Bremen - Obervieland