Wrestling

Kampfsport mit professionellen Athleten, die Würfe, Sprünge, Greif- und Schlagtechniken einsetzen
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Wrestling (engl. Ringen), in Deutschland auch als Catchen bezeichnet (letztere Bezeichnung ist ein Scheinanglizismus, der sich an Catch-as-catch-can anlehnt), ist eine populäre Show-Sportart, die besonders in Japan, den USA und Mexiko eine große Fangemeinde besitzt. Wrestling ist nicht ungefährlich – trotz des Showcharakters verletzen sich die Akteure recht häufig.

Wrestling bedeutet zunächst einfach Ringen, im englischen Sprachraum werden z. B. das olympische Freistilringen und griechische-römische Ringen mit diesem Wort bezeichnet. Das in diesem Artikel beschriebene Wrestling ist eine Sonderform des Ringens, die mit Showelementen und sog. Storylines besetzt ist. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Sport und Schauspielerei, welche Athletik und Choreografie vereinigt. Im englischen Sprachraum wird es durch die Bezeichnung professional wrestling vom traditionellen Ringen abgegrenzt, während dieses gemeinhin amateur wrestling genannt wird. Ein Hauptteil der im Wrestling gezeigten Kämpfe sind Singlematches, also Kämpfe, in denen ein Kontrahent gegen einen anderen antritt.

Geschichte

Die Anfänge dieser Art des Wrestlings liegen noch vor dem 19. Jahrhundert. Wrestling wurde nur in einigen Regionen der USA bekannt. Seinen landesweiten Durchbruch erlebte das Wrestling in den 80er Jahren, als die World Wrestling Federation (heute: World Wrestling Entertainment) zum ersten Mal WrestleMania veranstaltete. Durch gezieltes Marketing avancierte der Wrestler Hulk Hogan zum Aushängeschild des Wrestlings und machte es landesweit populär. In den 90ern wurde der Begriff Sports Entertainment geprägt und das Wrestling wurde in alle Welt übertragen. Außerdem bekam die WWF durch die von Ted Turner unterstützte Liga WCW Konkurrenz. Die Montagsshows, die beide Ligen fast zeitgleich ausstrahlten, ebneten den Weg zu den legendären Montagskriegen (Monday Night Wars), die zu Spitzenzeiten von bis zu etwa zehn Millionen Zuschauern in den USA gesehen wurden. 2000 begann der Anfang vom Ende der Montagskriege, nachdem die WCW nur noch Verluste einfuhr und von Turner zum Verkauf angeboten wurde. Die WWF nutzte die Gunst der Stunde und kaufte die WCW für nur vier Millionen Dollar.


Stables und Tag Teams

Ein Stable ist eine Gruppe von Wrestlern, die ein gemeinsames Bindeglied haben, beispielsweise eine Storyline oder enge Freundschaft. Bekannte Stables waren die Four Horsemen, die New World Order, die D-Generation X und die Nation of Domination.

Ein Tag Team besteht in der Regel aus zwei Wrestlern, die gemeinsam in Matches gegen andere Tag Teams antreten. Den Regeln nach befindet sich dabei immer nur jeweils ein Wrestler jedes Teams im Ring. Gewechselt wird per Handschlag. Bekannte Tag Teams waren neben anderen die Outsiders, die Dudley Boys, die Hardy Boyz, Demolition, die Headshrinkers, Money Inc., die Hart Foundation, Los Guerreros, die Road Warriors bzw. Legion Of Doom, die Rockers, der Orient Express und Harlem Heat.

Promotion

Seit Wrestling als Massenprodukt im Fernsehen der USA, aber auch in Japan, England, Australien und vielen anderen Ländern (wie auch Deutschland, wo es momentan auf Premiere, Tele 5 und Eurosport ausgestrahlt wird) zu sehen ist, werden um die Kämpfe sog. Fehden und Storylines entwickelt, die ansatzweise an Seifenopern erinnern. Hierbei kommt in der Regel bei zwei Wrestlern, die sich langfristig gegenüberstehen, einem die Rolle des Face (der Gute) zu und dem anderen die des Heels (der Böse). Auf diese Weise wird das Publikum polarisiert und eine bessere Identifikation mit den Stars hergestellt. Zwar muss dies nicht zwingend dazu führen, dass ein Heel-Wrestler nicht bejubelt wird, doch eine eindeutige Stellungnahme des Publikums zugunsten des Faces ist in den großen Ligen stets erwünscht. Smart Marks setzen sich darüber jedoch häufig hinweg. Erreicht ein Wrestler nicht die von der Promotion erwünschten Publikumsreaktionen, ist dies als starker Imageschaden zu werten, da das für das Sports Entertainent elementar wichtige Overness-Prinzip quasi auf den Kopf gestellt wird. Dieses Phänomen trat in der WWE bisher am deutlichsten am Beispiel John Cenas auf, der wegen seines eintönigen Stils häufig ausgebuht wird, während teilweise über Jahre etablierte Heels wie Triple H in Matches gegen Cena bejubelt werden.

Heutzutage ist das Mainstream-Wrestling ein geschickt vermarktetes Gesamtprodukt. Die größte Promotion, die WWE, ist längst ein börsennotiertes Unternehmen, das einen beachtlichen Umsatz hat. Berühmte Wrestler übernehmen Hauptrollen in Kinofilmen (z. B. The Rock in Scorpion King oder Hulk Hogan in der Fersehserie Thunder in Paradise und Das Auge des Tigers, wo auch viele andere Wrestler Gastauftritte hatten, oder bringen eigene CDs auf den Markt, wie z. B. John Cena). Darüber hinaus gibt es ein breites Angebot an Merchandising-Artikeln, von Videospielen, Videos und DVDs der einzelnen Shows, über T-Shirts und sonstige Kleidung bis zu Kopien der Wrestling-Titel, die sich einer breiten Beliebtheit erfreuen. Auf unbekanntere Ligen wie TNA und Ring of Honor oder stark spezialisierte Independent-Ligen wie die CZW trifft dies beileibe nicht zu; die dort auftretenden Wrestler haben in der Regel erst durch einen eventuellen Wechsel zur WWE die Chance, auch außerhalb der Fanbasis der jeweiligen Liga zu einem gewissen Bekanntheitsgrad zu kommen.

Shows & Events

Einige Wrestling-Promotions strahlen ihre Shows über Fernsehen oder Internet aus. Meist gibt es eine Großveranstaltung pro Monat.

Größere Ligen strahlen diese live über das Bezahlfernsehen (Pay-Per-View, kurz PPV) aus. In kleineren Ligen wie beispielsweise RoH und CZW besteht die Haupteinnahmequelle aus den Kartenverkäufen für die monatlichen Veranstaltungen, während später häufig Mitschnitte der Shows auf DVD oder VHS erscheinen.


WWE

TNA

  • Sacrifice
  • Slammiversary
  • Final Resolution
  • Against All Odds
  • Destination X
  • Lockdown
  • Victory Road
  • Hard Justice
  • No Surrender
  • Turning Point

Ligenverzeichnis

In der Geschichte des Wrestlings haben sich unzählige Wrestling-Promotions gebildet. Bekannte nordamerikanische Ligen sind:

Bekannte US-Ligen, die mittlerweile nicht mehr (in ihrer Ursprungsform) existieren:

Bekannte japanische Ligen sind:

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es folgende Ligen (Auswahl):

Wrestling außerhalb der USA

Bis in die Mitte der 90er Jahre konnte Wrestling in der europäischen Version Catchen auch in Deutschland die Hallen füllen. Die Unterschiede zur amerikanischen Version sind vor allem daran zu erkennen, dass ein Hauptaugenmerk auf den sportlichen Aspekt gelegt wurde. Auch andere Regeln (wie z. B. Rundensystem und öffentliche Verwarnungen mittels gelben und roten Karten) haben diesen Sport in Deutschland geprägt, doch diese Art des Wrestlings existiert nur noch sehr selten bzw. bei ausgewählten Matches (wie z. B. bei der EWP).

Viele Wrestler, die ihren Durchbruch in den USA feierten, haben ihr Grundwissen bei den Catchturnieren der CWA erlangt. Große Städte, in denen es diese Turniere gab, waren Wien, Hannover, Hamburg, Bremen und Dortmund.

Heutige Ligen sind u. a. die EWP in Hannover, wXw in Essen und die GSW im Sauerland und die ACW in Weinheim, jedoch genießen sie praktisch keinerlei Bedeutung. Zu beachten ist, dass es zwei Stilarten in Deutschland gibt. Einerseits den traditionellen, der im Dreieck Hannover, Bremen und Hamburg noch populär ist und andererseits den modernen Stil, wie er zum Beispiel in den USA anzutreffen ist. Ligen wie die sehr entertainmentlastige GSW, die eher sportorientierte wXw und die ACW führen diesen Stil an.

Wrestling aus Japan wird oftmals Puroresu (jap. Puro = Pro; Resu = Wrestling) genannt. Auch hier ist der Showaspekt klein gehalten und das Wrestling ähnelt mehr einem Kampfsport. So wird Wrestling in Japan auch in Tageszeitungen im Sportteil behandelt. Japan ist auch für sein Hardcore-Wrestling bekannt. Es finden dort öfters Barbed-Wire-Matches (Kämpfe, in denen die Ringseile aus Stacheldraht bestehen) und ähnliches statt.

In Mexiko und Puerto Rico ist Wrestling auch unter dem Namen Lucha Libre bekannt. Dieses Wrestling ist akrobatischer und teilweise brutaler als das US-amerikanische Wrestling.

Matcharten

siehe: Wrestling-Matcharten


Siehe auch

Wrestling im Web

Wrestling ist keine Sport-Art!