Infanterie

zu Fuß sich bewegende und kämpfende, mit Handwaffen ausgerüstete Soldaten der Kampftruppen
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Als Infanterie oder Fußtruppe bezeichnet man zu Fuß kämpfende Verbände von Soldaten. Die Infanterie wurde in ihrer Geschichte verschieden eingesetzt, bildet jedoch heutzutage bei den meisten Armeen die große Basis der Streitkräfte.

US-amerikanische Infanterie im Irak

Begriffsentstehung

Der Begriff kommt aus dem Romanischen und bezieht sich auf den Knappen eines Ritters, welcher im Italienischen als „infante“ bezeichnet wurde. Das Fremdwort ist seit Anfang des 17. Jahrhunderts bezeugt und ist unmittelbar aus dem gleichbedeutenden italienischen infanteria entlehnt, aus dem auch die spanische infanteria und die französische infanterie stammen. Frz. infanteria kann in der Form eingewirkt haben. Das italienische infanteria ist eine Kollektivbildung zu infante (span. infante, frz. enfant) in dessen heute veralteter miliärischer Bedeutung „Fußsoldat“. Dies bedeutet eigentlich, entsprechend seiner Herkunft aus dem Lateinischen infans, „kleines Kind“, auch „Edelknabe“, „Knabe“.

Möglicherweise geht die Bezeichnung Infanterie auch auf die Infantin Isabella Clara Eugenia, Tochter des Königs Philipp II. von Spanien zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurück. Das auf ihren Befehl geworbene Fußvolk wurde auf eine neue Art bewaffnet und geübt und der Infantin zu Ehren „infanteria“ genannt. Diese neue Truppe unterschied sich weiter je nach Bewaffnung und Verwendung in die schwere und die leichte Infanterie.

Im deutschsprachigen Raum taucht der Infanteriebegriff erstmals im Jahre 1616 als allgemeine Bezeichnung von Fußtruppen auf. Bis dato waren für eben diese die Bezeichnungen „Fußvolck“, „Kriegsvolck zu Fuß“, die „Fußknecht“, „die Hauffen zu Fuß“ und „die Landsknechte“ üblich.

Geschichte

Vorläufer

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Phalanx beim Manövrieren oder Formieren
 
Die Warägergarde in der Chronik des Johannes Skylitzes (12. Jahrhundert)

Als Phalanx bezeichnet man eine Schlachtreihe, wie sie insbesondere im antiken griechischen Kulturkreis im Gefecht üblich war. Das Wort wurde im 18. Jahrhundert aus dem Lateinischen übernommen und entstammt dem griechischen phálagx, womit eine Schlachtreihe gemeint war. Ursprünglich bezeichnete man mit dem griechischen Wort eine Walze oder einen Balken.

Die Phalanx leitete im griechischen Altertum den Übergang von Einzel- zu Formationskämpfen ein. Die Phalanx wurde wahrscheinlich von den Spartanern im 7. Jahrhundert v. Chr. erfunden. Sie bestand aus gepanzerten Hopliten, die mit einer ursprünglich etwa zwei Meter langen, später immer länger werdenden Lanze bewaffnet waren.

Mit Einführung der Schiefen Schlachtordnung durch den Thebanischen Feldherren Epameinondas im 4. Jahrhundert v. Chr. entwickelte militärische Taktik der Gefechtsführung. Erstmals eingesetzt in der Schlacht bei Leuktra im Jahr 371 v. Chr. im Konflikt zwischen Sparta und Theben. Dabei sollen unter seiner Kriegstaktik 10.000 Spartaner von 7.000 Thebanern geschlagen worden sein, mit ihr war die Phalanx so gut wie beendet.

Siehe auch: Hypaspist

Die römische Legion (von lateinisch legere: lesen, auslesen, sammeln) war ein selbständig operierender militärischer Verband 4.000–6.000 Mann schwerer Fußtruppen mit leicht bewaffneten Hilfstruppen in etwa gleicher Stärke. Er kommt in heutigen Begriffen am ehesten der Division nahe.

In der langen Geschichte der Legion wandelten sich deren Stärke, Zusammensetzung und Ausrüstung. Die Legion der klassischen römischen Kaiserzeit wurde durch die Heeresreform des Marius ab 107 v. Chr. geprägt.

Warägergarde ist der Name für die zumindest anfänglich aus skandinavischen Wikingern bestehende Leibgarde des byzantinischen Kaisers. Die Garde war für ihren bedingungslosen Gehorsam und Loyalität dem Kaiser gegenüber gefürchtet.

Die Warägergarde entstand im Jahre 988, als der Kiewer Großfürst Wladimir I. 6000 Wikinger an Kaiser Basileios II. schickte, der mit ihrer Hilfe seinen Thron verteidigen konnte. Von da an bildeten sie den Kern der kaiserlichen Leibgarde. Zunächst dienten ausschließlich Skandinavier und Rus in der Warägergarde, ab etwa 1066 wurden jedoch auch Angelsachsen aufgenommen. Das bekannteste Mitglied der Garde war der spätere König von Norwegen, Harald Hardråde. Das Ende der Warägergarde kam mit der Eroberung Konstantinopels während des 4. Kreuzzugs 1204.

Mittelalter

Gegen Ende des 10. Jahrhunderts war die Kavallerie die schlachtentscheidende Waffengattung in Europa geworden. Lediglich die Städte unterhielten eine vernünftige Infanterie. Im 100jährigen Krieg bildeten die mit dem Langbogen ausgerüsteten englischen Bogenschützen erstmals wieder eine Gefahr für die Ritter des Mittelalters.

Edward I. war der erste, der eine stärkere Rolle der Infanterie in einer neuen Kriegsführung anstrebte. Er erkannte, dass Bergbevölkerungen wie in Wales nicht mit kurzdienenden Kavallerieverbänden zu schlagen waren. Er führte daher zwei wichtige Neuerungen ein, die lange Zeit beibehalten wurden: Er stellte ein das ganze Jahr dienendes Berufsheer auf und rüstete es mit dem Langbogen aus, dessen besondere Vorzüge er erkannt hatte. Mit der Entstehung der Söldnerheere begann die Entwicklung hin zum Berufsheer. Um das Rekrutierungsproblem zu lösen, veranlasste Edward I. das viele seiner Vasallen, sich vom Kriegsdienst freikaufen konnten, genannt die Scutage. Die anderen forderte er auf, weniger aber besser ausgerüstete Truppen zur Verfügung zu stellen und erklärte nach Ableistung der Dienstpflicht weiter zu bezahlen. Ein solcher Militärvertrag – „Indenture“ genannt – wurde das erstemal 1277 geschlossen. Die Inentures waren schriftliche Abmachungen zwischen einem Berufsoffizier und dem König. Sie bestimmten Stärke und Zusammensetzung der zur Verfügung gestellten Truppen, ihren Standort, die Dauer und Art ihrer Dienste, die Höhe ihres Lohns, der Sondervergütungen usw. Diese Verbände setzten sich gewöhnlich aus allen Waffengattungen zusammen, wie Artillerietechnikern, Ärzten, Mineuren, Fußsoldaten, Feldgeistlichen, Dolmetschern, Bogenschützen und gewappneten schweren Reitern. Die Dauer der Dienstzeit schwankt zwischen vierzig Tagen und einer unbestimmten „in Belieben des Königs“ gestellten Zeit. Die zweite von Edward I. eingeführte Neuerung war der Langbogen als Hauptwaffe. Mit dieser Waffe ließ sich mit einer gewissen Übung ein gezielter Schuss bis auf 240 Meter abgeben, die äußerste Reichweite betrug etwa 350 Meter. In den Feldzügen gegen Wales erkannte man zum erstenmal den taktischen Wert des Langbogens. Durch einen Pfeilregen ließ sich der Feind zu Beginn einer Schlacht beunruhigen und seine Verbände verloren ihren Zusammenhang. Beim Angriff gaben die Bogenschützen den eigenen Truppen Feuerschutz.

Siehe auch Hauptartikel: Lehnswesen, Hundertjähriger Krieg, Schlacht von Azincourt

Die Landsknechte

 
„Die fünf Landsknechte“, Eisenradierung von Daniel Hopfer aus dem frühen 16. Jahrhundert

Die Schweizer bewirkten 1386 durch die Schlacht bei Sempach eine Wende im Verhältnis zwischen Infanterie und Kavallerie. Mit Spießen und Streitäxten gut gerüstet, straff organisiert und ausgebildet, zeigten sich Fußtruppen den Rittern überlegen. Diese Gliederungsform der Infanterie wurde Gewalthaufen genannt. Die Wirkung des Gewalthaufens beruhte auf der Stoßkraft der sich geschlossen vorwärts bewegenden Masse. Die Entscheidung wurde im Angriff gesucht. In dieser Weise führten die Spanier 1485 ihr Fußvolk erfolgreich gegen die Mauren. Sie wurden Vorbild für andere europäische Heere. Die Infanterie entwickelte sich zur „Krone aller Waffen“.

Als Schöpfer der deutschen Infanterie werden Kaiser Maximilian I. und Georg von Frundsberg angesehen. Sie waren die bedeutendsten Führer und Organisatoren der Landsknechtheere. Mit ihnen begann das neuzeitliche Kriegswesen. Mit zunehmender Wiederentstehung einer bedeutenden Reiterwaffe und Einführung von Schusswaffen entstand bei den Fußtruppen die Form des Gevierthaufens als Defensivaufstellung. Arkebusiere, Füsiliere und Musketiere waren die ersten Feuerwaffenträger der Infanterie.

Man hielt die nun aufkommenden Feuerwaffen zunächst als Waffe des Feiglings und als eine Bedrohung der christlichen Moral und Gesellschaftsordnung. Aber ihre Wirkung war entscheidend, und deshalb verwendete man sie. In seinem militärwissenschaftlichen Werk Nef des Princes et des Batailles (1502) beschäftigt sich Robert de Balzac eingehend mit dem Einsatz von Feuerwaffen, der modernen Truppengliederung und der Notwendigkeit, bei der Aufrechterhaltung der Disziplin und der Anwendung der Taktik der verbrannten Erde rücksichtslos vorzugehen.

Siehe auch: Treffentaktik

Heeresreformen duch den Schwedenkönig Gustav II. Adolf

Schwedens König Gustav II. Adolf konnte sich keine Söldnerarmee leisten, die groß genug gewesen wäre, um sich gegenüber die Armeen seiner Gegner zu behaupten. Er führte daher die Wehrpflicht ein und schuf die erste vom Staat aufgestellte, bezahlte, ernährte und ausgerüstete Volksarmee. So rekrutierte er mehr als 40000 Schweden, die „starkgliedrig und, soweit festgestellt werden kann, tapfer waren – im Alter von 18 – 30 Jahren“. Angehörigen von Sonderberufen, wie etwa die in der Munitionsherstellung und im Transportwesen arbeiteten, wurden freigestellt. Die Volksarmee war nicht nur wirtschaftlich und mit einer besseren Kampfmoral ausgestattet als die zumeist aus Söldnern bestehenden Armeen des Gegners. Zusammensetzung und Ausrüstung der schwedischen Armee unterschieden sich von denen anderer europäischer Heere, denn sie entsprachen den taktischen Vorstellungen des Königs, der größten wert auf Feuerkraft und Beweglichkeit legte. Die wichtigste Waffe wurde die Muskete, und er vermehrte die Kontingente der Musketiere auf kosten der Pikenträger. Wie Moritz von Nassau teilte er seine Verbände in kleinere Einheiten und Untereinheiten auf. Eine Kompanie bestand aus 72 Musketieren und 54 Pikenträgern. Vier Kompanien bildeten ein Bataillon, acht Bataillone ein Regiment und zwei bis vier Regimenter ein Brigade. Die Muskete wurde kürzer und konnte, da sie leichter geworden war, freihändig in Anschlag gebracht werden. Das laden wurde vereinfacht, und das Radschloss und die Papierpatrone gehörten zur Standartausrüstung. Auch die Pike war jetzt nicht mehr 5 Meter sondern nur noch etwa 3,5 Meter lang, und die Rüstungen waren leichter geworden. Aus solch einer Armee die aus zahlreichen kleineren Einheiten bestand, gab es natürlich mehr Offiziere als früher, und es entstand eine militärische Rangordnung. Ferner ließ Gustav II. Adolf Nachlässigkeit nicht durchgehen und beförderte seine Offiziere nach Verdienst und Leistung. Der Verantwortungsbereich der Unteroffiziere wurde erweitert. Die Einführung von Uniformen und Rangabzeichen trug wesentlich zur Vereinheitlichung bei und förderte Kampfmoral und Korpsgeist. Von nun ab hing die Feuerkraft der Infanterie von ihren Feuerwaffen ab, auch die Pike war eine Angriffswaffe, aber die Hauptaufgabe der Pikenträger war es, die Musketiere während der Feuerpause beim Laden zu schützen.

Siehe auch: Dreißigjähriger Krieg

Janitscharen

Die Janitscharen (Einzahl der Janitschar, türkisch Yeniçeri, „neue Truppe“) waren im Osmanischen Reich die Elitetruppen der Infanterie. Sie stellten auch die Leibwache des Sultans und erreichten oft höchste Positionen im osmanischen Staatswesen. Die Truppen haben ihren Ursprung im 14. Jahrhundert und wurden 1826 aufgelöst.

Siehe auch: Osmanisches Reich

Strelizen

Strelizen (russ. Strelez "(Bogen)schütze", von slaw. Strela "Strahl, Pfeil") ist die Bezeichnung für die von Zar Iwan dem Schrecklichen um 1550 eingeführte, mit Feuerwaffen und Hellebarden (Berdishi) ausgestattete Palastgarde. Sie waren für ihre gute Ausbildung und ihre Loyalität gegenüber dem Zaren bekannt. Die Strelizen wurden bald zu einem stehenden Heer mit zehntausenden Mitgliedern ausgebaut und stellten damit die erste reguläre Berufsarmee in Russland dar.

Siehe auch: Geschichte Russlands

Lineartaktik

 
Angriff preußischer Infanterie in Lineartaktik

Die Einführung des Bajonetts in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte eine Verbindung der blanken Waffe mit dem Gewehr gebracht. Um die Wende zum 18. Jahrhundert wandelten sich die Fußtruppen aufgrund der technischen Entwicklung von der schweren Infanterie, der Pikeniere mit Schutzausrüstung, zum Feuerwaffenträger. Durch den Wechsel vom Luntenschlossgewehr zum Steinschlossgewehr benötigte der Infanterist weniger Platz auf dem Schlachtfeld. Da die Genauigkeit und Reichweite der Steinschlossgewehre aber noch gering war, kam es in der Schlacht darauf an, möglichst viele Gewehre gleichzeitig zum Einsatz zu bringen. Deshalb wurden die ehemals tiefer gegliederten Formationen des Fußvolkes wie etwa bei einer Treffentaktik durch flachere und breitere Gefechtsordnungen abgelöst. Es entstand die Lineartaktik. Gleichzeitig diente die Aufstellung der gesamten Infanterie in langen, zusammenhängenden Linien dazu, die Desertion zum Dienst gepresster Soldaten zu verhindern. Ihren Höhepunkt erreichte die Linientaktik während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763). Bisher war bei der Feuergeschwindigkeit von einem Schuss in drei Minuten das schwerfällige Luntengewehr überwiegend eine Defensivwaffe gewesen. Nun ermöglichte der Flintstein der Musketiere in Verbindung mit einer Verbesserung des Waffendrills eine Kadenz von fünf Schuss in zwei Minuten. Die Feuerwirkung wurde auch weiterhin nicht durch gezielten Einzelschuss, sondern durch Massierung erreicht. Hierbei waren verschiedene Formen der Abstimmung möglich: So konnte ein Truppenkörper bis zur Stärke eines Bataillons – hintere Glieder durch die Lücken der Vorderen – auf einen Schlag feuern, die Halbkompanien konnten im rollenden Feuer peletonweise schießen und sich, diesem Rhythmus angepasst, auch peletonweise vorwärtsbewegen oder – wie z. B. in Österreich – ein sogenanntes Lauffeuer abgeben, das sich von Mann zu Mann fortpflanzte. Die Feuerwirkung ist umstritten. Bei einer Reichweite des Infanteriegewehrs von 400 Schritt war jedoch erst ab etwa 300 Schritt (169 m) gegeben. Die Infanterie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts feuerte unterteilt in Halbkompanien nach einem komplizierten System nach den geraden und ungeraden Zahlen von den Flügeln zur Mitte hin. Die Annäherung erfolgte niemals im Laufen, um die Truppe nicht auseinanderfallen zu lassen, sondern im starken Schritt, Tempo nach dem preußischen reglement von 1743 mit 75 Schritt pro Minute. Das Feuer wurde auf etwa 300 Schritt Entfernung eröffnet, worauf das Tempo auf 40 bis 45 Schritt bei gleichzeitiger Verkürzung der Schrittlänge reduziert wurde. Hatten sich die gegeneinander vorrückenden Truppen sich auf 30 Schritt einander genähert, wurde das Gewehr mit aufgepflanzten Bajonett gefällt, das heißt: annähernd waagerecht vorgereckt. Hierbei war es in Preußen nicht mehr geladen, während Österreicher und Hannoveraner noch einmal aus der Hüfte zu feuern pflegten.

Siehe auch: Vorderlader, Linientaktik

19. Jahrhundert

Zu einer Veränderung im Einsatz der Infanterie kam es durch den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und die Französische Revolution. Während bis dahin gut gedrillte Soldaten häufig unfreiwillig in der Lineartaktik kämpften, schlossen sich diesen beiden Armeen Freiwillige an, die aber schlecht ausgebildet waren. Die Rekruten des französischen Volksheeres waren zur korrekten Aufstellung in Linien und damit zur Anwendung der bisherigen Taktik gar nicht fähig. Durch die Verbindung des Kampfes in zerstreuter Ordnung und in geschlossenen Kolonnen konnte die fehlende Ausbildung aufgewogen werden. Bald zeigten sich die Vorteile der neuen Gefechtstaktik: Während sich eine an einer Stelle zerrissene Linie taktisch geschlagen geben musste, blieb die Feuerkraft bei einer in mehreren Kolonnen aufgestellten Infanterie weitgehend erhalten, falls einzelne Kolonnen in Unordnung gerieten. Perfektioniert wurde dieses System durch Napoléon Bonaparte und spätestens ab 1813 von allen Armeen Europas übernommen.

Im 19. Jahrhundert unterschieden verschiedene Armeen ihre infanteristischen Soldaten in etwa folgende Truppenteile:

Napoleons Schlachtordnungen

 
Napoleon in der Schlacht von Eylau, 1807

Napoleons Schlachtordnungen waren von Anbeginn seiner Feldherrnlaufbahn auf Vernichtung des Gegners ausgerichtet, deren Vollendung allerdings durch diplomatisch-politischen Abschluss. Napoleons Operationen und Schlachten zielten auf den entscheidenden Vernichtungssieg ab, wobei ihm nach Geist, Mitteln, Gliederung und Zahl höchst leistungsfähige Truppen zu Gebote standen. Dabei hat Napoleon die drei bestimmenden Faktoren, die geforderte „strategische Dreieinigkeit“ von Zeit, Raum und Kraft in eine kriegsgeschichtliche seltene Übereinstimmung gebracht. Seine Direktiven für die Operationsführung und Schlacht waren „frei von jedem schematischen Dogmatismus“. Hauptsache war, dass die konzentrisch herandirigierten Großverbände an der richtigen Stelle zeitgerecht mit Übermacht zum gemeinsamen Schlagen kamen. Eben hierbei hatte Napoleon ein seit der überlieferten Kriegsgeschichte bestehendes Führungsproblem zu bewältigen, dass erst mit der militärischen Nutzung von Telegraf, Eisenbahn und einem zunehmend ausgebauten Straßennetz gelöst werden konnte: die räumlich-zeitliche Koordination der von Napoleon zumeist auf Umgehung des Feindes angelegten Heeresteile, allerdings ihre Zusammenfassung so rechtzeitig vor der Schlacht, dass die notwendigen taktischen Dispositionen möglichst ohne Friktion getroffen werden können, Konzentration „niemals am Feind“, sondern vor der Schlacht. Für die moderne Operationsführung gilt seit Napoleon, dass eine Offensive aus zwei Richtungen nicht etwa aus vorheriger Zusammenballung aller Kräfte frontal direkt am Schlachtfeld respektive am Feind geführt werden sollte, sondern sich aus der Tiefe des Operationsraumes durch konzentrisches Vorführen getrennter Heeresteile zu entwickeln habe.

  • Zermürbung des Gegners durch konzentrische Angriffshandlungen und durch elastische Operationsführung
  • Herbeiführen einer feldzugentscheidenden Niederlage durch Einschließung mit dem Ziel einer militärischen-politischen Niederwerfung

Die Überwindung der Lineartaktik durch Napoleon

Ein Ende der Lineartaktik ist nicht eindeutig zu bestimmen, doch können am Wandel der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg (1776–1783) und die Napoleonischen Kriege im ersten Jahrzehnt des 19 Jahrhunderts genannt werden. In Nordamerika verwischten sich die Grenzen zwischen dem reglementgemäßen Gefecht in geschlossener Ordnung und dem Partisanenkampf, auch „kleiner Krieg“ genannt: leichte Infanterie, mangelhaft gedrillt und wenig diszipliniert, errang im zerstreuten Einsatz gegen die Engländer vielbeachtete Erfolge. Diese Anregungen wurden in Europa aufgenommen. So wurde in Preußen 1787 jeder Infanteriekompanie zehn Schützen zugeteilt. Die Schützen waren abweichend von der Schlachtinfanterie nicht mit Büchsen, sondern mit gezogenen Flinten ausgerüstet, die bei entsprechender Munitionierung den gezielten Schuss erlaubten. Sie wurden im Angriff als Schwärme den geschlossen eingesetzten Verbänden vorausgeschickt. Dadurch erzwangen sie eine Auflockerung der ihnen nachfolgenden Schlachtinfanterie, die nun nicht mehr in geschlossener Front vorrücken konnte, weil sie sonst die eigenen Schützen über den Haufen geschossen hätten. Die geschlossen eingesetzten Verbände rückten echelonweise (staffelweise) vor, die Zwischenräume zwischen den Verbänden vergrößerten sich, der Zusammenhang zerfiel. Noch bedeutete die Möglichkeit der Schützen, gezielte Schüsse abzugeben, keine nennenswert gesteigerte Feuerwirkung. Ihr Wert lag hauptsächlich im Stören und Verschleiern. Bei Verringerung des Abstands zum Feind hatten die Schützen selbstständig das Feuer zu eröffnen, danach wurden sie von der vorrückenden Linie aufgenommen. Ein entscheidender Anstoß zur Weiterentwicklung der Schützentaktik ging von der Französischen Revolution aus, in deren Gefolge die ungeübten Massen nicht mehr mit der gebotenen Gründlichkeit gedrillt werden konnten. Die Franzosen formierten sich zwar in Linien, schickten ihnen jedoch dichte Schützenschwärme voraus, die die eigentliche Last des Kampfes trugen. Dieses improvisierte Verfahren setzte auf Begeisterung statt Disziplin.

Angriffskolonne

Gleichzeitig aus dem revolutionären Frankreich wurde eine weitere taktische Neuerung übernommen, die die Tendenz zur Zusammenballung der Truppe bei größerer Tiefe weiter verstärkte: die Angriffskolonne. Zu dieser wurden die Bataillone in vier Linien zu je drei Gliedern etwa fünfzig Rotten breit aufgestellt. Diese Form verband die Vorteile der breiten Aufstellung – den gleichzeitigen Einsatz möglichst vieler Gewehre – mit Stoßkraft durch die Tiefengliederung. Da in der Kolonne jedoch die Mehrzahl der Soldaten nicht zum Schuss kam, war sie im Hinblick auf die Feuerwirkung der Linie weit unterlegen. Umso bemerkenswerter ist das Gewicht, das man trotz dieser Tatsache dem psychologischen Element beimaß. Napoleon stellte große Kolonnen bis zur Infanteriemasse einer Division zusammen und eroberte mit dieser taktischen Grundform Europa. Für die Artillerie hatte die neue Taktik einschneidende Folgen: Ihre Verzettlung in Form von Regimentsstücken in den Lücken zwischen den Verbänden hörte auf, ihre Beweglichkeit wurde dadurch erhöht, dass man einen Teil beritten machte. Zur gleichen Zeit wurden die Geschütze in Batterien gegliedert und mehr und mehr zwischen den Kolonnen zu wechselnden Schwerpunkteinsätze zusammengefasst. Damit wurde der artilleristische Einsatz zu einer selbstständigen Gefechtshandlung, die eingesetzte Artilleriemasse zum taktischen Verband. Die Reiterei behielt während dieser Zeit des Umbruches ihre vorherige Aufgabe.

Siehe auch: Napoleonischen Kriege

Hinterlader

 
Klappspaten

Mit Erfindung des Hinterlader durch Johann Dreyse 1839, konnten man Gewehre jetzt bequemer im Liegen handhaben und weitere Verbesserungen wie das Patronenmagazin und die Abdichtung der Kammer erhöhte die Schussleistung eines Gewehres erheblich. Diese Gewehre konnten bis auf 600 Meter genau und bis zu 2000 Meter weit schießen und der Spaten wurde ein Bestandteil der Infantrie.

Siehe auch: Sezessionskrieg
Schlacht von Königgrätz

In der Schlacht von Königgrätz (genauer gesagt: beim Flecken Sadowa) am 3. Juli 1866 trafen im Deutschen Krieg um die Vorherrschaft im Deutschen Bund die Truppen Preußens auf die Armee der Österreicher.

Militärhistorisch ist der Einsatz neuer Waffensysteme bemerkenswert. Die Preußen verfügten über das so genannte Preußische Nadelgewehr (Zündnadelgewehr), ein modernes Gewehr mit Zylinderverschluß (Einzellader, kein Repetiergewehr). Weiterhin spielten die Eisenbahn und der Telegraph eine entscheidende Rolle.

Die Bedeutung der Schlacht bei Königgrätz ist sowohl im allgemeinen politischen Zusammenhang als auch als Markstein der militärstrategischen Entwicklung in Europa zu sehen. Mit Königgrätz beginnt das Zeitalter der großen Manöver von Massenheeren, die im Unterschied etwa zur napoleonischen Epoche reine Feuergefechte führen – das Bajonett als kampfentscheidende, weil in der konkreten Gefechtssituation Mann gegen Mann einzusetzende Waffe wird durch die ansatzweise Automatisierung der Handfeuerwaffen endgültig historisch. Zugleich wird hier jedoch die Auftragstaktik, jene auf Friedrich II. und Napoleon gleichermaßen zurückgehende Weiterentwicklung der ursprünglich durch die Lineartaktik bedingten engen Bindung auch der mittleren Truppenoffiziere an die strikten operativen Vorgaben der Armeebefehlshaber zu selbständiger, eigenverantwortlicher und den jeweiligen Geländeverhältnissen flexibel anzupassender Truppenführung erstmalig in großem Stil zur Anwendung gebracht. Nun können bereits Kompaniechefs – also Offiziere im Hauptmanns- oder auch Leutnantsrang – im Zweifelsfall nach eigenem Ermessen Entscheidungen treffen, ohne eine Abstrafung durch vorgesetzte Kommandos wegen Ungehorsams befürchten zu müssen.

Krimkrieg

Der Krimkrieg war der erste, insbesondere im technischen Sinn moderne Krieg der Weltgeschichte. Zum ersten Mal wurden auf britischer Seite Infanterieeinheiten eingesetzt, die durchgehend mit gezogenen Gewehren ausgerüstet waren (Enfield-Karabiner im Kaliber .577 inch (14,65 mm), eingeführt 1853, wirksame Reichweite ca. 800 Meter). Auf Russischer Seite hingegen wurden noch glattläufige Musketen eingesetzt (wirksame Reichweite ca. 200 Meter). Der Erfolg des britischen Enfield-Gewehrs führte dazu, dass Preußen seine gesamte Infanterie nunmehr durchgehend mit gezogenen Gewehren ausrüstete.Der Krimkrieg war zugleich der historisch erste Graben- und Stellungskrieg. Weiterhin stellte der Krimkrieg mit der Schlacht von Balaklawa den Einsatz der klassischen Kavallerie-Attacke in Frage, da diese den modernen Schnellfeuerwaffen gegenüber auf verlorenem Posten stand.

Siehe auch: Grabenkrieg, Stellungskrieg
Marineinfanterie

Die Marineinfanterie ist eine spezialisierte Truppe für infanteristische Aufgaben in Zusammenarbeit mit Seestreitkräften. Dazu gehören amphibische Operationen wie Seelandungen, aber auch Sicherungsaufgaben an Bord von Kriegsschiffen. Die Marineinfanterie kann ein Teil der Seestreitkräfte sein, in manchen Ländern ist sie auch Teil des Heeres.

Marines (von lat. marinus - zum Meer gehörend) ist die englische Bezeichnung für Marineinfanteristen, in Deutschland war früher die Bezeichnung Seesoldat üblich.

Die Unterscheidung zwischen Seeleuten, die ein Kriegsschiff seemännisch einsetzen, und Soldaten, die für den Kampf Mann gegen Mann ausgebildet sind, gibt es schon sehr lange. Bereits die Römische Flotte erzielte ihre Erfolge gegen Karthago, indem sie für den Enterkampf besser ausgebildete Landsoldaten einsetzte. Auf den Segelschiffen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts gab es meist kleinere Kontingente von Seesoldaten, die einerseits Kampfaufgaben hatten, andererseits auch für die Disziplin der Besatzung zuständig waren. Im Gefecht bedienten sie zunächst einen Teil der Geschütze, später bildeten sie den Kern der Truppe für den Enterkampf. Außerdem wurden sie für Landungsunternehmen eingesetzt. Aus diesen Aufgaben heraus entwickelten sich in verschiedenen Ländern Marineinfanterietruppen mit unterschiedlicher Organisation und Aufgabenstellung. Während in einigen Ländern starke Landungstruppen entstanden, wie z.B. das US Marine Corps.

Siehe auch: Marinestoßtruppkompanie, Brandenburger

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert entwickelt sich die Infanterie immer mehr zur Hauptwaffe des Kampfes. So ist unter anderem im Reglement für die deutsche Infanterie von 1906, das noch während des gesamten 1. Weltkriegs Gültigkeit hatte, der damalige Stellenwert dieser Truppengattung wiederzufinden: „Die Infanterie ist die Hauptwaffe. Im Verein mit der Artillerie kämpft sie durch ihr Feuer den Gegner nieder. Sie allein bricht seinen letzten Widerstand. Sie trägt die Hauptlast des Kampfes und bringt die größten Opfer. Dafür winkt ihr auch der höchste Ruhm.“
Dieser Stellenwert als Schlachten entscheidende Waffe behielt auch im Zweiten Weltkrieg weiter seine Gültigkeit. Allerdings war die Infanterie im neuen Zeitalter der Panzer und der Flugzeuge nicht mehr die Hauptwaffe und die Königin des Schlachtfeldes, wohl aber noch die Königin auf ihrem Gefechtsfeld. Nach diesem Krieg erfolgte innerhalb der Wiederbewaffnung Deutschlands die Abkehr von der so genannten „Einheitsinfanterie“ hin zur „besonders befähigten Infanterie“.

Siehe auch: Stoßtrupp, Sturmbataillon

Infanterie heute

Die Infanterie der Bundeswehr

So ist die Infanterie der Bundeswehr heute in die Truppengattungen der Jäger, der Fallschirmjäger und der Gebirgsjäger. Seit einigen Jahren werden die Panzergrenadiere innerhalb der Bundeswehr nicht mehr der Infanterie zugeordnet.

Die Infantiere stellt heutzutage einen Truppengattungsverbund dar, welcher sich aus den bisherigen Befähigungen und Spezialisierungen der Jäger, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger zusammensetzt. Sie ist nicht mehr nur mit den herkömmlichen leichten Infanterieeinheiten zu vergleichen, diese werden gegenwärtig typischerweise von den Panzergrenadieren der Bundeswehr ergänzt.

Die deutsche Infanterie der Bundeswehr ist somit eine sehr stark spezialisierter Truppengattungsverbund des deutschen Heeres, deren Soldaten über ein enorm hohes Anforderungspotential und mit dem System Infanterist der Zukunft zukünftig über die weltweit beste infanteristische Ausrüstung verfügen werden. Im Rahmen ihrer Auftragserfüllung und ihres Einsatzspektrums arbeiten sie teilweise (die Fallschirmjäger) so auch eng mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) zusammen.

Aufgrund ihrer hohen Beweglichkeit, ihrem Ausbildungsstand, ihrer hochwertigen Ausrüstung, ihren neuen Fahrzeugen und Handwaffen stellt sie im gesamten Aufgabenspektrum vor allem die Kräfte der ersten Stunde ("Eingreifkräfte") sowie Mittlere Kräfte für Einsätze bei kleinen und mittleren Operationen ("Stabilisierungskräfte") im Rahmen des internationalen Krisenmanagements bereit. Dabei bildet die Beherrschung der Aufgaben des Allgemeinen Infanteriekampfes weiterhin die gemeinsame Grundbefähigung der gesamten Infanterie.

wird ein Beitrag zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit im gesamten Aufgabenspektrum geleistet.

der Infanterie verwandte Truppenteile

Wenngleich weder Luftwaffensicherer noch Marinsicherer infanteristische Tätigkeiten im engeren Sinne ausüben, können diese Truppenteile aufgrund gewisser Einzelaspekten ihrer Ausbildung als mit der Infanterie verwandte Truppenteile bezeichnet werden (gleiches gilt in verstärktem Maße auch für die Panzergrenadiere)

Da die deutsche Luftwaffe ihre Einrichtungen selbst zu schützen hat (Objektschutz (Luftwaffe)), wurde als Bestandteil der Luftwaffe die Luftwaffensicherungstruppe gebildet, die einerseits einen selbständigen und vielfältig einsetzbaren Verband, das Objektschutzregiment der Luftwaffe, besitzt, andererseits aber auch eigens gekaderte und zugewiesene Staffeln in jedem Fliegerhorst.

Für ihre jeweiligen Aufgaben sind die Soldaten der LwSichTr im "infanteristischen" Objektschutz, Flugabwehr im Objektschutz (beides aktiver Objektschutz), Brandschutz, ABC-Schutz, Kampfmittelerkundung und -beseitigung (passiver Objektschutz) ausgebildet. Soldaten in einer Objektschutzeinheit tragen ein blaues Barett in dem im Eichenlaubkranz die Luftwaffenschwingen und zwei gekreuzte Gewehre zu sehen sind.

Am 30.06.2006 wurde das Objektschutzbattaillion der Luftwaffe (OBtlLw) ausser Dienst gesetzt und am 01.07.2006 durch das Objektschutzregiment ersetzt. Das neue Regiment besteht aus 3 Battaillionen, 2 des aktiven und 1 des passiven Objektschutz. Hierfür wurden auch einige Sicherungsstaffeln der verschiedenen Fliegerhorstgruppen ausser Dienst gesetzt.

Das für die Lw-Sicherungstruppe gesagte gilt ebenfalls für die Marinesicherungstruppe, welche in den "Spezialisierten Einsatzkräften Marine" (SEM) organisiert ist.

Ausbildung und Bewaffnung

Jeder Infanterist ist in Häuserkampf, Nahkampf und Territorialkampf geschult.

Die Waffen der modernen Infanterie sind vielfältig:

zusätzlich verfügen die meisten Infanterieverbände noch über schwere Waffen wie Mörser (Geschütz) oder Panzerabwehrlenkwaffen.

Einsatzspektrum der Infanterie

Da die Stärke der modernen Infanterie in der Beweglichkeit und Geschwindigkeit liegt, eignet sie sich nicht für große Angriffe in Bataillonsstärke. Sie wird daher für Aufgaben wie verdeckte Operationen, Aufbau und Halten von Verteidigungslinien oder Zerstören von blockierten Gegnern eingesetzt. In Friedenszeiten leistet die Infanterie Dienst im Objektschutz.

Einsatzschwierigkeiten

Infanteristische Einsätze sind immer nur von möglichst kurzer Dauer. Infanteristen haben keine Möglichkeiten, sich vor Angriffen, wie Chemiewaffeneinsatz, Luftangriffen oder Artilleriebeschuss über längere Zeit zu schützen. In vielen Ländern wird darum geforscht, wie man Schutzmechanismen und andere Hilfsmittel verbessern kann, um die Soldaten längere Zeit im Einsatz zu halten. In Deutschland läuft dazu das Programm Infanterist der Zukunft. In Frankreich, Großbritannien, und in den USA wird eine tragbare Waffe entwickelt, die Sturmgewehr, Granatwerfer, Zielfernrohr und Laserzielmarkierung/Kamera miteinander vereint. Der Vorteil liegt hier im reduzierten Platzbedarf, Gewicht und erhöhtem Schutz des Soldaten. Die Bundeswehr ist bereits jetzt mittels des Gewehres "G 36" in der Lage, eine Waffe als Sturmgewehr, als Präzisionswaffe und als Granatwerfer einzusetzen. Die Schweizer Armee verfügt mit dem Stgw 90 über ein Sturmgewehr, das genauso als Scharfschützengewehr, wie auch als Granatwerfer (GWA) eingesetzt werden kann. Die Füsiliere der Schweizer Armee verwenden das SIG Sturmgewehr 90 mit Laserpointer, Zielfernrohr, Bayonett und Granatwerferaufsatz.

Siehe auch

Literatur

  • E. v. Conrady: Die Ausbildung der Infanterie auf dem Exerzierplatze. Mittler und Sohn, Berlin 1886 (Digitalisat, PDF)
  • E.M. Earle (Hrsg.): Makers of Modern Strategy: Military Thought from Machiavelli to Hitler. 1948
  • Cyril Falls: The Art of War. 1961
  • Basil Liddell Hart: The Ghost of Napoleon. 1933
  • Gustav von Kessel: Die Ausbildung des Preußischen Infanterie-Bataillons im praktischen Dienst. Mittler und Sohn, Berlin 1863 (Digitalisat, PDF)
  • Bernard Montgomery: Kriegsgeschichte. Weltgeschichte der Schlachten und Kriegszüge. Komet, Frechen 1999, ISBN 3-933366-16-X (Originalausgabe: A History of Warfare, 1968)
  • Michael Roberts: The Military Revolution 1560–1660. 1956

Deutschland:

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