Lovosice

Gemeinde in Tschechien
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Lovosice (deutsch Lobositz) ist seit 1600 eine Stadt in der Nordböhmischen Region im Kreis Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe) mit 9553 Einwohnern (2004). Die Fläche liegt aktuell bei 1189,18 ha.

Geografie

Die Stadt liegt am südlichen Fuße des Böhmischen Mittelgebirges auf der südwestlichen Seite der Elbe, die sich von Osten kommend in einem 90°-Bogen nach Norden wendet. Nach Süden zur Hauptstadt Prag sind es ca. 70 km, zur Landesgrenze im Norden nach Zinnwald (Sachsen/ Deutschland) ca. 40 km, bis zur Kreisstadt Litoměřice Leitmeritz ca. 10 km.

Geschichte

Die Stadt Lobositz wurde 1756 in der sogenannten Schlacht von Lobositz bekannt, als Preußen (Friedrich II.) und Österreich (Maria Theresia) im Siebenjährigen Krieg (1740-1747) gegeneinander kämpften. Es gab hier ein reges jüdisches Gemeinwesen (Synagoge) bis zu Beginn der Judenverfolgung. Ab 20. September 1938 gehörte Lobositz zum Großdeutschen Reich im Sudetengau. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden die deutschen Einwohner auf Befehl der tschechischen Regierung mittels den Benesch-Dekreten vertrieben.


Wirtschaft

Als dritte Bevölkerungsgruppe spielte das Judentum vor allem in der Wirtschaft eine Rolle. Die Böhmische Glanzstofffabrik entstand nach dem 1. Weltkrieg. Sie befindet sich nach 1989 in österreichischem Besitz. Bis 1945 existierten die Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik DELI, eine Zuckerfabrik, eine Öl- und Futterkuchenfabrik, die Obstverwertungsgesellschaft FRUTA und eine große Kunstdünger- und Schwefelsäurefabrik.


Verkehr

Verkehrsverbindungen: Eisenbahnstrecken Děčín-Podmoklí (Tetschen-Bodenbach) - Ústí nad Labem (Aussig a.d.E.) – Prag, sowie (Liberec) – Reichenberg - Česká Lípa (Böhmisch Leipa) – Litoměřice (Leitmeritz) – Teplice (Teplitz-Schönau) und Lovosice (Lobositz) – Libochovice (Libochowitz). Direkter Autobahnanschluss der D8 (E55) Lobositz – Prag Exit 48 Lovosice-západ , Die Verlängerung der Autobahn in nordwestlicher Richtung als Staatsstraße 8 (E55) führt bis Teplice (Teplitz-Schönau) und zur Landesgrenze. Die Staatstraße 30 verbindet Lobositz nach Norden entlang der Elbe nach (Ústí nad Labem) Aussig a.d.E.. Die Staatsstraße 15 führt als West-Ost-Achse nach Westen bis Most (Brüx), im Osten nach Litoměřice (Leitmeritz).

Sehenswürdigkeiten

Zu erwähnen ist vom verbliebenen historischen Baubestand das Schwarzenbergische Schloss, früher Mittelpunkt der Herrschaft Schwarzenberg bis 1848.


Stadtteile

Nach 1970 wurde der Nachbarort Prosmik (Prosmyky) fast komplett geschliffen und das Gemeindegebiet zu Lobositz eingegliedert.


Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerschaft ist nach dem Dreißigjährigen Krieg zunehmend deutsch geprägt. Die tschechische Zuwanderung nahm Ende des 19. Jahrhunderts zu und erreichte in der 1. Tschechoslowakischen Republik ihren Höhepunkt. Unweit der Stadt verlief die Sprachengrenze.

Jahr Einwohner Deutsche Tschechen
1854 1 1.396 - -
1880 1 4.273 3.687 522
1890 2 4.269 3.721 ?
1900 2 4.583 3.927 586
1910 2 5.076 4.212 789
1921 2 5.088 3.440 1.492
1930 2 5.929 3.711 1.999
1939 2 5.151 - -
1970 3 9.349 - -
1991 4 9.708 37 9.528

Bemerkungen zur Fläche:

  • 1) 1587 Joche 1270 Klafter
  • 2) 908 ha
  • 3) 910 ha
  • 4) 1189 ha

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