Bahnstrecke Meckesheim–Neckarelz

Teilstillgelegte Eisenbahnstrecke in Baden-Württemberg
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VT 120 im Bahnhof Waibstadt
VT 120 im Bahnhof Helmstadt
VT 120 im Endbahnhof Aglasterhausen

Die Schwarzbachtalbahn ist eine Nebenbahn von Meckesheim nach Aglasterhausen, die früher bis Neckarelz führte. Historisch betrachtet ist sie Teil der Badischen Odenwaldbahn Heibelberg - Würzburg, womit sie als Hauptbahn gebaut worden war.

Geographie

Die Schwarzbachtalbahn verläuft im Grenzbereich zwischen dem Kleinen Odenwald und dem Kraichgau. Der Übergang zwischen diesen beiden Landschafen gestaltet sich sehr fließend, sodass die Bahnlinie in der Literatur sowohl als Kraichgau- als auch als Odenwaldstrecke betrachtet wird.

Ihren heutigen Namen erhielt die Strecke, da sie dem Schwarzbach, einem rechten Nebenfluss der Elsenz, bis zum heutigen Streckenendpunkt folgt. Demnach befinden sich auf diesem Streckenabschnitt auch keine größeren Kunstbauwerke. Im inzwischen stillgelegten Abschnitt zwischen Aglasterhausen und Neckarelz waren die topographischen Verhältnisse dagegen deutlich schwieriger, sodass sich dort insgesamt drei Tunnels befanden.

Während der heutige Streckenabschnitt an relativ großen Ortschaften vorbeiführt, deren Bahnhöfe - einzige Ausnahme bildet hierbei Neckarbischofsheim Nord - sich in günstiger Lage zur jeweiligen Ortsmitte befinden, wurden zwischen Aglasterhausen und Neckarelz bis auf Obrigheim nur sehr kleine Dörfer passiert. Dies und die ortsferne Lage des Bahnhof von Obrigheim waren die Hauptursache für die geringe Auslastung des Verkehrs, der letztendlich auch zur Stilllegung geführt hatte.

Von Meckesheim bis Helmstadt verläuft die Strecke im Rhein-Neckar-Kreis, Aglasterhausen und der gesamte stillgelegte Streckenabschnitt befinden sich im Neckar-Odenwald-Kreis.

Geschichte

Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg

Die Schwarzbachtalbahn entstand als Teil der badischen Odenwaldbahn und somit als zentrale Verbindung von Heidelberg über Mosbach nach Würzburg. Diese war vor allem auf Drängen von Bayern entstanden, das seine damalige Rheinprovinz, die Pfalz mit dem übrigen Eisenbahnnetz verbunden haben wollte. Neben einem Lückenschluss zwischen Mannheim, dem Endpunkt der Badischen Hauptbahn und Ludwigshafen, dem Endpunkt der Pfälzischen Ludwigsbahn, sollte daher eine in Heidelberg von der Badischen Hauptbahn abzweigende Strecke bis nach Würzburg verlaufen. Eine mögliche Streckenführung, die unmittelbar dem Neckartal gefölgt hätte und rein geographisch betrachtet die naheliegendste Variante gewesen wäre, hätte über hessisches Gebiet geführt und wurde daher damals nicht in Betracht gezogen. Daher wählte man eine umständlichere Trasse, die bei Neckargemünd das Neckartal verließ, bis Meckesheim der Elsenz folgte und anschließend dem Schwarzbach, um bei Mosbach den Neckar zu kreuzen und anschließend über den Nordosten Badens, der umgangssprachlich oft auch als Badisch Sibirien bezeichnet wurde, nach Würzburg zu führen.

Am 23. Oktober 1862 wurde der Odenwaldbahn-Abschnitt Heidelberg-Mosbach und somit auch der heute als Schwarzbachtalbahn bezeichnete Streckenabschnitt Meckesheim-Neckarelz von den Badischen Staatseisenbahnen eröffnet. Entsprechend der ursprünglichen Planung wurde die Strecke zweigleisig trassiert, jedoch nur eingleisig gebaut. Die erwartete verkehrliche Bedeutung blieb jedoch aus, vor allem die am 24. Mai 1879 eröffnete Neckartalstrecke Neckargemünd - Neckarsteinach - Eberbach - Neckarelz - Mosbach degradierte den Abschnitt Meckesheim-Neckarelz fortan zur Nebenbahn, da die Züge der Relation Heidelberg-Würzburg fortan ihren Weg über das Neckartal nahmen. Von allen Teilstücken, in die die badische Odenwaldbahn fortan zerschlagen worden war, besaß die Schwarzbachtalbahn das geringste verkehrliche Aufkommen.

Da die Stadt Neckarbischofsheim zwar einen Bahnhof an der Strecke besaß, dieser aber rund drei Kilometer von der Stadt entfernt war und Kalkbrüche zwischen den Gemeinden Helmhof und Obergimpern ebenfalls einen Bahnanschluss haben wollten, wurde am 15. Oktober 1902 die vom Bahnhof Neckarbischofsheim von der Strecke abzweigende private Krebsbachtalbahn nach Hüffenhardt eröffnet.

Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 30. März 1945 sprengten die nach Osten hin abrückenden deutschen Truppen die Neckar-Brücke, um den Alliierten ein Überschreiten des Neckars an dieser Stelle zu erschweren. Der Abschnitt Obrigheim–Neckarelz wurde daraufhin stillgelegt.

Da die Instandshaltung des Abschnitts Aglasterhausen–Obrigheim mit seinen zwei Tunnels sehr kostspielig war, wurde er am 25. September 1971 stillgelegt. In der Folgezeit gab es von Seiten der Deutschen Bundesbahn auch Bestrebungen, auch die restliche Strecke stillzulegen.

Am 1. Januar 1982 übernahm daher die Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SWEG) die Strecke von der Bundesbahn im Rahmen eines auf 20 Jahre ausgelegten Pachtvertrags, da durch die geplante Stillegung die von der SWEG betriebene in Neckarbischofsheim Nord abzweigende Krebsbachtalbahn nach Hüffenhardt sonst ohne Verbindung an das Eisenbahnnetz gewesen wäre.

Seitdem bilden beide Strecken betrieblich gesehen ine Einheit. Die Übernahme der Schwarzbachtalbahn durch die SWEG war bundesweit auch die erste Regionalisierung einer staatlichen Eisenbahnstrecke. Die SWEG unternahm anschließend umfrangreiche Maßnahmen, um den Betrieb zu modernisieren und zu rationalisieren. So verkehrten fortan moderne Dieseltriebwagen des Typs NE 81 auf der Strecke, ebenso wurde das Fahrplanangebot erheblich verbessert. Durch die Modernisierungsmaßnahmen gelang des der SWEG schließlich, die Fahrgastzahlen wieder steigern und somit die Strecke vor der Stilllegung zu bewahren.

Zukunft

Ab 2009 wird die S-Bahn RheinNeckar mit Elektrotriebwagen der Baureihe 425 ins Schwarzbachtal rollen, dazu wird die komplette Strecke gemeinsam mit der Elsenztalbahn modernisiert und elektrifiziert. Der 2002 ausgelaufene Pachtvertrag für die Strecke wird daher seitdem nur noch jährlich verlängert. Für die Anliegergemeinden werden dann umsteigefreie Verbindungen nach Heidelberg und Mannheim entstehen. Geplant ist, Elsenz- und Schwarzbachtalbahn ab Meckesheim abwechselnd zu bedienen.

Der Wiederaufbau des Streckenabschnittes zwischen Aglasterhausen und Mosbach-Neckarelz wird diskutiert, um die Linie durchbinden zu können. Hingegen plant die SWEG eine Stillegung der Krebsbachtalbahn, da ein Diesel-Inselbetrieb auf der Zweigstrecke nach Hüffenhardt noch unrentabler wäre als heute.

Betrieb

Auf der Strecke kommen seit 1982 Triebwagen vom Typ NE 81 und MAN-Schienenbusse zum Einsatz.

Güterverkehr

Entlang der Strecke werden in relativ großem Umfang Güterwagen mit Holz aus dem Kleinen Odenwald beladen, die ebenfalls mit NE81-Triebwagen befördert werden. Zwei Mal wöchentlich findet ein Austausch der Güterwagen mit der DB in Meckesheim statt. Darüber hinaus wird das Depot der Bundeswehr in Siegelsbach an der Krebsbachtalbahn gelegentlich bedient. [1]

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main, Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-8825-5766-4
  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-8825-5768-0

weitere Quellen und Anmerkungen

  1. der schienenbus. 6/2005, S. 79
Commons: Schwarzbachtalbahn (Baden) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien