Lufthansa

größte deutsche Fluggesellschaft
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Die Deutsche Lufthansa AG, weltweit bekannt unter dem Markennamen Lufthansa, ist eine deutsche Fluggesellschaft mit Firmensitz in Köln. Sie gehört zum heutigen gleichnamigen Konzern Deutsche Lufthansa AG.

Deutsche Lufthansa AG
Datei:Lufthansa Logo Blue.svg
IATA-Code: LH
ICAO-Code: DLH
Rufzeichen: Lufthansa
Gründung: 1926, Auflösung: 1945, Neugründung: 1954
Sitz: Köln, Deutschland
Drehkreuz: Flughafen Frankfurt am Main, Flughafen München, Flughafen Zürich
Heimatflughafen: Flughafen Frankfurt am Main
Allianz: Star Alliance
Flottenstärke: 429 (+ 69 Bestellungen)
Ziele: Nationale und internationale Ziele

Konzern-Übersicht

Der Konzern Deutsche Lufthansa AG, mit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften einer der größten global tätigen Konzerne der Zivilluftfahrt, ist in sechs Geschäftsfeldern aktiv (zu Einzelheiten s. u.):

Das strategische Kerngeschäft ist und bleibt wie in den Gründungsjahren die Passagierbeförderung. Insoweit ist die Deutsche Lufthansa AG bezüglich der Fluggesellschaft Lufthansa eine Obergesellschaft und zugleich größte operative Einzelgesellschaft des Konzerns. Der Passage-Linienverkehr unter dem Markenamen Lufthansa wird als selbständiger Geschäftsbereich geführt, der für seine Finanzlage und Ergebnisse eigenververantwortlich ist.

Die Deutsche Lufthansa AG ist im DAX-Index notiert und auf Grund ihrer Führungsrolle in Nachhaltigkeitsaspekten im weltweit anerkannten Dow Jones Sustainability World Index aufgenommen worden. Der Konzernvorstand steuert mit den drei Ressorts Vorstandsvorsitz, Finanzen sowie Aviation Services und Human Resources die gesamte Unternehmensgruppe. Vorstandsvorsitzender der AG ist Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Jürgen Weber.

 
Hauptverwaltung in Köln

Firmensitz und Hauptverwaltung des Konzerns und der Fluggesellschaft befinden sich in Köln. Technische Basis und zugleich Heimatflughafen der Fluggesellschaft ist Frankfurt/Main. Am 31. Dezember 2005 beschäftigte der Lufthansa-Konzern 92.303 Mitarbeiter (Vorjahr 90.673).

In Deutschland ist Lufthansa die größte Fluggesellschaft und global einer der größten Carrier (branchenübliche internationale Bezeichnung für Fluggesellschaft). Sie ist Gründungsmitglied der Star Alliance, der weltweit größten Luftfahrt-Allianz, zu der unter anderem United Airlines (USA), All Nippon Airways (Japan), Thai (Thailand) und in Europa Austrian (Österreich), bmi (Großbritannien), SAS (Skandinavien) und Swiss (Schweiz) gehören.

Die starke Stellung im internationalen Luftverkehr zeigen folgende Zahlen:

  • „Paxe“-Spitzenplatz [003 (Luftfahrtjargon für Passagiere) aller IATA-Airlines
  • Erster Platz bei der Luftfracht (mit der Lufthansa Cargo, einer Sub-AG)
  • 51,3 Millionen Fluggäste 2005 (im ganzen Konzern, zu dem seit 2003 auch Air Dolomiti gehört). Bei Lufthansa Cargo war 2005 allerdings die beförderte Frachtmenge wegen der schwachen Konjunktur rückläufig (1,736 Millionen Tonnen Fracht). Die Auslastung lag bei 65 Prozent und damit 2 Prozent unter dem Vorjahr.

Basisdaten

 
Personalverteilung im Lufthansa-Konzern
  • Fluggastaufkommen: 51,3 Mio. (Stand: Jan. 2006)
  • Auslastung pro Sitz: 81 % (Stand: Jan. 2006)
  • Frachtaufkommen: 1,736 Mio. Tonnen (Stand: Jan. 2006)
  • Nutzladefaktor: 65 % (Stand: Jan. 2006)
  • Mitarbeiter: 93.204(Stand: Dez. 2005)
  • Umsatzerlöse 2005: 18,065 Mrd. (Stand: Ende 2005)
  • Konzerngewinne:
    • 21 Mio. € (2001)
    • 717 Mio. € (2002)
    • -984 Mio. € (2003)
    • 404 Mio. € (2004)
    • 453 Mio. € (2005)

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Lufthansa

Datei:Boeing247 Lufthansa.jpg
Boeing B-247

Die Geschichte der Lufthansa gliedert sich in den Zeitraum der Gründung bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 und der Wiedergründung in den 1950er Jahren, als die Beschränkungen der Alliierten aufgehoben wurden, zuerst unter dem Namen „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (Luftag), später, wurde sie dann wieder in „Deutsche Lufthansa AG“ umbenannt.

Datei:Deutsche Lufthansa.svg
Historisches Lufthansa-Logo

Die „neue“ Lufthansa wurde am 6. Januar 1953 in Köln gegründet und nahm am 1. April 1955 den regulären Flugbetrieb auf. Vorher, am 17. September 1954 erwarb sie die Namensrechte der alten „Deutschen Lufthansa AG -in Liquidation-“ inklusive Kranich-Logo und Flagge für 30.000 DM. Die Deutsche Lufthansa AG ist nicht Rechtsnachfolgerin der (alten) Lufthansa. Die Lufthansa war bis 1962 zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. 1966 wurde die Lufthansa-Aktie erstmals an der Börse gehandelt. Bis 1994 war die Lufthansa die nationale Fluggesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Dann reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf nur noch 34 Prozent der Aktien; seit 1997 ist die Lufthansa vollständig privatisiert.

Flotte

 
Boeing B737-300 „Sindelfingen“ der Lufthansa im Landeanflug
 
Airbus A 321-100 „Osnabrück“ der Lufthansa im Landeanflug
 
Airbus A 340-600 der Lufthansa
Datei:LH A340 Landung FRA.jpg
Airbus A340-300 der Lufthansa bei der Landung auf dem Flughafen Frankfurt

Die zurzeit operative Flotte des Lufthansa-Konzerns (inklusive der verleasten Flugzeuge) besteht aus 236 Flugzeugen (Stand: 21. September 2006).

Lufthansa-Passage-Flotte

Die Flotte der Lufthansa Passage setzt sich wie folgt zusammen:

Am 13. Dezember 2000 übergab Boeing mit einer 747-400 Boeing das 375. Verkehrsflugzeug an die Lufthansa.

Lufthansa-CityLine-Flotte

Zur Flotte der Lufthansa CityLine sollen Medienberichten zufolge 60 Regionalverkehrsflugzeuge der Embraer Embraer E-Jets-Familie stoßen. Allerdings befindet man sich nach Unternehmensangaben auch noch in Verhandlungen mit Bombardier.

Lufthansa-Cargo-Flotte

Die Flotte der Lufthansa Cargo hat ein Durchschnittsalter von 8,2 Jahren (Stand: 31. März 2006, Quelle: Lufthansa).

Flugzeugbestellungen

Die Lufthansa wird nach Auskunft des Unternehmens noch im Jahr 2006 eine umfangreiche Bestellung von Lang- und Mittelstreckenflugzeugen bekannt geben. Der Chefpilot der Lufthansa, Jürgen Raps, gab im Lufthansa-Magazin „Flightcrew“ die für die Langstreckenflotte in Frage kommenden Flugzeuge bekannt; dazu zählen „neben dem Airbus A380 die Boeing 747-8, die Boeing 787-Familie, die überarbeitete Airbus A350 XWB in verschiedenen Versionen und die Boeing 777-300ER“; die neu bestellten Flugzeuge sollen alle Airbus A340-300, Boeing 747-400 ablösen.

Am 21. September bestellte man 30 Mittelstreckenflugzeuge der Airbus A320-Familie sowie fünf Langstreckenflugzeuge des Typs Airbus A330. Zudem wurden Lieferoptionen für 30 weitere Flugzeuge der A320-Familie gesichert. Damit setze Lufthansa die Erweiterung und Mordernisierung ihrer Flotte fort. Die Maschinen werden vom kommenden Jahr an ausgeliefert. Mit den Langstreckenmaschinen werde die verzögerte Inbetriebnahme des Großraumjets A380, von dem Lufthansa 15 Stück bestellt hatte, ausgeglichen.[2]

Streckennetz

 
Airbus A 340-300 (D-AIGC) der Lufthansa in den Farben der Star Alliance

Der Heimatflughafen Frankfurt ist gleichzeit das größte Drehkreuz (Hub) für Lufthansa Flüge. Das zweite Drehkreuz ist der Flughafen München. Nach der genehmigten Übernahme der Swiss steht das dritte und damit erste ausländische Drehkreuz - Zürich - fest. Regionalhub der Swiss ist Genf.

Das Streckennetz der Lufthansa umfasst weltweite Ziele. Lediglich nach Australien und Neuseeland werden keine eigenen Passagierflüge angeboten. Wegen zu hoher Kosten eines Nonstopfluges legen fast alle Fluggesellschaften (vgl. Austrian) einen Zwischenstopp ein, somit wird lediglich der Weiterflug durch die asiatischen Star-Alliance-Partner durchgeführt.

Längster Nonstop-Flug (gemessen an der Flugzeit) ist derzeit die Verbindung Shanghai nach München (13:15 Stunden) vor Tokio - München (12:25 Stunden), gefolgt von Frankfurt nach Mexiko-Stadt (11:45 Stunden) und Frankfurt-Sao Paulo (11:40 Stunden). Bis zu ihrer Einstellung war die Route von Frankfurt nach Buenos Aires die längste Nonstop-Verbindung der Lufthansa. Derzeit wird Buenoes Aires nur nach Zwischenstopp in Sao Paulo angeflogen.

Geschäftsfelder des Konzerns

Passage

  • Lufthansa (Deutsche Lufthansa AG) als Obergesellschaft innerhalb des gleichnamigen Konzerns (konzerninterne Bezeichnung: Lufthansa Passage Airlines) erwirtschaft in diesem originären Geschäftsfeld zwei Drittel des Konzern-Umsatzes (Stand: 2005). Darüber hinaus tragen insbesondere folgende Tochter- bzw. Beteiligungsgesellschaften zum Umsatz im Geschäftsfeld Passage bei:
  • Swiss International Air Lines, 49 %iger Kapitalanteil, operative Entscheidungsmacht. Die restlichen Kapitalanteile liegen - verwaltet durch die eigens gegründete Stiftung Almea - bei der AirTrust AG. Der Übergang der verbleibenden Anteile soll dann erfolgen, wenn die Sicherung der Luftverkehrsrechte zwischen der Schweiz und insgesamt mehr als 140 Ländern durch neu auszuhandelnde, bilaterale Verträge erfolgt ist. Die bisher bestehenden Verträgen sehen eine sogenannte Nationalitätsklausel vor, die besagt, dass die Mehrheitseigentümer der Airline aus der Schweiz stammen müssen.
  • Germanwings, 100%ige Tochtergesellschaft (Low-Cost-Carrier) der Eurowings Luftverkehrs AG
  • Mitglieder der Lufthansa Regional:

Logistik

  • Lufthansa Cargo AG, eine der weltweit führenden Frachtfluggesellschaften und Mitglied des Cargo Networks WOW

Technik

Catering

 
Catering einer Maschine der Lufthansa durch LSG Sky Chefs auf dem Flughafen Hamburg

IT-Systeme

Touristik & Finanzdienstleistungen

Auch an nicht direkt mit dem Luftverkehr zusammenhängenden Unternehmen hält der Lufthansa-Konzern Anteile, insgesamt verteilen sich diese auf mehr als 400 nationale und internationale Gesellschaften. Eine detailliertere Übersicht findet sich auf der Lufthansa Financials-Site im Internet (siehe Weblinks).

Sonstiges

Flughafen-Beteiligungen

Für den europäischen Luftverkehrsmarkt erstmalig wurde Ende der 1990er Jahre der gemeinsame Bau und Betrieb des Terminal 2 des Flughafens München (MUC) mit dem dortigen Flughafenbetreiber beschlossen. Der Lufthansa-Konzern hält eine 40-Prozent-Beteiligung an diesem Terminal. Hintergrund ist die mittel- bis langfristige Konzernstrategie, MUC weiter als zweites Drehkreuz (Hub) nach Frankfurt/Main (FRA)auszubauen. Über seine Tochter- und Partnergesellschaften hat sich der Lufthansa-Konzern daher das exklusive Nutzungsrecht dieses 2003 eröffneten Terminals gesichert (Kapazität: bis zu 25 Millionen Passagiere).

Zwischenzeitlich ist der Lufthansa-Konzern auch maßgeblich an der Fraport AG beteiligt, die den Flughafens Frankfurt betreibt. Seit Januar 2005 betreibt der Konzern dort zusammen mit Fraport neben Terminal 1 das Lufthansa First Class Terminal, ein weltweit einmaliges Produkt ausschließlich für First Class Passagiere und Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielflieger-Programms Miles & More) mit exklusiven Lounge-Angeboten, wie z.B. Restaurant, Bar, Badelandschaft. Die Passagiere werden in Limousinen direkt von diesem Terminal zu den Flugzeugen gebracht. Des Weiteren stehen für diesen Kundenkreis exklusive Lounges im Bereich des Terminal 1 zur Nutzung bereit.

Lufthansa-Drehkreuze

Lufthansa hat den Flughafen München zu seiner zweiten großen Drehscheibe (Hub) ausgebaut. Die Lufthansa drohte bereits einige Male, ihre Heimatbasis nach München zu verlegen, wenn der Frankfurter Flughafen nicht zügiger ausgebaut werde. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass der wichtigste Lufthansa-Hub Frankfurt bleiben wird. Zum einen liegt Frankfurt zentral in Deutschland und Europa und ist derzeit noch deutlich besser an die verschiedenen Verkehrsnetze angebunden. Die Entscheidung, die neue A380-Flotte zunächst komplett in Frankfurt zu stationieren und die A380-Wartungshalle dort zu bauen, spricht eindeutig dafür, dass dies der zentrale Airport für die LH und die Star Alliance in Deutschland bleiben wird. Da jedoch auch der Flughafen München die Landeberechtigung für den Airbus A380 besitzt, ist diese Entscheidung keine dauerhafte Sicherheit für Frankfurt. Letztlich wird Lufthansa endgültig erst entscheiden, wenn die Ausbauentscheidung für Frankfurt abschließend gefällt worden ist. Problematisch ist jedoch, dass Frankfurt auch weiterhin nicht über drei gleichzeitig betreibbare Start- und Landebahnen verfügen wird, während die für München bereits beschlossene dritte Start- und Landebahn gleichzeitig mit den beiden bereits existierenden betreibbar sein wird. Damit gewinnt München einen strategischen Vorsprung, der für Lufthansa interessant ist.

Luftfahrt-Kürzel

Die Flüge der Lufthansa tragen das Kürzel, bzw. den IATA Code LH bzw. die Nummer 220 die als Präfix der Ticketnummer vorangestellt ist, der ICAO-Code hingegen ist DLH. Bei internationalen Verbindungen werden die Flüge nach Deutschland mit ungeraden Nummern (zum Beispiel LH 123) und die Flüge ins Ausland mit geraden Nummern bezeichnet (zum Beispiel LH 234). LH-Flüge, die im Codesharing mit anderen Fluggesellschaften, insbesondere im Rahmen der „Star Alliance“, durchgeführt werden, tragen vierstellige Nummern. Wer also zum Beispiel einen One-Stop-Flug „mit Lufthansa“ von Frankfurt/Main (IATA-Flughafencode: FRA) nach Sydney (SYD) gebucht hat (zum Beispiel LH 4678/LH 9012), könnte - auf beiden - Flugabschnitten (zum Beispiel FRA - Bangkok (BKK), BKK - SYD) ausschließlich von Bordpersonal der Thai Airways International („Thai“) „im Namen von Thai Airways International und Lufthansa“ an Bord von Flugzeugen der „Thai“ begrüßt und betreut werden.

Bei der jeweiligen Luftfahrzeug-Kennung der in Deutschland in der Luftfahrzeugrolle eingetragenen Flugzeuge des Lufthansa-Konzerns (zum Beispiel D-AIAH) besteht eine - verbindliche - Systematik nur bei den ersten beiden Buchstaben. Der Buchstabe vor dem Bindestrich ist das Staatszugehörigkeitszeichen (ein „D“ für die Bundesrepublik Deutschland), der erste Buchstabe nach dem Bindestrich gibt Auskunft darüber in welchem Bereich das Höchstabfluggewicht liegt (zum Beispiel „A“ für Flugzeuge mit einer höchstzulässigen Startmasse von mehr als 20 Tonnen). Die Kennzeichen-Vergabe erfolgt in Deutschland durch das Luftfahrtbundesamt. Ähnlich wie bei der Vergabe von Kfz-Kennzeichen kann bei der Vergabe der letzten drei Buchstaben ggf. auf etwaige „Kundenwünsche“ der Lufthansa eingegangen werden, falls die gewünschte Buchstabenkombination noch nicht vergeben ist. Tatsächlich wird der Lufthansa seit geraumer Zeit folgender „Kundenwunsch“ vom Luftfahrtbundesamt erfüllt: Der zweite Buchstabe nach dem Bindestrich (also nach der Länderkennung D) soll auf den jeweiligen Flugzeughersteller bzw. die Konzerngesellschaft schließen lassen können, d. h.

 
Ju 52 Berlin-Tempelhof
  • B = Boeing (zum Beispiel D-ABXY)
  • C = Canadair (zum Beispiel D-ACLH)
  • D = Douglas - ausgemustert - (zum Beispiel D-ADUE)
  • I = Airbus Industrie (zum Beispiel D-AIHM)
  • LC = Lufthansa Cargo (zum Beispiel D-ALCX)
  • V = Avro (zum Beispiel D-AVRO)

Die Kuriosität, dass die von der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) in den Farben der „alten“ Lufthansa betriebene Junkers Ju 52 mit Taufnamen „Berlin-Tempelhof“ auf Rumpf und Tragflächen zwei verschiedene Luftfahrzeug-Kennungen trägt (D-AQUI und D-CDLH), ist damit zu erklären, dass der Buchstabe A in der Kombination D-AQUI nicht vergeben werden konnte, weil die Ju 52 einer zu geringen Gewichtsklasse angehört. Die unübersehbar großen Buchstaben D-AQUI stellen die vom Reichsluftfahrtministerium in den 1920er Jahren vergebene Luftfahrzeug-Kennung dar, während die gültige offizielle Luftfahrzeug-Kennung D-CDLH nur als kleine Buchstaben zu lesen sind, um den „lufthanseatischen Nostalgie-Look“ der „guten alten Tante Ju“ nicht schon auf den ersten Blick zu desillusionieren.

Taufnamen

Viele Flugzeuge der Lufthansa (Passage Airlines) sind nach deutschen Städten bzw. Bundesländern benannt. Eine Ausnahme bildet der Airbus A 340-313 mit der Kennung D-AIFC, der nach den beiden, auf der Standard-Flugroute von Mitteleuropa nach Nordamerika liegenden, nordamerikanischen Städten „Gander&Halifax“ benannt wurde. Dieser Doppelname soll daran erinnern, dass am 11. September 2001, dem Tag des Terrorangriffs gegen die USA, Flugzeuge, die aus Gründen des Treibstoffvorrats nach Schließung des US-amerikanischen und kanadischen Luftraums nicht mehr nach Europa umkehren konnten, in Gander und Halifax landen mußten.

Vielfliegerprogramm

Die Lufthansa betreibt unter dem Namen Miles & More seit 1993 eines der umfangreichsten Vielfliegerprogramme. Neben Lufthansa ist dies das Vielfliegerprogramm von Swiss International, den Unternehmen der Austrian-Group, der polnischen LOT (Polskie Linie Lotnicze) und der kroatischen Croatia Airlines.

Serviceklassen an Bord

Mit Inbetriebnahme des Airbus A380 im Jahr 2008 ist auch die Einführung einer neudesignten Economy-Klasse, die unter anderem mit PTVs ausgerüstet wird, und die Einführung einer neuen First-Class geplant, welche dann auch auf anderen Flugzeugtypen der Langstreckenflotte zu finden sein werden. Zu weiteren Einzelheiten der beiden neuen Serviceklassen schweigt die Lufthansa noch.

Kritik

Manchmal wird die Lufthansa wegen ihres Unterhaltungssystems in der Economy-Class kritisiert. Obwohl bei vielen Fluggesellschaften auf Langstrecken üblich, werden individuelle, beispielsweise im Sitz des Vordermannes eingebaute, Bildschirme (sogenannte PTVs) erst in den nächsten Monaten auch in der Economy-Class eingebaut. Bisher werden in der Economy-Class Filme und ähnliches auf zentralen Monitoren gezeigt, die jedoch nicht von jedem Sitzplatz aus einwandfrei gesehen werden können. Mit dem Airbus A380 soll jedoch die PTV-Ära in der Economy-Class eingeläutet werden, dann auch in der übrigen Langstreckenflotte.


Unfälle

Bis heute ereigneten sich seit der Wiedergründung der Lufthansa im Jahre 1954 vier Unfälle bzw. Abstürze mit Maschinen der Lufthansa mit einer Bilanz von insgesamt 143 Toten.

  • 11. Januar 1959 - Absturz einer Lockheed L-1049G Super Constellation (D-ALAK) der Lufthansa, kurz vor der Landung beim Flug von Hamburg nach Rio de Janeiro. 36 der 39 Flugzeuginsassen sterben. [1]
  • 28. Januar 1966 - Beim Durchstarten eines misslungenen Landeanfluges einer Convair CV-440 (D-ACAT) der Lufthansa beim Flug von Frankfurt nach Bremen stürzt die Maschine ab. Alle 46 Insassen kommen ums Leben. [2]
  • 20. November 1974 - Kurz nach dem Start in Nairobi stürzt eine Boeing 747-100 (D-ABYB) „Hessen“, Lufthansa Flug 540 ab. Mit 59 Toten von 157 Insassen, handelt es sich um das bislang schlimmste Unglück in der Geschichte der Lufthansa und um den ersten Absturz eines Jumbo-Jets überhaupt. [3]
  • 14. September 1993 - Beim Landeanflug des Lufthansa Flug 2904, einem Airbus A320-200 (D-AIPN) „Kulmbach“, von Frankfurt/Main nach Warschau gab es eine Windscherung und das Bremssystem stand konstruktionsbedingt nur eingeschränkt auf der nassen Landebahn zur Verfügung. Wegen eines Erdwalls am Ende der Piste sterben der Copilot und ein Passagier, der sich nicht schnell genug aus dem brennenden Wrack retten konnte. Insgesamt befanden sich 70 Personen im Flugzeug. [4]

Entführungen/Zwischenfälle

  • 29. Oktober 1972 - Entführung einer Lufthansa-Maschine in Beirut
  • 17. Dezember 1973 - Entführung einer Lufthansa-Maschine in Rom nach Kuwait
  • 1974 - Entführung einer Boeing 747-100 von Delhi nach Aden
  • 13. bis 17. Oktober 1977 - Terroristen entführen die Boeing 737 (D-ABCE) „Landshut“ und töten Flugkapitän Jürgen Schumann. Nach tagelangem Irrflug erreicht die Maschine Mogadischu, wo sie von der GSG9 gestürmt wird.
  • 12. September 1979 - Entführung einer Boeing 727 mit dem Namen „Münster“ auf dem Flug von Frankfurt nach Köln
  • 11. Februar 1993 - Entführung eines Airbus A310 (D-AIDM) "Chemnitz" nach New York. Die Maschine war auf dem Weg von Frankfurt nach Kairo. [5]

Siehe auch

Commons: Lufthansa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Lufthansa – in den Nachrichten
Wiktionary: Lufthansa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Bericht über die Bestellung am 21. September 2006
  2. Der erste Bericht über konkrete Bestellungen der im Herbst 2006 geplanten Flottenerweiterung