Mülheim an der Ruhr
Wappen | Karte | ||||||
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Logo | Wahlspruch | ||||||
Datei:LogoMH.jpg | Mölm boven aan ! (Mülheim oben an sinngemäß eher Mülheim ganz vorn) | ||||||
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||||
Regierungsbezirk: | Düsseldorf | ||||||
Landschaftsverband: | Rheinland | ||||||
Regionalverband: | Regionalverband Ruhr | ||||||
Kreis: | Kreisfreie Stadt | ||||||
Fläche: | 91,26 km² | ||||||
Einwohner: | 169.917 (31. Dezember 2005) [1] | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 1.862 Einwohner je km² | ||||||
Höhe: | 26,0 bis 152,7 m ü. NN | ||||||
Postleitzahlen: | 45468-45481 (alt: 4330) | ||||||
Vorwahl: | 0208 | ||||||
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | MH | ||||||
UN/LOCODE: | DE MUH | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 05 1 17 000 | ||||||
Stadtgliederung: | 3 Stadtbezirke und | ||||||
Hausanschrift der Stadtverwaltung: |
Bürgeramt Viktoriastraße 17 - 19 45468 Mülheim - Ruhr | ||||||
Website: | http://www.muelheim-ruhr.de | ||||||
E-Mail-Adresse: | info@stadt-mh.de | ||||||
Politik | |||||||
Oberbürgermeisterin: | Dagmar Mühlenfeld (SPD) | ||||||
Schulden: | 57,7 Mio € ohne Eigenbetriebe 441,5 Mio € mit Eigenbetrieben (Stand: 01. Januar 2006) | ||||||
Bevölkerung | |||||||
Arbeitslose: | 9.175 (Stand: 30. Juni 2006) | ||||||
Arbeitslosenquote: | 11,3 % (Stand: 30. Juni 2006) [2] | ||||||
Ausländeranteil: | 9,77 % (Stand: 30. Juni 2005) | ||||||
Altersstruktur: |
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Mülheim an der Ruhr ist eine kreisfreie Stadt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Weil die Ruhr mitten durch die Innenstadt fließt, während sie in den übrigen Großstädten entlang des Ruhrtals nur die Randbezirke streift, wird Mülheim auch die "Stadt am Fluss" genannt.
Die Stadt liegt eingebettet inmitten der Metropolen Düsseldorf, Essen und Duisburg/Oberhausen. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte 1808, ein Jahrhundert später überschritt die Einwohnerzahl die maßgebliche Grenze und machte Mülheim an der Ruhr zur Großstadt und heute, kurz vor dem 200-jährigen Jubiläum, ist sie mit ihren etwa 170.000 Einwohnern eine der kleineren Großstädte des Landes.
Mülheim war als erste der klassischen Zechenstädte des Ruhrgebiets durch den Rückgang des Steinkohlebergbaus in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts bereits zum bergbaufreien Standort geworden und damit gezwungen, den Strukturwandel früher als andere Revierstädte zu bewältigen. Die einstige Leder- und Montanstadt hat den Wandel zu einem branchenvielfältigen Wirtschaftsstandort mittlerweile erfolgreich vollzogen. Mülheim an der Ruhr ist Sitz zweier Max-Planck-Institute.
Geographie
Räumliche Lage
Die Innenstadt befindet sich etwa 10 bis 12 km östlich der Mündung der Ruhr in den Rhein an beiden Ufern des Flusses, der das gesamte Stadtgebiet auf einer Länge von 14 km von Südosten nach Nordwesten durchmisst. Zwischen Broich und dem Kirchenhügel verlässt die Ruhr die Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges und erreicht das niederrheinische Tiefland. Mit der Lage des Stadtzentrums direkt am Fluss und im Schnittpunkt zwischen Rheinebene und den nördlichsten Hügeln des bergischen Landes zeigt sich ein Alleinstellungsmerkmal Mülheims, das die Attraktivität enorm steigert.
Geologie
Auch hinsichtlich der geologischen Struktur liegt die Stadt in einem interessanten Grenzbereich. Die im Karbon entstandenen kohleführenden Schichten streichen an den nördlichen Ausläufern des Schiefergebirges aus. Die Ruhr erodierte hier über 50 m tief in dieses Mittelgebirge hinein und legte dabei die Steinkohleflöze teilweise frei, was das Schürfen der Steinkohle im Stollenbetrieb ermöglichte. Nach Norden hin senken sich die kohleführenden Schichten immer tiefer unter die Erdoberfläche, was den Betrieb von Bergwerken zum Steinkohleabbau erfordert.
Klima
Mülheim weist, durch die Lage im Westen Deutschlands, ein ganzjährig gemäßigtes Klima auf. Insgesamt ist das Klima eher maritim als kontinental geprägt und es zeigen sich typische klimatische Merkmale besonders dicht besiedelter Räume. Die Niederschlagsmenge liegt bei etwa 930 mm im langjährigen Durchschnitt und die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,6° C.
Nachbarstädte
Die Stadt Mülheim an der Ruhr grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Oberhausen und im Osten an die kreisfreie Stadt Essen. Im Süden liegt der Ballungsraum Düsseldorf mit der Stadt Ratingen im Kreis Mettmann und im Westen die kreisfreie Stadt Duisburg. Die Gesamtlänge der Stadtgrenze zu den Nachbarstädten beträgt 49 km.
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 91 km² und dehnt sich in Nord-Süd-Richtung 13,4 km und in West-Ost-Richtung 10,7 km aus. Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 152,7 m und liegt am Flughafen Essen-Mülheim, der mit 26,0 m über NN niedrigste Punkt befindet sich am Übergang der Ruhr nach Duisburg.
Die Gesamtfläche des Stadtgebiets umfasst 9.129 ha, die zu etwa gleichen Anteilen versiegelt sind (Gebäude, Freiflächen, Verkehrsflächen) und als Wald- und Grünflächen dienen bzw. landwirtschaftlich genutzt werden. Insbesondere der Mülheimer Süden bildet entlang der Hänge des Ruhrtals die grüne Lunge der Stadt.
Stadtgliederung
Aus historischer Sicht werden insgesamt neun Stadtteile unterschieden, die bis zu ihrer Eingemeindung selbständige Ortschaften waren. Seit 1975 ist Mülheim zudem in die drei Stadtbezirke Linksruhr, Rechtsruhr-Nord und Rechtsruhr-Süd gegliedert. 1984 beschloss der Rat der Stadt für die Ausarbeitung langfristiger Entwicklungskonzepte und für statistische Zwecke die Einteilung des Stadtgebietes in sechs Teilräume, die unter Berücksichtigung der historischen und der strukturbedingten Zusammenhänge eingeteilt wurden. Diese Teilräume sind weiter gefasst, als die historischen Stadtteile, führen jedoch teilweise deren Namen fort.
Stadtteil | Teilraum | Bezirk | Fläche (ha) | Einwohner (31. Dezember 2006) |
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1-Altstadt I | 1-Stadtmitte | 1-Rechtsruhr-Süd | 320 | 19.727 |
2-Altstadt II | 1-Stadtmitte 1) | 1-Rechtsruhr-Süd 1) | 579 | 24.759 |
3-Styrum | 2-Styrum | 2-Rechtsruhr-Nord | 444 | 15.900 |
4-Dümpten | 3-Dümpten 3) | 2-Rechtsruhr-Nord 3) | 551 | 19.245 |
5-Heißen | 4-Heißen 2) | 1-Rechtsruhr-Süd 2) | 888 | 21.686 |
6-Menden-Holthausen | 1-Stadtmitte | 1-Rechtsruhr-Süd | 1.730 | 13.616 |
7-Saarn | 5-Saarn | 3-Linksruhr | 2.692 | 23.848 |
8-Broich | 6-Broich/Speldorf | 3-Linksruhr | 878 | 14.151 |
9-Speldorf | 6-Broich/Speldorf | 3-Linksruhr | 1.046 | 18.381 |
1) Aus dem Stadtteil Altstadt wurden Teile (Altstadt II-Nordost und Papenbusch) ausgesondert und dem Bezirk Rechtsruhr-Nord bzw. dem Teilraum Dümpten zugeordnet
2) Aus dem Stadtteil Heißen wurden Teile (Winkhausen-Nord) ausgesondert und dem Bezirk Rechtsruhr-Nord bzw. dem Teilraum Dümpten zugeordnet
3) Der Teilraum Dümpten besteht aus dem historischen Stadtteil und den o.a. Erweiterungen
Geschichte
Neben diesem Überblick existiert eine detaillierte chronolgische Geschichtstafel
Mittelalter
Die Geschichte der Stadt Mülheim ist eng verbunden mit dem Schloss Broich, das um 900 - nach ungesicherten Spekulationen in den Jahren 883/884 - als Wehranlage gegen die Überfälle der Wikinger - an der Ruhrfurt errichtet wurde. Im Jahre 1093 wurde „Mulinhem“ als Gerichtsstätte des Ruhrgaues bezeichnet, und in dieser ersten urkundlichen Erwähnung des Stadtnamens wurden auch ein Herr von Broich und andere Adelsvertreter des Mülheimer Raumes genannt.
Um 1200 wurde auf dem heutigen Mülheimer Stadtgebiet das Zisterzienserinnenkloster Saarn gegründet. Über die Gründer dieser Zeit und die ersten Frauen im Kloster weiß man sehr wenig. Einige Jahrzehnte später, in einer zweiten Gründungsphase, wurde Erzbischof Engelbert I. von Köln (reg. 1220-1225) im Rahmen seiner politischen Aktivitäten als Erzbischof, Graf von Berg und zugleich Reichsverweser und Erzieher des minderjährigen Königs Heinrichs VII. (reg. 1220-1235) auf Kloster Saarn aufmerksam. Engelbert sorgte wahrscheinlich für die Aufnahme der Saarner Nonnen in den Zisterzienserorden und die Einführung einer strengen Klausur, außerdem für eine umfangreiche Privilegierung des Klosters durch den Papst und das Reich. Das Leben der Nonnen und die Existenz des Klosters wurden damit auf eine neue, dauerhafte rechtliche und materielle Grundlage gestellt. In der Folgezeit erhielt das Kloster zahlreiche Schenkungen aus dem Mülheimer und benachbarten Raum, u. a. auch von den Herren Broichs. König Heinrich wurde - vermutlich auf Veranlassung Engelberts - von den Nonnen in ihrem Memorienbuch als „fundator“ (Gründer) geehrt. Der Abt von Kamp erhielt die Aufgabe, über das Zisterzienserinnenkloster die Aufsicht zu führen und die Nonnen geistlich zu betreuen. Im 15. und ab dem 17. Jahrhundert gab es Tendenzen der Umwandlung des Klosters in ein Damenstift. Kloster Saarn wurde 1808/09 im Zuge der Säkularisation der Kirchengüter von der französischen Regierung des Großherzogtums Berg aufgehoben.
Weil im Jahre 1372 die Herren von Broich ausstarben, fiel Schloss Broich zunächst an die Grafen von Isenberg-Limburg. Dem Kölner Erzbischof Dietrich II. von Moers und Herzog Gerhard von Jülich-Berg gelang 1443 gemeinsam die Eroberung und Inbesitznahme Broichs, wobei die Burg stark zerstört wurde. Nach dem Aussterben der Grafen von Isenberg-Limburg-Broich in männlicher Linie 1508 ererbte die Besitzungen das Grafengeschlecht von Daun-Falkenstein.
Frühe Neuzeit
Im 16. Jahrhundert entzogen sich die Landesherren der Herrschaft Broich mit Hilfe der Herzöge von Berg den kurkölnischen Ansprüchen auf Broich. Im 17. und 18. Jahrhundert gelang es dem Großherzogtums Berg, Souveränitätsrechte über die Herrschaft Broich geltend zu machen.
Während des spanisch-niederländischen achtzigjährigen Kriegs, der auch die Niederrheinlande und Westfalen in große Mitleidenschaft zog, belagerten im Jahre 1598 spanische Truppen Schloss Broich, das schließlich durch Kapitulation erobert wurde. Nur wenige Tage nach der Kapitulation des Schlosses ermordeten die Spanier Graf Wirich von Daun-Falkenstein, den wichtigsten Führer der Protestanten in den Herzogtümern Jülich-Kleve.
Als die Linie der Grafen zu Daun-Falkenstein im Jahre 1682 mit dem Tod des Wilhelm Wirich ausgelöscht wird, fällt das Lehen an die Grafen von Leiningen, welche die Broicher Herrschaft durch einen Rentmeister verwalten lassen.
Beginn der Industrialisierung
Die Industrialisierung Mülheims begann um 1770 mit dem Ausbau der Ruhr zu einer Schifffahrtsstraße. Während auf dem Unterlauf der Ruhr, zwischen Duisburg und der Mülheimer Innenstadt, seit dem 14. Jahrhundert Schiffsverkehr möglich war und bereits 1716 in Duisburg-Ruhrort der erste Rheinhafen entstand, wurde die Ruhr erst 1780 durch die Errichtung der ersten Schleuse auch oberhalb der Mülheimer Innenstadt schiffbar. Damit erfuhr der Kohlenhandel einen massiven Aufschwung, denn die Schleppkähne konnten nun von Hattingen bis zum Duisburger Hafen entlang des Leinpfads getreidelt werden. Mit Zeche Humboldt und Zeche Sellerbeck entstanden um die gleiche Zeit auch die ersten Zechen mit wirtschaftlicher Kohleförderung auf Mülheimer Stadtgebiet.
Im Zuge der napoleonischen Eroberungen wurden 1806 die Herrschaften Broich und Styrum aufgelöst und es entstand das Amt Broich-Styrum, zu dem auch Mülheim gehört. Nur zwei Jahre später, am 18. Februar 1808, wurde Mülheim von der französischen Verwaltung zur Munizipalität erklärt und die Ortschaft erhielt damit erstmals Stadtrechte nach französischem Vorbild. Auch verwaltungstechnisch erfolgte die Ausgliederung aus dem Herzogtum Berg und die Zuordnung zum neu geschaffenen Rhein-Departement.
Im Jahre 1811 eröffnete Mechanikus Johann Dinnendahl eine mechanische Werkstatt und gemeinsam mit seinem Bruder, Franz Dinnendahl, gründete er 1820 eine Eisenschmelze zur Herstellung von gegossenen Maschinenteilen, aus der später die Friedrich-Wilhelms-Hütte hervorging.
Nach den Beschlüssen des Wiener Kongress wurde 1815 Mülheim in den preußischen Staat eingegliedert und seit 1816 durch den Landkreis Essen verwaltet, der jedoch schon zum 27. September 1823 aufgelöst und, als Teil der Rheinprovinz, mit dem Kreis Dinslaken zum neuen Landkreis Duisburg vereinigt wurde.
Der enorme wirtschaftliche Aufschwung ermöglichte 1837 die Inbetriebnahme der Sellerbecker Pferdebahn vom Hafen zur Zeche Sellerbeck in Dümpten und 1839 die Fertigstellung der privaten Aktienstraße vom Mülheimer Hafen nach Essen-Borbeck.
Vierzig Jahre nach Erteilung der französischen Stadtrechte erhielt Mülheim 1846 auch das Stadtrecht nach preußischem Recht.
Höhepunkte der Industrialisierung
Zwischen 1850 und 1890 wandelte sich Mülheim von einem beschaulichen Ort der Schifffahrt zu einem pulsierenden Industriestandort. 1849 wurde - erstmals im Ruhrgebiet - in der Friedrich-Wilhelms-Hütte die Stahlproduktion mit Kokskohle aufgenommen und folgerichtig eröffnete an der Zeche Wiesche 1861 die erste Brikettfabrik des Ruhrgebiets. Zur Produktionssteigerung wurden viele der Kleingruben auf Mülheimer Gebiet zu vereinigten Tiefbauzechen zusammengelegt. So förderten Anfang der 1850er Jahre fünf Großschachtanlagen, doch das Ausbautempo der Kohleproduktion in Mülheim war bald darauf nicht mehr steigerungsfähig und im Zuge der Nordwanderung des Bergbaus begannen die Nachbarstädte die Mülheimer Gruben in Bezug auf Betriebsgröße und Förderung zu überrunden. Die Anbindung der Stadt an das Eisenbahnnetz der Bergisch-Märkischen Eisenbahn im Jahre 1862 und die Errichtung der Ruhrtal-Bahn (1872-1876) führten zu einem Niedergang der Ruhrschifffahrt und um 1890 fuhren die letzten Ruhraaken als Kohlenschiffe.
In dieser Zeit der wirtschaftlichen Umstrukturierung erwarb August Thyssen 1871 den Heckhoffshof in Mülheim-Styrum und gründete dort die Firma Thyssen & Co., die zur Basis eines der größten deutschen Montankonzerne werden sollte.
Das durch die Industrialisierung ausgelöste Wachstum des Ruhrgebiets machte auch Verwaltungsreformen, die teilweise in rascher Abfolge durchgeführt wurden, notwendig. So wurde Mülheim an der Ruhr 1873 der Sitz eines neu geschaffenen gleichnamigen Landkreises Mülheim an der Ruhr, nachdem die Städte Duisburg und Essen kreisfrei geworden waren. Dieser Landkreis wurde 1887 schon wieder geteilt und der westliche Teil dem Landkreis Ruhrort zugeordnet. 1904, also wiederum nur 17 Jahre später, wurde Mülheim gemäß der neuen Rheinischen Provinzialordnung nach Erreichen von mehr als 40.000 Einwohnern zum Stadtkreis.
Auch sonst war der Fortschritt und das stete Wachstum zu beobachten: Im Jahre 1897 fuhr die erste elektrische Straßenbahn in Mülheim und 1899 zog das Infanterie-Regiment 159 in die neue Kaserne an der Kaiserstraße ein und verhalf Mülheim damit zum Status einer Garnisonsstadt.
Auf dem Weg zur Großstadt
In der Zeit von 1904 bis 1928 formte Dr. Paul Lembke als Oberbürgermeister von Mülheim das Antlitz der Stadt maßgeblich nach seinen Vorstellungen. Im Jahr seines Amtsantritts wurde die Ruhrstadt mit der Eingemeindung der linksruhrischen Stadtteile flächenmäßig um das Siebenfache vergrößert und die Einwohnerzahl wuchs schlagartig von 40.000 auf über 93.000. Schon vier Jahre später - zum 100-jährigen Bestehen - überschritt Mülheim die 100.000-Einwohnergrenze und konnte sich unter die Großstädte einreihen. Doch Lembke verfolgte in den Folgejahren nicht die Strategie der Bevölkerungsvermehrung durch Eingemeindung um jeden Preis. So lehnte er die Angliederung von Alstaden und der nördlichen Teile von Dümpten und Styrum ab und überließ sie Oberhausen, weil ihm die Bezirke zu dicht besiedelt und vom Bergbau geprägt waren. Auf der anderen Seite forderte er die Eingemeindung von Heißen, Süd-Dümpten und vor allem von Menden und Raadt. Daran lässt sich das Ziel erkennen, das Lembke verfolgte: Ein „grünes Mülheim“ zu schaffen, denn diese Stadtteile rechnen zu den landwirtschaftlich geprägten Landstrichen mit alteingesessener Bevölkerung.
Während dieser Zeitspanne legte die Ruhrstadt den kleinstädtischen Charakter ab und wandelte sich durch entscheidende Verbesserungen in der Infrastruktur und der Wirtschaft sowie durch wesentliche kulturelle Impulse zu einer modernen Großstadt. Dazu rechnet der Ausbau des Schulsystems, die Ansiedlung des Kaiser-Wilhelm-Instituts (1912), Eröffnung der Stadthalle (1926), Bau dreier Ruhrbrücken und Ausbau des Schifffahrtskanals mit den Hafenanlagen (1927). Nicht zuletzt ist die Schaffung großzügiger Naherholungsgebiete auf Mülheimer Stadtgebiet als bleibende Leistung zu nennen.
Nationalsozialismus
Aus den letzten freien Reichstagswahlen ging die NSDAP am 6. November 1932 in Mülheim mit 28,3 % der Stimmen als stärkste Partei hervor. Im Vergleich lag die Wählerzustimmung zum Nationalsozialismus in Mülheim damit unter dem deutschlandweiten Gesamtergebnis von 33,1 %. Ähnlich wie in anderen Städten des Ruhrgebiets wurde die NSDAP zwar stärkste Partei, aber die Arbeiterparteien (KPD mit 24,27 % und SPD mit 13,53 %) erzielten mit 37,81 % gemeinsam mehr Stimmen [3]. Dennoch brach auch in Mülheim Begeisterung über die Einsetzung Adolf Hitlers als Reichskanzler aus und die Bevölkerung feierte dies mit einem Fackelzug.
Ab Mitte Februar kam es besonders im Stadtteil Dümpten zu ersten Hausdurchsuchungen bei vermuteten Kommunisten und Ende Februar übernahmen 200 SS-, SA- und Stahlhelmangehörige offiziell die Polizeigewalt als Hilfspolizisten in der Stadt und verhafteten zahlreiche politische Gegner. In den ersten Kommunalwahlen nach der Machtergreifung holte die NSDAP 45,1 % der Stimmen. Im ersten Ratsbeschluss wurden Hitler und Hindenburg die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen.
Am 30. September 1938 erfolgte die „Quasi-Enteignung“ der jüdischen Gemeinde in Mülheim: Mit Ratsbeschluss wurde die Synagoge am Viktoriaplatz für nur 56.000 Reichsmark an die Stadtsparkasse zwangsverkauft. Nur wenige Wochen später brannte in der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November das jüdische Gotteshaus nieder. Der Brand wurde ausgerechnet von der Mülheimer Feuerwehr gelegt, die sich bei den Löscharbeiten entsprechend nur auf die Verhinderung des Übergreifens des Feuers auf benachbarte Häuser beschränkte [4].
Im Juni 1941 wurde ein Arbeitserziehungslager am Flughafen Essen-Mülheim unter Verwaltung der Kölner Gestapo eingerichtet. Als Wachen fungierten 26 Schutzpolizisten der Essener Polizei und der Arbeitseinsatz erfolgt über die Flughafengesellschaft. Bis März 1945 durchliefen nach Schätzungen 6.000 bis 8.000 Menschen das Lager, dabei kamen 130 Gefangene ums Leben.
Im Verlauf der Jahre 1943 und 1944 wurde die Stadt mehrfach zum Ziel britischer Luftangriffe. Der schwerste Angriff fand in der Nacht vom 22. Juni auf den 23. Juni 1943 statt. In drei dicht aufeinander folgenden Wellen flogen 242 Lancaster-, 155 Halifax-, 93 Stirling-, 55 Wellington- und 12 Mosquito- Bomber die Ruhrstadt an. Hauptziele waren die Innstadtstadt, die Eisenbahnlinien, die Deutschen Röhrenwerke, die Firma Schmitz-Scholl als Provianthersteller für die Reichswehr, das Reichsbahnausbesserungswerk und der Hafen. Der Angriff forderte 530 Tote unter der Stadtbevölkerung und 1.630 Gebäude (64 %) wurden zerstört bzw. beschädigt. Etwa 40.000 Einwohner mussten daraufhin evakuiert werden.
Bei einem weiteren Bombenangriff, der eigentlich der Stadt Oberhausen galt, trafen in der Nacht vom 1. auf den 2. November 1944 einige Bomben auch den Stadtteil Dümpten. Dort und in umliegenden Stadtteilen kamen 33 Einwohner ums Leben. Am 24. Dezember 1944 erfolgte der letzte schwere Angriff: Zur Abwehr der deutschen Ardennenoffensive, die Luftunterstützung durch den Mülheimer Flughafen bekam, griffen 338 britische Bomber den Flughafen Essen-Mülheim an. 74 Einwohner der Stadt verloren ihr Leben, davon allein 50 bei einem Volltreffer auf den Bunker in der Windmühlenstraße.
Das Ende des Kriegs kam für die Stadt am 11. April 1945. Zur Verteidigung gegen die anrückenden Truppen befanden sich noch 200 Soldaten des 183. Volksgrenadierregiments auf Mülheimer Gebiet, die von etwa 3.000 Angehörige des Volkssturms unterstützt werden sollten. Am Morgen rückten die ersten Soldaten der 17. US-Luftlandedivision von Essen über den Stadtteil Heißen in die Stadtmitte vor. Im Stadtgebiet kam es nur im Bereich der Kämpchenstraße zu einem kurzen Kampf zwischen einigen Volkssturmleuten und den Amerikanern. Dabei wurden zwei Volksstürmler und drei GIs getötet. Oberbürgermeister Hasenjäger übergab um 9:40 Uhr die Stadt den Amerikanern, die einige Monate später von den Briten als Besatzungsmacht abgelöst wurden.
Nachkriegszeit
Bei Kriegsende lebten nur noch 88.000 Menschen in Mülheim, doch schon Ende 1945 war die Zahl durch Kriegsheimkehrer und Flüchtlinge wieder auf 125.441 angewachsen. Der Wiederaufbau begann zunächst unter dem Eindruck von Demontagen, die vor allem die Eisen- und Stahlindustrie betrafen. Doch bereits 1950 waren die Mannesmann-Röhrenwerke schon wieder Westeuropas größter Röhrenproduzent. Die Beschäftigtenzahl des Werkes stieg von 6.000 (1950) auf über 10.500 (1961) und Ähnliches gilt für die Zahl der Gesamtbeschäftigten, die von 49.000 auf 82.000 anwuchs.
1964 begann für die Ruhrstadt der lange und schwierige Strukturwandel. Bedingt durch die Stahl- und Kohlekrise wurde an den Hochöfen der Friedrich-Wilhelms-Hütte die letzte Schicht gefahren. Mülheim besaß damit als erste Stadt im Ruhrgebiet keine Stahlproduktion mehr. Zwei Jahre später (1966) musste die Kohleförderung auf der Zeche Rosenblumendelle eingestellt werden. Damit war Mülheim als erste Ruhrgebietsstadt bergbaufrei.
Der Umstrukturierungsprozess führte 1973 zur Eröffnung des RheinRuhrZentrums auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Rosenblumendelle. Deutschlands ehedem größtes überdachtes Einkaufszentrum steht seitdem symbolhaft für die Rückbesinnung auf die traditionsreiche Vergangenheit als Handelsstadt. 1974 folgte die Fertigstellung des City-Center als innerstädtisches Einkaufszentrum und die Umgestaltung der Schloßstraße zur Fußgängerzone.
Das ehrgeizige Projekt einer durchgängigen Stadtbahnverbindung zwischen den Städten des westlichen Ruhrgebiets wurde 1979 mit der U-Stadtbahnstrecke von Mülheim- Hauptbahnhof bis Essen in einer ersten Etappe teilweise verwirklicht.
Die 1992 in der Ruhrstadt durchgeführte nordrhein-westfälische Landesgartenschau „MüGa“ führte im Mülheimer Ruhrtal zu erheblichen Umgestaltungen. Vor allem im Kernbereich der Ausstellung, um den Ringlokschuppen herum, wurden unansehnliche Industriebrachen in Grünanlagen verwandelt.
Die Nachkriegszeit für Mülheim endete „offiziell“ 1994 mit dem Abzug der britischen Armee, die nach 48 Jahren Mülheim verließ.
1998 wurde mit der Eröffnung des Ruhrtunnels der Streckenverlauf der Stadtbahnverbindung vom Hauptbahnhof in Richtung Broich und Duisburg fortgesetzt.
Dem Strukturwandel werden seit Jahren immer wieder neue Impulse gegeben: So entsteht auf einer insgesamt 245.000 qm großen Industriebrache an der Mellinghofer Straße seit dem Jahre 2000 der Siemens Technopark und mit dem Günderzentrum im Haus der Wirtschaft, das 2005 eröffnet wurde, steht potentiellen Existenzgründern eine zentrale Möglichkeit zur Verfügung, Rat und Hilfen einzuholen.
Eingemeindungen und Einwohnerentwicklung
Mit über 10.000 Einwohnern war Mülheim bei der Stadtwerdung im Jahre 1808 - nach Düsseldorf und Wuppertal (damals Elberfeld und Barmen) - die drittgrößte Gemeinde in dem Bereich, der dem heutigen Regierungsbezirk Düsseldorf entspricht. Die Nachbargemeinden Duisburg (4.500 Einwohner) und Essen (3.700 Einwohner) hatten eine wesentlich geringere Bedeutung. Der Beginn der Industrialisierung hatte eine signifikante Bevölkerungszunahme zur Folge. Damit einher ging die Eingemeindung kleinerer Ortschaften in der Randlage zu Mülheim:
- 1878 wurden Eppinghofen und Mellinghofen (beide aus der Bürgermeisterei Mülheim-Land) dem Stadtgebiet angegliedert.
- 1904 folgte die Bürgermeisterei Broich mit den Gemeinden Broich, Saarn und Speldorf und ebenfalls
- 1904 Holthausen (aus der Bürgermeisterei Heißen) und die Bürgermeisterei Styrum
- 1910 erreichte Oberbürgermeister Dr. Lembke die Angliederung von Oberdümpten und der Bürgermeisterei Heißen mit den Ortsteilen Heißen, Winkhausen und Fulerum, während die hoch industrialisierten Bezirke Unterstyrum, Alstaden und Unterdümpten nach Oberhausen umgegliedert wurden
- 1920 wurden Menden und Raadt, die bis 1910 Teil der Bürgermeisterei Heißen und dann selbständige Gemeinde waren, eingemeindet
- 1929 wurde das Stadtgebiet erheblich nach Süden ausgedehnt und Selbeck (Amt Mintard), Ickten und Teile von Umstand (Amt Kettwig-Land) gingen an Mülheim
- 1975 folgte die letzte Erweiterung: Mintard, seit 1930 Teil der Stadt Kettwig, ging an Mülheim, während die Stadt Kettwig in Essen eingemeindet wird.
1904 verdoppelte sich die Bevölkerung von Mülheim nach der Eingemeindung mehrerer Ortschaften - darunter der Gemeinde Styrum (18.434 Einwohner 1900) - von etwa 40.000 auf über 93.000. Durch anhaltende Zuwanderung überschritt die Einwohnerzahl 1908 der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1965 erreichte die Bevölkerungszahl mit rund 193.000 ihren historischen Höchststand. Ende Juni 2005 lebten in Mülheim nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 169.905 Menschen mit Hauptwohnsitz.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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Religionen
Christentum
Mülheim an der Ruhr gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später zum Erzbistum Köln. Noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts führten die Broicher Landesherren durch Bestellung eines geeigneten Pastors die Reformation ein. Zunächst handelte es sich um eine Gemeinde nach lutherischem, im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts, wiederum durch Einsetzung eines entsprechenden Pastors, dann reformiertem Bekenntnis. Ab 1621 waren wieder lutherische Gemeindeglieder vorhanden, doch gründeten diese erst 1658 eine eigene Gemeinde. Beide gehörten ab 1816 zur Evangelischen Kirche in Preußen bzw. deren rheinischer Provinzialkirche. 1887 vereinigten sich die reformierte und die lutherische Gemeinde zur Evangelischen Gemeinde Mülheim an der Ruhr („unierte“ Gemeinde). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mülheim Sitz des „Kirchenkreises an der Ruhr“ innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zu ihm gehören alle 11 evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Mülheim an der Ruhr (Mülheim/Ruhr-Altstadt, Broich, Dümpten, Heißen, Holthausen, Johanniskirchengemeinde (Mülheim/Ruhr-Altstadt 2), Markuskirchengemeinde, Menden-Raadt, Saarn, Speldorf und Styrum) sowie die Kirchengemeinde Kettwig (Stadt Essen). Bis 1954 gehörte auch die Stadt Oberhausen zum Kirchenkreis an der Ruhr.
Spätestens im 19. Jahrhundert zogen auch die Katholiken wieder nach Mülheim. Die neu errichteten Gemeinden rechneten zunächst zum Erzbistum Köln, bis sie 1958 zum neu gegründeten Bistum Essen zugeordnet wurden. Die Pfarrgemeinde St. Laurentius des erst 1975 nach Mülheim eingegliederten Ortes Mintard gehört jedoch weiterhin zum Erzbistum Köln. Die zum Stadtdekanat Mülheim des Bistums Essen gehörigen 15 Pfarrgemeinden waren: Christ König, Heilig Geist, Heilig Kreuz, Herz Jesu, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Engelbert, St. Joseph, St. Mariä Geburt, St. Maria Himmelfahrt, St. Mariae Rosenkranz mit der Filialkirche St. Albertus Magnus (Fusion 2000), St. Michael, St. Raphael, St. Theresia von Avila und St. Theresia vom Kinde Jesu. Nach dem Zukunftskonzept des Bistums Essen, dass bis 2008 umgesetzt werden soll, werden zukünftig nur noch drei Pfarrgemeinden mit neun Kirchen und vier Filialkirchen geben. Die Kirchen St. Raphael und Hl. Kreuz werden profaniert und geschlossen bzw. anderen Nutzungszwecken zugeführt.
Daneben gibt es in Mülheim auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören: Evangelisch-freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-methodistische Kirche und Freie Evangelische Gemeinden (FeG). Eine besondere Bedeutung als Gründungsort hat die Stadt für den pfingstlerisch geprägten Freikirchenverband. Der 1905 gegründete Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden führte Anfang des 20. Jahrhunderts von Mülheim aus zu einer großen nationalen Erweckung, in dessen Zuge sich die „Christus Gemeinde Mülheim" als erste Pfingstkirche in Deutschland gründete.
Ferner sind in Mülheim an der Ruhr auch die Neuapostolische Kirche und die christliche Gemeinschaft der Zeugen Jehovas vertreten. Letztere wurden zur Zeit des Nationalsozialismus auch in Mülheim verfolgt, in Konzentrationslager verschleppt und oftmals hingerichtet (Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus).
Judentum
Seit über 500 Jahren lebten Juden in Mülheim an der Ruhr. Oft als geduldete Minderheit, die für ihre Duldung hohe Abgaben zu zahlen hatte, zeitweise aber auch als freie und angesehen Mitbürger .
Zu Beginn der 1930er Jahre gehörten rund 650 Mülheimer dem jüdischen Glauben an, die sich in zwei Synagogen zum gemeinsamen Gebet trafen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im März 1933 führte zu offen ausgelebtem Antisemitismus. Der Druck, der auf jüdische Geschäftsleute ausgeübt wurde, führte schnell zu ersten Geschäftsschließungen und die tägliche Bedrohung in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz, in Schulen und Vereinen zu ersten Emigrationen.
Zwischen 1933 und 1936 wanderten rund 200 jüdische Mitbürger aus, doch nur wenige der alteingesessenen jüdischen Mülheimer, die sich zu diesem Zeitpunkt trotz aller Schikanen noch sicher fühlten. 1938 war die jüdische Bevölkerung durch erste Deportationen und die Auswanderungen auf die Hälfte geschrumpft. Die große jüdische Synagoge am Viktoriaplatz musste aus Geldmangel und auf Druck der Stadt veräußert werden. Die Reichspogromnacht führte zu einer weiteren Verschlimmerung der Lage und in den Folgejahren, bis 1944 wurden die in Mülheim noch lebenden Juden in mehreren Häusern getthoisiert und schubweise in die Konzentrationslager verbracht.
Insgesamt emigrierten 233 Mülheimer Juden, meist nach Israel oder nach Südamerika. Mindestens 266 jüdische Mülheimer wurden ermordet, wobei die exakte Zahl wegen der über 50 unbekannten Schicksale höher liegen dürfte. Durch Selbstmord richteten sich über 50 Juden selbst und entzogen sich so der Verfolgung, Demütigung und Deportation.
Nur 39 jüdische Mülheimer kehrten aus den Konzentrationslagern oder Verstecken zurück und die Überlebenden des Holocaust gründeten im März 1947 die jüdische Gemeinde Mülheim, deren Vorsitzender bis 1968 Salomon Lifsches war. 1955 erfolgte der Zusammenschluss mit der benachbarten Duisburger Gemeinde und die Zahl der Mitglieder wuchs auf 83. 1960 konnte die Mülheimer Synagoge in der Kampstraße eingeweiht werden. Im Jahre 1968 haben sich die jüdischen Gemeinden in Duisburg, Mülheim und Oberhausen zu einer gemeinsamen Kultusgemeinde zusammengeschlossen. In den 90-er Jahren wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion auf über 2.000 an und machte Pläne zum Neubau einer Synagoge erforderlich.
Nach langen Verhandlungen und Überlegungen einigten sich die Jüdische Gemeinde und die drei Städte Mülheim, Duisburg und Oberhausen, den Neubau eines jüdischen Gemeindezentrums in Duisburg zu verwirklichen. Die Einweihung des neuen Gotteshauses erfolgte im Mai 1999.
Islam
In Mülheim gibt es mehrere islamische Gemeinden, insgesamt stellt die islamische Bevölkerung zwischen 8% und 10% der Gesamtbevölkerung und damit die drittgrößte Religionsgruppe der Stadt.
Die türkische Fatih Camii Gemeinde verfügte lange Zeit über den größten Gebetsraum Deutschlands, bis in Duisburg-Marxloh ein kompletter Neubau der Mülheimer Gemeinde den Rang ablief.
Die "arabische Islamische Gemeinde Mülheims sorgte im Jahre 2005 für überregionale Schlagzeilen, als die Pläne des Vereins bekannt wurden, das leerstehende Gebäude der Landeszentralbank zu erwerben. Obwohl der Abriss des bisherigen Gebetsraumes drohte, weil die Stadtverwaltung eine Straßenerweiterung plante, wurden die Umzugspläne in das gut gesicherte Bankgebäude von Politikern und Zeitungen als "Verschanzung hinter Panzerglas" [5] dargestellt. Erst nach langen Verhandlungen konnte dem Verein das ehemalige Haus der Wirtschaft zum Kauf angeboten werden. Die rund 280 Mitglieder finden im dem Haus, das im September 2006 eröffnet wurde, einen erheblich größeren Gebetsraum, eine Küche und verschiedene Unterrichtsräume [6]
Politik und Verwaltung
Die erste Verwaltung im modernen Sinne wurde 1808 installiert, als Mülheim die Stadtrechte erhielt und die verwaltungstechnische Verantwortung den 3 Munizipalräten und einem Bürgermeister auferlegt wurde. 1846 folgte die revidierte Städteordnung mit einem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung und ab 1851 galt die neue preußische Gemeindeordnung. An der Spitze der Stadt standen der Gemeindevorstand mit dem Bürgermeister und der Gemeinderat, ab 1856 der Magistrat mit dem Bürgermeister und die Stadtverordnetenversammlung (Rheinische Städteordnung). Ab 1895 trug das Stadtoberhaupt Mülheims meist den Titel Oberbürgermeister.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und führte 1946 die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war und einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung.
1999 wurde diese Doppelspitze in der Stadtverwaltung abgeschafft. Seither ist der hauptamtliche Oberbürgermeister als Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt tätig. Diese Position wird - ebenfalls seit 1999 - durch Wahlen direkt von der Mülheimer Bevölkerung vergeben.
Seit 1975 das Stadtgebiet in die drei Stadtbezirke unterteilt ist, stellen diese Bezirke jeweils eine Bezirksvertretung mit einem Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretung hat 19 Mitglieder und wird bei jeder Kommunalwahl (alle 5 Jahre) von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt.
Die Ruhrstadt rechnet verwaltungstechnisch zum Regierungsbezirk Düsseldorf, dem Landschaftsverband Rheinland und dem Regionalverband Ruhr.
Bürgermeister und Oberbürgermeister seit 1808
von | bis | Name | Partei | Amtsbezeichnung |
---|---|---|---|---|
1808 | 1813 | Johann Hermann Vörster | * | Munizipaldirektor |
1813 | 1816 | Johann Heinrich Michels | * | Bürgermeister |
1816 | 1821 | Lambert Maubach | * | Bürgermeister |
1822 | Kniffter | * | Bürgermeister | |
1822 | 1847 | Christian Weuste | * | Bürgermeister |
1847 | 1851 | Friedrich Fritsch | * | Bürgermeister |
1852 | 1856 | Wilhelm Oechelhäuser | * | Bürgermeister |
1857 | 1873 | Karl Obertüschen | * | Bürgermeister |
1873 | 1878 | Heinrich Bang | * | Bürgermeister |
1879 | 1902 | Karl von Bock und Polach | * | Oberbürgermeister bis 1895 als Bürgermeister |
1904 | 1928 | Paul Lembke | * | Oberbürgermeister |
1928 | 1933 | Alfred Schmidt | * | Oberbürgermeister bis 1930 kommissarisch |
1933 | 1936 | Wilhelm Maerz | NSDAP | Oberbürgermeister |
1936 | 1945 | Edwin Hasenjaeger | zunächst DNVP, dann parteilos und ab 1937 NSDAP |
Oberbürgermeister |
In den Jahren 1945 und 1946 wechselten die Bürgermeister an der Stadtspitze häufig. Die Oberbürgermeister wurden in diesen Nachkriegsjahren durch die Alliierten kommissarisch in das Amt eingesetzt. Neben dem früheren Bürgermeister Hasenjäger, der vom Oktober 1945 bis zum April 1946 amtierte, standen auch die bisherigen Beigeordneten Gustav Langweg und Werner Hoosmann sowie der spätere Stadtdirektor Josef Poell - teilweise nur für wenige Tage - an der Spitze an Stadt. Mit den ersten freien Kommunalwahlen im Herbst 1946 kam wieder eine gewisse Kontinuität in die Besetzung des Amtes: | ||||
1946 | 1948 | Wilhelm Diederichs | CDU | Oberbürgermeister |
1948 | 1969 | Heinrich Thöne | SPD | Oberbürgermeister |
1969 | 1974 | Heinz Hager | SPD | Oberbürgermeister |
1974 | 1982 | Dieter aus dem Siepen | SPD | Oberbürgermeister |
1982 | 1994 | Eleonore Güllenstern | SPD | Oberbürgermeisterin |
1994 | 1999 | Hans-Georg Specht | CDU | Oberbürgermeister |
1999 | 2002 | Jens Baganz ** | CDU | Oberbürgermeister |
2003 | aktuell | Dagmar Mühlenfeld | SPD | Oberbürgermeisterin |
* Parteilos
** Jens Baganz trat am 22. November 2002 zurück.
Oberstadtdirektoren 1946-1999
von | bis | Name |
---|---|---|
1946 | 1953 | Josef Poell |
1953 | 1963 | Bernhard Witthaus |
1964 | 1974 | Heinz Heiderhoff |
1974 | 1991 | Heinz Hager |
1992 | 1995 | Ernst Gerlach |
1995 | 1999 | Hans-Peter Predeick |
Wahlergebnisse
Der Gemeinderat der Stadt Mülheim an der Ruhr hat seit der letzten Kommunalwahl vom 26. September 2004 insgesamt 52 Mitglieder. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt:
- SPD: 20 Sitze
- CDU: 17 Sitze
- Grüne: 5 Sitze
- FDP: 3 Sitze
- MBI - Mülheimer Bürger Initiativen: 5 Sitze
- WIR AUS Mülheim: 2 Sitze
Wappen und Logo
Das Wappen der Stadt Mülheim an der Ruhr zeigt in zweimal gespaltenem und einmal geteiltem Schild (in Klammern die Bedeutung der Darstellung):
- 1: In Gold ein rotes Schräggitter (Herrschaft zu Daun)
- 2: In Blau ein achtspeichiges silbernes Rad (Herrschaft zu Falkenstein)
- 3: In Silber einen doppelschwänzigen, blau gekrönten und blau bewehrten roten Löwen (Herrschaft zu Limburg)
- 4: Über drei schwarzen Balken in Silber einen schreitenden goldenen Löwen in Rot (Herrschaft zu Oberstein)
- 5: In Rot einen goldenen Leerschild (Herrschaft zu Broich)
- 6: In Blau zwischen vier silbernen Kreuzen in den Ecken ein sechsspeichiges silbernes Rad (Herrschaft zu Reipoltskirchen)
Das Wappen wurde 1890 eingeführt und 1925 vom preußischen Staatsministerium verliehen. Unter einer Burgmauer auf dem Schildhaupt ist das Schild des letzten Grafen von Daun-Falkenstein abgebildet. Die Herrschaften zu Daun-Oberstein und Falkenstein waren Vasallen des Herzogtums Berg. Die Falkensteiner Grafen gelangten durch Erbschaft (1608 - 1628) in den Besitz der Herrschaft Hohenfels - Reipoltskirchen (heute Verbandsgemeinde Wolfstein in Rheinland-Pfalz).
Das sehr viel jüngere Logo wurde 1971 von dem Mülheimer Künstler Peter-Torsten Schulz entworfen und ziert seitdem alle städtischen Schilder und Briefbögen. Das doppelte "M" steht als symbolische Brücke, die sich in der Ruhr widerspiegelt.
Städtepartnerschaften
Mülheim an der Ruhr unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Darlington (Vereinigtes Königreich), seit 1953
- Tours (Frankreich), seit 1962
- Kuusankoski (Finnland), seit 1972
- Oppeln (Polen), seit 1989
- Kfar Saba (Israel), seit 1993
Die Stadt Mülheim unterhält ferner eine innerdeutsche Partnerschaft mit Berlin-Tiergarten und eine Städtefreundschaft mit Qalqiliya in Palästina.
Patenschaften bestanden von 1967 bis 2005 mit dem Schnellboot S70-Kormoran der Bundesmarine und seit 1998 zum Jumbo Jet Boeing 747-400 Mülheim an der Ruhr (Registriernummer D-ABVO) der Deutschen Lufthansa AG. Der Jumbo Jet ist auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt am Main stationiert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In kultureller Hinsicht kann Mülheim nicht als Großstadt gelten, denn eine klassische Hochkultur mit Philharmonie oder gar Schauspiel- und Opernhaus hat sich, möglicherweise auch durch die Lage inmitten der viel bedeutenderen Nachbarstädte, nicht entwickelt. Die Mülheimer Kulturszene ist eher gekennzeichnet durch den Anspruch "klein, aber fein" und so bildete sich - neben den aufgeführten überregionalen Kultureinrichtungen - vor allem eine abwechslungsreiche Subkultur, die Künstler wie Helge Schneider, Christoph Schlingensief, "Die Lokalmatadore" und "Die Ruhrpottkanaken" hervorgebracht hat.
Das Mölmsch-Platt als örtlicher Dialalekt ist dagegen in seiner Bedeutung fast untergegangen. Diese Varietät der in den Niederlanden und am Niederrhein verbreiteten Dialektgruppe des Kleverländischen ist eine ostbergische Mundart, die nur noch von wenigen älteren Mülheimern und in Heimatgruppen gesprochen wird.
Theater
Das Theater an der Ruhr wurde 1980 von Roberto Ciulli und Helmut Schäfer gegründet. Die Schauspielbühne befindet sich im Gut Raffelberg und rechnet durch ihre überregionalen Bekanntheit zu den wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt.
Die Stadthalle ist Austragungsort für den jährlich seit 1976 jeweils im Mai/Juni stattfindenden Stücke-Wettbewerb. Im Rahmen der Mülheimer Theatertage entscheidet eine Jury über die Vergabe des Mülheimer Dramatikerpreis an neue Stücke in der Theaterwelt, wobei nur die Stücke selbst und nicht die Inszenierung gewertet werden sollen. Der Wettbewerb trägt dazu bei, dass jedes Jahr bis zu acht Stücke - meist der Uraufführung - aus sämtlichen Teilen des deutschsprachigen Theaterraums in Mülheim zu sehen sind.
Mülheim verfügt zudem über eine große Freilichtbühne, die 1936 eröffnet worden war und lange Zeit in Vergessenheit geriet, bevor im Jahre 2000 ein Förderverein die Wiederbelebung als "Open-Air-Zentrum" - insbesondere im Kontext der Kulturhauptstadt 2010 - initiierte.
Kulturzentren
Das Autonome Zentrum Mülheim ist ein seit 1998 selbstverwaltenes Jugendkulturzentrum, in welchem Partys, Konzerte, Theateraufführungen und Workshops stattfinden. Neben einem Kneipenbetrieb und Internetcafé bietet es auch vielen lokalen und regionalen Gruppen von Antifa bis Zeche23 (CCC) einen Treffpunkt.
Daneben ist der Ringlokschuppen ein soziokulturelles Zentrum, das in der 1995 umgebauten Gebäude, in welchem regelmäßig Konzerte, Kabarett, Theateraufführungen und andere Kulturveranstaltungen stattfinden. Außerdem beherbergt es eine Gastronomie.
Museen
Das Aquarius-Wassermuseum am Schloss Styrum rechnet zu den Ankerpunkten der Route der Industriekultur, deren Themenroute 12 die Höhepunkte der Industriekultur und -geschichte der Ruhrlandschaft verbindet.
Das Haus Ruhrnatur in der Nähe der Ruhrschleuse wurde 1992 eingeweiht und beherbergt ebenfalls ein Wassermuseum.
In einem Wasserturm in der Nähe des Ringlokschuppens wurde - ebenfalls 1992 - die größte begehbare Camera Obscura der Welt eingerichtet, die an klaren Tagen interessante Aus- und Einblicke in die Stadt gibt. Hier wird auch ein Museum zur Vorgeschichte des Films entstehen, dessen Eröffnung für Anfang September 2006 geplant ist [7]
Weitere Museen in Mülheim sind das Büromuseum im Turm des Rathauses, das Leder- und Gerbermuseum in einer stillgelegten Lederfabrik, das "Museum Alte Post" und die Heimatmuseen im Tersteegenhaus und im Schloss Broich.
Bauwerke
Die ältesten erhaltenen Bauwerke sind Schloss Broich und das Kloster Saarn. Nur noch einen Hauch von Beschaulichkeit der alten niederfränkischen Architektur bietet die Mülheimer Altstadt, denn bis auf einige wenige Fachwerkhäuser rund um das Tersteegenhaus und die Petrikirche wurde die alte Bausubstanz während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Am Rande der Innenstadt befindet sich das Rathaus, dessen Turm ein Wahrzeichen der Stadt ist.
Der Wasserbahnhof mit seiner berühmten Blumenuhr liegt in Zentrumsnähe am Fluss. Von hier fahren in den Sommermonaten die Schiffe der weißen Flotte ruhraufwärts bis nach Kettwig und zum Baldeneysee in Essen.
Weitere interessante Gebäude sind der Bismarckturm, die Friedrich-Wilhelms-Hütte, die Kirche St. Mariae Geburt, die Sankt-Laurentius-Kirche und das Schloss Hugenpoet. Sehenswert ist auch die Speldorfer Kirche und der Stadtteil Saarn. Im Ortsteil Heißen befindet sich das RheinRuhrZentrum, einst Deutschlands größtes überdachtes Einkaufszentrum.
Zu erwähnen ist noch die Ruhrtalbrücke, die seit 1966 das Ruhrtal an der Grenze zu Essen überspannt. Mit 1.830 m Länge ist sie die längste Stahlbrücke Deutschlands.
Parks
Die Mülheimer Gartenschau (Müga) erstreckte sich, ausgehend von der Stadtmitte, entlang der Ruhr einige Kilometer sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung. Die Müga fand im Jahre 1992 statt und im wesentlichen wurden dafür zuvor industriell genutzte Flächen und Brachland umgewandelt.
An der Stadtgrenze zu Duisburg liegt der Broich-Speldorfer Wald, der - gemeinsam mit dem Duisburger Stadtwald - ein etwa 30 km² großes zusammenhängendes Waldgebiet im Grenzgebiet zwischen den Städten bildet.
In dem 1909 geschaffenen Raffelbergpark befanden sich bis 1992 ein Solebad und andere Kureinrichtungen.
Sport
Die Aktivitäten der Mülheimer Sportvereine bündeln sich im Mülheimer Sportbund a. d. Ruhr e. V., der wiederum dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen e. V. angeschlossen ist. Er ist die unabhängige Gemeinschaft der Sportvereine, die ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr haben.
Bekannte Sportvereine
Der bekannteste Sportverein in Mülheim ist der Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst Mülheim e. V. Der Traditionsverein ist einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Hockeyclubs in Europa. Seit 1950 wurden 16 Deutsche Meisterschaften auf dem Feld und eine Meisterschaft in der Halle errungen. Dazu kommen neun Europapokalsiege der Landesmeister. Mit dem Rücktritt von Carsten Fischer, der mit 259 Länderspielen für Deutschland und 154 Toren Rekordhalter in der deutschen Hockey-Torschützenliste ist, verlor der HTC 1997 seinen wohl bekanntesten Spieler.
Die RennRuderGemeinschaft Mülheim ist Mülheims bekanntester Ruderverein. Seit der Gründung im Jahre 1973 avancierte die RRGM zu einem der erfolgreichsten Vereine im Deutschen Ruderverband (DRV), in NRW nimmt sie eine Spitzenposition ein. Zu den Spitzenruderern zählten u. a. Mark Kleinschmidt, Silbermedalliengewinner von Atlanta 1996 und zahlreiche weitere Welt- und Europameister.
Der 1. FC Mülheim-Styrum 1923 ist Mülheims erfolgreichster Fußballverein. Er war in den Jahren 1952, 1953, 1971 und 1972 Niederrheinmeister, spielte von 1972 bis 1974 in der Regionalliga und von 1974 bis 1976 in der Zweiten Bundesliga. Die bekanntesten Spieler waren Holger Osieck, der heute als Trainer arbeitet und Norbert Eilenfeldt, der später bei Arminia Bielefeld, FC Schalke 04 und dem 1. FC Kaiserslautern spielte.
Der in den letzten Jahren erfolgreichste Mülheimer Fußballverein ist der VfB Speldorf, der zur Zeit (2006/07) in der Oberliga Nordrhein spielt. Im Jahr 1956 spielte der VfB im Berliner Olympiastadion um die Deutsche Amateurmeisterschaft gegen die SpVgg Neu-Isenburg. Das Spiel ging 2:3 verloren, nicht zuletzt aufgrund einer extrem harten Gangart der Neu-Isenburger und einer aus Mülheimer Sicht kritikwürdigen Schiedsrichterleistung. Zur damaligen Zeit waren einige Speldorfer Spieler wie Theo Kloeckner und Helmut Hirnstein bis weit über die Stadtgrenzen Mülheims hinaus bekannt.
Einen einmaligen Mannschaftsrekord brachten die Handballerinnen des Rasensportvereins Mülheim e. V. zwischen 1980 und 2000 zustande. Sie sind die einzige Mannschaft im Deutschen Handballbund, deren Mitglieder 20 Jahre von der Jugend bis zu den Senioren ohne Änderung ununterbrochen zusammen in einem Verein spielten.
Im Boxsport ist der BC Ringfrei Mülheim 1979 und 1982 Deutscher Meister geworden. In dieser Zeit boxte der Siegener Schwergewichtler und 16-fache Deutsche Meister Peter Hussing für den Verein.
Der Schachverein SV Mülheim-Nord spielt zur Zeit (2005/06) seine zweite Saison in der Schachbundesliga. Im Jahr 2004 war der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse gelungen.
Sportanlagen
Mülheim besitzt eine Vielzahl an Sportanlagen, darunter 127 Tennisplätze, 48 Sportplätze, 10 Sporthallen und 42 Turnhallen. Besonders erwähnenswert sind die folgenden Sportstätten:
Rennbahn Raffelberg
Im Stadtteil Speldorf an der Grenze zu Duisburg in der Nähe des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg liegt die Galopprennbahn Raffelberg des Mülheimer Rennvereins. Sie wurde im Jahr 1910 gegründet und ist damit eine der ältesten Sportstätten Mülheims. Bis zum Jahr 2003 wurde hier der Große Preis der Diana, das Deutsche Stutenderby, ausgetragen.
Ruhrstadion
Das Ruhrstadion im Stadtteil Styrum, direkt zwischen der A 40 und den Bahngleisen Richtung Duisburg gelegen, ist Mülheims größter Sportplatz. Das Stadion wurde 1925 erbaut. Es hat eine Leichtathletik-Aschenbahn und ein Rasenspielfeld. Im Jahr 1974 wurde an einer Geraden eine überdachte Tribüne mit 2000 Sitzplätzen gebaut. Hier fanden in den siebziger Jahren die Spiele des 1. FC Mülheim in der Regionalliga (1972-1974), später in der zweiten Liga (1974-1976) statt. Das Fassungsvermögen betrug zu dieser Zeit 20.000 Plätze. Ausverkauft war das Stadion allerdings nie. In den 1990er Jahren drohte es zu verfallen und wurde dann renoviert. Die Stehränge in den Kurven wurden beseitigt und nur auf der Gegengerade einige Stehtraversen gebaut. Es fasst nun 6.000 Zuschauer und ist Austragungsort der Heimspiele des Landesligisten Galatasary Mülheim. Direkt daneben befindet sich Mülheims größtes Freibad, das im Jahre 2006 als Naturbad neu eröffnet wurde.
RWE Rhein-Ruhr-Sporthalle
Die neue RWE Rhein-Ruhr-Sporthalle wurde nach einer Bauzeit von etwa einem Jahr im Februar 2005 offiziell eröffnet. Sie steht an der selben Stelle wie die alte Carl-Diem-Halle und kann in vier separate Spielfelder unterteilt werden. Für Publikumsveranstaltungen stehen nun 2.500 statt zuvor nur 1.100 Plätze zur Verfügung. Die erste Großveranstaltung in der neuen Halle waren die German Open Badminton Championships im März 2005.
Verkehr und Infrastruktur
Nach einer im Jahre 2003 von der Europäischen Kommission im Rahmen des Projektes „Urban Audit II“ (Lebensqualität in den Regionen Europas) durchgeführten Studie, die sich mit der Erreichbarkeit von 258 Städten aus den 25 EU-Staaten beschäftigte, belegte Mülheim an der Ruhr nach Frankfurt am Main, Düsseldorf, Darmstadt und Mainz den fünften Platz und liegt damit auf dem gleichen Rang wie Brüssel und Paris [8]
Die verkehrstechnische Anbindung Mülheims an Europa ist offensichtlich beinahe ideal; dies zeigt auch die zentrale Lage der Stadt in der "Blauen Banane". Die Nähe zum internationalen Flughafen Düsseldorf, die kurzen Wege zu den regionalen Flughäfen in Münster, Dortmund, Mönchengladbach und Weeze und darüber hinaus der eigene Flughafen begründen die gute Luftverkehrsanbindung der Stadt. Für den Verkehrsbereich Schiene gilt zwar die Einschränkung, dass die Bedeutung des Mülheimer Hauptbahnhofes bis auf Ausnahmen nur im Regionalverkahr zu sehen ist, aber durch die Nähe zu den Eisenbahnknotenpunkten Essen, Düsseldorf und Duisburg wird dieser Nachteil wieder ausgeglichen. Für den Individualverkehr ist eine schnelle Anbindung an Fernverkehrsstraßen gegeben, die das Stadtgebiet in Form eines Dreiecks umgeben.
Schienen- und Busverkehr
Mülheim wurde 1862 durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn von Duisburg nach Dortmund an das Bahnnetz angeschlossen. Der Hauptbahnhof ist Fern-, Regional- und S-Bahnhof. Daneben gibt es mit MH-Styrum und MH-West zwei weitere Bahnhöfe, die im S-Bahn-Verkehr bedient werden.
Im Schienennahverkehr ab Hauptbahnhof verkehren RegionalExpress- und S-Bahn-Linien in Richtung der Rheinschiene (Düsseldorf, Köln, Aachen), dem Niederrhein (Krefeld & Mönchengladbach), dem östlichen Ruhrgebiet (Dortmund & Hamm) und Westfalen (Münster, Bielefeld, Soest und Paderborn). Siehe dazu auch die Liste der SPNV-Linien in NRW - durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der DB Regio NRW.
Im Straßenpersonennahverkehr verfügt Mülheim über ein Netz von Stadtbahnen, Straßenbahnen und Stadtbuslinien. Es bestehen Straßenbahn- und Stadtbahnverbindungen nach Essen, Oberhausen und Duisburg und Busverbindungen nach Düsseldorf.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Siehe auch: S-Bahn Rhein-Ruhr, Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr
Flugverkehr
Im Südosten an der Grenze zu Essen liegt der kleinere Flughafen Essen-Mülheim. Im Jahre 1935 wurde er als Zentralflughafen für das Ruhrgebiet ausgebaut und es wurden Flüge in fast alle europäischen Großstädte angeboten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Platz als Reparaturflughafen der Alliierten genutzt, da der Flughafen - im Gegensatz zu Düsseldorf - meist nebelfrei ist. Der Düsseldorfer Flughafen wurde so zum Zentrum der zivilen Luftfahrt in Nordrhein-Westfalen. Bekanntheit erlangte der Flughafen Essen-Mülheim durch die Prallluftschiffe, die hier gefertigt werden und zu Rundflüge und Werbezwecken eingesetzt werden. Daneben erfolgt eine intensive Nutzung für Ausbildungsflüge verschiedener Flugschulen wie der FFL und der VHM.
Straße
Das Stadtgebiet wird umrahmt von drei Autobahnen. Im Norden verläuft mit der A40, die von Duisburg nach Dortmund führt, die Schnellstraße mit einem der höchsten Verkehrsaufkommen (>130.000 Kfz/Tag [9]) in Deutschland. Die A52 von Essen nach Düsseldorf verläuft im Mülheimer Südosten und quert in Form der Mintarder Brücke die Ruhr. Im Westen des Stadtgebiets verbindet die A3 die Autobahnknotenpunkte Kreuz Kaiserberg und Kreuz Breitscheid. Die B1 durchmisst das gesamte Stadtgebiet von Südwesten nach Nordosten. Südlich der Ruhr hat diese Bundesstraße den Beinamen "Caravanstraße" erhalten. Mehr als 25 Händler offerieren Wohnmobile, Mobilheime, Gartenhäuser, Caravane und Artverwandtes. Die B223 zweigt von der B1 ab und führt unter Durchquerung der Innenstadt nach Oberhausen.
Wasser
Mülheims Rhein-Ruhr-Hafen ist neben dem Dortmunder und Duisburger Hafen einer der leistungsfähigsten Häfen des Ruhrgebietes. Er hat eine Wasserfläche von 86.000 m² und eine ausgebaute Uferlänge von 3,1 Kilometern und ist über den Ruhrschifffahrtskanal mit den Duisburg-Ruhrorter Häfen verbunden.
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Stadt war immer gekennzeichnet durch den Schnittpunkt der Ruhr mit dem Hellweg und entsprechend lag und liegt die Ausrichtung der Wirtschaft auf dem Handel und dem Dienstleistungssektor. Mülheim war die erste Stadt im Ruhrgebiet, in der Kohleförderung und Stahlproduktion für immer beendet wurden. Aktuell ist Mülheim im bundesweiten Städteranking als erfolgreichste Stadt des Ruhrgebiets positioniert. Gemessen an der Kaufkraft liegt die Gemeinde bundesweit an 8. Stelle und als einzige Stadt des Ruhrgebiets unter den ersten 25 (Stand 2005) [10]. Die traditionelle Ausrichtung als Handelsstandort und die verkehrsgünstige Lage im Zentrum der Region Rhein-Ruhr, verbunden mit der guten Infrastruktur führten zu einer breiten und branchenvielfältigen Wirtschaftsstruktur. Darüberhinaus hat die Stadt am Fluss eine für die Region untypisch niedrige Arbeitslosenquote.
Ansässige Unternehmen
Mülheim gilt als die deutsche Hauptstadt des Lebensmittel-Einzelhandels, denn die Unternehmen ALDI-Süd und die Tengelmann-Holding mit PLUS haben hier ihren Sitz.
Bis zur Übernahme durch die Vodafone AG im Januar 2000 war die Mannesmannröhren-Werke AG einer der größten Arbeitgeber in Mülheim. Zu Hochzeiten, Anfang der 1970er, waren hier bis zu 12.000 Menschen beschäftigt. Heute gehört das Großrohrwerk zur Europipe GmbH, das Kontiwalzwerk zur Vallourec Gruppe.
In der Stadt hat die Niederlassung des Unternehmens Océ für Deutschland, die Océ-Deutschland GmbH ihren Sitz.
Auch die ehemalige Kraftwerk Union (KWU), gegründet durch die Siemens AG und AEG 1969, heute als Unternehmensbereich Power Generation direkt zur Siemens AG gehörend, hat in Mülheim große wirtschaftliche Bedeutung.
Nachdem sowohl die KWU als auch die Mannesmannröhren-Werke Schrumpfungsprozessen unterworfen waren, hat sich auf den frei gewordenen Flächen neben einem Siemens Technopark auch ein Gewerbegebiet mit Ausrichtung auf den Logistikbereich angesiedelt.
Forschung
Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung gehört zu den ältesten Forschungseinrichtungen seiner Art. Gegründet wurde es 1912 als Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung, seit 1943 war Karl Ziegler der Direktor und 1963 wurde ihm für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Polymere der Nobelpreis für Chemie verliehen.
Das Max-Planck-Institut für bioanorganische Chemie ist jünger, erst 1958 errichtet worden und trug bis zum 5. Juni 2003 den Namen "Max-Planck-Institut für Strahlenchemie".
Das Zentrum für Innovation und Technik (ZENIT) widmet sich seit 1984 der Aufgabe, dem Mittelstand bei der Entwicklung und Einführung zukunftsweisender Innovationen zur Seite zu stehen und damit den Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen zu unterstützen.
Medien
Über das regionale Geschehen Mülheims berichten die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) und die "Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung" (NRZ). Von 1949 bis 1955 gab es das "Mülheimer Tageblatt", das ab 1955 unter dem Titel "Ruhrnachrichten" herausgegeben und 1976 eingestellt wurde. Das Anzeigenblatt Mülheimer Woche, das auch regionale Nachrichten aus Mülheim bringt, wird kostenlos Donnerstags und am Samstag/Sonntag an alle Einwohner verteilt.
Der Regionalsender Antenne Ruhr versorgt die beiden Städte Mülheim an der Ruhr und Oberhausen seit dem 1. September 1990 mit Unterhaltung und regionalen Neuigkeiten auf den UKW-Frequenzen 92,9 und 106,2.
Persönlichkeiten
Über alle Persönlichkeiten, die mit Mülheim an der Ruhr verbunden sind bzw. waren und über die Töchter und Söhne der Stadt gibt der Hauptartikel Liste der Persönlichkeiten der Stadt Mülheim an der Ruhr umfassend Auskunft.
Ehrenbürger
Die Stadt Mülheim an der Ruhr hat unter anderem den folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1895: Otto Fürst von Bismarck, Reichskanzler
- 1912: August Thyssen, Industrieller
- 1960: Heinrich Thöne, Oberbürgermeister
- 1963: Karl Ziegler, Chemiker, Nobelpreis 1963
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Paul von Hindenburg und Adolf Hitler, die im Jahre 1933 ebenfalls zu Ehrenbürgern der Stadt ernannt worden waren, bekamen die Ehrenbürgerschaft mit Ratsbeschluss vom 23. März 1995 einstimmig aberkannt, weil die Ernennungen unrechtmäßig gewesen seien.
Söhne und Töchter der Stadt
Eine Auswahl der in Mülheim an der Ruhr geborenen Persönlichkeiten:
- Carl Arnold Kortum; *1745, Arzt und Schriftsteller
- Hugo Stinnes; *1870, Großindustrieller und Politiker
- Fritz Thyssen; *1873, Unternehmer
- Otto Pankok; *1893, Maler, Zeichner und Bildhauer
- Wim Thoelke; *1927, Sportmoderator und Showmaster
- Bodo Hombach; *1952, Politiker (SPD), Bundesminister und Chef des Bundeskanzleramtes von 1998 bis 1999
- Helge Schneider; *1955, die "singende Herrentorte", Unterhaltungskünstler, Filmregisseur und -darsteller, Jazzmusiker („Katzeklo“)
- Ulla Kock am Brink; *1961, TV-Moderatorin
- mehr...
Persönlichkeiten, die mit Mülheim an der Ruhr untrennbar in Verbindung stehen:
- Gerhard Tersteegen, Prediger, geistlicher Dichter und Liederschreiber, verstarb in Mülheim an der Ruhr
- Karl Ziegler, Chemiker, Professor und Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohleforschung (Nobelpreis für Chemie 1963)
- Heinz-Oskar Vetter, DGB-Vorsitzender 1969-1982
- Peter-Torsten Schulz, als "Petoschu" bekannter Künstler, Erfinder des "Ollen Hansen"
- Werner Müller, Bundeswirtschaftsminister 1998-2002
- Roberto Ciulli, Theaterregisseur
- Christoph Schlingensief, Theaterregisseur, Aktionskünstler und Filmregisseur
- mehr...
Literatur
- Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart, 1956
- Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr (Hrsg.): 900 Jahre Mülheim an der Ruhr 1093-1993; Jubiläumsschrift zur 900-jährigen Stadtgeschichte; ISBN 0343-9453
- Peter Grafe, Bodo Hombach, Gerd Müller (Hrsg.): Mülheim an der Ruhr - Eine eigenwillige Stadt; Verlag Klartext; 1990; ISBN 3-88474-342-2
- Barbara Kaufhold: Jüdisches Leben in Mülheim an der Ruhr; Verlag Klartext; 2004; ISBN 3-89861-267-8
Referenzen
- ↑ http://www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/Regionen/amtlichebevoelkerungszahlen/rp1_dez05.html
- ↑ http://www.arbeitsagentur.de/RD-NRW/Oberhausen/A01-Allgemein-Info/Publikation/pdf/Arbeitsmarktreport-der-Agentur-fuer-Arbe.pdf
- ↑ http://www.kpd-sozialgeschichte.homepage.t-online.de/ruhrgebiet.html#mue
- ↑ http://www.gymnasium-heissen.de/projekte/geschi/juden/pogrom.htm
- ↑ [http://www.mbi-mh.de/MBI-Arbeit/Initiativen/BIMS_Klottschen/bims_klottschen.html
- ↑ [1]
- ↑ http://fotoblog.validome.org/news/Camera-Obscura-in-Muelheim-bekommt-Museum-306.html
- ↑ http://www.urbanaudit.org/rank.aspx
- ↑ http://www.strassen.nrw.de/service/presse/meldungen/2003/030505-01.html
- ↑ http://meat-n-more.info/portal/fachwissen/wissen_praesentation.php?we_objectID=3069