Die Rollende Landstraße (kurz RoLa) ist ein Transportsystem für den kombinierten Verkehr auf der Schiene bzw. ein spezieller Zug, bei dem komplette Lastwagen bzw. Sattelzüge per Bahn befördert werden. Die dazu verwendeten kurzgekuppelten Niederflurwagen mit kleinen Raddurchmessern (380/360/335 mm) haben durchgängig über den ganzen Zug hinweglaufende Fahrspuren. Die Fahrer sind während der Fahrt in zusätzlich angehängten Begleitwagen (Sitz- oder Liegewagen) untergebracht. An den Endpunkten der Verbindungen befinden sich spezielle Terminals, um die LKW einfach be- und entladen zu können. In der Schweiz wird die Abkürzung RoLa vermehrt mit Rollende Autobahn gleich gesetzt.

Vorteile
Die Vorteile der "RoLa" sind sowohl ökonomischer als auch ökologischer Natur: Der Spediteur spart Treibstoff, Mautgebühren, Zeitverluste durch Staus und Betriebskilometer bei seinen Fahrzeugen, und die Fahrer können die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten, ohne den Transport unterbrechen zu müssen. Oftmals müssen zudem Einschränkungen, wie etwa Nacht- oder Wochenendfahrverbote, nicht beachtet werden.
Kritik
Die Frachtführer kritisieren an dieser Einrichtung jedoch, neben den anfallenden Kosten, die Abhängigkeit von Fahrplänen sowie die langen Verladezeiten. Es wird auch dargelegt, dass viel Totlast im Verhältnis zur Güterlast transportiert wird, da die Zugmaschine des LKW mittransportiert wird. Eine Zwischenlösung ist der Huckepackverkehr, bei dem nur der Sattelauflieger verladen wird, während die Zugmaschine am Ort bleibt.
Wissenswert
Meist werden Transitstrecken, z. B. von Bayern über Tirol nach Italien oder nach Osteuropa, mit der RoLa bedient. Für Österreich als traditionelles Transitland ist die "Rollende Landstraße" aus umweltpolitischen Gründen von Bedeutung. 1999 wurden von den ÖBB 254.000 LKW bzw. LKW-Züge - das entspricht rund 8,5 Millionen Tonnen Fracht - befördert (1993 waren es noch 158.989 Einheiten). Zwischen Salzburg und dem Hafen Triest, wo die LKW mit der Fähre aus der Türkei ankommen, verkehrt eine "RoLa" direkt. Die Fahrer kommen in diesem Fall erst per Flugzeug über den Flughafen Ljubljana nach, um den LKW zu übernehmen. In der Schweiz verkehren RoLa-Züge sowohl über die Gotthard-, als auch über die Lötschberg-Simplon-Achse.
Betreiber
Die "Rollende Landstraße" wird im alpenquerenden Verkehr durch die Schweiz in erster Linie durch die Firma Hupac AG in Chiasso und für die Strecke Freiburg im Breisgau - Novara von der Tochterfirma RAlpin AG in Olten betrieben. Im Jahr 2004 wurden 330.929 Straßensendungen mit einem Gesamtgewicht von 5,5 Mio. Tonnen über die Alpen befördert.
Im Bereich der Ostalpen wird sie über österreichisches Gebiet von der Firma Ökombi betrieben. Diese führt täglich 80 Züge mit insgesamt 1.500 Stellplätzen von deutschem oder österreichischem Gebiet nach Italien oder Slowenien.