Scherf
Ein Scherf war im Mittelalter eine geringwertige Silber-, später auch Kupfermünze mit dem Wert von etwa einem halben Pfennig. Sie wurde auch als Schärff oder scharfer Pfennig bezeichnet. Der Scherf wurde nur selten geprägt, zuletzt 1777 in Lüneburg, denn bei Bedarf konnte einfach ein Pfennigstück geteilt werden, daher die Namensgebung Helbing, Hälbling oder Helblinger. Der Hälbling taucht oft auch unter dem Namen Obol bzw. Obolus auf, darf aber nicht mit der gleichnamigen griechischen Münze verwechselt werden.
Die Bezeichnung Scherf entstand aus dem lateinischen scripulum (= Steinchen). Sie wandelte sich von scrip über scirp und scerp in das althochdeutsche Scerpf um. Daraus entstand dann Scherf.
Dieser Begriff hat sich bis heute in einer von Martin Luther geprägten Redewendung gehalten: sein Scherflein zu etwas beitragen.