Der amerikanische Doppelkontinent erstreckt sich in seiner Nord-Südachse vom 83. Breitengrad Nord (Kap Columbia) bis zum 56. Breitengrad Süd (Kap Hoorn). Dies entspricht ca. 15.000 Kilometer Nord-Süd Ausdehnung. Der östlichste Punkt liegt in Brasilien auf dem 35. Längengrad West und der westlichste in Nordamerika auf dem 172. Längengrad Ost auf Attu, einer Aleuteninsel. Er besteht aus den Kontinenten Nordamerika (mit Mittelamerika) und Südamerika. Der Doppelkontinent hat eine Landfläche von etwa 42 Millionen km² und ist damit etwas kleiner als Asien.

Klassischerweise teilt man den amerikanischen Doppelkontinent in Nord-, Mittel- und Südamerika auf. Dies ist auch in plattentektonischer Hinsicht sinnvoll, da Nordamerika größtenteils auf der nordamerikanischen Platte, Südamerika größtenteils auf der südamerikanischen Platte und Mittelamerika auf der Karibischen Platte ruhen. Durch die politische Grenzziehung, die sich bekanntlich nicht an der Plattentektonik orientiert, gibt es jedoch Abweichungen dieser Zuordnung.
Namensgebung
Der Name Amerika wurde vom Vornamen des Italieners Amerigo Vespucci (1451-1512) abgeleitet, der als erster davon schrieb, dass der im Zuge der mit Christoph Kolumbus einsetzenden transatlantischen Fahrten wiederentdeckte Erdteil nicht Indien oder Asien ist sondern vielmehr ein eigenständiger Erdteil sein könnte. In der Folge trug der Freiburger Kartograph Martin Waldseemüller zu Ehren Vespuccis für die neu erfassten Landmassen, angeregt durch den Autor Matthias Ringmann, auf seiner Weltkarte 1507 den Namen „America“ ein um damit dessen Leistungen zu würdigen. Weiterhin wurde angeführt, dass Europa und Asien bereits die Namen von Frauen tragen würden.
Bereits wenige Jahre nach dem Kartenwerk sprach die Fachwelt ausschließlich von America, wohl auch weil dies eine gelungene Wortschöpfung war. Spätere Versuche anderer Kartographen, den Kontinent nach Kolumbus zu benennen, führten lediglich zur Benennung von Kolumbien. Die Erben von Kolumbus erreichten erst im 16. Jahrhundert durch ein Gerichtsverfahren, dass Kolumbus als Entdecker Amerikas festgeschrieben wurde.
Alternative Bezeichnungen des Doppelkontinentes Amerika sind Westliche Hemisphäre, Neue Welt, Übersee (ungenau), Westfeste (veraltet), Vierter Kontinent (veraltet).
Die Bezeichnung „Indianer“ für die Ureinwohner Amerikas geht auf die irrige Annahme zurück, es handele sich bei bei der erreichten Küste um einen Teil Asiens. In der iberischen Welt und im kolonialen Amerika wurde der Kontinent bis weit ins 18. Jahrhundert weiterhin Indias - Die Indien genannt.
Unterteilung
Nordamerika
Zu Nordamerika gehören Grönland, Kanada, die USA, Mexiko und mehrere Inselstaaten. Besonders erwähnenswert ist, dass ein Teil Nordamerikas auf der Pazifischen Platte liegt. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die Halbinsel Niederkalifornien in Mexiko sowie den Küstenstreifen Kaliforniens von San Diego bis nördlich von San Francisco. Der Bruch zwischen der pazifischen und der nordamerikanischen Platte wird San Andreas-Graben genannt. Beide Platten driften beständig nach Norden, die pazifische Platte jedoch mit einer höheren Geschwindigkeit. Dadurch gleiten beide Platten aneinander vorbei. Da dies nicht reibungslos passiert, sondern sich beide Platten an verschiedenen Stellen verhaken, kommt es sehr häufig zu Erdbeben in diesem Gebiet. Im westlichen Teil befinden sich die Alaskakette, die Rocky Mountains, die westlichen Kordilleren undie Sierra Madre Occidental, die hauptsächlich durch den Druck der pazifischen Platte auf die nordamerikanische Platte vor ca. 80 Millionen Jahren entstanden sind. Höchster Gipfel der Nordamerikas ist der in der Alaskakette gelegene Mount McKinley (6.194m). Im Norden ist Grönland mit seinem Inlandeis und weiter südlich zwischen Kanada und den USA die großen Seen erwähnenswert, die Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit sind. Hier befindet sich der nach dem Kaspischen Meer zweitgrößte See der Welt, der Lake Superior (Oberer See) mit einer Fläche von etwa 82.000 Quadratkilometern. Auf der östlichen Seite finden sich die Appalachen, die mit einem Alter von ca. 400 Millionen Jahren zu den ältesten Gebirgen der Welt gehören. Zwischen den Appalachen und den Rocky Mountains finden sich die Great Plains, eine zentrale Tiefebene, durch die der Missouri River und der Mississippi River fließen. Das Mississippital wird auch Tornado Alley genannt, da hier sehr häufig Tornados entstehen.
Mittelamerika
In Mittelamerika gibt es sehr viele tätige Vulkane an der Pazifikküste. Der Lago de Nicaragua hat mehrere hundert Inseln, davon sind einige auch tätige Vulkane. Entstanden ist dieser See durch vulkanische Abtrennung vom Pazifik, wodurch sich hier einzigartige Süßwasservarianten von Haien und Schwertfischen gebildet haben. In Mittelamerika liegt der Panamakanal.
Südamerika
Mehr als die Hälfte Südamerikas ist tropisches Gebiet. Im westlichen Bereich dominieren die Anden, das größte Gebirge Amerikas, das Landschaftsbild. Der höchste Berg von Amerika ist der nordöstlich von Santiago de Chile liegende, vergletscherte Aconcagua mit 6.962,97 Metern Höhe. Die Anden entstanden durch die Subduktion der so genannten Nazca-Platte unter die südamerikanische Platte. Entlang der westlichen Küste, die ein tektonisch sehr aktives Gebiet darstellt, findet sich eine Vulkankette, die weiter im Süden zu einer Feuerland genannten Vulkan- und Geysirtundra hin ausläuft.
Zwischen Anden und Pazifik liegt im heutigen Nordchile die extrem aride Atacama-Wüste.
Im Nordosten findet sich das Bergland von Guayana und südlich davon das Amazonas-Becken mit dem Amazonas, seinen unzähligen Zuflüssen, fruchtbaren Überschwemmungsgebieten und Urwäldern. Der Amazonas befördert 1/5 des ins Meer fließenden Süßwassers. Das Becken wird im Süden begrenzt vom stark verwitterten Brasilianischen Bergland.
Siehe auch
Weblinks
Infolatam. Informationen und Analyse von lateinischem Amerika. Web site auf spanisch
Amerika oléééé
oléé Hofer 4 -Eva