Jethro Tull

britische Rockband
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Jethro Tull
Gründung: 1967
Genre: Folk Rock, Bluesrock, Hard Rock, Progressive Rock
Website: http://www.j-tull.com
Gründungsmitglieder
Gesang, Flöte: Ian Anderson
Gitarre: Mick Abrahams (bis 1968)
Schlagzeug: Clive Bunker (bis 1971)
Bass: Glenn Cornick (bis 1970)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Flöte: Ian Anderson
Gitarre: Martin Barre (seit 1968)
Schlagzeug: Doane Perry (seit 1985)
Bass: Jonathan Noyce (seit 1995)
Keyboard: Andrew Giddings (seit 1991)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre: Tony Iommi (1968)
Bass: Jeffrey Hammond-Hammond (1971-1975)
John Glascock † (1976 - 1979)
Tony Williams (1978-1979)
Dave Pegg (1979-1995)
Keyboard: John Evan (1970-1979)
Eddie Jobson (1980-1981)
Peter-John Vettesse (1981-1987)
David Palmer (1976-1979)
Don Airey (1987)
Martin Allcock (1988-1991)
Schlagzeug: Barriemore Barlow (1971-1979)
Mark Craney † (1980-1981)
Paul Burgess (1981-1983)
Gerry Conway (1981-1983, 1987)
Dave Mattacks (1991-1992)

Jethro Tull (kurz: Tull) ist eine Progressive Rock-Band aus Großbritannien. Ständiges Mitglied und Bandleader ist Ian Anderson, der am 10. August 1947 in Dunfermline/Schottland geboren wurde (Gesang, Querflöte, akustische Gitarre und Mandoline).

Bandgeschichte

1967 wurde Jethro Tull von Ian Anderson, Mick Abrahams, Glenn Cornick und Clive Bunker gegründet.

Der Name der Band bezieht sich auf den britischen Landwirt Jethro Tull, der im 18. Jahrhundert u. a. ein Buch über die Ackerbewirtschaftung mit Pferdekraft schrieb und die Sähmaschine (engl. seed drill) erfand. Tull gilt daher als Begründer der mechanisierten Landwirtschaft in England.

Zunächst tingelte die Band durch die Clubs in England, im legendären Londoner „Marquee“ spielte die Formation regelmäßig und fand schnell eine große Fangemeinde. Beim „Sunbury Jazzfestival“ im Sommer 1968 kam der große Durchbruch für Jethro Tull. Die Musikkritiker konnten sich nie einigen, in welche Schublade sie Jethro Tull stecken sollten. Mal wurde ihre Musik als „Progressive Rock“, mal als „Classic Rock“ bezeichnet. Das erste Album This Was war noch sehr bluesorientiert, deutete aber bereits die spätere Wandlung an. Mit Mick Abrahams Ausstieg wurde man experimentierfreudiger und innovativer. Ihren Höhepunkt erreichten Jethro Tull mit dem außergewöhnlichen Album Aqualung, welches neben dem herausragenden Titelsong einige weitere Tull-Klassiker enthält, allen voran den bekanntesten Song der Band, Locomotive Breath. Das Nachfolgealbum Thick As A Brick bestand aus lediglich einem Song, der sich über beide Albumseiten erstreckte, und enthielt weiterhin Musik auf höchstem Niveau. Mit A Passion Play wurde ein weiteres, weniger erfolgreiches Konzeptalbum veröffentlicht. Die später folgenden Alben Minstrel In The Gallery, Songs From The Wood und Heavy Horses landeten unter „Folk Rock“.

In den Folgejahren wurden regelmäßig mit wechselnden Besetzungen mehr oder weniger gefällige Alben produziert, ohne jedoch noch einmal die Klasse von Aqualung und Thick as a Brick zu erreichen.

Im Jahre 1988 erfolgte die Verleihung des Grammys für das beste Heavy-Metal-Album (Crest Of A Knave), ganz zum Ärger der ebenfalls nominierten Band Metallica, die eigentlich als Favorit gehandelt wurde.

1999 erschien das Album J-Tull Dot Com von Jethro Tull und stieg in den deutschen Albumcharts sofort auf Platz 14 ein. Ende 2003 erschien das Christmas Album, wofür ältere Stücke neu eingespielt wurden und neues Material passend zum Arbeitstitel geschrieben wurde.

Die Geschichte der Band ist geprägt durch oftmals wechselnde Besetzungen. Für Kontinuität sorgen Frontmann Anderson und Gitarrist Martin Barre, der seit 1969 dabei ist.

Markenzeichen von „Tull“ ist bis heute das raue, rockige Flötenspiel von Sänger und Komponist Ian Anderson. Zahlreiche Kompositionen sind durch eine starke Dynamik, häufige Taktwechsel und Synkopen geprägt. Allerdings gibt es bei Jethro Tull auch besonders ruhige Stücke. Viele der Texte Ian Andersons sind originell, teilweise skurril, und handeln von alltäglichen Menschen und Begebenheiten.


Die bekanntesten Songs von Jethro Tull:

  • Locomotive Breath
  • Bourée
  • Aqualung
  • Too Old To Rock'n'Roll - Too Young To Die
  • The Minstrel In The Gallery
  • Thick As A Brick
  • Songs From The Wood
  • Heavy Horses
  • My God
  • Broadsword
  • Nothing Is Easy
  • Budapest
  • Jack-In-The-Green
  • Teacher
  • Bungle In The Jungle
  • Living In The Past

Bandmitglieder

Ursprüngliche Besetzung

  • Ian Anderson
  • Mick Abrahams
  • Clive Bunker
  • Glenn Cornick

Ehemalige Bandmitglieder

  • Mick Abrahams
  • Don Airey
  • Martin Allcock
  • Barriemore Barlow
  • Paul Burgess
  • Clive Bunker
  • Gerry Conway
  • Glen Cornick
  • Mark Craney †
  • John Evans
  • John Glascock †
  • Keef Hartley (sprang als Drummer ein)
  • Jeffrey Hammond-Hammond
  • Tony Iommi
  • Eddie Jobson
  • Dave Mattacks
  • David Pegg
  • David Palmer --> nach Operation Dee Palmer, siehe auch: http://www.j-tull.com/news/deepalmer.cfm
  • Peter-John Vettese
  • Tony Williams

Gastmusiker

  • Phil Collins (trommelte bei zwei Stücken am 21. Juli 1982 mit)

Derzeitige Besetzung

 
Mitglieder von Jethro Tull von 1967-2005

Diskografie

Studioalben

  • This Was (1968), #10. in England
  • Stand Up (1969), #1. in England
  • Benefit (1970), #3. in England
  • Aqualung (1971), #4. in England
  • Thick as a Brick (1972), #5. in England, #1. in USA
  • A Passion Play (1973), #13. in England, #1. in USA
  • War Child (1974), #20. in England
  • Minstrel in the Gallery (1975)
  • Too Old to Rock And Roll, Too Young to Die (1976), #13. in England
  • Songs from the Wood (1977), #20. in England
  • Heavy Horses (1978), #17. in England
  • Stormwatch (1979), #25. in England
  • A (1980), #27. in England
  • Broadsword and the Beast (1982), #18. in England
  • Under Wraps (1984)
  • Crest of a Knave (1987)
  • Rock Island (1989), #18. in England
  • Catfish Rising (1991), #27. in England
  • Roots to Branches (1995), #20. in England
  • J-Tull Dot Com (oder kurz „Dot Com“) (1999)

Konzertalben

  • Live - Bursting Out (1978) (live) (2 LP), #27. in England
  • A Classic Case (1985) (London Symphony Orchestra feat. Ian Anderson; Jethro Tull als Gastmusiker; instrumental)
  • Live At Hammersmith '84 (1990) (live)
  • A Little Light Music (1992) (live). #34. in England
  • In Concert (At The Hammersmith Odeon, 8th October 1991) (1995) (live)
  • Living With The Past (2002) (live) (CD)
  • Living With The Past (2002) (live) (DVD)
  • Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970 (2004) (live)
  • Aqualung Live (2005) (live) (CD)

Kompilationen

  • Living In The Past (1972) (2 LP), #8. in England
  • M.U. - The Best of Jethro Tull (1976), #25. in England
  • Repeat - The Best of Jethro Tull Vol II (1977)
  • Original Masters (1985), #19. in England
  • 20 Years Of Jethro Tull (1988) (2 LP / 1CD)
  • 20 Years Of Jethro Tull (1988) (5 LP / 3 CD Box)
  • 25th Anniversary boxed set (1993) (4 CD Box)
  • The Best of Jethro Tull: The Anniversary Collection (1993) (2 CD)
  • Nightcap (1993) (2 CD)
  • The Very Best Of Jethro Tull (2001)
  • The Essential Jethro Tull (2003)
  • The Jethro Tull Christmas Album (2003)
  • Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970 (2005) (DVD)


1997 gab EMI den Jethro-Tull-Sampler Through The Years mit bekannten Stücken von verschiedenen Alben heraus, der mit teilweise veränderter Titelfolge außerdem an andere Label lizenziert wurde und somit unter mehreren Namen kursiert.

Alle früheren LP wurden inzwischen auch als CD aufgelegt. Seit Ende der Neunziger Jahre begann zusätzlich die systematische Neuauflage der gesamten Diskografie in nahezu chronologischer Reihenfolge als digitally-remastered-Versionen mit Bonustracks und weiteren Features. Leider werden die neueren Alben nicht mehr als Vinyl-LP editiert.

Das Ausnahmealbum Aqualung erschien bereit 1996 als 25th Anniversary Edition in dieser Version und kurz darauf als vergoldete Ausgabe für Sammler.

Thick As A Brick ist seit 1997 wieder mit dem Original-Reprint des kompletten St Cleve Chronicle erhältlich, der der LP-Erstauflage beilag.

Die Digital-Remaster-Auflage von Bursting Out erschien 2004 auf zwei CDs.

2005 erscheint ein Live-Mitschnitt der kompletten Aqualung als „Special Collector's Edition in aid of various charities for the homeless“. Die Aufnahme basiert auf der Sendung „Then Again Live“ des Radiosenders XM, in der bekannte Bands ihre Klassiker live spielen.

Ian Andersons Soloprojekte:

  • Walk Into Light (1983)
  • Divinities (1995)
  • The Secret Language Of Birds (2000)
  • Rupi's Dance (2003)
  • Ian Anderson Plays The Orchestral Jethro Tull (2005) (live) (2CD)
  • Ian Anderson Plays The Orchestral Jethro Tull (2005) (live) (DVD)

Auszeichnungen

Literatur

  • David Rees: Minstrels in the Gallery: A History of Jethro Tull. Firefly Publications, 1998. ISBN 0-9467192-2-5 (englisch)
  • David Rees: Minstrels in the Gallery - Die Geschichte von Jethro Tull, Star Cluster Verlag U. Zimmermann, Gehringer Schlade 19, D-58802 Balve, ISBN 3-925005-60-9 (deutsche Übersetzung)
  • Didi Zill: Jethro Tull. Die legendäre Band in Fotografien von 1969 bis 1984, mit Texten von Hermann Büchner, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-8960246-2-0
  • Karl Schramm: Jethro Tull Songbook Ins Dt. übersetzt von Karl Schramm in Zusammenarbeit mit Gerard J. Burns und Kathrin Razum, Palmyra Verlag Heidelberg, 1993, ISBN 3-9802298-5-8