Trockeneis

festes Kohlenstoffdioxid
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Trockeneis ist gefrorenes Kohlenstoffdioxid (auch Kohlendioxid) bei -78,5 Grad Celsius. Die Dichte beträgt 1.56 g/cm3. Trockeneis ist farblos bzw. weiß und geruchlos. Atmet man die entstehenden Dämpfe durch die Nase ein, so "kribbelt" es jedoch in der Nase, da sich bei Kontakt mit dem Wasser der Schleimhäute etwas Kohlensäure bildet.

Trockeneis

Bei normalem Druck schmilzt Trockeneis nicht, sondern geht direkt in gasförmiges Kohlenstoffdioxid über (Sublimation).

Trockeneis wird hergestellt, indem Kohlenstoffdioxid zunächst unter Druck verflüssigt wird. Danach wird das flüssige Kohlenstoffdioxid sehr schnell entspannt. Dadurch verdunstet ein Teil des Kohlenstoffdioxids und kühlt den Rest durch Verdunstungskälte so weit ab, dass er gefriert und der so genannte Kohlensäureschnee entsteht. Dieser wird dann, je nach Anwendung, in die gewünschte Form gepresst.

Kleine Mengen Trockeneis können auch erzeugt werden, indem man aus einer CO2-Flasche das CO2 schnell entweichen lässt und üblicherweise in ein Stoffsäckchen auffängt. Die Gasflasche (z.B. eine volle WasserMaxx-Flasche aus dem Lebensmittelhandel) sollte man umdrehen, damit das flüssige CO2 nach unten entweicht. Der größte Teil davon verdampft sofort, durch die so entstehende Verdunstungskälte wird aber ein Teil des CO2 hinreichend gekühlt, um zu Trockeneis zu werden. (Dicke Handschuhe und auch sonst vollständige Bekleidung nicht vergessen! Etwas Geduld ist nötig, denn der ganze Stoffsack, in den man hineinbläst, muss sich erst einmal abkühlen.) -Eine genaue Anleitung findet sich bei den Links unten.

Verwendung

 
Erzeugung von Bodennebel mit Trockeneis
  • In der Lebensmittelindustrie wird Trockeneis zur Kühlung verwendet, oft in Form großer Blöcke.
  • Als feines Granulat kann Trockeneis zur Reinigung verwendet werden. Dabei werden die Körnchen mit hoher Geschwindigkeit auf die zur reinigende Fläche geblasen. Verschmutzungen (Fette, Trennmittel, Beschichtungen) werden durch die Kälte hart und spröde und platzen ab. Man unterscheidet hierbei das Trockeneisstrahlen und das CO2-Schneestrahlen
  • In der Veranstaltungstechnik werden Bodennebeleffekte oft durch Trockeneis erzeugt, auf das heißes Wasser gegossen wird. Siehe: Nebelmaschine.
  • Im Motorsport wird Trockeneis zur Kühlung der Motoren verwendet. Vor dem Rennen werden Ventilatoren mit Trockeneis montiert. Wenn das gefrorene Kohlenstoffdioxid in den Motorraum gelangt, ist das ungefährlich für die Maschine, da Trockeneis sublimiert.
  • In Kältemischungen zum Kühlen bis -90°C.
  • In Restaurants und Hotels zur Verlangsamung des Abschmelzens von Eisskulpturen.
  • In der Medizin zum Vereisen von Warzen
  • Im Maschinenbau, z.b. beim Fügen von Hartmetallhülsen auf Stahlwellen, da der Stahl bei niedriger Temperatur kleiner wird als Hartmetall. Bei Raumtemperatur bildet sich eine Pressung der beiden Komponenten die vorher bei z.b. 20° festgelegt wird.

Gefahren

Trockeneis ist nicht ungefährlich: Durch seine niedrige Temperatur kann es bei direkter Berührung zu sog. Kaltverbrennungen führen. Beim Umgang mit Trockeneis werden Handschuhe und insbesondere beim Zerkleinern eine Schutzbrille dringend empfohlen. Bei der Aufbewahrung in geschlossenen Räumen verdrängt das entstehende Kohlenstoffdioxid die Luft am Boden aufgrund seiner höheren Dichte. In hohen Konzentrationen kann es erstickend wirken, Symptome sind Verlust der Bewegungsfähigkeit und des Bewussteins, die Person bemerkt dabei das Ersticken nicht. Geschlossene Behälter können durch den sich aufbauenden Gasdruck gesprengt werden.

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